DEN werd ich mir sicher noch öfter geben! Ein absoluter Comedy-Traum
Botschafter der Angst/The Manchurian Candidate (1962): Also, einen derartig bizarren Film, der so gekonnt falsche Fährten legt und einen selbst als Zuschauer irgendwann an der eigenen Wahrnehmung zweifeln lässt, hab ich schon länger nicht gesehen. Sehr gekonnter Polit-Thriller mit satirischen Elementen. Auch wenn ich sicher nicht alles verstanden habe. 4/5
The Fabelmans (2022): Ja, der hat mir sehr gut gefallen. Manchmal zwar etwas gar sentimental, aber dass Steven Spielberg Filme liebt, merkt man in jeder Einstellung. 4/5
Mein Herz blutet…
Ich hab mal wieder einen Film aus der (noch) kleinen VHS-Ecke gezogen, den es auch nicht auf DVD oder Blu Ray gibt. Meinen Rezensionstext hab ich jetzt einfach mal ganz frech aus meiner Kritik auf Letterboxd übernommen:
Die Affäre Roedern (1944): Ein besonders musikalisch stellenweise richtig bemerkenswerter Film aus der Spätphase des NS-Terrors. Die Filmmusik von Norbert Schultze erinnert nämlich in manchen Szenen enorm an Max Steiners Hollywood-Arbeiten (etwa „Vom Winde verweht“). Damit besitzen manche Abschnitte - insbesondere in den letzten zwei Akten - ähnliche Sogkraft wie in einem Veit Harlan-Film (um einmal im selben filmhistorischen Umfeld zu bleiben).
Nur ist Regisseur Erich Waschneck eben kein Harlan, und auch wenn man meinen könnte, er hätte hier versucht, einen an Harlan gemahnenden Film zu drehen - die hier wie da verabscheuungswürdige Ideologie wirkt in Die Affäre Roedern enorm plump und aufgesetzt. Wie übrigens auch schon in seiner früheren Arbeit Die Rothschilds - Aktien auf Waterloo. Der heraufbeschworene preußische Opfergeist Roederns, der selbst die Möglichkeit eines Gnadengesuches nicht zulassen kann, da er nach seinem die Handlung bestimmenden Missgeschick keine Menschlichkeit und keine Nachsicht verdient habe, muss im fünften Kriegsjahr, als ohnehin schon so gut wie alles verloren war, wie ein schlechter Scherz gewirkt haben.
Und da diese Szenen leider die gesamte zweite Hälfte des Films bestimmen, ist Die Affäre Roedern für an der NS-Filmmaschinerie Interessierte zwar sicherlich einen Blick wert, muss aber letztendlich kein zweites Mal gesehen werden. Dafür wirkt er oft einfach zu plump. 2.5/5
Habe heute das Innenleben meines Videorecorders gereinigt und die Gelegenheit genutzt, gleich wieder was zu schauen (Text wieder aus meiner Letterboxd-Kritik)
Der große König (1942): Ich habe Der große König von Veit Harlan jetzt zum dritten Mal gesehen und muss meine Wertung geringfügig erhöhen (von 3.5 auf 4). Harlans Film hat einen ganz eigenen Ton - wie ein anderer Rezensent anmerkte, hat das stellenweise schon fast was von einem Antikriegsfilm. Friedrich der Große wirkt, als sei er des Lebens im Grunde überdrüssig, Freunde und Familie haben ihn entweder verlassen oder sind gestorben, was am Ende auch zur Erkenntnis führt, dass er trotz des siegreichen Ausgangs einsamer als je zuvor ist.
Umso eigenartiger und deplatzierter wirken dann die Elemente, die das alles im Sinne der NS-Propaganda zu deuten und zu verherrlichen versuchen. Die „gute Soldatenfrau“, zuerst dem Krieg gegenüber klar ablehnend eingestellt, wird zum Vorbild für weibliche Zuseherinnen hochstilisiert: das Kind eines Gefallenen zu haben, wird (wenn auch nur kurz) als große Ehre und Heldentat für Volk und Vaterland dargestellt.
Ein sehr schizophrener Film, der laut Wikipedia überaus frei mit historischen Fakten umgeht (was bei Unterhaltungsfilmen, besonders aus der NS-Zeit, aber ohnehin niemanden wundern sollte) und ob seiner Tendenzen in beide Richtungen (Pro-Krieg/Anti-Krieg) echt nicht einfach zu bewerten ist. Handwerklich typisch Harlan, sprich: sehr geschickt und aufwändig gemacht, mit toll inszenierten Schlachten und passender Musik.
Als Quelle für den Geschichtsunterricht zu Preußen wohl unbrauchbar, für einen interessanten Filmabend, der durchaus in aufschlussreiche Diskussionen münden könnte, aber sicherlich zu empfehlen. Wenn man sich für sowas interessiert. 4/5
Mein akademisches und filmisches Interesse hatte wieder mal die Oberhand (Text wieder von meiner Letterboxd-Rezension übernommen).
Der Herrscher (1937): Spätestens hier werden die Grenzen zwischen „Vorbehaltsfilmen“ und NS-Produktionen, die heute ohne Probleme vertrieben werden können, enorm verschwommen und unklar. Denn bis auf die oft in Dokumentationen zitierten zwei Monologe von Emil Jannings, die recht deutlich auf den „Führerkult“ verweisen, funktioniert Veit Harlans Der Herrscher wie ein relativ geradliniges Familiendrama in der Oberschicht, von denen man bis heute jährlich Dutzende in Kino und Fernsehen bewundern kann. Die Mutter stirbt, der Patriarch begibt sich auf Sinnsuche und findet eine neue Liebe, die Kinder und Schwiegerkinder sowie deren Anwälte entpuppen sich als habgierige Nichtsnutze und die Firma wird letzten Endes an jemand ganz anderen übertragen.
Dass Der Herrscher wohl lange Zeit als relativ unbedenklich galt, belegen Hinweise, nach denen der Film Anfang der 80er offiziell in Deutschland auf VHS erschien und möglicherweise sogar mal im Fernsehen ausgestrahlt wurde (wie auch 1974 mit Triumph des Willens geschehen, der allerdings natürlich wesentlich offensichtlicher in seiner Propaganda ist). Es überrascht auch nicht sonderlich, denn bereits hier zeigt sich Harlans Gespür für die möglichst nahtlose Integration von NS-Ideologie in filmische Erzählstrukturen. Jannings’ Rolle des Fabriksbesitzers, der erkennen muss, dass ihn seine Familie aus egoistischen Motiven entmündigen lassen will, wird recht glaubhaft gezeichnet. Die Passagen, in denen sich seine Figur als klassischer „Führer“ zeigt, wirken damit überraschend natürlich und bei weitem nicht so unglaubwürdig aufgesetzt wie in manch anderen Produktionen jener Zeit. So wirkt Der Herrscher weit weniger Holzhammer-Nazi-mäßig als beispielsweise Der alte und der junge König (Steinhoff, 1935), der problemlos als DVD mit FSK-12-Einstufung bezogen werden kann. Was interessant ist, da an beiden Filmen Fritz Langs ehemalige Partnerin Thea von Harbou (Metropolis) beteiligt war. Harlan hat es anscheinend besser als Steinhoff verstanden, Propaganda subtiler in seine Filme zu packen (Jud Süß und Die goldene Stadt mal ausgenommen).
Macht das Harlans Filme „gefährlicher“ als die plumpen Versuche solcher Zeitgenossen wie Steinhoff, Ritter oder Waschneck? Schwer zu sagen. Die Kunst, mit den Gefühlen des Publikums wie auf einer Orgel zu spielen (wie Hitchcock es auszudrücken pflegte), beherrschte er wohl jedenfalls besser als die Genannten. Denn Der Herrscher funktioniert als reines Melodram sehr gut. Daran sind nicht zuletzt neben Harlan auch Hauptdarsteller (und künstlerischer Leiter) Emil Jannings, Kameramänner Werner Brandes und Günther Anders sowie die Cutterin Martha Dübber maßgeblich beteiligt.
Vielleicht also doch eine winning combination perfider Propagandamache. Eigentlich schade, denn von den Filmschaffenden dieser furchtbaren Zeit ist Harlan vielleicht der Einzige (neben G.W. Pabst und späten Vertretern wie Helmut Käutner), dem ich durchaus auch eine Karriere in anderen, freien Ländern zugetraut hätte. Denn er und sein Team hatten durchaus Talent, das über reine Anbiederung und plumpe Phrasendrescherei hinausging.
The Fabelmans
War heute zum ersten Mal komplett alleine in einem Kinosaal. Die Kombination aus englischer Originalversion ohne Untertitel und die Uhrzeit waren wohl hauptverantwortlich dafür.
Der Film von Steven Spielberg erzählt angelehnt an seine eigene Kindheitsgeschichte eine Geschichte über eine jüdische Familie in den 60ern in den USA, in welcher der 16-jährige Sammy mit seiner Begeisterung für das Filmemachen bei seinem Vater, einem Computerpionier, auf wenig Gegenliebe stößt, während seine Mutter ihre eigenen Probleme hat.
Mir hat der Film gut gefallen, Spielberg erzählt sehr persönlich eine Coming-of-Age Geschichte über seine eigene Biographie.
War bei mir genau dieselbe Kombination insgesamt zumindest 14 Zuschauer, was bei der Größe des Saals trotzdem verdammt wenig war.
Mir hat er auch gut gefallen
Wyatt Earp - Das Leben einer Legende (Netflix)
Mit Kevin Costner, Dennis Quade (so dünn das man ihn fast nicht erkennt), Gene Hackman.
Man sieht Wyatt von seiner Kindheit bis schließlich zu der bekannten Schießerei in O.K Corral. Der Film ist trotz einer Länge von mehr als 3h sehr kurzweilig und vor allem jene die mit Western etwas anfangen werden sehr gut unterhalten. Meine Freundin die Western…sagen wir mal so es ist nicht gerade hassen, aber sie schaut sie sehr ungern, wurde gut unterhalten.
Ich muss aber sagen, dass mir Tombstone mit Kurt Russll und Val Kilmer eine Spur besser gefallen hat. Dort haben die Schurken einfach markantere Gesichter (Mikel Biehn und Stephen Lang), man merkt sich daher leichter wer wer ist und der Fokus liegt mehr auf dem Kampf zw. den Earps und den Cowboys.
Wie auch immer, beides gute Western die man als Fan dieses Genres gesehen haben sollte!
8 von 10 Patronen
Für die Uni (Rezension wieder von meinem Letterboxd-Account übernommen):
The Heretics (2009): Ein sehr interessanter Dokumentarfilm über die Frauen hinter dem ikonischen feministischen Magazin Heresies (1977-1993). Die persönlichen Erzählungen über den Werdegang der einzelnen Protagonistinnen, die Gründung des Kollektivs und die abenteuerliche Herangehensweise an das Magazin selbst vermitteln ein überaus lebendiges Bild der 70er-Jahre und dem Second Wave Feminism jener Zeit.
Mein einziger wirklicher Kritikpunkt ist, dass über die weitere Entwicklung und das eventuelle Ende der Heresies kaum etwas erzählt wird. So kann über die Gründe der Einstellung des Magazins nur spekuliert werden, da der erzählerische Fokus eindeutig auf den 70ern liegt.
Insgesamt ein überaus sehenswerter Film, der halt einige interessante Fragen leider offen lässt. 4/5
Bullet Train (Sky X)
Brad Pitt wieder mal in einer Paradeslapstickrolle. Der professionelle Ganove, Killer was auch immer mit einer Portion Charme und Tolpatschigkeit, aber er passt da einfach supersympathisch rein.
Film generell hat uns sehr gut gefallen. Ein Haufen Killer/Gangster in einem Zug, wo jeder einen Plan verfolgt, im Hintergrund aber alles zusammenhängt, ohne, dass die Protagonisten was davon wissen, jedoch vermuten.
Action, „Zufälle,“ Zusammenhänge, schräge Charaktere, ne Schlange - was will man mehr.
Fazit: 9 von 10 Popcorntüten für einen unterhaltsamen Kinoabend! Wäre im Kino sicherlich noch besser rübergekommen
John Wick 4
War am Freitag im Kino und hatte richtig viel Spaß. Man bekommt das was man erwartet Action, Action, Action und diese Action ist so gefilmt wie man sie noch nie gesehen hat. (Top Down Action scene) Die knapp 3 Stunden Laufzeit vergeht wie im Flug. Wer Action Filme mag definitive Empfehlung ins Kino zugehen.
9 von 10 Patronen
Dazu gerne dieses Video, lässt einem die Entscheidung leichter fallen, John Wick 4 im Kino anzuschauen.
Ich gehe ihn endlich am Dienstag. Zurzeit viel los im Kino bei uns.
Also du wünscht dir einen niedlichen Panzer zum Spielen?
Sein oder Nichtsein (1942): Zum wiederholten Mal. Für mich eine der allerbesten Parodien auf das 3. Reich, die je gedreht wurden, wahrscheinlich sogar die beste. Unglaublich, was für einen klugen und teils schockierend schwarzhumorigen Film Ernst Lubitsch damals gemacht hat. Auch ein seltener Fall, bei dem die kongeniale deutsche Synchronisation von 1960 den Film noch besser macht („Unser Führer weiß, dass deine Führung gut ist“
) 5/5
Was studierst du, dass du immer Filme schauen „musst“?
Also als „müssen“ sehe ich es nie an Kommunikationswissenschaft ist es - hab in dem Semester eine LV zu feministischer Medienproduktion und da haben wir uns den Film geschlossen im Plenum angeschaut. Das meiste andere ist einfach aus eigenem, großen Interesse.
Sekundiere ich und die Kameraeinstellung war eines meiner Highlights. Top
Tár (2022): Hat mich jetzt irgendwie nicht mitgerissen. Ein kalter, steriler Film in kalten, sterilen Bildern. Cate Blanchetts Figur ist so unnahbar, dass es mir egal war, was mit ihr passiert. Und für derartige Indifferenz ist mir persönlich der Film einfach zu lang und zu lose strukturiert. 3/5