Music(al) Filme

Lass dich nicht davon abschrecken. Das Interessante an Tick…Tick…BOOM! ist, dass es auf mehreren Ebenen funktioniert und vieles, was man heute hineininterpretieren kann, von Larson noch gar nicht so geplant worden ist (bzw. halt auch erst für die spätere Musicalfassung und jetzt noch mehr die Filmfassung dazugekommen ist). Larson hat damals einen autobiographischen Musik-Monolog geschrieben, in dem er eben seinen Kampf mit dem Workshop von Superbia verarbeitet hat - und der ist auch heute das Grundgerüst; das Musical und auch der Film sind daraus erst nach seinem Tod entstanden (Nebengedanke: War Superbia so schlecht, dass es trotz seines Erfolgs mit Rent nachher niemand ausgraben wollte? Mit seinem Namen hätte es doch ein gewisser Erfolg werden müssen …).

Natürlich, heute weiß man, dass die Uhr für Larson wirklich getickt hat, dass sein Traum von einem großen Musical, das eine ganze Generation verändert hat, gelingen würde, aber dass er dessen Erfolg nicht mehr erleben würde. Aber das wusste Larson selbst nicht, als er es geschrieben hat, auch wenn es eine - für mich wichtige - Note der Geschichte hinzufügt, einen bittersüßen Moment, den der Film gut herausbringt. Aber eigentlich geht es nicht darum, genauso wenig wie diverse Gastauftritte und Rent-Anspielungen wirklich wichtig sind. Es ist die sehr persönliche Geschichte eines Künstlers in einer persönlichen und einer Schaffenskrise. Und das funktioniert universell, auch wenn manche Details vielleicht verloren gehen, wenn man das „Rundherum“ nicht so gut kennt (und Miranda ist ja auch ein Larson-Fan, der weiß schon, was er tut). Und ich denke, dass der Film ganz gut manche Lücke füllt. Ich weiß auch von Leuten, die nicht (wie ich) schon ewig Larson-Fans sind und vom Film wirklich überrascht waren.

Ergo: Einfach ansehen, wenn er dich interessiert. Ja, er ist etwas besonderes (und sicher auch eine Nische), aber wenn er dich interessiert, machst du nicht viel falsch. Und im Zweifelsfall kannst du viel über seine Biographie und auch über das Stück und das Warum udn Wieso nachher noch nachlesen. Gerade rund um Larson gibt es sehr viel Material und viele Berichte von seinen Freunden.

Ich seh das ein wenig ambivalent: Epidemologisch machts schon Sinn und da finde ich es auch richtig (und finanziell bleibt man momentan auch nicht unbedingt über), aber emotional … gerade heute, wo Premiere gewesen wäre, fühl ich mich ein wenig überrollt. Ist einfach (schon wieder) ein komisches Gefühl.

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Du ich hab fast gar Nichts mit Musicals am Hut und wusste auch Nichts über den Film. Hatte aber große Freude ihn anzusehen. Wahrscheinlich erlebte ich ihn damit völlig Anders als zum Beispiel Jokus - nur sicher nicht Schlechter.

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@Jokus
@Vino

Danke für eure Antworten :smiley: dann werde ich mir den Film doch in den nächsten Tagen mal anschauen, ich bin nämlich schon sehr, sehr gespannt darauf :blush:

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WOW - Tick, Tick Boom hat richtig geflasht. Rockig, bewegend, einzigartig, tragisch, phantastisch… einfach nur aller erste Sahne. Danke für den Tipp hier im Forum!

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Nachdem hier ein paar ins Tick…Tick…BOOM!-Fieber abdriften, nur ein kleiner Hinweis: Solltet ihr euch im Anschluss daran mit Larsons Musical Rent beschäftigen wollen (was ich grundsätzlich absolut empfehlen kann), seid bitte vorsichtig, wenn ihr die Filmfassung von Chris Columbus in die Hände bekommt. Die ist leider verhältnismäßig schwach, zum Teil wurde ordentlich in die Handlung hineingegriffen und auch die Musik leider z.T. ordentlich gekürzt. Einziger Pluspunkt: Über weite Strecken die Originalbesetzung des Stücks, die da aber leider auch schon etwas zu alt für ihre Rollen sind.

Wesentlich mehr zu empfehlen: Die abgefilmte Bühnenfassung, die im Rahmen des Endes der Laufzeit am Broadway entstand. Und da Rent nie ein „typisches“ Musical war, hält sich auch für Nicht-Musical-Fans der Cringe-Faktor in Grenzen :wink:

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Tom Holland wird wieder tanzen. :heart_eyes:

Wieder? Wo tanzt er denn noch?

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Alles klar! Dachte es gab bereits einen Musical-Film mit ihm den ich nicht kenne :sweat_smile:

WTF?!?

Spongebob The Musical (kommt auch nach AT).

Steve Harvey Reaction GIF

Ja, das Ding war am Broadway - und hat unglaublich viele Komponisten. Lief nicht so lang, aber soll eigentlich dafür, dass jeder eine Kstastophe erwartet hat, ganz gut gewesen sein …

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Baz Luhrmann’s Elvis Verfilmung. Ab Juni 22.

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:sweat_smile:
Sieht irgendwie lustig aus.

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Die Film-Version der Musical-Fassung von Roald Dahls Mathilda von Komponist Tim Minchin und von Regisseur Matthew Warchus (der auch die sehr erfolgreiche Bühnenfassung inszeniert hat) kommt zu Weihnachten auf Netflix.

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Netflix bringt am 12. August die Verfilmung von 13: The Musical; das Stück kam ursprünglich 2008 am Broadway und war insofern etwas Besonderes, weil alle Protagonisten (und die Band) ausschließlich Teenager waren. Damals übrigens mit dabei: Eine junge Ariana Grande in ihrem ersten Profi-Auftritt.

Die Handlung rund um den jungen Evan, der von der perfekten Bar Mitzvah träumt, aber nach der Trennung seiner Eltern in Indiana niemanden kennt und seine Träume davon schwimmen sieht, mag vielleicht nach typischem Highschool-Musical-Stoff klingen, aber 13 ist (zumindest als Musical) schon ein wenig mehr als nur oberflächlich. Das liegt auch Komponist Jason Robert Brown (The Last 5 Years, Songs for a new world, Parade), den ich zwar nicht für den zugänglichsten Musicalkomponisten halte (auch bei mir waren seine anderen Musicals eher Slow-Burner, die erst ein wenig Einhören oder auch Sehen statt nur CD gebraucht haben), aber dafür durchdachte Musik liefert. Hoffen wir, dass sich das auch in den Film übertragen lässt.

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Gerüchten zu Folge dürfte Cruella 2 auch ein Musical-Film werden. Neben Emma Stone soll Taylor Swift die Antagonistin geben.

https://movieweb.com/cruella-rumor-musical-taylor-swift/

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Nachdem gerade die Videos von der letzten Performance aufschlagen: Hat sich wer den Spaß gemacht, und sich zumindest die Aufzeichnungen von Rogers: The Musical angesehen? Die Show lief ja jetzt übern Sommer in Disney California Adventure im Hyperion Park und war natürlich inspiriert von Rogers: The Musical in Hawkeye, wo man ja nur einen Song („Save the City“) zu sehen bekam. Daraus wurde jetzt für eine (momentan mal limitierte) Zeit ein kurzes Musical mit knapp 35 Minuten, das die Geschichte von Steve Rogers/Captain America erzählt (und wie in Hawkeye natürlich mit dem Augenzwinkern, dass es nur das erzählt, was die Öffentlichkeit kennt - deshalb ist ja auch Ant-Man beim Kampf um New York dabei).

Handwerklich gut gemacht und eigentlich in Anbetracht der Kürze eine gut funktionierende Show, hab ich vor allem ein Problem mit dem Musical: Tonal weiß es nicht ganz, wo es hin will. Einerseits zeigt man den Weg von Steve und die Liebesgeschichte mit Peggy, in die man ernsthaft emotional investieren soll. Andererseits muss man natürlich dem Weg folgen, den Hawkeye vorgegeben hat - und „Save the City“ war halt absichtlich Super-Campy inszeniert und das wird auch repliziert. Auch andere Szenen (ich sag nur „Nick Fury sings“) sind in einem ähnlichen Stil. Andere Momente sind dafür genial - ich liebe die Comic-Cover! Insofern … sollte man gerade als MCU-Fan mal gesehen haben (und ist aufgrund seiner Länge auch kein großes Zeitinvestment. Mir gefällts besser als so manche der letzten Phase 4-Materialien :wink:

(P.S: Im Hyperion darf man filmen, gibt ja auch mehrere Aufnahmen von den anderen Shows, die dort liefen. Sonst würd ich keine Bootlegs ins Forum stellen, aber das sieht vollkommen okay aus. Die Variante, die ich verlinkt habe, finde ich auch gut gefilmt.)

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Bei mir geht es Mitte Oktober Richtung NYC und natürlich soll auch wieder was am Broadway angeschaut werden. Zwei bis maximal drei Stücke werden sich wohl zeitlich ausgehen.

2019 waren wir schon mal, zu der Zeit war Hamilton leider unleistbar, es wurde dann David Byrne’s American Utopia (als großer Byrne und Talking Heads-Fan war das ein Traum, aber natürlich jetzt kein „klassisches“ Musical). Hamilton wäre jetzt etwas günstiger zu haben, mittlerweile haben wir den Mitschnitt aber mehrmals auf Disney+ gesehen und mir stellt sich die Frage ob es da nicht sinnvoller wäre sich etwas Neues anzuschauen.

Folgende Stücke stehen in der engeren Auswahl:

&Juliet
Aladdin
Back to the Future
Gutenberg! The Musical!
Hadestown
Here Lies Love
SIX: The Musical

Merrily We Roll Along mit Jonathan Groff und Daniel Radcliffe wär super aber hat absurde Kartenpreise. Book of Mormon und Wicked haben wir bereits in London gesehen.

Vielleicht hat ja jemand hier irgendwelche Empfehlungen (die Back to the Future-Rezension hab ich bereits gelesen :wink: ), würde mich freuen :slight_smile:

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Ich hab da im letzten Monat ein paar Diskussionen im Smalltalk-Bereich mit @the_joker2 gehabt (ich verlinks unten - beginnt da oben, geht aber dann ganz unten akut weiter). Vielleicht brauchen wir doch mal ein eigenes Musical-Topic, damit wir das nicht überall hin verteilen. Im Vergleich zu dem Post von damals hat sich aber schon wieder ein bisschen was geändert - zumindest Once Upon A One More Time ist bereits wieder abgesetzt.

Ich werf aber mal kurz meine 2 cents auch bei dir in den Ring:

Ich hab von den Shows, die du erwähnst, ehrlich gesagt nur zwei persönlich schon gesehen - nämlich Aladdin und Back to the Future, beide in London. Von zweiterem kennst du mein Review ja schon, zu ersterem sag ich einfach: Es ist Disney. Wenn du Disney magst (in dem Fall mit einigen Erweiterungen, die ursprünglich schon für den Film geplant waren, inklusive den drei Freunden von Aladdin) machst du da nichts falsch. Außerdem hast du hier, falls du mal wieder nach London kommst, den Vorteil, dass es Aladdin nicht mehr in London spielt. Sonst würde ich grundsätzlich IMMER in London ins Musical gehen, wenn es die Alternative gibt. Es ist einfach viel, viel billiger.

Zu den anderen sag ich jetzt einfach was aus externen Reviews, aus meinem Hören der Soundtracks und meinem Bauchgefühl :wink:

&Juliet ist eine Show, um die mir jetzt schon leid ist, dass ich sie in London nicht gesehen habe. Zwar ziemlich crazy, aber wer die vorkommenden Songs von Max Martin mag (das geht von Boyzone über Britney Spears bis zu Katy Perry und Bon Jovi) hat hier sicher ne gute Party.

Gutenberg kenn ich als Musical nicht, aber ich würds mir wegen den zwei Hauptdarstellern geben. Andrew Rannels und Josh Gad waren nicht nur die zwei Hauptdarsteller der Urbesetzung von Book of Mormon, sondern sind halt einfach auch abseits des Theaters bekannt geworden (vor allem natürlich Gad als Olaf, in die Schöne und das Biest, etc, etc, aber auch Rannels ist natürlich überhaupt kein Unbekannter …

Hadestown ist eine Show, mit der ich mir persönlich schwer tue. Ich hab Musicalversierte Freunde, die sie als eines der besten Musicals der letzten Jahre bezeichnen, ich hab für mich festgestellt, dass ich mir nur mit der CD unendlich schwer tue, reinzukommen. Ich glaube aber, das ist eine von diesen Shows, die man einfach sehen muss, dann ist sie genial.

Here Lies Love wäre vermutlich mein Least Favorite auf deiner Liste. Das Konzept soll innovativ sein, aber ich kenn mich weder sonderlich gut mit Imelda Marcos aus noch bin ich ein riesiger Karoke-Fan (und das spielt zentral im Konzept des Stücks mit).

SIX ist eine coole Rockshow. Aber, die Warnung muss man aussprechen: Es ist eine sehr kurze Rockshow. Bei den anderen Shows bekommst du mehr Laufzeit fürs Geld, hier ist die Show in 80 Minuten wieder vorbei. Die sind zwar echt Vollgas, aber diese Warnung muss man aussprechen.

Merrily… gut, bei der Cast wunderts mich nicht, dass es sauteuer wird. Ich muss aber auch dazu sagen: Das ist ein Sondheim-Musical. Sondheim ist als Komponist knifflig und anstrengend (Aber auch genial). Das ist sicher kein „Einsteigerstück“. Falls du’s verpasst: Die Verfilmung ist bereits für 2040 angekündigt :wink: (warum 2040? Weil im Stück viel Zeit vergeht und Richard Linklater („Boyhood“) das so drehen will, dass die Schauspieler korrekt altern. Sie haben also jetzt erst ganz mit dem Anfang begonnen …)

Ich würde aber auch noch Moulin Rouge! in den Ring werfen. Das wäre auf meiner Liste ganz oben, auch weil ich den Film mag und der Soundtrack ähnlich verrückt ist wie bei &Juliet. Aber auch da gäbe es die Alternative London.

Ganz abseits von Musical: Meine Nichte war letztes Monat in New York und hat sich „The Shark is broken“ angesehen - ein Stück über die Dreharbeiten von „Der weiße Hai“, wo die Hauptdarsteller auf dem Schiff festsitzen und warten, bis der Hai endlich wieder geht. Geschrieben von Ian Shaw (dem Sohn von Robert Shaw, der Quint im Film gespielt hat, Er spielt auch selbst seinen Vater auf der Bühne) mit Alex Brightman (Beetlejuice-Musical) als Richard Dreyfuss und Colin Donnell (Arrow, Chicago Med) als Roy Schneider. Hat ihr gut gefallen - und ist natürlich eine gute Gelegenheit für ein bisschen „Stars abhaken“ :wink:

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Wow, vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort! :heart_eyes:

Weiß gar nicht wo ich anfangen soll :sweat_smile:

Bei Gutenberg hab ich die gleichen Gedankengänge wie du. Ich liebe Book of Mormon und mag den Josh Gad. Auf Spotify gibts das Off-Broadway-Recording zu hören, das hat für mich schon zumindest gewisse Book of Mormon-Vibes. Von dem her ist das aktuell eigentlich mein Favourite.

Favourite meiner Partnerin ist SIX. Da war ich zuerst nicht sooo angetan (nicht schon wieder ein Musical was eigentlich ein Konzert ist) aber ich hab da gestern auf YT bisschen reingehört - die Songs können schon was. Das mit der Laufzeit werd ich ihr aber noch sagen. Zumindest sind die Preise mit 70-100$ noch relativ erträglich (große Betonung auf „relativ“ :sweat_smile: )

&Juliet ist aus den von dir genannten Punkten aus dem Rennen. Bin nicht so ein Fan von „wir nehmen bekannte Songs und basteln ein Musical drumherum“. Ich glaub ähnliches gilt dann auch für das Back to the Future-Musical, wobei es da zumindest Songs sind die in den Filmen vorkommen. (Beim Michael Jackson-Musical z.B. wär das für mich noch was anderes, weil es da halt auch um ihn geht, klar dass da seine Songs vorkommen.)

Bezüglich Moulin Rogue. Keine Ahnung wieso aber mich zieht es irgendwie nicht zu diese Klassiker wie eben Moulin Rogue, Chicago oder Lion King. Vielleicht weil ich mir denk die werden eh ewig laufen, ich kanns echt nicht sagen.

Here Lies Love hat einfach durch die David Byrne und Fatboy Slim-Zusammenarbeit meine Interesse geweckt, wobei die Songs die ich bis jetzt gehört haben recht wenig mit deren sonstigen Musik zu tun haben. Sonst ja, sicher ein tolles Erlebnis aber ob uns nicht ein „klassischeres“ Setting mehr zusagt.

Das mit dem Film bei Merrily We Roll Along ist tatsächlich ein guter Hinweis :sweat_smile: So gern ich das sehen möchte, die Tickets fangen(!) bei ca. 200$ an und da sitzt du dann irgendwo ganz ganz hinten.

Dazu gekommen zur Auswahl ist dafür Shucked und Sweeney Todd. Shucked hatte ich eigentlich gar nicht am Radar, bin bei meiner YT-Suche gestern drüber gestolpert. Soll von der Geschichte her nichts besonderes sein aber die Songs die ich gehört hab klingen echt gut (z.B. das hier https://www.youtube.com/watch?v=RHuDodgiDIQ ).

Ja und Sweeney Todd hat recht gute Kritiken und den Josh Groban mal live sehen hätte auch was für sich :sweat_smile:

Ja, bezüglich den Broadway Plays. Da haben wir eh auch ein bisschen reingeschaut, da gibts ein paar interessante. Leslie Odom startet jetzt mit Purlie Victorious. Meine Partnerin ist großer Odom-Fan aber naja, wir würden ihn halt gerne singen hören, haha. Sicher aber trotzdem cool. Und Danny Devito startet ebenfalls mit einem Play, das wär natürlich auch cool ihn mal live zu sehen. Aber naja, grundsätzlich tendieren wir schon eher zu Musicals, deswegen glaub ich fast nicht das es diesmal ein Play werden wird.