Meine Lieben hier im Forum,
ich weiß, es ist kein Film, aber bei einer Spielzeit von 250 Minuten, geteilt auf 5 “Doppelepisoden” schien mir da der Spagat nicht weit genug, also poste ich mal hier - ich hoffe es stört niemanden unter euch.
Ich bin gerade mittendrin, Episode 3 von 5, daher kann ich nichtmal alles spoilern, auch wenn jemand mehr wissen will
Jedenfalls auf Netflix: Die langen großen Ferien
Ernest und Colette (11 und 8 Jahre) ziehen in den Sommerferien mit ihren Eltern, die Mutter schwer krank, zu den Großeltern “Omili und Opili”, von Paris in die Normandie.
Es ist 1939 und just in der ersten Episode erfahren sie durch das Radio, dass Frankreich das nächste Ziel der Deutschen ist und der Krieg ausbricht. Der Vater muss seinem Land dienen, die Mutter ins Sanatorium in die Schweiz (ich weiß es nicht, aber sie dürfte eine schlimme Lungenerkrankung haben). Die Kinder bleiben somit bei den Großeltern, mehr oder weniger “alleine”.
Ohne weiter zu erzählen, diese Serie ist herzallerliebst animiert, in 2D, mit Zügen von Tim und Struppi, weniger detaillierte Modelle, aber expressivere Gestik und Mimik. Die Geschichten sind absolut nicht “nur für Kinder”, ganz im Gegenteil. Das zeigt auch beispielsweise eine Szene als Colette einen toten französischen Soldaten findet, als die Kinder Äpfel aus einem verlassenen Obstgarten holen wollten, um Etwas zu essen zu haben. Sie fragt Ernest ob dieser schläft - er meint zunächst, dass dies nicht der Fall sei - darauf Colette “aber was redest du, schau mal, er schläft bestimmt, er lächelt sogar ein bisschen”, ihr Bruder schlägt vor, sich im Klaren über den Fund, dass sie ihn besser nicht “wecken” sollen und lieber in Ruhe schlafen lassen.
Es ist so ergreifend, die ganze Situation wird aus der Sicht der kleinen Kinder gezeigt, ohne dabei den Ernst der Lage zu schmälern, und dazu diese wunderbare Animation - seht es euch bitte an, wenn ihr auch nur ein bisschen Interesse daran habt! (in Zahlen 5/5)
Ich muss auch dazu sagen, da meine Familie selbst sehr stark unter den diversen Kriegen in unserem Ursprungsland gelitten hat, war ich in vielen Momenten dieser Serie auch mehr als nur nahe am Wasser gebaut - dennoch, will ich sie zu Ende sehen, dazu ist sie viel zu gut gelungen!
wer übrigens kein Netflix hat, kann auch bspw. auf DVD schauen.
Beispielbild, Colette (li.) freut sich über einen Brief von ihrer Mutter (aus dem Sanatorium in der Schweiz)