Werbung - Diskussionsthread

aber warum soll ein werbesujet nicht den alltag wiederspiegeln?
so wie du es suggerierst dürfte ein multi-mio-unternehmen niemals inhaltlich außerhalb seine branche werben.

Provozieren mit dem lasziven Auftreten einer dreijährigen? Es sollte schon Grenzen im Verkaufen von Produkten geben.

Die XXLutz-Werbung fährt eine andere Strategie. Die ist penetrant, aber wirkt so gut, dass eine Kollegin mitterweile die Jingles singt, wenn sie stupide Arbeiten verrichtet und wir finden es lustig und singen mit. Blöd ohne Ende, aber wirksam.

Weil man dann eine andere Bildsprache verwenden würde.

Schau dir Werbung von Familien in Autos an und dann das. Das hier geht in die Richtung Kubrik Lolita und nicht in BAWAG-Werbung, in der die glückliche Familie den Hügel runter rennt. Man aber sofort sieht, dass die Mutter keinen BH trägt.

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Lasziv is da in meinen Augen gor nix. Ein Kind isst eine Banane - das machen Kinder recht oft soweit ich weiss. Wer da an Sex oder dergleichen denkt…bedenklich.

XXLutz - der mit dem roten Stuhl
Das fand ich damals sehr ungustiös. Und klar fährt die eine andere Strategie - das war lediglich ein Beispiel, dass Werbung nerven/aufregen soll und muss um aufzufallen.

Zusammenfassend überspitzt gesagt also:
schwarzes Kind isst Banane = Affe
weisses Kind isst Banan = Porno

Ich mein, wenn man will kann man doch überall was bedenklich sehen (zb nen Penisbaum bei Biene Maia) Über so einen „Schaß“ hätt sich unsere Elterngeneration nie den Kopf zerbrochen. Aber heute muss alles bis ins kleinste Detail analysiert und im Internet von Pseudoalleswisser mit zu viel Zeit lautstark kritisiert werden.

Toll dieses Internet
Langsam versteh ich warum Nintendo nix damit zu tun haben will.

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na gut, eine werbung aus den 70ern… die ist natürlich das argument für familienwerte.

gratuliere, du hast so eben deinen gatekeeping-abschluss bei humboldt gemacht!

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Du wirst es mir nicht glauben, aber genau das habe ich gestern am abend schon getippt gehabt, mit noch einem schönen weiteren absatz, hab dann aber alles gelöscht und stattdessen das geschrieben:

Unsere Elterngeneration findet es auch noch OK Schwarze als Neger zu bezeichnen und Tschuschen über einen Kamm zu scheren.
Unsere Großelterngeneration hat Juden ins KZ gebracht.

Unsere Elterngeneration hätte sich auch bei der VW Golf-Werbung nichts gedacht, obwohl die noch eindeutiger Symbole verwendet.

Also das Argument „unsere Elterngeneration“ ist für mich ein schwaches Argument, da ich zu viele Idioten, Rassisten, Sexisten, usw. in den älteren Generationen schon kennen gelernt habe.

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aber war es nicht angenehmer zu leben, als man sich nicht die ganze zeit gedanken machen musste ob man jemanden beleidigt?

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Für Leute, denen es egal ist ob sie jemanden Beleidigen, ist es noch immer angenehm zu leben. Nur werden sie heute nicht mehr hinterrücks umgebracht oder gemieden, sondern man sagt es ihnen offen ins Gesicht das sie Arschlöcher sind.

Edit:
Bei den Covididioten wirst du genügend davon finden.

Noch einmal, ein Kind isst eine Banane ist wurscht. Hier werden Codes verwendet. Mehr als nur einer, daher ist es bedenklich.

Man muss nicht alles in allem hineininterpretieren, aber Werbung vermittelt Botschaften, um Produkte zu verkaufen und daher sollte man sich in meinen Augen diese Botschaften ganz genau ansehen.

Ein Kind, dass eine Banane isst… unbedenklich
Ein Kind, dass vor einem Kühlergrill lehnt… unbedenklich
Ein Kind, dass deutlich Erwachsener gekleidet ist… unbedenklich

Alles zusammen, mit der Signalfarbe rot des Wagens, der Bildsprache und der Aussage: „Lets your hear beat faster - in every aspect“… nicht mehr ganz so unbedenklich.

Ich rege mich auch ehrlich gesagt nicht darüber auf, ich wundere mich nur, dass man so provozierende Werbung abtut, als wäre es das „normalste“ auf der Welt, weil man selbst schon so Fotos geschossen hat. Man will was verkaufen, das ist eben kein normaler Schnappschuss.

Lests mal was von Vance Packard, der schreibt in den 50ern, wie Werbung funktioniert und das hat sich nur potenziert.

Bis du dann halt der Beleidigte warst oder der Unterdrückte oder der, im Gruppenzwang Dinge gemacht hast, die nicht so leiwand waren.

Ignorance is Bliss, das hat schon Cypher in Matrix gewusst, aber dann hätts ein paar geile Actionszenen im letzten Drittel nicht gegeben.

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This.

And This.

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als ob ich noch nie beleidigt worden wäre… :roll_eyes:

da sag ich ganz gemütlich „geh :poop:“ und das wars.

ich weiß nur eins, beim nächsten mal wenn ich jemanden aus diversen gründen beleidige, und er einfach mit ein „f**** dich“ darauf antwortet, werde ich ihn umarmen und dafür danken dass er ein normaler mensch ist.

das wars für mich mit dem topic.

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Ich habe gestern bereits erklärt, dass nicht das Foto als solches normal ist, sondern die art des „familienschnappschusses“ mit dem auto und der banane noch einmal überspitzt. das Element der überspitzung zum Hervorheben von Kontrasten ist ein allgegenwärtiges Mittel in der Kunst.

Wenn wir das zukünftig - wenn auch nur moralisch - unter „Strafe“ stellen, haben wir bald nur mehr ‚grau in grau‘ gestaltete Werke.

Eigentlich lustig, wie sehr man sich über Personen aufregen kann, die auf „Missstände“ hinweisen.

Frei nach dem Prinzip „Nicht der ist Schuld der die Schuld getätigt hat, sondern derjenigen der darauf hinweist.“
Täter Opfer Umkehr. :roll_eyes:

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Exakt.

Das ist aber Werbung. Werbung kann Kunst sein, aber nicht jede Werbung ist automatisch Kunst.

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LOL. Das Täter Opfer Umkehr Argument. Es wurde hier keine Straftat begangen. Es gibt keine Täter und keine Opfer, somit auch keine Umkehr. Die einzigen, die hier ein Opfer herbeibeschwören, sind diejenigen, die nachher den „Täter Opfer Umkehr“ sager bringen um in einer allfälligen Diskussion ein Totschlagargument zu haben.

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Ich würde doch meinen, dass diese Werbung Kunst ist.

Dann begründe das bitte, vielleicht sehe ich etwas nicht, was du siehst. Einen „Schnappschuss“ nachstellen ist für mich noch keine künstlerische Leistung.

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Ja, vermutlich ist „Täter Opfer Umkehr“ überspitzt.
Mein Satz: "Nicht der ist Schuld der die Schuld getätigt hat, sondern derjenigen der darauf hinweist.“ passt aber schon.

Edit:
Das ist zum Beispiel auch der Lebensgrundsatz vieler älteren Menschen (inklusive meiner Eltern).
Fehler eingestehen, niemals!

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Da es einen anerkannten Kunstbegriff nicht gibt und eine juristische Defini- tion dessen, was „Kunst“ ist, auch nicht möglich ist, muß der Kunstbegriff des Art 17a StGG notwendigerweise „offen“ und die subjektive Absicht, Kunst zu schaffen, für die Inanspruchnahme des Grundrechts ausschlaggebend sein. Nachdem Kunst oft Bestehendes in Frage stellen will, erweist sich die Rechtsprechung des EGMR für sie von besonderer Bedeutung, wonach Meinungen auch stören, beleidigen, provozieren und schockieren dürfen."

https://bim.lbg.ac.at/sites/files/bim/Hannes%20Tretter%20-%20Grundrechte%20in%20Österreich%20-%20Fassung%202007_1.pdf

ps: auch helene fischer ist kunst.