Welches Buch habt ihr zuletzt gelesen + Buchkritik

Feministin sagt man nicht von Hanna Herbst

Kleines, feines Buch zum Thema Feminismus. Würde ich eher als leichten Einstieg in das Thema bezeichnen. Geht mir persönlich leider zu wenig in die Tiefe bei allerlei Themen. Liefert allerdings einen guten Überblick mit teils schockierenden Beispielen. Insgesamt gut geschrieben, durch die etwas fehlende Tiefe wirkt es an manchen Stellen etwas sprunghaft. Würde es aber empfehlen!

1 „Gefällt mir“

Stanislaw Lem - Solaris: Ich habe den berühmten Film von Andrej Tarkowskij (1972) vor ein paar Jahren gesehen und wollte seitdem immer das Buch lesen. Abgeschreckt hat mich immer wieder die Kritik an der verfügbaren deutschen Übersetzung, aber was soll ich sagen? Beim Lesen ist sie mir überhaupt nicht störend aufgefallen. Zu Lems Stil passt sie sogar sehr gut (seinen Roman „Die Stimme des Herrn“ habe ich verschlungen!); das Buch ist voll von teils komplizierten Beschreibungen der Phänomene, die sich in Nähe des geheimnisvollen Ozeans auf dem Planeten Solaris abspielen. Die Handlung befasst sich mit dem Psychologen Kris Kelvin, der auf die Raumstation auf Solaris kommt und feststellt, dass die verbliebene Besatzung psychisch schwer angeschlagen ist. Sie wollen Kontakt mit dem Ozean herstellen, der als eigentlich unbegreifbare intelligente Lebensform Erinnerungen der Menschen in physische Formen übersetzt.

Mehr erzähle ich nicht, das ist mehr oder weniger die Prämisse des Buches. Wie auch schon bei „Die Stimme des Herrn“ geht es um die zunehmend sinnlos erscheinenden Experimente und die Grenzen menschlicher Erfahrung. Nicht unbedingt ein leichtes Buch, aber sehr anregend und von meiner Seite aus auch sehr empfehlenswert!

1 „Gefällt mir“

John Ironmonger - Die unberechenbare Wahrscheinlichkeit des Zufalls
8/10
Imo genau so gut wie die anderen Bücher von ihm, leider mit quasi offenem Ende, aber das gehört zum Buch mehr oder minder dazu.

2 „Gefällt mir“

Desperation, Stephen King

Dämon gelangt durch Minenarbeiten ins Örtchen Desperation und tötet alles und jeden. Ein paar Leute landen blöderweise und ungewollt in dem Ort und bekämpfen mit Hilfe eines Jungen, der praktischerweise einen guten Draht zu Gott hat, diesen Dämon.

Zunächst noch beklemmend und ganz guter Horror, driftet das ganze dann leider etwas ab und ist noch dazu sehr langatmig geschrieben. Parallelen zu Es und auch ein wenig Der dunkel Turm hielten mich bei der Stange, wobei diese Berührungspunkte sehr spärlich und vielleicht auch nicht wirklich gewollt sind.

2,5/5

2 „Gefällt mir“

Der Meister der Elixiere, Sam Feuerbach

Kleines, sehr unaufdringliches Fantasy Abenteuer, dass in einer kleinen Stadt spielt und irgendwie gefühlt eine Nebenquest in Witcher sein könnte.

Eine Stadtwache, ein Köhlerjunge, die Tochter eines Abdeckers und ein schräger alter Mann finden auf Umwegen zueinander und erleben ein kleines, aber nicht uncharmantes Abenteuer, dass natürlich nicht ohne namensgebende Elixiere auskommt, wobei man mit Fantasy-Aspekten nicht überhäuft wird.

Sehr nett und kurzweilig, bin schon auf Teil 2 und 3 gespannt, wobei die Geschichte abgeschlossen ist, aber durchaus auch eine größere Story offen bleibt.

5/5

Harry Potter 1-7

Hab meinen Jungs nun alle sieben Teile über Jahre vorgelesen und was soll ich sagen, eine tolle Welt, interessante Geschichten, teils kleinere Dinge die mich stören (Zauber wie Laserstrahlen in Star Wars, Hagrid halte ich nicht aus, fehlender Fortschritt bei den Zauberern aufgrund der gemütlichen Zauberei,…), aber sonst ein tolles Abenteuer.

Lediglich die erste Hälfte von Teil 7 könnte man wirklich ein wenig eindampfen, die zieht sich wie ein uralter Kaugummi.

4,5/5

3 „Gefällt mir“

Das Schloss, Franz Kafka

Ich hatte mal wieder Lust einen Klassiker zu lesen. In „Das Schloss“ kommt der Landvermesser K. in ein abgelegenes Dorf, um seinen Dienst anzutreten. Trotz seiner offiziellen Einladung wird er jedoch vom Schlossbeamten und den Dorfbewohnern ständig abgewiesen und im Unklaren gelassen. Eine Geschichte über Machtlosigkeit und Bürokratie, mehr oder weniger Passierschein A38 in Buchform. Kafka hat den Roman nie fertiggestellt und er endet abrupt ohne Abschluss.

3 „Gefällt mir“

Views Marc-Uwe Kling

Der Autor vom Känguru, Quality-Land und dem Spurenfinder versucht sich zum ersten Mal an einem Thriller.

Ich finde er macht es sehr gut, dieses Buch ist spannend und greift aktuelle Themen kurzweilig und spannend auf. Auf den letzten paar Seiten bzw. bei mir in den letzten paar Minuten verzettelt sich Kling etwas, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut.

Ich habe Views als Hörbuch genossen, es wird vom Autor selbst eingelesen und es dauert ein wenig bis man das linke Beuteltier aus dem Kopf bekommt, man merkt aber auch, dass King Erfahrung mit dem Einlesen von Büchern hat.

1 „Gefällt mir“

Der perfekte Kreis
von Benjamin Myers

5/10

Acht Berge
von Paolo Cognetti
6/10

und jetzt les ich gerade am Kindle auf englisch
The Saga of the Witcher: Blood of Elves, Time of Contempt, Baptism of Fire, The Tower of the Swallow and The Lady of the Lake
von Andrzej Sapkowski
(Blood of Elves hatte ich schon als Softcover gelesen, und Time of Contempt hab ich eigentlich auch als Softcover, aber am Kindle les ich aktuell lieber)

König der Elixiere + Hüter der Elixiere, Sam Feuerbach

Fortsetzungen des Meister der Elixiere, in der sich die Geschichte weiterentwickelt und die eigentlich inhomogene Viererbande noch besser findet und zusammen arbeiten muss.

Wirklich toll geschrieben Phantasy, die aber nie zu viel will und ganz wunderbar zu lesen ist.

5/5

Percy Jackson 1-3, Rick Riordan - wird den Kids am Abend vorgelesen

Griechische Heldengeschichte in der Neuzeit, in der Halbgott Percy allerhand Abenteuer erlebt.

Zu Beginn verglich ich es aufgrund des Schreibstil mit Gregs Tagebuch, wobei sich das auch nicht geändert hat. Trotzdem finde ich die Geschichten sehr nett und spannend und vor allem den Kids taugts. Teil 4-6 sind schon gekauft, dann folgen die Spin-Offs und das gleiche in rosarot mit den nordischen Göttern.

5/5 (für Kids), 4/5 für mich

1 „Gefällt mir“

Thomas Bernhard - Auslöschung. Ein Zerfall.: Der in Rom lebende Erzähler des Romans erhält ein Telegramm, das ihn über den Tod seiner Eltern und seines Bruders informiert. Diese hatten, wie seine Schwestern, ihr Leben im oberösterreichischen Wolfsegg verbracht, wo die Familie großen Landbesitz hat. Der Erzähler, von früh an ein Außenseiter in der Familie, führt einen inneren Monolog über seine Herkunft, die Verachtung für seine Familie, Österreich, die katholische Kirche und vieles mehr. Klassische Bernhard-Themen also, wobei der Erzähler auch nicht mit Selbstkritik spart.

Geschrieben ist das ganze in sehr langen Sätzen (der längste war eineinhalb Seiten lang) und so gut wie ohne Absätze, was dem Text einen ganz eigenen Rhythmus verleiht. Ich persönlich fand Bernhards „Holzfällen“ noch besser, aber auch „Auslöschung“ stellt großartiges, oft beißend zynisches Lesevergnügen dar. 4,5/5

Zeitalter des Lichts 1+2, Red Rising 6.1+6.2, Pierce Brown

kurz gesagt, das Epos geht weiter, Darrow ist immer noch unterwegs und für jeden Schritt nach vorn geht es zwei bis drei zurück. Langsam ist es zermürbend. Nach 160h+ ist die Geschichte immer noch nicht aus, es riecht nach weiteren 1-2 Teilen.

Trotzdem 3/5 Schnitter

@Zinken bist noch dran geblieben?

Aufgrund des aktuellen LTB wo sich eine Geschichte um H.P.Loveduck aka Lovecraft dreht, ist mir bewusst geworden, dass ich noch nie etwas von dem gelesen habe.

Kurz geforscht und eine interessante Gesamtausgabe gefunden. :thinking:

Hat schon jemand etwas von Lovecraft gelesen? Bei gefühlt jeden 2ten Horrorspiel oder Brettspiel steht sein Name oder Cthulu. Jetzt wollte ich mal sehen was dahinter steckt.

Ist es empfehlenswert oder heutzutage nur mehr mühsam zu lesen?

1 „Gefällt mir“

Ich habe eine Geschichtensammlung durchgelesen und konnte dem leider nicht viel abgewinnen. Das meiste war zu unkonkret, langatmig und für mich persönlich langweilig. Las es auf deutsch. Eventuell lag auch da das Problem. Habe online eine englische Sammlung als Pdf gefunden, aber das Englisch war mir dann zu geschwurbelt um es zu lesen, deswegen switch zu deutsch.
Aber ich rühr da nix mehr davon an, versteh den Hype nicht drum :slightly_smiling_face:

2 „Gefällt mir“

Todesspur, Snejder + Nemez Reihe 8, Andreas Gruber

Die RAF meldet sich zurück und durch diverse Umstände landen Snejder und sein Team auf Mallorca um mehr über eine bevorstehende Anschlagserie herauszufinden.

Leider nicht mehr so spannend wie die Teile zuvor, wirkt alles zu inszeniert und durch die Story eines Charakters auch ein bissl wie Klamauk. Schon bissl sehr arg, wie der Zufall da in den Fall reinpfuscht.

3/5

Das Spiel (Playground), Richard Powers

Wir begleiten 4 Charaktere, eine Meeresbiologin, einen Büchernarr, einen Programmierer sowie die Bewohnerin einer Pazifikinsel durch ihr Leben. Der Roman dreht sich um den Klimawandel, künstliche Intelligenz und das Leben an sich.

Sehr schönes Buch, tolle Message, schön geschrieben und beschrieben, wirklich toll.

5/5

3 „Gefällt mir“

Oookay, kommt gleich mal auf die Leseliste. :grin:

Ich habe beiweiten nicht alles gelesen aber so ziemlich alles was ich bisher gelesen habe war ein Volltreffer.

In sehr guter Erinnerung habe ich

Die Farbe aus dem All
Schatten über Innsmouth
Berge des Wahnsinn
Der Fall Charles Dexter Ward
Das gemiedene Haus
Cthulhus Ruf
Das Ding auf der Schwelle

Sind teilweise ein bisschen schwer zu lesen, lohnt sich aber.

2 „Gefällt mir“

Perry Rhodan Band 3300

Nach vielen Jahren wieder ein Band der Erstauflage. Zum einen weil es ein Jubelband war und ich die generell immer mitnehme und zum anderen, weil die in meinen Augen eher unsäglichen Exposé Autoren Montillion und Vandemann aufgehört und Ben Calvin Harry das Ruder überlassen haben.

Wars besser als die letzten Jahre? Ja auf jeden Fall. Dennoch bleibe ich skeptisch, weil der Band sehr viel Show geboten hat, viel Zerstörung und ein bisschen das Gefühl, das man jetzt wieder mehr von Robert Feldhoff genommen hat (bei dem hat jeder Zyklus mit einer immanenten Bedrohung von Terra begonnen und geendet hat er damit, dass die Terraner den Gegner in alle Einzelteile zerlegt haben). Schauen wir also mal, Band 3301 habe ich mir jetzt einmal vorbestellt.

Abschaffung des Todes, Andreas Eschbach

Mein Buchhighlight des Jahres. Mr. Windover leitet eine ganz spezielle Zeitung mit nur 49 Abonnent*innen, die aber 1.000.000 $ pro Jahr bezahlen. Eine spezielle Abonnentin bittet nun Mr. Windover zu einer speziellen Unternehmung zu recherchieren, die durch komplizierteste neurologische Verfahren nicht weniger wollen, als den Tod abzuschaffen.

Dadurch entspinnt sich ein spannender Thriller, der jedoch mehr bietet und auch ein klein wenig ins Philosophische eintaucht.

Super geschrieben, wie immer bei Hrn. Eschbach toll recherchiert, interessante und liebenswürdige Charaktere, einfach toll.

Klare 5/5 und eine Wiesi-Leseempfehlung


Der Gesang des Henkers, Sam Feuerbach

Eine vermeintliche Ketzerin, ein Pergamentmacher, ein ehemaliger Knecht und eine Bande finden in dieser netten Mittelaltererzählung zusammen und bekommen es mit einem mehr als verdächtigen Bischof zu tun.

Feuerbach erzählt dabei so lebendig von einer Zeit, die man sonst nur aus Ritterfilmen oder faden Geschichtsstunden kennt, dass man glaubt man wäre dabei. Ständig wartet man auf kleinere Fantasy-anleihen, die bei seinen Büchern mal mehr, mal weniger und manchmal gar nicht vorkommen, aber nie Schema Elfi-Belfi folgen.

Tolle Erzählung, konnte nicht aufhören und bin jetzt bei einer von Feuerbachs längeren Reihen, der Krosann-Saga, die ebenso bisher voll zu überzeugen weiß.

Ebenfalls 5/5, aktuell hab ich einen guten Griff bei Büchern.

3 „Gefällt mir“

Morgen, morgen und wieder morgen, Gabrielle Zevin

Endlich habe ich dieses Buch gelesen. Stand schon ganz lange auf meiner Liste, weil mich Cover und Thema voll ansprechen, und es auch durchaus gut in der Bookstagram-Bubble ankam. Jetzt gabs auch die deutsche Taschenbuchausgabe, auf die ich gewartet hatte, und die letzten Tage hatte ich Zeit, mich darin zu vertiefen.

Es geht um Spieleentwickler*innen in den USA. Die Geschichte startet (mehr oder weniger, gibt auch immer wieder Rückblicke) in den 90ern und man verfolgt dann ihre persönlichen und beruflichen Geschichten bis fast heute. Mir hat das Buch echt gut gefallen. Einerseits ist es eine Liebeserklärung an Videospiele, und es werden auch viele davon genannt. Wobei der Blick auf die Branche durchaus auch kritisch ist und die Schattenseiten davon aufzeigt. Und andererseits ist es eine echt schöne Geschichte über verschiedene Formen der Liebe und Beziehungen, den Umgang mit harten Schicksalsschlägen, und einfach das Leben an sich.
Vom Schreibstil und Aufbau her ist es auch so gestaltet, dass ich immer weiterlesen wollte, weils grad spannend war. Und die Kapitel sind teilweise an verschiedene Spieltypen angelehnt.
Eine Empfehlung für alle, die was mit Gaming anfangen können und auch gern Romane über persönliche Beziehungen lesen.

2 „Gefällt mir“