Morgen, morgen und wieder morgen, Gabrielle Zevin
Nachdem meine Frau das Buch letztens einer Bekannten aufgrund einer Empfehlung geschenkt und mir es dann auch noch @Knarfrelleg empfohlen hat, dachte ich mir, ich geb dem ganzen mal eine Chance.
Kurz die Prämisse: Sam und Sadie lernen sich in einem Krankenhaus kennen, werden schnell Freunde, verlieren sich dann aber für viele Jahre aus den Augen. Treffen sich wieder, enwickeln Spiele gemeinsam, aber irgendwie ist immer der Hund drin.
Viele schreiben wie schön der Roman ist, wie herzlich das Leben und die Freundschaft der beiden beschrieben wird, da kann ich leider nicht mithalten. Die eigentliche Handlung fand ich eher tröge, die angebliche Freundschaft ist sehr schräger Natur und für mich waren die Hauptcharaktere auch sehr mühsam, fast schon anstrengend, bis auf Marx. Anstrengend bin ich aber selbst, da muss ich nicht noch über anstrengende Menschen lesen, die scheinbar in ihren Problemen feststecken und nur teilweise gewillt sind daran etwas zu ändern, bis ganz am Ende, dann bewegt sich ein wenig.
Ich hab zwar nie in der Spieleprogrammierung gearbeitet, aber jahrelang in IT-Unternehmen, weshalb mir das Setting etwas zu aufgesetzt und verträumt erscheint. Auch die Spiele der beiden sind mir dann etwas zu Meta und die paar Nerd-Anspielungen sind zwar nett, machen es aber nicht zu einem Must-have für Nerds.
Alles mit und um Marx rettet das Buch aber für mich, der den einzigen Lichtblick für mich in dem ganzen Kuddelmuddel darstellt, bei meinem Glück fast schon klar, dass seine Geschichte so enden muss.
Bin trotzdem froh es gehört zu haben, tut auch mal gut aus seinen sonstigen Hörgewohnheiten auszubrechen und seinen Horizont zu erweitern.
3/5