Unpopuläre Meinung #1: Sollen Spiele-Streamer eine Lizenz kaufen müssen?

Der Creative Director von Google Stadia Alex Hutchinson hat dieser Tage mit einer - gemäß den Reaktionen darauf - unpopulären - Meinungsäußerung auf Twitter auf sich aufmerksam gemacht. Er meint, Streamer sollten eine Lizenz dafür zahlen, Spiele zu streamen. Rechtlich sei das bisher zwar goutiert, aber nicht gedeckt.

Eine kurze Zusammenfassung auf deutsch:

Der Vorwurf von Doppelmoral in den Antworten auf seine Aussage:

Umfrage: Sollen Streamer eine Lizenz zahlen, damit sie Spiele streamen dürfen?

  • Ja! Der Kauf des Spiels deckt noch nicht das Recht auf öffentliche Wiedergabe ab.
  • Nein! Zwar mag der Kauf rechtlich noch nicht das Streamen abdecken, Publisher und Developer sind aber ausschließlich Profiteure in der jetzigen Situation.
  • Nein. Einfach nur nein. Wenn man das Spiel gekauft hat, soll man damit machen können, was man will.

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Natürlich nicht. Schwer vorstellbar, dass das Thema große Wellen schlagen wird - vermutlich wird hier auch unter Publishern breiter Konsens bestehen.

Interessant, erst durch diesen Thread kam mir das, Spiele darf man streamen, einen Film den ich gekauft hab darf ich aber nicht öffentlich abspielen.

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Und das ist auch der Grund, weshalb ich vermute, dass der werte Herr mit seiner Aussage eigtl recht hat, nur wird das halt von allen Beteiligten anders gelebt.

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Ich kann das schon gut nachvollziehen. Denn je nach Art des Spiels können Streams durchaus Geschäftseinbußen nach sich ziehen. Währen Service-Games ala LOL, CS, FIFA, CoD, usw. massiv profitieren, so sind gerade storylastige Spieler die Verlierer. Denn die verlieren Viel von Ihrem Reiz wenn du die Handlung bereits aus einem Stream kennst.

Noch dazu werden die Spiele ja hier zweckebtfremdet verwendet. Wenn du dir ein Spiel kaufst bekommst du damit, ähnlich wie im Bereich der Filme und der Musik, nur die Rechte zum privaten Gebrauch. Will ich das Medium öffentlich verwenden um daraus auch für mich selbst Geld zu lukraieren, so benötige ich eine Entsprechende Lizenz die nunmal Geld kostet (zb. Abgabe an die GEMA). Aus Sicht der Eigentümer kann ich also gut nachvollziehen, dass ich nicht immer davon begeistert bin wozu mein geistiges Eigentum verwendet werden. Noch dazu würde es der Branche (die Streamer) helfen etwas seriöser und professioneller zu werden.

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Ich kann dein Argument nachvollziehen, aber ich würde auch storylastige Games nicht pauschal zu Verlierern der Streamingszene zählen. Der Werbeeffekt ist hier sicher genauso da (wie stark im Vergleich zu Servicegames - ka), auch verschwinden sie wieder schneller vom Streamingradar.

Auch müsste man hier schon bei yt-walkthroughs/lets plays ansetzen und nicht erst bei streams.

Ich hab letztens ein Interview mit Spieleentwickler*innen gesehen, die gefragt wurden, ob sie das nicht eigentlich schlecht finden, wenn ihr Spiel dann öffentlich im Netz durchgespielt wird. Die meinten, dass sie es eher positiv sehen, weil die Leute, die sich das wirklich nur anschauen, würden das Spiel tendenziell eh nicht kaufen. Und die Personen, die das Spiel selbst spielen wollen, hält der Stream auch nicht davon ab. Also wenn dann gibt es einen kleinen Prozentsatz, der vielleicht tatsächlich durch den Stream auf das Spiel aufmerksam wird bzw. dadurch abchecken kann, ob es gefällt, und sich das Spiel dadurch sogar kauft.

Aber mir gings grad wie @Ifrit, hab erst durch diese Meldung jetzt richtig drüber nachgedacht, wie das mit Filmen oder auch Musik ist, die man öffentlich zeigt (vor allem, wenn man damit Geld verdient!). Also glaub ich wie @k3nny_gat, dass die Streamer*innen rechtlich gesehen eigentlich dafür zahlen müssten, die Spiele online zu zeigen. Eine andere Variante wäre, dass es eine Kooperation mit einer Spielefimra gibt, deren Spiel(e) sie zeigen dürfen. Aber das kann dann natürlich wieder dazu führen, dass der Person vorgeworfen wird, bei Aussagen zum Spiel nur Firmen-Marketing-Sprüche von sich zu geben und keine eigene, ehrliche Meinung zu sagen.

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Andere Variante: die Streaming-Plattformen zahlen den Publishern jährlich einen gewissen Pauschalbetrag als Entschädigung.

Das würde aber heißen, man darf nur die Spiele streamen, deren Unternehmen von der Plattform bezahlt werden.

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Soo viele große Publisher gibt es e nicht mehr (ea, ms, Sony, ubi, koch/deep silver, konami, capcom). Und bei den kleinen gibt es vlt welche die darauf verzichten.

ich hab jetzt für ja gestimmt, da ich den sinn dahinter verstehe. das heist aber nicht dass ich es gutheiße.

Es ist erstaunlich, dass das aus einem Konzern kommt, der sich selbst gerne als Marktdisruptor sieht und Regulierungen mit Lobbying und vor Gericht bekämpft, weil er seine sogenannten Gratisprodukte mit den Einnahmen aus dem Quasi-Werbemonopol querfinanzieren kann.

kurze frage da ich totaler leihe in dem thema bin. hörbücher zahlen lizenzen, aber was wäre wenn ich die bücher einfach auf youtube vorlese? wäre ja dasselbe wie das thema nun bei den spielen, aber auch dasselbe wie ein hörbuch. :thinking:

Ist ein Graubereich. Eigentlich darfst du Bücher (für die Urheberrecht/Lizenz noch irgendwie aktuell ist) auch nicht online vorlesen. Aber dagegen wird wenig unternommen. Also wenn du bei einem Verlag anfragst, sagen die tendenziell eher nein, darfst du nicht einfach so machen. Aber wenn dus einfach so machst, gibts keine Konsequenzen.

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Wäre eine Verletzung geistigen Eigentums wenn du die 1:1 vorliest. Sprich das ist gesetzlich untersagt.

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Es wird deshalb kaum was dagegen unternommen, da es anders als bei Musik oder geschriebenem Text schwer nachzuforschen ist. Dennoch kann es dir passieren, dass du dir mit so einem Video Ärger einhandelst.

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okay, dann sollte es aber bei spielen genau so gelten wie bei büchern, musik, und filmen.

wird wahrscheinlich genau so argumentiert, dass leute welche die videos schauen, die bücher nie kaufen würden. :thinking:

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Aber schon eher das Hörbuch (sofern es einen gibt)

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stimmt, auch wieder. den gedanken hatte ich eh auch. habe heute aber etwas pech beim denken und vergesse die sachen schnell wieder bis ich sie niederschreibe :sweat_smile::joy:

Hörbücher sind Hörbücher. Das sind andere Produkte als Bücher und werden idR vom Publisher selbst vertrieben/produziert. Umgelegt auf Gaming: für den Publisher EA wäre es iO, würde er selbst eine Radiohörspiel zu Jedi Fallen Order produzieren.