So einenhalb Monate Steam Deck und ein Zwischenfazit kann ich jetzt schon recht gut treffen.
Die Spielebibliothek ist ein Wahnsinn. Selbst wenn man sich auf Steam konzentriert und alle anderen Stores ignoriert, hat man mehr zu Spielen, als man seinen Lebtag spielen kann. va um praktisch kein Geld, die Sales sind einfach immer noch insane. Wenn man, so wie ich früher, auch viel am PC gespielt hat, dann wird man wohl auch einen ausreichenden Backkatalog haben.
Ein Genre läuft für mich aber gar nicht, Strategiespiele sind auch mit den Touchpads praktisch unsteuerbar. Rimworld macht 0 Spaß, C&C detto, AoE 2 geht zwar und wird supported, aber gegen Maus und Tastatur kommts halt nicht an.
Steuerung ist ja auch so etwas, von dem ich sehr überrascht wurde. 90% der von mir ausprobierten unsupporteten Spiele laufen wegen einer mangelnden Optimierung der Steuerung nicht. Das sind dann in der Regel 10 Minuten ausprobieren und man hat eine sehr angenehme Steuerung. Oft gibt es eine von Usern erstelltes Layout, das richte ich mir dann in der Regel auf Linkshändrige Steuerung (bei den Joysticks ist es mir eigentlich wurscht, aber bei den Touchpads schafft das mein Gehirn einfach nicht) und gut ist. Manchmal muss man selber ein bisschen spielen, ich mag die vier Buttons hinten zB sehr gerne und stelle sie mir auf als weiteren A und B Knopf ein. Überhaupt, alle Spiele, die auch nur irgendwann eine Controllersteuerung hatten, weil sie auf Konsole gelaufen sind, sind super easy zum laufen zu bringen. Gewöhnungssache ist es trotzdem, Baldurs Gate 1 als Beispiel hat von mir einigen Goodwill gebraucht, wenns dann aber mal ins Muscle Memory reingeht, merkt man gar nichts mehr.
Zu den grünen, gelben und grauen Beschreibungen, die die Spiele kennzeichnet. Bisher konnte ich noch alles Spielen, manchmal ist es arg hakelig gewesen, also das schlechteste Spiel war Jedi Knight, da kann man zwar die Sensitivity der Maus runterdrehen, aber mit dem Stick gehts immer noch nicht, da muss man dann aufs Pad ausweichen und das ist dann nicht so geil. Spielbar ist es trotzdem, dass erste Level habe ich nach ein bisschen Eingewöhnung locker geschafft, interessanterweise war der Vorgänger aber deutlich besser zu steuern. Also wenn man sich spielen mag und kleinere Handlingschwierigkeiten verzeiht, dann passts schon.
Der Akku ist recht variabel. Das geht von „man kann der Prozentangabe beim fallen zusehen“ bis hin zu 5-6 Stunden. Bei Yakuza Kiwami 2 kann ich ca. 2 Stunden spielen und der Akku ist komplett leer, Ace Attorney 1 habe ich mit einer einzigen Ladung komplett durchgespielt. Insgesamt zufriedenstellend, deutlich besser als erhofft, aber viel darf man sich nicht erwarten.
Handling unterwegs ist soviel besser, als ich mir erwartet habe. Das Ding ist riesig und in Tasche verbraucht es in einem Rucksack viel Platz, aber dennoch benutze ich es bei Bahnfahrten doch deutlich mehr, als ich gedacht habe.
Beim Dock hatte ich anfangs überraschend viele Probleme, das lag aber an einer veralteten Firmware und einem Problem mit LG Fernseher. Am Dock muss ich übrigens die Auflösung bei neueren Spielen (eigentlich alles ab 2019) deutlich runterdrehen, das passiert mir eher selten, da ich brandneue Spiele sowieso auf der PS5 oder auf der XSX spiele, aber nur so als Vorwarnung. Bei älteren Spielen ist das eigentlich wurscht.
Und wenn man basteln mag, dann stehen einem so oder so alle Türen offen, das Gerät ist was das anbelangt extrem potent.
Insgesamt ein Kauf, der sich für mich persönlich sehr gelohnt hat. Wars teuer, auf jeden Fall, aber allein die Tatsache, dass ich nun auf der Couch liegen kann, gemütlich Yakuza zocke während meine Freundin „Next in Fashion“ oder anderen Trash schaut…