Politik

Mit FPÖ-Wählern hab ich prinzipiell kein Mitleid, mit schlechter verdienenden fühle ich jedoch per se mal mit, in meiner Studienzeit hatte ich auch grad mal die Kohle für Wohnung und das nötigste.

Von dem was aber alles angekündigt ist, Noten in der VS ab 1. Klasse, Abschaffung des Rauchverbots, 12h Tag, Studiengebühren,… sowie dem eingesetzten Personal (schwerst rechts, Esoteriker, Verschwörungstheoretiker,…) gehe ich vom schlimmsten aus. Nicht für mich, ich bin gut aufgestellt, für viele andere.

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Österreichische Staatsbürger/Neubürger aus unterer Einkommensschichten, die Angst vor einem Zuzug weiterer Ausländer haben, sind ja meistens von der SPÖ zur FPÖ abgewandert. Die Gruppe überschneidet sich öfters als man glaubt, vor allem was türkisch-, jugoslawischstämmige Mitbürger betrifft. Am Viktor-Adler-Markt oder in der Lugner City steppt der Bär, wenn eine FPÖ-Kundgebung stattfindet. An den Plätzen tummeln sich ja meistens keine in Österreich geborenen Spitzenverdiener.

Bitte zerfleischt mich jetzt nicht, aber ich finde 500 Euro pro Semester ok. Wenn an der WU 24.000 Studenten inskribiert sind und nur 12.000 eine Prüfung pro Semester ablegen, stimmt etwas nicht. Habe viele Bekannte, die über 30 sind und seit 10 Jahren studieren. Eine ist überhaupt nur inskribiert, damit sie sich jung fühlt, weil sie soeben 35 geworden ist.

das schadet doch aber niemanden, oder?! ab 27 ists für studierende eh vorbei mit den vergünstigungen. und davor solln sie halt günstiger öffis fahren oder günstiger ins theater/museum. jo mei. wenn wer sein studium nicht fertig machen will kannst ihn/sie auch nicht zwingen. viele fangen auch an zu arbeiten und bleiben dort dann ohne abschluss hängen.

Naja, es macht extremen Aufwand, hinzukommt, dass der Steuerzahler 14.000 pro Studienplatz zahlt. Die Unis können nicht mal mehr diesen Aufwand bewältigen, sind verzweifelt und können die Qualität nicht halten, galt doch die Uni Wien als eine renommierte bis 1930.

Denke auch, dass es nicht egal sein kann, ob statt der “richtigen” Studenten nochmal so viele dazukommen die eigentlich nur eingeschrieben sind aber gar nicht wirklich studieren. Kenne einige die immer noch studieren (teils seit nun 20 Jahren)… ich bin zwar nicht für Studiengebühren, aber irgendeine Motivation braucht es schon um das etwas zu straffen. FHs finde ich in der Weise einfach besser.

In allen Vorschlägen der letzten Jahre gings wenigstens noch darum dass das Geld den Unis zugute kommt, damit sich dort die Bedingungen bessern. Davon ist jetzt keine Rede mehr.

Wir werden uns generell noch auf einiges tolles Neues einstellen dürfen.

Also, ich glaube nicht, dass alles so schlimm werden wird und spätestens nach einer Legislaturperiode wird die FPÖVP abgewählt und dann kommt ein anderes Extrem oder man erinnert sich daran, dass die SPÖVP Koalition nicht so schlecht war, wenn die FPÖVP wirklich scheiße wäre.

Ich rate sowieso jedem jetzt in Österreich geborenen Kind davon ab, in Österreich zu studieren. In 20 Jahren ist der MA oder Mag. so viel wert wie die Matura um die Jahrtausendwende. WU und Jus-Absolventen gibt es zur Genüge und Ärzte in Ballungszentren auch, wohingegen am Land Mangel herrscht. Die Regierung wollte bis dato umbedingt die OECD-Akademikerquote erreichen, auch wenn es den Unis nicht gefällt.

naja, bildung ist nun mal teuer. und wichtig. ich glaube nicht dass die kosten maßgeblich reduziert werden, nur weil weniger studenten inskribiert sind.
ebenso reduziert sich dadurch der aufwand nicht wesentlich, wenn studierende, die sowieso keine leistungen konsumieren, nicht mehr inskribiert sind.

ich finde zwar auch, dass leuten die nichts auf die reihe kriegen (sei es nun langzeitstudenten oder arbeitsunwillige) in den arsch getreten gehört wenn sie leistungen konsumieren wollen. das problem dabei ist halt immer, dass du mit solchen maßnahmen oft auch vieleviele erwischt die nichts für ihre lage können.
insofern bezweifle ich auch, dass studiengebühren das richtige mittel sind, da man damit wahrscheinlich mehr studierende von bildung fern hältst als du „langzeitstudenten“ los wirst.
und in den 00er-jahren war es so, dass die einnahmen durch die studiengebühren gleich wieder vom verwaltungsaufwand „geschluckt“ wurden.

Es würde sich beträchtlich reduzieren, weil Du dann 50% nicht verwalten müsstest. Der Träger der Hochschulen (Staat) könnte dann auch besser planen und die Uni kann bessere Qualität liefern und auf alle besser eingehen.

Leider trifft man halt immer Leute, die obwohl sie alles richtig machen, aber aus irgendeinem Grund in eine Klausel hineinfallen, die sie bestraft. Gleiches ist in der Politik. Der eine will Politik für die Reichen und Privatisierungen, der andere will als Angehöriger der unteren Mittelschicht Politik für die ärmeren Menschen im Land und hat Angst von Armut zukünftig betroffen zu sein. Beide sind Bürger eines 9 Mio Ew Staates. Man kann es nicht jeden recht machen und leider entscheidet man sich oftmals gegen einen Weg, wenn man den anderen einschlägt.

woher kommt diese zahl von 50% eigentlich?
jo mei, gibts halt karteileichen die nie wieder auftauchen. aber mit diesen kalkuliert man doch nicht mehr - das wäre ja unprofessionell. bzw. hat man mit denen keinen wirklichen verwaltungsaufwand wenn sie eh nie auftauchen.

die neue regierung hat bereits jetzt bewiesen wem sie es recht machen wird… und die maßnahmen werden jene ärmer machen, die jetzt schon nix haben. und jene noch reicher machen die jetzt eh schon sehr reich sind. und den armen werden weiterhin die noch viel ärmeren als „schuldige“ präsentiert werden.
und da sagst du „man kanns nicht jedem recht machen“? hallo? soziale gerechtigkeit, sozialer frieden? die effen haben sich ja vor einigen monaten sogar noch öffentlich bürgerkriegsähnliche zustände gewünscht - sie sind am besten weg dazu…

Ich habe das mit dem “Man kann es nicht jedem recht machen” als allgemeines Dilemma der Politik gemeint :wink:

Soziale Gerechtigkeit haben wir in Österreich seit Jahrzehnten, da sollte man mal andere Sozialstaaten wie UK, DE und FR ansehen, wie es dort aussieht. Da musst du im Ballungsraum 80% des Einkommens für Miete aufwenden und medizinische Zweiklassengesellschaft wird dort extrem gelebt. Aber klar, ich sehe schon ein, dass auch in Österreich die Schere in der Mittelschicht größer wird, viele rutschen ab in die relative Armut, aber Bürgerkrieg kommt lange nicht. In Osteuropa hätten wir dann nur Bürgerkriege.

Das war vermutlich eine überspitzte Angabe. Verwaltungsaufwand hat man mit denen eh wenig, aber ich denke mal, dass auch solche von Unis als Studenten angegeben werden und der Staat Geld fließen lässt. Von daher gibts hier schon mal Einsparungspotenzial. Ob es gut ist den Unis Geld wegzunehmen ist eine andere Sache, aber das ist ja wie in Griechenland wo Leute Geld für staatliche Jobs bekommen haben die es gar nicht gab.

Wenn wirklich 50% gar nicht studieren und dem Staat aktuell ein Studienplatz 10.000 Euro pro Jahr kostet dann wäre das ja nicht korrekt.

aber ich fürchte dort hin geht die reise…

naja, wo du schon frankreich ansprichst… muss ja nicht gleich ein krieg sein, gewalttätige unruhen wären für mein verständnis schrecklich genug…

so wie zb nicht amtsführende vizebürgermeister wiens? oh, wait… und gleichzeitig wettern die effen gegen „die da oben“…
WAAAAAAAAAAAAA… entschuldigt bitte, aber beim thema ungerechtigkeit bzw populismus gerate ich in rage…

mir gehts ähnlich… aktuell geht mir die Politik gehörig gegen den Strich. Fühl mich zwar (noch) gar nicht betroffen von den bisherigen “Verbesserungen” der neuen Koalition (zahl wenns so kommt ja bald weniger Steuern), aber es trifft einen Großteil der Bevölkerung. Das wiederum viele davon diese Kerle gewählt haben macht es nicht besser. “Schadenfroh” zu sein hilft hier auch nicht weiter.

Seit 2014 stiegen die Zahlen weiter, mittlerweile zahlt man 14.000 Euro pro Studienplatz.

@godzella:
Das Bandlieue, Toulouse und Marseille haben andere Gründe. Da ist die Perspektivenlosigkeit der jungen Einwanderer schuld. Das sind arme Hunde und selbst das ist harmlos gegen die USA und nicht mit St. Louis, LA und Chicago zu vergleichen.

Na da haben wir ja den Salat :slight_smile:

Gar nicht so überspitzt. Somit kostet ein richtiger Studienplatz eigentlich 23.000 Euro…

Haha, genau richtig :slight_smile:

Jetzt sind wir von den 30.000 Dollar, die ein durchschnittlicher US-Amerikaner für seine tuition ausgibt gar nicht mal mehr so weit weg :wink: Das wären laut heutigem Umrechnungskurs 25.400 Euro.

Der Vorteil von Studiengebühren wäre halt, dass man rascher studiert, schneller arbeitet, somit schneller Steuern zahlt und man muss folglich für die Arbeit auch mehr bekommen, weil man dafür Geld aufgewendet hat, das jetzt zurückverdient werden muss.-> Löhne für Akademiker steigen.

ja, eh. und welche perspektive will die neue regierung den einwanderern bieten? gulags (gudenus lager) am stadtrand? und welche perspektive bekommen leute denen die notstandshilfe gestrichen wird?

ad studiengebühren: viele arbeiten ohnehin nebenbei um sich das studium zu finanzieren. die brauchen halt auch länger. und wie gesagt bleiben viele dann auch in der arbeit hängen ohne das studium abzuschließen.

der studierende selbst kostet übrigens nicht so viel, da ists eher wurscht obs mehr oder weniger sind. aber das personal und die räumlichkeiten sind halt fixkosten - die bleiben ja gleich bzw. werden ggf. den TATSÄCHLICHEN erfordernissen angepasst.