Es braucht kein Gegenargument, wo kein Argument ist. „Wo bleibt der Aufschrei bei…?“ ist Whataboutism, kein Argument.
Selbst wenn es nicht um Homosexualität ginge, können wir in der EU kein Gesetz tolerieren, das Informationen vorenthält. Das kannst in einem totalitären Regime bringen.
Es gab jedenfalls kein Verbot darüber. Wozu überhaupt „Aufklärung über Homosexualität“? Wenn das für dich nicht normal ist, bist du ja selbst ein wunderbares Beispiel dafür, warum das ungarische Gesetz nicht tolerierbar ist. Andererseits erklärt das auch, warum du ein Problem mit dem Aufschrei zu haben scheinst.
Ist dir „Mädchen in Uniform“ von 1931 früh genug?
Nur weil du was nicht siehst, heißt das nicht, dass es nicht existiert. Die Störaktion bei der Wiener Regenbogenparade etwa fand erst vor wenigen Tagen statt.
Gebe ich dir grundsätzlich recht. Bin auch dafür, dass die EU dagegen vorgeht.
Gleichzeitig halte ich das Messen mit zweierlei Maß für sehr gefährlich: Wenn in Russland oder Weisrussland Kritiker und Journalisten verhaltet werden, ist das Geschrei immer groß. Gleichzeitig sitzt in GB mit Assage ein Journalist wegen Journalismus in Haft und in Spanien wurden Politiker aus Katalonien verhaftet. Also auch Oppositionelle im Streit mit der Zentralregierung in Madrid. Bei solchen Fällen ist der mediale Aufschrei deutlich kleiner
Um meine Sicht zusammenzufassen: Ich finde das Gesetz von Orban auch zu verurteilen und hoffe, dass es schnell rückgängig gemacht wird. Gleichzeitig halte ich den gesamten medialen Aufschrei für ziemlich unglaubwürdig, weil zu vielen ähnlichen Themen die Medien und die Gesellschaft einfach schweigt bzw. der Sachverhalt am Rande in zwei Alibi-Artikeln erwähnt wird.
Keine Ahnung, warum du @SegaFan579 so ein Problem damit hast, dass sich die Mehrheit entschieden und laut für Gleichberechtigung und gegen offene Diskriminierung in unserer Wertegemeinschaft einsetzt.
Du hörst einfach nicht auf, mit Nebelgranaten und Whataboutism um dich zu werfen um damit ein offensichtliches Problem zu relativieren.
Der mediale Aufschrei bei Russland, Weißrussland und Assange (GB) ist ebenso so groß gewesen. Doch dort hat die EU eine andere handhabe als bei Ungarn.
Das sind die denkbar schlechtesten Beispiele, denn gerade Assange hat über das letzte Jahrzehnt hinweg sehr sehr viel Presse erhalten und Carles Puigdemont ebenfalls.
In Deutschland stand der Geschlechtsverkehr von Männern bis 1973 unter Strafe, in Österreich bis 1971 (und zusätzlich der §209 zur Gleichgeschlechtlichen Unzucht mit Personen unter 18 Jahren bis 2002)
Was für persönliche Angriffe???
Für was halten sich diese Typen, die glauben. über dem Gesetz zu stehen???
War genau wie bei der Frau Horten - angeblich zu krank für den UA, aber dass sie Spieler vom KAC empfängt, dafür war sie fit genug.
Hoscher dito - zu krank für ein Ausschuss, aber Sitzungen bei einem Fußballklub dafür hatte er Zeit.
Das ganze Verhalten dieser Typen ist ein einziger Angriff auf Anstand, Moral, korrektes Verhalten etc.
Sich selbst einen Job zuschanzen trotz null Erfahrung und sich dann zu fein sein, zu einer Aussage zu kommen. Jenseitig.
Also ich kann mich nicht erinnern, dass wegen Assagen Gebäude in Deutschland angestrahlt wurden oder das Sanktionen gegen GB oder die USA gefordert wurden. Und bei Katalonien hat die EU sich einfach komplett rausgehalten.
Und da kann man auch gleich bei Ungarn spoilern: Außer kritischen Worten wird nichts passieren (mit Ausnahme des EuGH-Urteils). Von 27 EU-Staaten regen sich übrigends auch nur 17 Staaten dagegen auf. So alleine steht da Orban nicht mal da.
Die EU, Nato oder „die westliche Welt“ sind halt nur irgendwelche Worthülsen. In der Realpolitik sieht alles anders aus: Die USA schimpfen auf China und haben gleichzeitig die letzten 40 Jahre den Staat zur ökonomischen Supermacht mitaufgebaut. Als Trump gewählt wurde, waren die Chinesen die Guten. Jetzt ist Biden Präsident und die Chinesen sind die Bösen.
Mir merken uns: Orban ist der Böse und die EU wäre glaubwürdiger, wenn sie auch Sanktionen gegen Nicht-EU-Staaten fordern, die die Homosexuellen noch viel mehr unterdrücken. Gleichzeitig bin ich auch gespannt, wie die Medien in 18 Monaten über die Menschenrechtslage in Qatar berichten werden. Ich würde jetzt mal wetten, dass da die mediale Kritik kleiner ausfallen wird
Man sollte eben zuerst vor der eigenen Haustüre kehren oder nicht?
Das ist ja kein messen mit zweierlei Maß, das ist ein die Dinge zu Hause klar stellen.
Wir diskutieren hier doch um die mediale Darstellung und nicht ums Völkerrecht
Ich bin gespannt, in welchem Umfang die Medien darüber berichten. Mal schauen, ob berichtet wird, dass sich viele Scheichs aus dem Osten reihenweise Staatsanleihen von EU-Staaten gekauft haben sowie Aktienpakete von vielen europäischen Unternehmen und dass der der europäische Verbraucher und Steuerzahler nun mit seinen Zahlungen Diktaturen in Drittländern finanziell unterstützt.
Da bin ich mal gespannt, ob darüber groß berichtet wird und ob da Sanktionen gefordert werden. Aber ich habe da keine großen Erwartungen.
Natürlich! Aber wie glaubwürdig ist man wenn mans nicht mal in den eigenen Reihen wo man wirkliche handhabe hat durchsetzt? Was wird Qatar sagen wenn sich die EU beschwert und Ungarn tut was es will? Die werden sich erst recht abputzen und eben genau das sagen, schaut mal nach Ungarn, euer Mitgleid scheißt auch auf alles.
Nix für ungut, aber langsam erweckst du leider den Eindruck du willst es einfach nicht verstehen.
Und der mediale Aufschrei ist eben auch genau desswegen so groß, weils bei „uns“ passiert und nicht „bei denen“. Glaube die Berichterstattung wäre auch um einiges größer würde zb Österreich zu einer Diktatur umgemodelt werden als bei einem anderen Land. Würdest du da auch sagen, „ja aber in Nordkorea habens auch ne Diktatur, da sagt keiner was“?
Eigentlich nicht. Du antwortest auf Post 5168 und da rede ich schon über die europäische Wertegemeinschaft und auch über das EuGH Urteil. Das heißt ich beziehe mich eindeutig auf die EU als europäische Wertegemeinschaft und dort geht so ein Gesetz halt einfach nicht.
Sollte man und daher sollte man auch das ganze nicht relativieren, sondern ein konkretes Gesetz, das scheiße ist auch als das betiteln. Und wenn dann die EU einmal was macht, dann solltest du es ja als eine positive Entwicklung in die richtige Richtung ansehen und nicht so tun, als wäre es „Europas Black Lives Matters“ und das das was schlechtes wäre.
Du erhältst die information dass jemand einen homosexuellen in prag zusammen schlägt und jemand macht das selbe 2 ortschaften weiter. beim rausgehen siehst du, dass deine tochter in deinem vorgarten einen homsexuellen aus spaß zusammenschlägt.
wo startest du mit dem engagieren für unterdrückte?
Also ich sehe nicht, dass das Gesetz „bei uns“ passiert. Das ist ein nationales Gesetz in Ungarn. Dafür sind doch die Menschen in Ungarn verantwortlich. Irgendwer muss ja Orban & Co. gewählt haben.
Und das finde ich das Fatale an der Berichterstattung: Wir allen haben ja in Ungarn gar kein demokratisches Mitspracherecht. Also was bringt dann die ganze Aufregung?
Das Gesetz wird sehr wahrscheinlich vom EuGH gekippt und dann ist es wieder gut. Ob wir uns alle aufregen oder nicht. Und wenn den Ungarn die Regierung nicht passt, können sie die auch abwählen bei der nächsten Wahl.
Warum ich mich aber verantwortlich fühlen soll für ein Gesetz in einem anderen Staat, ist mir ein Rätsel. Ich finde das Gesetz äußert bescheiden. Aber sich so darüber aufzuregen, kann ja auch nur noch der medialen Berichterstattung geschuldet sein. Normal ist das nicht mehr
Bin ich bei dir. Nur musst du mir noch erklären, warum ich für Ungarn verantwortlich bin?
Ich finde das Gesetz äußerst bescheiden und hoffe, dass es vom EuGH gekippt wird. Gleichzeitig kann ich mich doch nicht über jedes Gesetz eines anderen EU-Staates aufregen. Was soll ich dagegen tun können?
Ich rege mich doch über Gesetze und Politiker in Österreich auch nicht auf. Ich vertraue da ganz den österreichischen Wählern, dass sie so wissen, was sie tun. Und zur Not gibt es ja in der EU noch höhere Instanzen wie den EuGH.
Aber die mediale Aufregung halte ich einfach für übertrieben. Ich kann nur jeden abraten, sie emotional so stark mit Dingen zu beschäftigen, die sie eh nicht ändern können. Gesund ist das nicht auf Dauer