Nein, oder nicht unbedingt. Zum wiederholten Male: darauf zielen die Steuern ja gar nicht in erster Linie ab.
Die Steuern finanzieren die Maßnahmen, die gesetzt werden müssen. (Infrastruktur, Bahn, Technologien, Dienstleistungen…)
Steht eigentlich schnell und einfach erklärt im verlinkten Artikel:
Schnelles Internet, den Ausbau der Bahn und emissionsfreie Busse wollen die Grünen mit einem Investitionspaket in Höhe von 50 Milliarden Euro fördern. Das Geld soll durch einen höheren Spitzensteuersatz hereinkommen.
Ab einem jährlichen Einkommen von 100.000 Euro – für Paare ab 200.000 Euro – soll dieser von 42 auf 45 Prozent erhöht werden. Ab 250.000 beziehungsweise 500.000 Euro sind dann 48 Prozent fällig. Außerdem sollen große Vermögen ab zwei Millionen Euro mit einem Prozent Steuer belastet werden.
Nur weniger Auto zu fahren, ist viel zu wenig. Es benötigt nachhaltigere Lösungen.
Das mag sein. Und stell dir vor, genau so denken viele.
Du kannst dich zur nächsten Fridays for Future Demo stellen. Die Kids werden dir erzählen, dass sie noch keinen Milimeter mit einem Auto gefahren sind und auch keine Kohlekraftwerke gebaut haben, sie haben keine Ölheizungen benutzt… sie waren ja nicht mal auf der Welt, solange wir „Älteren“ drauf geschissen haben.
Wie kämen jetzt also sie dazu, für die Krise zu bezahlen?
Und die „Reichen“?
Die fühlen sich freilich auch nicht verantwortlich für die Klimakrise. Einerseits fahren sie seit Jahren Elektro oder zumindest einen supersparsamen Biturbo Benz und andererseits leisten sie ja so viel für ihr Geld. Spenden tun sie auch wie narrisch und vielleicht sorgen sie sogar für einen Haufen Arbeitsplätze. Und jetzt auch noch Spitzensteuersatz und Vermögenssteuern? (Soviel übrigens auch zur Behauptung, die Grünen würden Politik für die Reichen machen…)
Die Argumentation funktioniert einfach nicht - weil sich niemand direkt dafür verantwortlich fühlt.
Der Satz ist doppelt beknackt. Du hast keine einzige Krise bezahlt, sondern maximal deinen solidarischen Beitrag zu einem Lösungsversuch geleistet. Und inwiefern du sie tatsächlich nicht verursacht hast, ist überhaupt eine eigene (mitunter philosophische) Frage. Aber es ist halt auch komplett Wurscht, wer schuld ist - das löst letztlich das Problem nicht.
Nach deiner Argumentation zahlt also niemand dafür. Weit würde es eine Gesellschaft mit der Einstellung nicht bringen.
Aber glücklicherweise kannst du wählen, was du willst. Es gibt Klimaschutzabkommen und die sehen vor, dass abgerechnet wird. Mineralöl wird teurer werden - die einen sagens dir ins Gesicht, die anderen nicht.
Im schlimmsten Fall tut man gar nix, dann kommen saftige Strafzahlungen, die auch finanziert werden müssen und die mitunter (und in weiterer Folge
fix) teurer sind, als die Investitionen in eine sauberere, effizientere Zukunft.