Kolumne: Der Mobile-Markt – Alles, nur kein Geld bezahlen

Dann kann man gleich sagen warum kauft man sich einen Mercedes und keinen Fiat?

Und zum Thema nur einen knopf drücken, es geht mir darum das… ach lasst mich einfach Ruhe :wink: :smiley:

Aufgrund der Kolumne (die übrigens sehr gut ist, danke dafür Konstantinos) hab ich mir mal die Bewertungen für Super Mario Run im App angesehen und war schon etwas erschrocken über die Verwunderung mancher User.
Die meisten negativen Bewertungen rühren wirklich daher das ein Entwickler tatsächlich Geld für seine Arbeit haben möchte. Teils das 10,-€ verlang werden aber auch das überhaupt etwas gezahlt werden soll und das ist der punkt wo ich mir denke “hoppla was ist in den letzten Jahren passiert?”.

Diese ich will alles Billig/Gratis Mentalität kann auf Dauer nicht gut für die Branche sein. Als der App Store gestartet ist hat man versäumt eine ordentliche Summe unter sein Spiel zu schreiben. Viel zu schnell waren 79,- Cent in den Köpfen der Käufer verankert und mit der Zeit wurde es immer schwieriger da einen ordentlichen Preis zu verlangen.
Jetzt kann man sich natürlich die frage stellen ob der App Store überhaupt so abgegangen wäre wenn die Apps 10,-€, 15,-€ oder gar 20,-€ gekostet hätten, also Henne oder Ei.

Dann kam F2P (Ich sehne den Tag herbei an dem Konstantinos die Kolumne schreibt “Platzt jetzt die F2P Blase?”) und dieses Geschäftsmodell hat sich unglaublicher weise bis heute gehalten. F2P ist in meinen Augen eine Krankheit die sich wie eine seuche in dem App Store ausgebreitet hat. Entwickler “herkömmlicher” Spiele haben heute quasi keine Chance, gescheit Geld für ihr Produkt zu verlangen, immer schwebt dieses Damoklesschwert über ihrem Produkt bzw. den Preis, nach dem Motto: Was Geld will er auch noch, andere Spiele kosten ja auch nix. Für die Entwickler da draußen die gerne gute Mobile Spiele machen würden hoffe ich das Super Mario Run ein finanzieller Erfolg wird und (auch wenn Mario draufsteht) vielleicht etwas bewirken kann.

Noch kurz zu dem Abo Modellen, Schwierig. Einerseits kann ein Abo Modell schon Vorteile haben und ist sicherlich nicht von Grund auf zu verteufeln. Aber, die Menge machts…

Filme und Serien, Podcasts, Online Spielen, Vollständiger Zugang zu Webseiten, Vollständiger Zugang zum Podcast Angebot, Musik Abo, Spiele Abos… usw.
Leute ernsthaft, es beginnt unangenehm zu werden. Kaum wo bekomme ich noch das ganze Angebot wenn ich nicht Abos abschließe, Patreon werde oder sonst wie Finanziell unterstütze.

Wie sind wir da reingekommen, warum geht es sich für niemanden mehr aus durch Werbeeinnahmen zu überleben, wo ist das Problem ein Popup weg zu klicken oder einen Werbebanner zu ignorieren?
Ich surfe seit eh und je ohne Addblocker.
Oder liegt das Problem ganz wo anders? @Konstantinos das schreit nach einer Kolumne. :wink:

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Bewertungen die nur über den Preis lamentieren sollten ganz einfach gelöscht werden (dürfen). Das hat dort nix verloren und auch nix mit der Qualität der Software zu tun. Ich kann mich schon am Preis stören wenn die Software nicht läuft oder schlampig programmiert ist – aber davon kann man bei Nintendos Machwerk nun wirklich nicht reden.

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Um kurz auf Dein Beispiel mit dem Auto zu sprechen zu kommen.

Zuerst mal ist ein Auto etwas gänzlich anderes als ein Spiel. Ein Auto bringt mich zur Arbeit und ermöglicht mir Geld zu verdienen. Ein Spiel nicht, das ist zum Spielen da. Nur so vorab.

Zum Einen kauft man sich einen Fiat und keine Mercedes weil einem z.B. das jeweils andere Auto nicht gefällt.
Zum Anderen kauft man sich einen FIAT weil es z.B. dieses Model nicht bei Mercedes gibt.

Oder man kann oder will es sich schlicht und ergreifend nicht leisten einen Mercedes zu kaufen. Aber beid er Geschichte hier spielt etwas ganz anderes mit.

Hier reden wir davon ein Auto zuerst mal geschenkt haben zu wollen (oder zumindest max. €75) und dann auch für den Treibstoff nix zahlen zu wollen. Und man erwartet dann noch regelmäßig Service und Wartung dabei zu haben. Nur so um mal die gleiche Ausgangsbasis zu haben.

Aber bei Autos sprechen wir von Dingen die €30.000,- und mehr kosten. Nicht so bei Super Mario Run denn das kostet €10 (Worte: Zehn).

Das ist einmal ein Burgerschuppen Menü mit einem Kaffee dazu. Oder einmal Kino gehen. Zwei Fahrten mit der Achterbahn. … Wenn ich mir überlege wie oft ich €10 für unnötigere Dinge ausgegeben habe die ich deutlich kürzer genutzt habe oh oh oh oder quasi zum Fenster rausgeworfen habe.

Niemand muss sich für €10 einen Kredit aufnehmen oder Leasing zahlen und wenn doch sollte er sich echt Gedanken über seine Finanzen machen!

Außerdem muss isch wirklich selber bei allen diesen Entscheidungen überlegen ob ihm der Preis gerechtfertigt erscheint und wenn nicht, dann halt nicht kaufen aber nicht auf beleidigte Diva machen.

Wo habe ich das geschrieben? In Deutschland war jahrzehnte lang der Pay-TV-Markt auch tot, weil jeder Bürger schon GEZ bezahlen muss. In Österreich dürfte das früher auch nicht viel anders gewesen sein.

Wenn ein Kunde schon teure Hardware gekauft hat und monatlich für das Benutzen gutes Geld bezahlt, will er eben nicht noch für jeden „Schnick-Schnack“ Geld bezahlen. Das erklärt die MOTIVATION des Kunden. Ich verstehe nie, was der Kunde falsch macht, wenn er sich über einen „hohen Preis“ aufregt und als Konsequenz das Produkt nicht kauft.

Irgendwie versteht hier keiner Wirtschaft. Wenn die Leute Netflix gucken, fehlt den FreeTV-Sendern die Kunden. Sollen jetzt FreeTV-Produzenten sich beschweren, dass die Kunden keine Lust mehr auf verspätete Serien-Starts mit Werbung haben?

Wenn die Leute nicht „Super Mario Run“ erwerben, spielen sie halt was anderes auf dem Smartphone. Den „Schaden“ hat dann Nintendo.

Und wir wissen doch alle, wie es weitergehen wird:

  1. Nintendo bringt „Super Mario Run“ für Android für einen niedrigeren Preis auf den Markt.
  2. Nintendo senkt dann den Preis für IOS
  3. Die IOS-Vollpreis-Bezahler fühlen sich dann zum Großteil veräppelt und kaufen sich das nächste Nintendo Game auch nicht mehr zum Vollpreis.

So läuft es doch phsychologisch ab. Jeder, der sich mal ein Game für 60 Euro gekauft hat und es dann 6 Monate später für 20 Euro angeboten bekommt, fühlt sich verschaukelt und wird für die Fortsetzung auch nur noch selten erneut 60 Euro bezahlen. Außer er ist eben großer Fan der Serie.

Grad wieder? Aber vielleicht versteh ich es einfach falsch…

Daran ist man doch gewohnt und es gibt solche und solche Käufer. Und ehrlich, 6 Monate später? Das ist schon lange nicht mehr so. Wenn überhaupt, dann nur noch bei Nintendo. Da bleiben die Preise jahrelang hoch.

Ich persönlich bin irgendwo dazwischen. Bis 20 Euro will ich nicht warten bei vielen Spielen, aber 60–70 ist mir zu hoch. Bei 40–50 schlag ich dann meist zu, wie bei allen Spielen der letzten Wochen: Titanfall 2, Dishonored 2, COD IW, usw. 50 Euro ist bei mir diese Psychogrenze bei aktuellen Spielen.

das problem mit den wetungen die sich auf den preis beziehen ist, dass man sich das game ansich kostenlos runterladen kann (und damit auch bewerten) und nach 3 levels angezeigt wird man muss für den rest bezahlen. Das checken viele benutzer nicht, dass das game was kostet. Man darf die gehirnzellen mancher leute nicht zu sehr strapazieren. Wenn man sich die ganzen Square Enix Final Fantasys ansieht, die haben auch top bewertungen obwohl die bis zu 20 euro kosten .

Aber da zahlt man die 20 euro und DANACH kann man sichs laden und bewerten

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Nintendo hätte ganz einfach 2 Apps online stellen sollen. Super Mario Run light zum testen und das ganze Spiel zum Vollpreis.

Dann hätte Nintendo wohl besser 2 separate Apps in den Store gestellt, eine Demo und einmal das komplette Spiel. Das war früher ja gang und gäbe im App Store, heute gibt es diese “lite” Version kaum noch.

Darf ich dich mal auf diese Aussage festnageln, kannst du mir erklären was du damit meinst ich verstehe es anscheinend nicht.

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Wenn Du ein teures Auto kaust dann erwartest Du ja auch das Du für den Treibstoff nix zahlen muss oder?
Oder wenn dein Haus/Wohnung teur ist kostet ja auch sonst nix mehr extra wie z.B. Strom, Gas, Heizung…
Wenn Du dir eine teure Taschenlampe kaufst dann soll das Ding leuchten und nicht extra Batterien verlangen.

So verstehe ich diese Aussage.

Oder versteh ich da wie Jimmy etwas falsch?

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Ganz genau!! Einfach lite oder demo version als separate app reinstellen und gut is .
Ich bin ja ein riesen Nintendo fan, weil der hohe qualitätsstandart bei ihren software produkten ist absolut einzigartig.Aber ich frag mich schon was in den marketingabteilungen von Nintendo da teilweise abgeht. Da kann man nur mehr den kopf schütteln.

Kundennähe ist zudem ein absolutes fremdwort. Nintendo hat einen derartig unsympatischen und egomanischen führungsstil der seines gleichen sucht.

Wir haben einfach keine Ahnung von Wirtschaft, NULL. :joy::innocent:

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Lite-Versionen von Apps haben zwar ihre Vorteile, aber auch ihre Nachteile und sind nicht mehr zeitgemäß.

Spielstand: Der wird nicht von der Lite auf die Vollversion übertragen. Bei drei Leveln bestimmt noch zu verkraften, aber trotzdem nervig.
Downloads: Das ist der Hauptpunkt. Je mehr Downloads eine App erzielt, desto prominenter wird sie im App Store positioniert, desto mehr Downloads generiert sie und so weiter. Das ist ein Kreis, der bei zwei Apps kaputt wäre. Klar, gerade Mario muss sich um eine gute Position im App Store wenig Gedanken machen, trotzdem möchte Nintendo natürlich die höchstmöglichen Downloads erzielen. Mit zwei separaten Apps macht man sich das selber kaputt.
Bewertungen: Ja, mehr Bewertungen sind besser als weniger Bewertungen. Bei Mario ist das sicherlich ein wenig nach hinten losgegangen, aber so ist das Review-System des App Stores nun mal. Hier wäre es ganz gut, filtern zu können. Also dass man nur die Bewertung aller User sehen könnte, die das Spiel auch tatsächlich gekauft haben. Das Review-System ist nicht perfekt, aber dagegen kann Nintendo auch wenig anstellen. Vielleicht schaut sich Apple die Situation ja an und passt es dementsprechend an.

Ich lese oft, dass Nintendo besser hätte kennzeichnen sollen, dass die App Geld kostet (wie gesagt, der Preis ist hier zweitrangig), aber Nintendo hat genau das gemacht, was der App Store vorschreibt. Ein “GET”-Button mit einem Plus und der Hinweis auf In-App-Purchases. Den Vorwurf muss sich Nintendo wirklich nicht gefallen lassen. Wie gesagt, Nintendos Strategie hier ist sehr neu und unkonventionell für den App Store. Da ist es durchaus normal, dass Leute erst mal wütend reagieren.

Danke für die gut geschriebene Kolumne! Ich sehe die Lage weitestgehend so wie du. Im Grunde ist es für mich auch nur eine Frage der Zeit bis es wieder eine Art Crash im Bereich der Spiele gibt. Die aktuellen Modelle funktionieren einfach nicht mehr. Das betrifft aber nicht nur die MobileGames sondern ebenso die großen Produktionen auf Konsole/Spiel. Sieht man doch alleine an den enttäuschenden Verkaufszahlen der letzten Monate. Das liegt an sehr vielen Dingen - vorallem aber auch an der Flut der verfügbaren Software. Ich denke hier wird es in den kommenden Jahren zu einer Art Selbstreinigung kommen (müssen). Das wird viele Firmen und auch Arbeitsplätze vernichten - in weiterer Folge aber auch den Weg bereiten für eine erneut witschaftliche gesunde Basis der Branche.

Ich selbst bin durchaus auch auf Smartphone/Tablet berteit “größere” Summen für einen Titel auszugeben der mich anspricht. Im Speziellen sehe ich da zum Beispiel das Angebot von SquareEnix die ihre alten “Dragon Quest” / “Final Fantasy”-Teile seid jeher jenseits der 10,-- EUR anbieten. Da ich solche Spiele gerne unterwegs zocke habe ich hier auch schon des öfteren zugeschlagen.

Ist doch genau das gleiche. Welcher Autobesitzer freut sich über „hohe Benzinpreise“?

Kann es doch gerne nochmal schreiben: Viele Leute teilen sich ihr Einkommen im Kopf grob ein. 30 Euro im Monat fürs Smartphone. Wenn dann die Flatrate schon 25 Euro kostet, bleiben nicht mehr viel Geld für zusätzliche Sachen übrig.

So ticken viele Menschen. Leute kaufen sich einen 300 Euro Grill und legen dann die 3-Euro-billig-Würstel vom Aldi drauf. Oder Menschen bauen sie ein teures Haus, stellen dann Ikea-Möbel rein. Leute kaufen sich einen mp3-Player und laden sich dann die Files gratis runter.

Wenn die Realeinkommen bei vielen Leuten nicht steigen, die Hardware dagegen immer teuerer wird, wo wird dann gespart? Bei der Software.

Entweder ist dann die Hardware zu teuer oder die Software zu günstig. Dem Kunden ein „unendliches Budget“ für Videogames zu unterstellen, finde ich dagegen ein bisschen realitäsfremd.

Warum pochst du eigentlich die ganze Zeit auf den Faktor Realeinkommen? Das erinnert mich wieder mehr an den Thread zum Thema Wahl als das es hier eine echte Relevanz hätte. Im Speziellen deswegen, da dieser Umstand vielleicht auf dich (und eventuell sogar auf einen Großteil der Österreicher zutrifft) - aber weltweit so nicht zu beobachten ist. Österreich ist auch viel zu klein um eine relevante Rolle im golbalen Softwaremarkt zu spielen. Kann also nicht als Erklärung für die generellen Zustände am App-Sektor herangezogen werden.

Also ich glaube schon, dass das in Europa ein größeses Thema ist. Aber man kann auch jede Antwort zerreden :wink:

Meiner Meinung nach ist die Hardware so teuer, dass die Leute an der Software sparen. Ist genau das Gegenteil wie bei den ganzen Kaffee-Kaspel-Automaten. Diese werden günstig verkauft, damit die Leute die teueren Kaffeepads kaufen. Bei den Smartphones ist es anders herum: Da kostet die Hardware ziemlich viel und dann wollen die Leute nichts mehr zusätzlich ausgeben.

Aber vermutlich alles eine „Verschwörungstheorie“ :smiling_imp:

Ein ganz klein wenig versteh ich dich ja. Aber die Vergleiche sind eigenartig. Besonders der mit den Würsteln… :slight_smile: Aufn Griller leg ich das was ich gerne esse. Ich muss doch keinen 50 Euro Hummer drauf grillen nur weil der Griller 2000 Euro gekostet hat. Ich z. B. hab nen Griller um 30 Euro ausm Baumarkt weil der für das was ich damit mache reicht. Da kann man auch ne 100 Euro Wurst grillen… wenns denn eine gäbe und es einem was gibt.

Also wenn ich das richtig verstehe gibt es deiner Meinung nach diese zwei arten von Käuferschichten.

a.) Gibt für die Anschaffung sehr viel Geld aus und danach nichts oder wenig aus.
und dann
b.) wo es genau umgekehrt ist.

Ich persönlich (und das ist nicht mal ansatzweiße repräsentativ, schon klar) keine niemanden der in die Kategorie “A” fällt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, wer für teuer Geld eine riesen Anschaffung macht benutzt diese doch auch, im vollem Umfang.

Noch ein kleiner Nachschub, wenn etwas billiger wurde über die Jahre ist es doch die Hardware. Die Entwicklung geht hier so rasant von statten das man kaum nachkommt.
Mein erster Flachbild LCD kostete mich 2000,-€ Das war ein 32 zoll HDReady, kein WLan, kein Smart TV usw. heute bekomme ich so einen TV um unter 200,-€.