Da bin ich zu 100% bei dir.
Ich habe allerdings ein Problem damit, wenn die „Gesellschaft“ einem vorschreibt, was man wie zu denken und zu sagen hat. Diese politische Korrektheit. Das treibt einen Keil zwischen alle.
Und noch schlimmer finde ich das Ganze, und da spricht jetzt einfach zig Jahre Erfahrung“, da ein Großteil der Menschen das gar nicht will!
Bsp.: ich arbeite seit 22 Jahren in einem Frauen dominierten Beruf. Ich habe 140 Kolleginnen und 15 Kollegen. Und wirklich keine der Damen findet dieses gendern sinnvoll, oder praktizieren es.
Mein Gefühl sagt mir, dass da eine handvoll „Besserwisser“ der Mehrheit ihren Willen aufdrücken müssen. Und das noch mit Gewalt, sprich Verbote und Gesetze…. oder sie kleben sich auf die Straße.
Die Hintergedanken und Absichten sind ja lobenswert und absolut richtig - nur die Art und Weise wie man es versucht der Allgemeinheit rüberzubringen ist komplett falsch. Im Gegenteil, es löst nur Ablehnung aus.
Und genau das haben die FPÖler erkannt und fahren einen Wahlsieg nach dem anderen ein…
Und alle anderen schauen in der Schockstarre zu, weil es ihnen die polit. Korr. verbietet, einfach mal auf den Tisch zu hauen und die Wahrheit zu sagen.
Unserer Gesellschaft ist in den letzten Jahren ihr wichtigstes Werkzeug abhanden gekommen - der Hausverstand.
Den Keil erzeugen die Menschen, die sich gegen alles wehren, weil sie glauben ihnen wird etwas aufgezwungen.
Mir wurde bisher noch nie Gendern aufgezwungen. Ich schreibe so wie ich will und daran hat sich noch keiner gestört, egal ob ich Gender oder nicht.
Keiner von „Oben“ verbietet es dir nicht zu gendern. Regeln kommen wenn dann von anderen Menschen (Manager, Chefs, etc.) die der Ansicht sind die Gesellschaft besteht nun darauf.
Und das auf die Straße kleben hat nichts mit Verboten zu tun und ist ein anderes Thema, was aber die rechte Bubble in einen Topf schmeißt um ein Feindbild zu generieren.
Es entsteht nur Ablehnung, weil das einige wenige groß aufbauschen (Beispiel Springerverlag, AFD, FPÖ, etc.). Den Rest würde das nie interessieren, wenn die nicht Gendern und „Klimakleber“ zum Thema machen würden.
Welche Wahrheit? Das viele Menschen nicht selber denken können und lieber Leuten wie bei der FPÖ nachlaufen weil sie hoffen, dass sich dadurch nichts ändert?
Ich finde, die Gesellschaft als solche hat noch nie Hausverstand besessen. Sonst hätte es so Dinge wie Sklaverei, Rassismus und Co. nie gegeben.
Vorweg, mir geht politische Korrektheit gelegentlich auch zu weit und ich stimme dir auch zu dass das mitunter genau den gegenteiligen Effekt haben kann.
Ich hab nur echt das Gefühl dass du dich da in Themen und Meinungen unnötig reinsteigerst. Ich mein du regst dich über Ankreuzmöglichkeiten bei irgendwelchen Formularen auf, über Repräsentation in Serien, über das Gendern. DADURCH fühlst du dich von der Gesellschaft oder gar den Politikern bevormundet bzw. verarscht? Ehrlich? Also wenn das die Dinge sind die dir schlaflose Nächte bereiten, dann gehts uns eigentlich eh noch gut. Ohne jetzt verschiedene Themen gegeneinander aufwiegen zu wollen, da gibts imo weit größere Brocken in der Politik und allgemein Gesellschaft die einen eigentlich zur Weißglut bringen sollten.
Und die FPÖ ist gerade auf dem Höhenflug weil sie erstens immer in der Opposition glänzen (in Regierungsverantwortung ist da dann nichts mehr davon zu sehen, so ein Zufall aber auch) und zweitens die SPÖ leider aktuell komplett unfähig ist sich ihrer Kernthemen zu besinnen und sich stattdessen lieber selbst zerfleischt.
Ja, da hast du vermutlich recht…. mich regt das so dermaßen auf, dass ich mich da reinsteigere. Nur wenn man bei Formulare für Kinder schon 4 Geschlechter angibt, nur um keinen auszugrenzen, stößt das bei mir auf Unverständnis…sorry.
Ich weiß zwar nicht wo du arbeitest, aber mein Arbeitgeber hat eine Weisung rausgegeben, dass ich in jedem Schriftverkehr gendern muss. Also ich nenne das schon „aufzwingen“, du etwa nicht?
Und wenn mich mein Dienstgeber in einem persönlichen Mailverkehr jedesmal mit
„Sehr geehrt(e) Kolleg(in) Name“ anschreibt, geht mir das Messer im Sack auf…sorry….das ist Blödheit hoch 10.
Dass die Aussage eines, zB, FPÖlers a Bledsinn ist. Das meinte ich, keine Verschwörungstheorie….
Bin beim Gendern und vor allem bei dem Thema das Parteien/Politiker der FPÖ klarer die Meinung sagen sollen bei dir, aber:
Was ist so schlimm daran niemanden ausgrenzen zu wollen?
Wem tut es weh wenn da 2 weitere Kästchen zum ankreuzen sind?
Braucht mans nicht dann kanns einem ja egal sein, ignorieren und einfach das Ankreuzen was zutrifft.
Die Leute die es betrifft (und wenns 0,01% von allen sind die das Formular nutzen) freut es aber evtl und die fühlen sich dann in unserer Gesellschaft wohler. Das ist doch was Positives?
Öffentliche Gebäude müssen ja auch zB für Rollstuhlfahrer zugänglich sein. Das ist ja auch eine eher kleine Randgruppe und da regt man sich ja auch nicht auf wieso da eine Rampe oder ein Lift ist, nur weil man sie selbst nicht braucht?
Hach, um das geht es doch nicht.
Niemand soll ausgegrenzt werden…. Nur bei 6 jährigen schieße ich mit Kanonen auf Spatzen….überleg mal, wieviel das gekostet hat, alle Formulare zu ändern. Das ist in diesem Fall doch komplett sinnlos. Das ist doch nicht zielführend und bringt genau keinem etwas….
Für mich schwingt da diese „seht mal, wie politisch korrekt wir sind“ Attitude mit
Kann natürlich sein oder das Formular wurde einfach generell erneuert/angepasst/modernisiert und im Zuge dessen hat man einfach die 2 Kästchen auch hinzugefügt.
Kenn das Formular jetzt nicht, aber die muss man ja sowieso Drucken (oder Online stellen) und wenn der Zuständige dort eine gute Vorlage hat, ist das ja in ein paar Minuten bearbeitet.
Zumindest in der Theorie, das sowas in Österreich auch mal eine Kostenexplosion verursachen kann, weil der eine nicht weiß was der andere tut ist wieder ein anderes Thema.
Das ist aber ein Aufzwingen deines Arbeitgebers und nicht einer elitären Instanz darüber.
Vermutlich war mein von „Oben“ nicht eindeutig als „elitäre Gruppe die uns etwas aufzwingen will“ zu verstehen.
Wenn dein Dienstgeber schreibt „Sehr geehrt(e) Kolleg(in) Name“, dann tippe ich schon fast darauf, dass dies eine automatisch generierte Nachricht ist und er/sie Schreibfaul ist.
(neben dem, dass es Gendermäßig theoretisch „falsch“ wäre)
Mein Arbeitgeber ist das Land Wien… also keine 0815 Pimperlfirma…
Und wegen schreibfaul: echt, du findes auch für alles eine fadenscheinige Ausrede?!
Liest du auch was ich geschrieben habe??
Das Gendern mit den Klammern find ich btw. auch nicht so super, weil es imo den Lesefluss stört. Ich schreib einfach beide Formen aus (Kollegen und Kolleginnen) und die Sache hat sich.
Ich schreibe immer „Werte oder liebe KollegInnen“ - mehr will ich nicht, jeder weiß, um was es geht und es ist leserlich. Meine Frau korrigiert gerade die MasterArbeit ihres Chefs und da MÜSSENS gendern und man MUSS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schreiben… fallweise komplett unleserlich…
Wers braucht. Letztens in ner Schulung gewesen für das Allgemeine Verwaltungsverfahren und das hat mir dann ganz doll gefallen - die vortragende RechtsDoktorin hat gleich am Anfang gemeint, dass sie nicht gendert, weil sie sich nicht über das definiert!
