Natürlich kann man alles kritisch hinterfragen aber imo werden hier Dinge hineininterpretiert die es gar nicht gibt, ausser in Köpfen mancher Erwachsener. Und da stell ich mir eben die Frage wie es zu solchen Gedanken und Ängsten kommt.
Richtig!! Aber genau das gibt es heute eben nicht mehr bei der Erziehung. Zumindest sieht man es immer öfter, die Kinder tun was sie wollen, die Eltern sagen „nein“, Kind pfeift drauf und es hat keine Konsequenzen. Aber einem Märchen die Schuld geben ist halt einfacher kommt mir vor.
Da ich selbst keine Kinder habe, kann ich da halt nur von außen mitreden. Ich denke nur, mir ist von meinen Eltern auch nie explizit gesagt worden „du darfst kein Mädl ohne ihre Zustimmung küssen“ oder gar „Eine Freundin/Ehefrau ist kein Besitz“, aber irgendwie war das alles im Gesamtkontext meiner Erziehung trotzdem klar.
Aber ja, das ist das Hauptproblem dieser ganzen Wokeness und Political Correctness: Der Kern ist immmer gerechtfertigt, aber der Umgang und die Konsequenzen sind völlig unverhältnismäßig. Dazu kommt, dass viele, die sich selbst als Correct und Woke betrachten, sich moralisch anderen überlegen und somit automatisch im Recht fühlen, was einen vernünftigen Diskurs relativ unmöglich macht.
Das kann man so pauschal auch nicht sagen. Und Wokeness wie Political Correctness sind mMn negativ behaftete Draufhau-Floskeln die oft von solchen Menschen vergewaltigt werden, die sich dadurch benachteiligt fühlen (sowas wie der Gutmensch).
Und dazu ein zynisches Gedankenexperiment:
Was ist, wenn die Schere zwischen „gescheit“ und „strunz-deppert“ in Zeiten des Internets offenbar wahnsinnig weit offen steht? Oft les ich in diversen Argumentationen (zu verschiedensten Themen) den hanebüchensten Schwachsinn. Wie soll man sich in solchen Situationen als halbwegs reflektierter Mensch nicht überlegen fühlen?
Ich will mich da ja nicht unbedingt auf genau diese (Kampf)Begriffe festlegen. Ich finde es nur generell gefährlich/bedenklich wenn man anfängt, sich selbst moralisch anderen Menschen zu überhöhen und sich dadurch Rechte rausnimmt, die man anderen nicht zugesteht. Das ist genauso wenig zielführend wie Leute in gescheit und deppert einzuteilen. In Wirklichkeit hat jeder Mensch seine Gründe, wie er zu seinen Ansichten gekommen ist, und auch wenn diese offensichtlich deppad sind, kann man die Situaiton nicht damit lösen, „von oben“ auf diese Person einzupredigen und zu hoffen, dass sie die eigene überlegene Moraliät erkennen und sich einem auf die Knie werfend unterordnen.
Aber, um die Phrase zum unzähligsten mal zu wiederholen: Schwieriges Thema
Da sagts du was. Wenn man explizit dazusagen muss „das darf man so nicht“ dann hat derjenige eh was ganz Essenzielles nicht mit auf seinem Weg bekommen. Ich seh da Schuld an der falschen od nicht vorhandenen Erziehung, nicht an einem Kuss / Bussi des Prinzen. Oder den Kindern is es so wie uns damals eh klar was erlaubt ist und was nicht, und es sind nur die Helikoptereltern die sich da angaggsen.
EDIT: @Resi8@humaldo Lady Dimetresko (ausgesprochen)
