Ja, ich mus sagen, die Philharmoniker ärgern mich da auch gerade massiv. Genauso wie alle anderen Impfvordrängler. Es gibt eine Prioritisierung, an die muss man sich halten. Und nicht sagen „aber ich bin, ich brauche“ und das bekommen. Die Philharmoniker DÜRFEN arbeiten. Anders als viele andere. Warum die? Gibt’s nicht viele andere (in allen Branchen), die Aufträge verlieren, weil Corona? Haben die jetzt auch das Recht, geimpft zu werden? Warum nicht alle Künstler, wenn man Kulturstaat sein will? Und dann so zu argumentieren … beliebt machen sie sich da sicher nicht.
Das Problem ist hier aber vor allem, dass man in den Corona-Verordnungen einen neuen „Veranstaltungsbegriff“ geprägt hat, der weit von dem üblichen Veranstaltungsbegriff weg war. Hier wurde so viel in einen Topf geworfen und dann über einen Kamm geschoren - neben den Bordellen z.B. auch private Treffen und eben Theater, Konzerte und Kinos. Und da sind eigentlich massive Unterschiede. Bei einer „klassischen“ Veranstaltung muss ich gesetzlich Schutzmaßnahmen treffen, wie Abstandhalten, Schutzkonzepte für die Bühne, etc. Das wurde aber nicht berücksichtigt, sondern man hat dieselben Maßnahmen verwendet wie für ein Treffen unter Freunden (da wirds wohl kein schriftliches Sicherheitskonzept geben) und so weiter. Ja, der Prostitutionsvergleich war polemisch, aber auch die hatten quasi dieselben Regelungen. Und das hat einfach überhaupt keinen Sinn gemacht - da ist die „Kontaktsituation“ eine ganz andere. Da hätte man weitaus mehr differenzieren müssen - für die Gastro hat mans ja auch gemacht.
hab jetzt auf fb die werbeeinschaltungen der regierungs-gesteuerten seite „initiative österreich impft“ (oder so ähnlich der name) blockiert. die einschaltungen selbst sind mir ja wurscht, aber die ganzen keifereien von schwurblern in den kommentaren ist einfach unerträglich.
Wenn es nur das wäre. Realität ist das ich abends nach 21h immer mehr Gruppen von Leuten in der U-Bahn sehe wenn ich am Heimweg von der Arbeit bin. Generell viele junge unterwegs in Gruppen ohne Abstand, viele die offensichtlich in „Fortgehen“ Montur rumrennen. Bei mir in der Nähe gibt es einen Kellerraum wo ständig Abends und nachts junge Leute ein und aus gehen usw…
Das lässt sich doch ganz einfach mit Zahlen erklären:
In Wien gibt es 4.607 Einwohner pro km².
In Niederösterreich sind es 88 Einwohner pro km².
… und da sind die ganzen Pendler auf den Straßen Wiens noch nicht einmal mitgerechnet.
Jetzt kannst dir ausmalen wo es die Leute leichter haben den notwendigen Abstand einzuhalten. Eigentlich ein Wunder das die Zahlen nicht noch viel extremer sind.
Per heute hat sich eh schon wieder Tirol die Spitzenposition zurückgeholt. Bald werden auch Vorarlberg, Salzburg und Kärnten am schwächelnden Wien vorbeiziehen! Spannender als die Tour-de-France!