Happy Birthday Amiga: 35 Jahre still alive
Heute vor 35 Jahren wurde der erste Amiga im Lincoln Center in New York vorgestellt. Zur großen Party wurde extra Andy Warhol eingeladen, der ein kurz vorher gemachtes Bild der Sängerin Deborah Harry von Blondie mit dem Amiga künstlerisch aufhübschen sollte. Das Programm womit Warhol arbeitete, sollte später als Deluxe Paint bekannt werden, das Standard Programm für die meisten Grafiker zu dieser Zeit.
Heute ist der Amiga einer der beliebtesten Retrorechner, besonders der Amiga 1200 für den bis heute noch neue Spiele entwickelt werden. So entwickelt zum Beispiel Spieleschreiber, besser bekannt als Richard Löwenstein, schon sein drittes Shoot em up der Reshoot Reihe. Während der erste Teil eher eine Art Technikdemo war, in dem es um Highscores ging, war der zweite Teil ein richtig guter horizontal Shmup. Der dritte Teil wird diesmal ein vertikal Shooter, der nochmals an der Anzahl an Geschossen und Gegnern schraubt. Auch das Studio Bit Beam Cannon arbeitet zurzeit an zwei Spielen, die aber nicht nur am Amiga laufen sollen, sondern auch auf modernen PCs, Konsolen und Smartphones. Das erste Spiel soll ein Brawler, genannt Metro Siege, eine Art Street of Rage, werden, der auf allen Amigas ab 1 MB RAM lauffähig seien wird. Das zweite Spiel ist ein Side Scroll Action Spiel, genannt Daemon Claw. Zuletzt ist mit Tiny Little Slug bei APC&TCP ein schönes Jump and Run erschienen, in dem man eine Schnecke steuert, die unbedingt eine Erdbeere zum Frühstück haben möchte. Auf dem Weg dorthin muss die Schnecke einige gefahren ausweichen und kleine Aufgaben erfüllen, um in neue Gebiete zu gelangen. Das Spiel ist zwar Recht kurz, glänzt aber bei der Grafik und mit der Spielsteuerung.
Auch in der Hardware wird einiges entwickelt. So wurde zum Beispiel auf retrohax.net das mouSTer vorgestellt, der es ermöglicht, alle USB-Mäuse am Amiga oder jedem anderem Computer oder Konsole mit DB9-Schnittstelle lauffähig zu machen. Auch der PS4-Controller soll lauffähig sein.
Die Zukunft der Klassikreihe ist zumindest in nächster Zeit nicht in Gefahr, während die neuen „Amigas“ mit Power-PC, wie zum Beispiel von A-EON, eher kaum bis keine Zukunft haben, da die verwendeten Prozessoren, auch für das noch nicht erhältliche Tabor-Board, bis spätestens Ende nächsten Jahres nicht mehr hergestellt werden. So bleibt für die Zukunft meines Erachtens nur Rechner in FPGA, wie die Vampire, oder ein Amiga mit ARM-Prozessoren übrig. Wo wir gerade bei Vampire sind, der Hersteller hat jetzt sein eigenes Betriebssystem für die Vampire angekündigt, um das Optimum aus dem Rechner zu holen. Das Betriebssystem soll bis Ende 2021 fertig sein und das Caffeine Desaster, es wurde wohl Software auf der Vampire mitverkauft, die nicht lizenziert war, vergessen machen.
Auch heuer Spiele ich noch am Amiga 1200, wie zuletzt Tiny Little Slug oder Cannon Fodder. Seitdem man problemlos CF-Karten als Festplattenersatz nutzen kann oder über den PCMCIA-Slot ebenfalls mit CF-Adaptern, Daten mit dem PC tauschen kann, kann man auch mal schnell für wenig Geld Spiele kaufen und am Amiga auf Diskette kopieren, um diese wie früher zu spielen. Allgemein ist heute viel mehr mit der Hardware möglich als damals, obwohl die selben Schnittstellen benutzt werden. Auch die Preise sind im Gegensatz zu früher eher gesunken, zumindest was Hardwareerweiterungen angeht.
Ich wünsche dem Amiga zumindest noch ein langes Leben und das die Zukunft nicht nur in der Emulation liegen wird. HapPy BirthdAy!