Dein Argument führt halt dazu, dass du den Ist-Zustand einfrierst, weil Legalität immer aus einem Diskurs heraus entsteht. Es kann in den 90ern in Ordnung gewesen sein, dass man betrunken mit dem Auto gefahren ist. Dann gab es einen tragischen Unfall und man hat bemerkt, dass ein Auto, dass schnell fährt und von jemanden betrunken gelenkt wird zu einem Geschoß wird, dass Menschen mir nichts dir nichts tötet.
Dann hat man es verboten und heute ist es illegal und auch irgendwie selbstverständlich. So selbstverständlich, dass sogar ein FPÖ Abgeordneter beim zweiten Mal zurücktritt.
Eine Gesellschaft verändert sich und ein Gesetz von Heute kann durch einen Diskurs morgen als veraltet angesehen werden.
Das gleiche ist jetzt mit dem Waffenbesitz. Eine Waffe ist dem Gesetz nach ein Gegenstand, der ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind,
- die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit von Menschen durch unmittelbare Einwirkung zu beseitigen oder herabzusetzen oder
- bei der Jagd oder beim Schießsport zur Abgabe von Schüssen verwendet zu werden
Jetzt können wir diskutieren, ob ein Gegenstand der rein für Z1 gedacht ist, einerseits ein tolles Sammelobjekt ist und andererseits ob dieser Gegenstand in den Hand von Privatpersonen gehört, wenn ein staatliches Gewaltmonopol existiert. Das ist in sich nicht schlüssig und man hat aufgrund des liberalen Charakters des Staats auf eine Diskussion darüber verzichtet. Darum muss man darüber diskutieren.
Btw bin ich sehr froh, wenn es Regeln gibt, denn das Fehlen von ordentlichen Regeln und Gesetzen führt am Ende immer (und zu diesem harten Adverb stehe ich) zur Willkür. Die glorreichen 90er haben am Ende auch zu Markus Omofuma geführt, ein Arbeitskollege der damals bei der Polizei war, spricht heute noch davon, dass die Einvernahmetaktik der Polizei heute als Folter durchgehen würde, mit Waterboarding und Verletzungen, die nach Ablauf der U-Haft wieder verheilt sind. Nur hat man halt weggeschaut.
Wenn du auf der richtigen Seite stehst, dann funktioniert eine regellose Gesellschaft schon, weil du dann von der Willkür profitierst.