Anders als du und ich (§175) (1957): Der wohl erste deutsche Film der Nachkriegszeit, der sich mit Homosexualität beschäftigt. Der Regisseur? Veit Harlan, der in der NS-Zeit einer der Vorzeige-Filmemacher schlechthin war. Kann das gut gehen? Eigentlich nicht wirklich, was aber nicht zuletzt an der deutschen FSK lag, die aus „sittlichen“ Gründen auf eine Verschärfung der homophoben Untertöne bestand, bevor eine Altersfreigabe erteilt werden konnte.
Es geht um einen an Kunst interessierten Musterschüler, der über den Kontakt mit seinem besten Freund Anschluss an den Kreis rund um einen Kunsthändler erhält, der sich regelmäßig mit jungen Männern in seiner Villa trifft, um moderne Kunst und elektronische Musik zu genießen. Die Eltern des Jungen sind aufgrund der „Neigungen“ ihres Sohnes sehr besorgt, weshalb die Mutter dann die Haustochter dazu bringt, ihren Sohn wieder „umzudrehen“, um es mal so auszudrücken. Das Ergebnis? Der Sohn scheint zwar jetzt endgültig auf Frauen zu stehen, die Mutter aber muss wegen Kuppelei vor Gericht (die Verhandlung bildet die Rahmenhandlung des Films).
Ein faszinierender Blick auf die deutsche Gesellschaft der 50er, auch vor dem Hintergrund seiner Produktion und der geforderten Nachdrehs bzw. Zensurmaßnahmen. Voller echt harter Vorurteile, wenngleich man dem Regisseur zugute halten muss, dass sich der Film (trotz aller inszenatorischen Kniffe, um besonders den Kunstmäzen wie aus einem Horrorfilm erscheinen zu lassen) weitaus empathischer gegenüber seinem Protagonisten gibt, als man es bei einem Film dieser Zeit erwarten würde. Wer sich für das Kino des deutschen Wirtschaftswunders oder die Darstellung von Homosexualität im Film interessiert, kommt um den eigentlich nicht rum.
Rosen für den Staatsanwalt (1959): Der Oberstaatsanwalt Wilhelm Schramm, ehemals Kriegsgerichtsrat und in der Endphase des „3. Reiches“ für das Fällen von Todesurteilen wegen Bagatellen berüchtigt, führt ein angenehmes Leben im Wirtschaftswunderland als geachtetes Mitglied der Gesellschaft. Seine Tätigkeit im Krieg, seine Verbindungen zu anderen „alten Kameraden“ und seine Unterstützung für ebendiese sind der Öffentlichkeit verborgen. Er befürchtet, dies könnte sich ändern, als der fahrende Händler Rudi Kleinschmidt in die Stadt kommt, der von Schramm 1945 noch wegen des Diebstahls von zwei Dosen Schokolade zum Tode durch Erschießen verurteilt worden war und der nur durch einen überraschenden Luftangriff mit dem Leben davonkam. Schramm setzt alles daran, sich Kleinschmidts zu entledigen, obwohl dieser eigentlich gar kein Interesse daran hat, seinen ehemaligen Henker auffliegen zu lassen.
Eine tolle Satire auf die deutsche Nachkriegszeit und die Tatsache, dass damals viele hohe Ämter mit Ex-Nazis besetzt waren, die in der Regel unter fragwürdigen Umständen die Entnazifizierung glimpflich überlebten. Wirklich ein sehr sehenswerter Beitrag zum deutschen Film der 50er, der zeigt, dass es auch damals nicht nur die „heile Welt“ des Heimat- oder Schlagerfilms gab. 4/5
Herrlich „dreckige“ Atmosphäre. Kam teilweise etwas „The Thing“ Stimmung auf. CGI wurde löblicherweise auch auch nicht überstrapaziert. Hat mir richtig gut gefallen.
Darf gerne eine „Festland“-Fortsetzung bekommen.
Grundsätzlich eine solide Neuverfilmung…ABER…mir persönlich gefallen die CGI-Gesichter der Tiere absolut nicht, da sie viel zu vermenschlicht aussehen.
Die Fell-Animationen, etc., sind super keine Frage…aber die Gesichtsausdrücke / Gesichtsmodelle von Baghira, Balu, etc waren gruselig.
Das wurde imo bei The Jungle Book aus 2016 wesentlich besser getroffen.
…ich glaub hier auf dem Bild kann man recht gut erkennen was ich meine: