uncharted: the golden abyss [psvita] - 6/10
ich habs ja schon mal kurz angefangen gehabt, nachdem ich mir eine gebrauchte vita besorgt hatte. fand es aber technisch nicht so prickelnd, später war plötzlich die installation corrupted und meine lust es zu spielen dahin.
fast forward ein halbes, dreiviertel jahr – ich hab ein paar tage bisserl mehr zeit und denk mir, “jetzt wärs grad günstig” -> frisch runtergeladen, läuft. netterweise konnte ich die sprache auf englisch umstellen. die synchro war nicht zu ertragen, wenn man die original sprecher gewohnt war.
das wäre dann schon einer der größten pluspunkte des mobilen uncharted-ablegers: es versucht ohne große abstriche ein uncharted zu sein. die charaktere, handlung, der soundtrack, cutscenes, im großen und ganzen auch das setting - die formel funktioniert.
bei der story muss man allerdings bemängeln, dass ihr die selben schwächen innewohnen, wie den großen brüdern: mitreissend ja, tiefgründigung - nein, mit billigen mitteln, wie die story vorangetrieben wird (oh, da sind doch gegner in dieser historischen stätte, die seit jahrhunderten keiner betreten hat; wir müssen den pfad weiterlaufen zur nächsten zwischensequenz).
technisch hat man aus der vita-hardware einiges rausgeholt, aber man merkt dann doch, dass die großen ableger mehr fürs auge bieten. das fängt schon beim sichtfeld an. während man bei spätestens bei teil 2 [teil 1 spielt ja nur im dschungel] von wunderschönen schauplatz (mit ausblick) zum anderen eilt, findet man solche gelegenheiten im mobilen ableger nur selten vor. dass die zauberhafte aussicht idr nur eine bitmap-skymap ist störte mich gar nicht. abwechslung in den schauplätzen gibt es leider auch nicht. es spielt sich die meisten zeit - wie in teil 1 - in einem dschungel ab. 95% der texturen sind bäume, sträucher und ruinien.
die framerate ist spielbar, aber auch nicht viel mehr. bei la noire auf der swi ist sie auch nicht sonderlich hoch, aber dieses spiel ist auch weit weniger actiongeladen und neigt zu frust, wenn man wegen eines fps-einbruches das ziel verfehlt. auf grund dieser technischen beschränkung habe ich auch darauf verzichtet das spiel auf einem höeren schwierigkeitsgrad zu spielen.
leider haben die entwickler bei der steuerung zwanghaft versucht innovativ zu sein: das menü kann zb nur via touch bedient werden, die zwanghaften balance-einlagen mit dem der gyrosensor demonstriert werden sollte, nervt nach dem zweiten mal. die rückseite kann auch für touch-funktionen belegt werden, so richtig “snappy” [wohl auch framerate bedingt] funktioniert das aber nicht.
ein praktisches beispiel um dieses steuerungsdoppelleben zu verdeutlichen: ich stehe an einem stationären mg und wundere mich währenddessen immer wieder, dass nathan diese verlässt. zunächst dachte ich, dies sei eine automatische aktion, wenn das mg keine muni mehr hätte (hat aber unendlich) oder überhitzte (ebenfalls nein). was ist wirklich geschehen: ich bin mit dem rechte daumen in der hitze des gefechts vom analogstick leicht richtung display gerutscht und habe mittels ungewollter toucheingabe das verlassen des mgs veranlasst.
in puncto spielzeit musste ich feststellen, dass es kürzer ist als zb uc2, das aber nicht unbedingt schlecht war. va teil 2 hatte für meinen geschmack einige füllerpassagen und dann noch diesen “geh bitte wirklich?”-übernatürlichen-plot-twist gen ende.
fazit: nettes action-game und zu der damaligen zeit sicherlich ein beweis, dass handhelds auch spiele in konsolen-qualität rennen können. soweit es technisch möglich war, hat man die uc-formel “rüberkopiert”. scheinbar haben die entwickler aber nebenbei vergessen the golden abyss wirklich zu optimieren, innerhalb der grenzen des möglichen zu bleiben, bzw haben sich schlussendlich in unwichtigen dingen wie exotische touch- und gyro-steuerungselemente verloren, weshalb das gameplay an “knackigkeit” verliert. bei der story bekrittle ich eigentlich nur, dass sie uns nicht quer über den globus schickt, sondern uns im ewigen grün des dschungels festhält.