Xenoblade Chronicles 3

Durch…

Wieder mal war auch dieser Teil der Xenoblade Reihe ein Zeitfresser par excellance… Genau 111 h 00 Min. habe ich gebraucht, um das Game zu beenden. Ich weiß nicht, wo ich es ranken kann/soll. Aber gefühlstechnisch war ich bei diesem Teil am meisten „genervt“. Warum…?

Mal ganz klar - wo Xenoblade draufsteht, ist auch Xenoblade drinnen. Im Hintergrund gibts ne große Story, manchmal auch Klischees, kaum Charaktere die man nicht in Schwarz oder Weiß einordnen könnte und viele Nebenquests sind furchtbar generisch. „Laufe dahin, bekämpfe das, hole Vorräte etc. etc.“ - das ist auf die Dauer wirklich zäh.

Die Nebenquests bezüglich der Mainchars und der Helden waren hingegen ganz gut, da gings auch in die Tiefe. Apropos Tiefe… X3 beschäftigt sich natürlich mit schweren Themen, Tod, Liebe, Reue, in der Vergangenheit leben, Weiterschreiten, Freundschaft etc.! Fallweise wird es mir da sogar selbst zu viel des Guten, wenn man einerseits in philosophische Ansätze verfällt andererseits dann einen sehr seltsamen Kontrast der Truppe dabei hat, die man eigentlich ganz gut beschreiben kann anhand der 6 Hauptchars:

  • prollig (Lanz)
  • naiv (Senna)
  • extrovertiert (Eunie)
  • ernsthaft (Noah)
  • besserwisserisch (Taion)
  • und sympathischsten (Mio)

Die Facetten werden leider kaum aufgebrochen, nur bei Lanz hatte man in seiner Nebenquest einen kurzen Moment, wo man eine Entwicklung hätte machen können. Ist aber dann auch nicht weiter verfolgt worden.

Das Kampfsystem ist natürlich Xenoblade Like - insbesondere mit Reihenfolgenangriffen (Schwanken, umwerfen, etc. etc) und natürlich dann noch das Ganze kombiniert mit Fusionstechniken, Stärkungsfeldern, Ouroborus Fähigkeiten, Kettenangriffen uvm! Dann kann man natürlich auch noch andere Klassen erlernen, um dauerhaft Fähigkeiten nutzen zu können. In Summe sehr umfangreich, aber wenn man es 1 x begriffen hat und gut drinnen ist, dann ist man imo doch schwer zu besiegen. Insbesondere mit dem Fakt bzw. der Situation des Überlevelns.

Da kommen wir auch zum Schwierigkeitsgrad. Anfangs noch (weil die Gruppe zu klein ist) zu schwer und im Fortlauf des Spiels, weil (zumindest ich) zwangsweise überlevelt war zu leicht und das obwohl ich auf Schwer gespielt habe, wohl gemerkt hatte ich immer einen Helden dabei, weil man durch die Fähigkeiten die Kettenangriffe besser auf die gewünschte % Zahl bringen kann.

Das war in den Kämpfen auch oftmals meine größte Motivation. Ich glaube mein höchster Damage % Satz war mal bei über 800% und der größte Schaden in einem Kettenangriff bei 1.600.000 Damagepunkten. Ich war halt auch meistens mit Noah unterwegs als Schwertkämpfer oder als Fechter, weil man dann auch das Timing am besten reinbekommt.

Optisch hat das Game wohl das Maximum aus der Switch rausgeholt, schöne Weitsicht, Cutscenes einwandfrei, Effekt(gewitter in den Kämpfen) einwandfrei, aber natürlich auch matschigere Texturen und Ruckler. Ist man ein Horizon Forbidden West gewöhnt, dann verblasst X3 natürlich komplett. Muss man auch ganz offen sagen.

Musik - ja, ja… einige Musikstücke haben mich auf Dauer schon richtig genervt (Menübildschirm und Kettenangriffe insbesondere… leider)… die kommen zwar in den ersten 60 Std. ganz gut rüber, aber irgendwann ists dann doch too much von allem. Qualitativ in Summe aber 1a, aber imo gerade bei den offenen Welten nicht so mitreißend, wie z.b. bei Xenoblade X auf der WiiU.

Was nervte mich noch… typisch japanisch… ständiges Gebrabbel und Gesülze der Charaktere in den Kämpfen und danach… ÄTZEND, richtig, richtig nervig auf Dauer. Irgendwann war auch das Heimschicken der „Seelen“ mit der Flöte nicht mehr prickelnd.

Bossgegner… auch so ein Ding… gab es in den alten Xenoblade Teilen doch unterschiedlichere Bossgegner begegnet man hier doch immer den „Moebius“ die halt alle nur unterschiedliche Buchstaben (bis auf 3) davor haben und auch eher generisch und „naja“ wirken. Da gabs kaum Tiefgang und die Schurken blieben Schurken, auch wenn se sich in der einen oder anderen Szene als heimtükisch und besonders schlau darstellen wollten.

Letztes Level war auch sehr sehr nervig (leider). Viel Schlauch, viel kämpfen, aggressive Gegner die trotzdem keine Chance gegen mich hatten und in Summe leider auch wenige Belohnungen, die einen wirklich motivieren würden alles abzugrasen etc.! Imo auch eine Flut an Ausrüstungen. Minimaler Spoiler, aber auf das sollte man schon geistig vorbereitet sein. Finaler Gegner (Lvl. 75 - ich habe ihn mit 81 geschlagen)… der Kampf hat 5!!! Phasen und in Summe habe ich sicher ne Stunde lang gekämpft.

WTF… ich meine… jaa… bei Live a Live hatte ich auch nen coolen Endkampf - der hat in Summe 20 Min. oder so gedauert inkl. Story, aber ne Stunde!!! - klar gabs Cutscenes dazwischen, aber man kann es auch wirklich, wirklich übertreiben, noch dazu konnte man (was total dämlich ist) nicht das Kampfsystem so nutzen, wie man es aufgebaut hat (seitlich vom Gegner stehen oder dahinter, bzw. Technik auf Technik Angriffe in der Fusionsform, weil man irgendwie ständig nach hinten „gedrängt“ wurde), somit konnte man nicht den Damage austeilen, den man wollte.

Habe jetzt viel gejammert, aber ja - es waren schon ein paar mühsame Dinge in dem Game, auch wenn ich es trotzdem wieder in 111 Stunden durchgespielt habe. Imo - zu viel Beiwerk, zu groß, zu wenig Fleisch „daneben“ und japanischbedingte nervige Dinge wie oben genannt. Dennoch ein sehr gutes JRPG, dass bedrückende Themen in den Fokus nimmt und eine gute Message rüberbringt.

Fazit: 8,5 von 10 aber in meinen Erinnerungen sogar eher der schwächste der bisherigen 4 Nintendo Xenoblade Teile.

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