Oder auf deutsch:
Spannenderweise heißt der Film scheinbar bei uns „Wicked - Teil 2“ - gut, macht irgendwie Sinn, weil „Wicked For Good“ nur so halb funktioniert, weil das Lied, auf das sie anspielen, in der Übersetzung natürlich anders heißt …
Aber bin echt gespannt. Löst viele Emotionen in mir aus. Fast mehr als die Switch 2. Und diesmal soll der Film ja ein wenig vom Stück abweichen mit mehr Material und so - auch aus dem Trailer kann ich nicht alles zuordnen.
Übrigens: Wer sich die Bühnenfassung ansehen will - die Bühne Baden spielt ab Oktober das Musical, allerdings Non-Replika, also kann ich nicht für die Qualität garantieren (und ich mag den Regisseur eigentlich nicht). Aber trotzdem.
Und wer schon vorher ein Stück vom selben Komponisten sehen will — am Samstag spielen wir bei mir im Theater zu letzten Mal Children of Eden
https://www.theaterimneukloster.at/
Nachdem ich dieses Jahr erstmals das Musical in London live gesehen habe, freue ich mich jetzt schon auf den Abschluss der Verfilmung im November.
Finaler Trailer:
Und zur passenden Einstimmung: Am 2. Oktober seh ich das Musical wieder auf der Bühne - diesmal in Baden. Bin gespannt.
Mein Tochter und ich sind in 1 Woche, d.h. am Samstag in Baden bei Wicked. Haben es dieses Jahr in London gesehen, muss sagen die zweite Hälfte war eher weniger berauschend und die Songs nicht so eingängig. Bin gespannt, wie sie das im 2. Film rüberbringen und auch die „Auflösung“
Freu mich schon auf die deutsche Aufführung in Baden, bitte auch hier um deinen Eindruck.
Ah, dann verpassen wir uns knapp. Ihr seid nach der Premiere, wir davor (und ich wäre total gern zur Premiere gegangen, aber eigentlich nur, weil Stephen Schwartz angeblich da ist … auch wenn ich es arg finde, dass er so knapp vor der Premiere seines neuen Musicals noch ins Ausland fährt …)
Ja, der zweite Akt ist … nicht mehr ganz so stringent. Er springt ein wenig von Szene zu Szene und ist weniger verbunden, arbeitet ein wenig die Checkliste ab. Das ist ja einer der Gründe, warum der zweite Film auch deutlich überarbeitet sein soll bzw. auch zwei neue Songs geschrieben worden sind. Ich mag den zweiten Akt aber schon auch sehr gerne, weil er dann doch den Bogen zum Zauberer von Oz schafft und die Querverbindungen legt, und der emotionale Pay-Off ist. Der erste ist nur der Aufbau für das Drama, das sich dann abspielt (ganz zu schweigen davon, dass er definitiv ein wenig zu lang ist - 1:30 ist für einen Musical-Akt halt sehr, sehr lang und es gibt nur ganz wenige, die das durchhalten (wie ich auf die harte Tour gelernt habe ahem). Wicked kommt aber nahe dran und ich finde auch nichts, was man streichen könnte.
Und Song-technisch … hm, ich würde sagen, für mich sind sich die schon recht ähnlich - mit natürlich einem klaren Vorteil für den 1. Akt: Defying Gravity (wobei ich die Nummer zwar genial finde, aber sie ist halt auch sehr „zerrissen“ durch die Szene dahinter, was im Film noch ärger wird); abgesehen davon: du hast Dancing Through Life, du hast I’m Not that Girl. Ich war nie ein großer Fan von Popular, aber zählen wir das mal mit. Das wären so meine persönlichen Highlights. Im zweiten Akt haben wir immerhin noch For Good, As Long As You’re mine, ich liebe persönlich The Wicked Witch of the East … und for allem No Good Deed … das sind schon auch sehr starke Nummern. Aber insgesamt hast du schon recht: Der erste Akt ist der stärkere von beiden, auch wenn es immer der zweite ist, der mich emotional ruiniert. Das Ende … das Ende (und nein, keine Spoiler …)
Eindruck aus Baden kommt - sicher auch dann in Richtung nächstes Medienformat, aber gern auch schon vorab. Ich sag nur gleich dazu: Ich bin kein großer Fan, ein volles Review aus einer Preview zu machen, weil da naturgemäß noch Sachen geändert werden … wobei, wenn ich am Donnerstag gehe und dann am Freitag Premiere ist, wird das schon recht final sein …
Okay, so … ich hab drüber geschlafen. Hier ein „kurzer“ (ahem) Eindruck von der Österreich-Premiere von Wicked in Baden (wohlgemerkt: Wir reden vom Bühnenstück, nicht dem Film - aber wenn mich schon jemand nach Eindrücken fragt …)
3 Dinge aber vorab:
- Es war eine Preview, noch dazu die vor der Premiere. Ich gehe also davon aus, dass vieles gelockt ist, gleichzeitig aber, dass sich manche Darsteller ein wenig schonen. Trotzdem: EIGENTLICH schreibt man keine Kritiken aus einer Preview heraus

- Mir ist völlig klar, wir reden hier von einem Produktion auf Stadttheater-Niveau, nicht auf Sitdown-/Broadway-Niveau. Da gibt es einfach Einschränkungen, die mit dem Format einhergehen. Den Vergleich mit der „großen“ Produktion muss es aber aushalten, weil … natürlich.
- Mir ist klar, dass meine Sichtweise auf Theater sich nicht mit einem Mainstream deckt - dafür steck ich viel zu tief in der Materie drin.
Nach der ganzen Vorrede, hier ein TL;DR-Fazit: Hat es mir gefallen? Ist es sehenswert? Ja. Definitiv. Wicked berührt nach wie vor emotional, die Warnung vor Faschismus und einem autoritären Staat trifft heftiger als bei der Premiere, und musikalisch … Stephen Schwartz at his best.
Was aber nicht heißt, dass ich keine Kritik hätte (positiv wie negativ):
- Vanessa Heinz ist eine unglaublich witzige G(a)linda. Teilweise verschenkt sie nur Pointen, weil Pausen fehlen, um den Beat landen zu lassen. Persönlicher Nachteil: Ich kann sie halt nicht hören, ohne an ihre Kim (Miss Saigon) zu denken …
- Laura Panzeri ist eine gute Elphaba. Mir fehlt ein wenig die versteckte Verletzlichkeit, aber sie meistert die Partitur (wenn auch bisweilen gefühlt im Schongang) sehr gut. Ihre Stärke ist aber eher der zweite Akt.
- Mark Seibert ist mir als Zauberer fast zu jung. Und nachdem der Zauberer meist als eher unscheinbarer Mann gezeigt wird, ist er mir fast zu „stattlich“ (ich tu mir halt auch schwer zu vergessen, dass er bei der Deutschland-Premiere Fiyero war - dafür wäre er jetzt zu alt, aber trotzdem passt er dafür optisch noch immer besser)
- Timotheus Hollweg als Fiyero: Ich hoffe, der hat sich in Dancing Through Life nur geschont, weil die Töne sollte man halt schon aussingen. Gerade im zweiten Akt solide, den selbstsicheren Party-Prinzen aus dem ersten Akt glaub ich ihm nicht ganz. Oder wie meine Frau so schön gesagt hat: „Wo ist Jonathan Bailey, wenn man ihn braucht?“
- Bühnenbild: Nach der opulenten Pracht der Dragon Time Clock im Original wirkt die Bühne eher leer (und JEDER, den ich gefragt hatte, hatte dieselbe Assoziation: „Ist das das Bühnenbild aus Harry Potter and the Cursed Child?“). ABER: Sie machen später total viel draus. Ich bin kein Fan von Projektionen, aber das funktioniert hier sehr gut und plastisch. Nachteil (und da kommt bei mir der Lichtdesigner durch): Das Licht ist wegen der vielen Projektionen bisweilen einfach zu dunkel, was vielleicht auch daran liegt, dass die Schauspieler ihre Highlights nicht immer treffen.
Klingt alles positiv? Ist es auch. Wenn ich ein Problem habe, dann ist es teilweise die Inszenierung. Aber auch da: Vieles funktioniert. Gergen arbeitet die Faschismus-Paralellen stärker raus als im Original, das sitzt, auch die Chemie zwischen Elphaba und Glinda passt.
Womit ich nicht ganz klar komme (bzw. nicht verstehe, was es dem Stück bringt), ist der neue „Rahmen“. Gergen beginnt das Stück mit Leuten ohne Kostümen, die ihre Kostüme dann auf der Bühne nach der Aufforderung der Glinda-Darstellerin anlegen und in ihre Rollen eintauchen. Gut, kann man machen - hab ich schon effektiv in Shows wie Once on this Island oder dem Glöckner von Notre Dame gesehen. Aber in Wicked fehlt mir ein wenig der Pay-Off. Es ist nicht der Cast die ganze Zeit auf der Bühne und sieht zu, wenn er nicht an der Reihe ist (hab ich auch schon gesehen, kann viel bringen) - stattdessen ist er in seltsamen Szenen als Zuseher auf der Bühne (gerade beim Zauberer? Dem, der seine eigentliche Identität geheim hält? DA sitzen sie auf der Bühne und sehen zu, nachdem sie es vorher in Shizz/Glizz nicht getan haben?). Und am Ende ziehen alle ihre Kostüme aus - und überschatten damit eigentlich das emotionale Ende mit der Reprise von For Good mit einer unklaren Message. Das ist nicht der Glöckner, wo man erklärt „eigentlich sind wir alle Quasimodo“. Das ist nicht Once on this Island, wo klar wird, dass man die Identität seines Volkes in einer Erzählung an das Mädchen weitergegeben hat. Es stellt … ich weiß es nicht, was es darstellen soll. Ich vermute eine Art Generalisierung der Moral der Geschichte, aber die kam nicht an. Weder bei mir noch bei einigen anderen Leuten, die ich kannte und da waren.
Auch bei den Tieren - also eigentlich nur Dr. Dillamond - hab ich nicht ganz verstanden, warum man ihm eine Maske aufsetzt, die er aber dann in den emotionalen Szenen abnimmt (wohl damit man sein Gesicht sehen kann?). Das sollte vielleicht auch eine Metapher darstellen, vielleicht eine symbolhafte Stigmatisierung der Tiere, aber … dann müssten die Affen im zweiten Akt auch den Kopf ablegen …
Sonst - ja. Wie gesagt, man merkt natürlich, dass das nicht die 2003er-High-End-Broadway-Produktion ist, sondern man Dinge als Repertoire-Vorstellung bisweilen anders lösen muss. Aber als jemand, der die Musicals in Baden gut kennt: Hut ab. Das ist wirklich eine Steigerung nach oben, ein starker Einstand des neuen Intendanten (und Regisseurs).
Bin gespannt, wer es noch sieht - vielleicht kommen wir ja noch auf neue Erkenntnisse. Wer interessiert ist: Aktuell sind alle Vorstellungen ausverkauft … keine Ahnung, ob da noch welche eingeschoben werden.
Danke für deinen Eindruck, ich schaue es mir morgen Abend an und bin gespannt, wie es mir und meiner Tochter nach der London Vorstellung in dieser Variante gefällt. Spannend deine Zeilen zu lesen und jetzt weiß ich, worauf ich morgen achten werde
Und ich denke auch, dass es ein guter Start für die Musicalbühne in Baden sein wird, als nächstes ist ja Mathilda dran - auch das kenne ich aus London, also auch ist hier ein Vergleich möglich. Und für ein Stadttheater lege ich die Latte nicht so hoch und daher glaube ich schon, dass sie Wicked für ihre Verhältnisse und Möglichkeiten gut rüber bekommen werden.
Auf jeden Fall viel Spaß. Ich bin gespannt, ob dir klarer wird, was mir nicht klar war, und was du denkst.
Und ja, auf Matilda bin ich auch gespannt. Ich muss zugeben, da kenn ich Leute, die sind totale Fans, und ich war eher enttäuscht (bin aber auch ziemlich schlecht gesessen). Der Netflix-Film war aber gut. Ist aber eh vorerst mal das „letzte“ Musical das ich mir dort in der Saison vermutlich ansehen werde. Sound of Music muss ich mir wirklich nicht geben, und Songs for a new world würde mich reizen, aber das ist halt eher die anstrengende Art von Stück. Mal sehen, was dann im Sommer und nächstes Jahr kommt. Jetzt sinds halt doch zumindest mal zwei Musicals mehr pro Jahr als zuvor …
Mein Eindruck von gestern Abend, 1. Vorstellung nach der Premiere, auf jeden Fall ein Besuch wert. Sehr bemühte Hauptdarstellerinnen und -darsteller, denen man es anmerkt, dass sie das ganze mit viel Liebe und Energie rüber bringen - im Gegensatz zu meiner besuchten Vorstellung in London, die zum xten Mal aufgeführt wurden und nur runtergespielt wurde…in Baden hatte ich das Gefühl nicht und ja, mir ist das mit dem Abnehmen der Masken und das „Danebenstehen“ auch aufgefallen - dafür hab ich mehr den Faschismusgedanken und generell die Darstellung des Bösen durch bewusstes Einwirken von außen gut befunden - man hat hier mehr den Kontext verstanden, wir man zum „Bösen“ gemacht wird und wie bewusst ein Führerkult entstehen sowie die Einführung von Feindbildern. Bühnenbild samt Projektionen hat mir gut gefallen, ich finde das hat funktioniert. Zusammengefasst, die Bühne Baden hat ihren Einstand ins Musical gefunden und schade, dass nun dessen Orchester aufgelöst werden soll - gerade das Orchester hat gestern sehr gut gespielt und gezeigt, dass es Musicaltauglich ist.
An alle, die das Musical gesehen haben: Wir stark setzt der Film das Musical in Bezug auf Figuren und Handlung um? Ist das recht nah dran?
Ich kenne bisher nämlich leider nur den Film. Lese jetzt aber grad die Buchvorlage. Und da liegen WELTEN dazwischen. Und das mein ich jetzt nicht im Sinne von „Im Film wird so viel ausgelassen, etc.“, sondern wirklich grundlegende Dinge. Gut, es ist viel derber, überhaupt nicht lustig, sondern hart. Dass man das für ein Musical ändert, versteh ich auch. Aber das alleine ist es auch nicht.
Mir fehlen noch ca 100 Seiten: sonstige bisherige Unterschiede zum 1. Film:
Elphaba wächst ganz anders auf, ist sehr selbstbewusst und direkt, und sie geht regulär zur Schule, nicht als Begleitung für ihre jüngere Schwester. Die hat übrigens keine Arme, statt dass sie im Rollstuhl sitzt und ist überhaupt nicht die liebe Person ausm Film. Boq geht nie mit Nessa aus, er ist zwar kurz in Glinda verknallt, aber er ist best friends mit Elphaba. Fiyero ist absolut kein Draufgänger oder Lebemann, dafür dunkelhäutig und der Anführer eines Nomadenvolks mit vielen Tattoos. Er ist eigentlich keine sehr aktive Figur im Roman. Und nie mit Glinda zusammen, zwischen den beiden funkt es gar nicht. Glinda ist auch gar nicht so beliebt bei ihren Schulkolleg*innen, sie wärs nur gern. Dafür lernt sie tatsächlich zaubern an der Schule, Elphaba nicht (die Szene mit dem Mohn im Klassenzimmer gibt es nicht, das Löwenbaby aber schon, es wird von anderen Leuten gerettet). Sie und Glinda treffen zwar mal den Zauberer, aber nicht den echten, und die Professorin ist da auch nicht dabei. Elphaba ist nicht auserwählt von den beiden (wenn dann eher bestraft), sie liest aus keinem special Buch vor. Generell viel weniger
Magie
(und gar kein
Glam!
), dafür geht es super viel um Glaubensrichtungen in dem Buch.
Also um die Frage zu beantworten: Der erste Film ist extrem nahe am 1. Akt des Musicals. Es gibt Abweichungen (immerhin ist der Film ja ca. so lang wie das Musical insgesamt ohne Pause dauert), aber Figuren und Handlung: Quasi ident. Im zweiten Film wird es mehr Abweichungen geben, die man z.T. schon im Trailer sieht, und auch zwei neue Songs, aber auch da würde ich nicht damit rechnen, dass man wirklich großräumig Dinge umbaut. Es gibt zwar Spekulationen (gerade über das Ende), aber ich glaubs fast nicht. Das wird schon bis auf Abweichungen eine relativ gerade Umsetzung des Musicals sein - auch deshalb, weil viele Leute das Musical besser kennen als den Roman.
Das Buch ist bei mir zugegebenermaßen ewig her - ich habs damals gelesen, als Stephen in seinem Forum (ach, das waren geniale Zeiten, als man mit ihm noch ganz zwanglos per Internet plaudern konnte) angekündigt hat, an Wicked zu arbeiten. Sprich: Das müsste irgendwann 2000/2001 gewesen sein. Ich muss zugeben: Ich hab mich echt durchgequält. Mein Englisch war damals nicht auf dem Niveau von heute (und eine Übersetzung gabs noch nicht), aber ich hab damals schon fast ausschließlich auf Englisch gelesen, und das war echt knifflig für mich. Thematisch interessant, aber bisweilen auch sehr trocken. Ich muss zugeben, ich hab danach echt Angst gehabt, was für ein Stück das werden soll. Im Endeffekt: Ich war froh, als ich durch war, und habs dann nie wieder gelesen. Auch das Sequel Son of a Witch, den ich mir dann doch einmal gekauft habe (es sind ja mittlerweile glaub ich noch drei Bände, die nach Wicked spielen, plus dann noch ein paar Prequels/Spin-Offs), verstaubt in meinem Bücherregal. Irgendwie trau ich mich nicht drüber ![]()
Lustigerweise wollten die Musicalautoren zuerst relativ nahe am Buch bleiben - es gab mal eine Workshop-Fassung des ersten Aktes, die das getan hat und um die vier Stunden gedauert hat. Dann hat man sich aber doch entschlossen, einen anderen Weg zu gehen, andere Schwerpunkte zu setzen und vor allem das Musical näher an den Film zu rücken, der für viele ja noch immer die definitive Fassung von Der Zauberer von Oz ist. Die Themen waren daraufhin eher „Freundschaft“, ein starker Fokus auf Glinda und Elphaba und natürlich die unerwartete Genesis vieler bekannter Figuren, die sich im Roman eher nicht ableiten lassen (wobei - Spoiler für sowohl Buch als auch Film/Musical - Fiyeros Schicksal im Stück im Buch zumindest irgendwie angedeutet ist, wenn auch eher als mögliches Fragezeichen.
Ingesamt ist das Musical wirklich sein eigenes Ding geworden (das der Autor aber durchaus positiv aufgenommen hat - aber gut, Maguire verdient sicher gut an der Bühnenfassung). Ich finde ja, die größte Anspielung ist tatsächlich das Bühnenbild der Originalfassung: Zahnräder, der Drache oben - das macht im Stück eigentlich kaum Sinn, weil die Time Dragon Clock nur zwei, dreimal im Vorbeigehen erwähnt wird und eher wie die große, zentrale Uhr wirkt, von der man in ganz Oz die Zeit bekommt. Dass die im Buch eine ziemlich wichtige, mysteriöse Sache ist … tja. Das weiß man nur, wenn man das Buch gelesen hat.
Und weil du Fiyero erwähnt hast: Man hat tatsächlich versucht, ihm zumindest die blauen Tattoos zu geben, aber das sah furchtbar aus (weil die Distanzen im Theater einfach zu groß sind). Deshalb hat man das rasch wieder verworfen. Dunkelhäutige Fiyeros gabs aber ab und an - darunter ja gleich nach dem Ur-Darsteller Norbert Leo Butz (der übrigens mittlerweile mit der Erstdarstellerin von Nessarose Michelle Federer verheiratet ist - Wicked-Beziehungen gibt es nicht erst seit Ariana Grande und Boq-Darsteller Ethan Slater) den damaligen Mann von Elphaba-Darstellerin Idina Menzel Taye Diggs.
Aber ja, ich fand das Buch damals ziemlich eigen. Interessant, aber eigen. Es gab ja Spekulationen, auch von den Autoren, dass man nach Wicked: For Good noch weitere Wicked-Filme machen könnte, weil ja Vorlagen da sind. Allerdings könnte das echt schwierig werden. Wie gesagt, ich hab schon Son of Witch nicht gelesen, aber der Protagonist ist da halt jemand, der im Musical nicht mal vorkommt …
Ja, ich lese auch schon den ganzen Oktober lang daran, weil ich mich einerseits für die englische Ausgabe entschieden habe und es andererseits teilweise recht zach ist. Und ich weiß jetzt schon, dass ich die weiteren Bücher davon nicht lesen werde.
Na bumm, das ist ja eine Wer-mit-wem-Soap für sich!
Wusste ich alles nicht.
Danke für die ausführliche Antwort @Jokus. So super, dass du dazu so viel Wissen hast. Ich wollte nicht googeln, damit ich nicht kurz vorm 2. Film und Buchende noch die ganzen Spoiler abbekomme. ![]()
Ah, okay, dann wars nicht nur ich. Ich hab mich knapp davor damals auch durch den Herr der Ringe im Original gequält und denk mir heute „vielleicht war ich damals einfach nicht so weit“. Aber wenn du das heute auch sagst … vielleicht sind es einfach die Bücher ![]()
Gut, muss man auch nicht. Aber Idina und Taye Diggs waren damals noch ein echtes Traumpaar des Musicals (die haben ja auch davon schon Rent und Wild Party gemacht, später war er dann Hauptdarsteller im Grey’s Anatomy-Spin-Off Private Practice und Idina hat einen spannenden Cameo, der ein wenig… Meta ist). Norbert Leo Butz mag ich als Darsteller auch in anderen Shows, und Ethan Slater und Ariana Grande hat man jetzt halt voll mitbekommen, wenn man auf den englischen Seiten ist, weil da gabs einen massiven Fan-Aufschrei, weil die gleich zwei Ehen gesprengt haben … das hatte schon fast Ausmaße wie Hugh Jackman und Sutton Foster ca. gleichzeitig … Und ja, das klingt, als wäre ich total im Gossip drin, aber ehrlich gesagt bekomm ich sowas nur bei großen Dingen mit. Aber so ist Theater manchmal. Ich bekomm das (immer wieder mal) im kleinen live mit …
Wicked ist da fast ein Sonderfall - ich war damals so auf das Musical eingeschossen, dass ich jeden Schnippsel aufgesogen habe (ich muss dazu sagen, dass wir damals auch im Theater eine ziemliche Stephen Schwartz-Phase hatten - 1998 Godspell, 2000 dann Children of Eden und 2002 Pippin, das ich bis heute für sein genialstes Werk halte und mir auch psychisch durch eine schwere Zeit geholfen hat) und mir deshalb viel gemerkt habe. Gut, und gesehen hab ichs auch schon ein paar Mal… Wenn ich das mit seinem neuen Musical Queen of Versailles vergleiche, das gerade in Previews in New York ist … tja. Da hab ich noch fast keine Ahnung davon. Außer, dass Kristin Chenoweth (die Original-Glinda) und F. Murray Abraham die Hauptrollen spielen und das ganze auf einer Netflix(?)-Doku basiert, die sich NICHT um das historische Versailles dreht …
Aber ja, besser nachfragen statt Spoilern. Buch und Musical enden - das sag ich jetzt einfach - unterschiedlich. Beim Musical war damals rund um die Premiere (ähnlich wie Jahre später bei Potter) das Motto „bitte nicht verraten“, weshalb auch auf der CD ein Großteil vom Finale fehlt (spannenderweise endet auch der Film-Soundtrack laut Tracklisting mit „For Good“ — also auch da fehlt das Finale). Es wäre schade, dir das wegzunehmen. Ich finde, sie haben das interessant hinbekommen.