Welches Buch habt ihr zuletzt gelesen + Buchkritik

Die sind als Hörbuch sehr gut, generell gefallen mir die Hörbucher sehr gut, kann ich alle empfehlen.

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Auch die Graphic Novel/Comics von The Witcher sind empfehlenswert -
gut gezeichnet und spannend.

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Der König, Jo Nesbo

In der Fortsetzung zu Ihr Königreich dreht sich alles wieder um die Brüder Roy und Carl, wobei Roy nun eine Achterbahn in Os bauen will. Dazu wird weiter gemordet, intrigiert und was ein bitterböser skandinavischer Roman noch so alles braucht.

Nicht mehr ganz so gut wie Teil 1, aber immer noch ein ganz guter Nesbo.

4/5

What would Picard do? Star Trek als Social Fiction, Torsten Bewernitz

Mit seinen 140 Seiten würde ich diese Essay-Sammlung zu Star Trek und sozialen Themen als Lektüre-Snack bezeichen. Liest sich flott durch.
Ich hatte mich auf das Buch sehr gefreut, weil ich das Thema voll spannend fand. Aber leider wurde es meinen Erwartungen (und dem Titel) nicht wirklich gerecht. Mir blieben die Texte zu oberflächlich. Und dass sie als Einzeltexte und nicht als Buch gedacht waren, merkt man daran, dass sich manche Infos öfter wiederholen.
Es gab sehr viele Zitate von Ursula K. Le Guin im Buch, die ich allesamt top fand.
Den Beispiele aus der Serie konnte ich mit meinem bisherigen Wissensstand (TOS, TNG, und fast mit DS9 fertig) gut folgen. 3 gröbere Spoiler (und etwa genauso viele kleinere) gabs für mich, wobei sich einer so anbahnte, dass ich die Textstelle überspringen konnte, und ich einen anderen leider eh auch schon im Netz gelesen hatte.
Es gab aber auch interessante Hinweise für mich im Buch. Und ich habe mir einige STellen markiert. Ich hätte es halt noch ein bissl wissenschafts-nerdiger gebraucht. :nerd_face: Werd mir vielleicht also die Literatur-Empfehlungend daraus noch mal genauer ansehen.
Als groben Überblick darüber, welche sozialen Themen in Star Trek abgedeckt werden, finde ich das Buch ganz gut. Aber mehr als Diskussionsstart statt als Antwort darauf, was Picard tun würde.

Nichts Neues von Gurb, Eduardo Mendoza

Außerirdische landen in Barcelona und als der Captain seinen Besatzungsmann Gurb verliert, macht er sich auf die Suche nach ihm. Die Geschichte spielt im Barcelona der 90er und ist als Logbucheinträge geschrieben. Sehr humorvoll und mitunter wahnsinnig absurd. Ich habe leider nicht jede Anspielung verstanden, weil ich die ganzen Promis, in die sich die Aliens verwandeln können, nicht kenne (und auch nicht das Barcelona der 90er Jahre). Aber es ist lustig mitzuerleben, wie ein Alien versucht, sich gesellschaftlich anzupassen und wie es von einem Problem ins nächste stürzt. :grin:

Nerd Girl Magic, Simoné Goldschmidt-Lechner

https://www.verbrecherverlag.de/shop/nerd-girl-magic/

Okay, ich bin zwar erst bei der Hälfte dieses Buchs, aber ich kanns jetzt schon hier wärmstens empfehlen!
Es besteht aus Kapiteln zu verschiedensten Nerd-Themen und beleuchtet diese auf ihre positiven und negativen Seiten bezüglich Umgang mit und Auswirkungen auf diskriminierte Gruppen. Die Autorin zählt selbst zu diesen, weil sie ist weiblich, nicht weiß, kam in den 90ern aus Südafrika nach Deutschland (Vater ist aber aus Deutschland), und ist (glaub ich) auch queer. Ich find die Texte echt spannend, weil sie eben gleichzeitig als voll der Fan und als kritische Betrachterin schreibt.
Bisher gabs schon Kapitel zu:

  • Sailor Moon / Magical Girls
  • Gamer Gate / Videospiele
  • Das schwarze Auge / Pen & Paper
  • Der Herr der Ringe / Fantasy
  • Star Trek / Sci-Fi

Und noch ein kleiner Hinweis:
Diese Woche gibts in vielen lokalen Buchhandlungen (in AT vor allem in Wien) den Global Book Crawl und Aktionen dazu. Also falls sich jemand mit Lektüre eindecken will, diese Woche ist gut. :wink: https://buchmenschen.at/globalbookcrawlaustria.html Pictopia ist auch dabei, falls man lieber Comics liest. :slight_smile:

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He danke für den Hinweis, jedoch wen man sich die Liste der teilnehmenden Buchhandlungen durchliest sieht man leider wieder das da sehr stark Wien und nähere Umgebung Favorisiert geworden ist.
Tirol- Kärnten -Salzburg- Oberösterreich Nüchts!

Ja, leider, deshalb der Hinweis mit Wien. In Tirol sind aber zumindest zwei dabei.
Die Initiative geht halt von Wien aus (Buchhandlung List und die IG Buch sind dahinter, glaube ich - beides in Wien angesiedelt) und dementsprechend hat es sich dieses Jahr auch erst mal im Wiener Netzwerk stärker verbreitet, nehme ich an. Vielleicht wächst es ja die nächsten Jahre noch. :slight_smile:

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Da wird nichts favorisiert. Bei solchen Aktionen werden meist über den Verband alle Buchhandlungen angeschrieben, die in Frage kommen, und dann müssen sie diese auch anmelden. Ist ja auch beim Gratis Comic Tag so am besten mit deinen Buchhändler reden und ihn drauf aufmerksam machen. Gerade in den Bundesländern muss man halt oft selbst die Initiative ergreifen.

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Steirerzorn von Claudia Rossbacher

Ein Hobbyfotograf verunfallt in einem „lost place“ am Reinischkogel und entdeckt so per Zufall eine stark verweste Leiche im Keller des Gebäudes. Es stellt sich heraus, dass der lost place bis in die frühen 1980er Jahre ein Kinderheim war - und zwar eines mit wirklich grausamen Schattenseiten.

Mein guilty pleasure, die Landkrimis. Claudia Rossbachers Reihe um die Ermittlerin Sandra Mohr und ihren grobschlächtigen Vorgesetzten Major Sascha Bergman vom LKA Graz hats mir besonders angetan.
Der 14. und derzeit aktuellste Fall ist ungewöhnlich düster und sehr viel härter als die bisherigen Fälle. Leider fehlt der Geschichte ein wenig die Leichtigkeit, ist aber auch schwierig bei dem Thema. Dennoch ein solider Krimi.

4/5

Der dunkle Sommer von Vera Buck

Tilda, deutsche Architektin mit italienischen Wurzeln, ersteht nach einem Schicksalsschlag ein Haus inmitten eines Geisterdorfs in den Bergen Sardiniens. Eigentlich will sie etwas zur Ruhe kommen. Doch ist das Dorf nicht so verlassen, wie angenommen und dem Ort haftet eine düstere Vergangenheit an.

Es entspinnen sich mehrere dunkle Geschichten in unterschiedlichen Zeitebenen, die sich schließlich immer enger miteinander verweben. Selten hab ich ein Buch mit derart vielen Plottwists erlebt. Die Autorin versteht es, den Leser immer wieder auf falsche Fährten zu locken ohne dabei ein unzuverlässiger Erzähler zu sein. Und spannend ist es außerdem noch.

Ein wirklich hervorragender Thriller.

5/5

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Wenn sie wüsste von Freida McFadden

Obwohl McFadden´s Thriller eh in jeder Buchhandlung gut sichtbar platziert sind, hab ich ihre Romane immer ausgelassen, weil ich, aus heute nicht mehr schlüssigen Gründen, immer dachte, die Dinger hätten Spice in sich.

Glücklicherweise hab ich mich geirrt.

Millie hat eine turbulente Vergangenheit. Als Jugendliche kam sie mit dem Gesetz in Konflikt und ist mit Ende Zwanzig vorbestraft und Ex-Knacki. Mit einem Job als Haushälterin versucht sie, wieder in die Spur zu kommen. Doch Nina, die Dame des Hauses, beginnt plötzlich Millie zu tyrannisieren.

In dieser Geschichte haben fast alle ein dunkles Geheimnis - aber manche Geheimnisse sind besonders finster…

Zwar sind die angepriesenen „überraschenden Wendungen“ tatsächlich nicht ganz so überraschend, aber es ist schon der eine oder andere nette Plotttwist vorhanden. Vera Bucks „Der dunkle Sommer“ (siehe oben) ist das bei weitem steiler unterwegs.

Der Spannungsbogen ist anständig knackig und das Ende fulminant.

4,5/5

The Witcher Time of Contempt - 3/5 Monsters
Kiki Müller - Die Milf machts - 3/5 Tangas
Thomas Stipsits - Das Allerheiligen Fiasko - 4/5 Teebeutel

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Alfred Döblin - Berge Meere und Giganten (1924): Eine Art Science Fiction-Roman, der 6 Jahrhunderte umspannt und verfolgt, welche Entwicklungen und Krisen die Menschheit in ihnen durchmacht, geleitet vom stets wechselnden Verhältnis zur Natur und zu den Maschinen, der eigenen Hybris und äußeren Einflüssen. Ein gewaltiges Romanepos, recht experimentell geschrieben, das ich wohl nie wieder vergessen werde.

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@Wiesi ich habe das Buch, aufgrund deiner Empfehlung damals, diesen Sommer endlich gelesen und fands auch wirklich großartig! Spannend, berührend, super Charakterbeschreibungen. Danke für den Tipp. Hat mir Tränen und viel Lesefreude beschert. :blush:

7/10

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8/10 Dafür, dass Hereticus das Ende der Trilogie ist, finde ich das Ende für den Hauptcharakter zu offen. Ich hätte mir eher ein abschließendes Ende gewünscht.

Gerade habe ich einen Roman beendet, den ich schon lange lesen wollte.

Nikos Kazantzakis - Die letzte Versuchung (1952): Ein in kirchlichen Kreisen kontroverses Buch, dem ein mindestens ebenso umstrittener Film von Martin Scorsese zugrunde liegt. Der Film ist ein Meisterwerk, also war ich auf die Vorlage wirklich sehr gespannt!

Die Passionsgeschichte Jesu wird hier als die Geschichte eines Menschen erzählt, der sich zunächst mit Händen und Füßen gegen sein Los als Messias wehrt. Am Anfang ist Jesus ein depressiver, antriebsloser Zimmermann, der nur dann so etwas wie Begeisterung verspürt, wenn er Kreuze für die Römer herstellt, an denen gefangene Aufständische hingerichtet werden. Seine Mutter Maria trauert ihrer verlorenen Jugend hinterher, Vater Josef wurde am Tag ihrer Verlobung vom Blitz getroffen und ist seitdem körperlich stark eingeschränkt.

Man kann vielleicht schon nach den ersten 30 Seiten, die dieses Setting einführen, verstehen, wieso dieses Buch innerhalb der Kirche für Furore gesorgt hat. Jesus ist zunächst einmal ein Mensch wie jeder andere auch; er sehnt sich nach Frauen (besonders nach Maria Magdalena, die hier zu einer in der ganzen Umgebung verschrienen Prostituierten wird) und möchte von Gottes Plänen herzlich wenig wissen. Schließlich erzählt Kazantzakis dann aber die Passionsgeschichte nach, ehe die titelgebende „letzte Versuchung“ eintrifft und Jesu irdisches Leben mit zwei Frauen und vielen Kindern imaginiert wird, bevor er sich am Schluss doch wieder am Kreuz findet und sein Schicksal annimmt.

Ein wirklich großartiger Roman, der viel Stoff zum Nachdenken bietet und vor allem erhebliches Mitgefühl für Jesus erzeugt, dessen Sterben in der Religion irgendwie immer als Selbstverständlichkeit angesehen wird (meiner Empfindung nach zumindest). Was auch immer wieder angeschnitten wird, ist die Frage nach der „Wahrheit“ hinter den aufgezeichneten Evangelien. Matthäus, der Zöllner, der sich Jesus als Schreiber anschließt, betreibt durchaus Geschichtskittierung und beschönigt mancherlei Ungereimtheit, wenn es der Erzählung und der Festigung des Glaubens dient. Das erinnerte mich an John Fords späte Western, vor allem Der Mann, der Liberty Valance erschoss, in dem es genau um so etwas geht: die Bedeutung von guten Geschichten und Legenden für den Bestand einer Gemeinschaft. Kazantzakis vermengt all diese Motive und Themen zu einem faszinierenden Stoff, der beim Lesen immer wieder Gänsehaut erzeugt, was nicht zuletzt an der oft ins Epische gelangenden Sprache liegt.

Das ist wirklich ein ganz, ganz großer Wurf.

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7/10

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Spektakuläres Finale der Trilogie mit einem befriedigenden Abschluss allerdings konnte ich mich nie ganz mit den Charakteren anfreunden weswegen ich immer wieder Interesse an ihren individuellen Geschichten verloren habe.

7/10

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Finde immer noch der beste Abschluss in cosmere. Die Geschichte selbst war mir ein bisschen zu Young adult bla. Wird aber mit der Kurzgeschichte Secret history viel viel besser. Das kann man ja generell bei sanderson massiv kritisieren, cosmere wird dann richtig genial, wenn man sich hinsetzt und wirklich alles liest. Hab ich während der Pandemie gemacht, fast ein Jahr nichts anderes gelesen und jetzt find ich fast alles was kommt wirklich genial, aber durch den Output bin ich schon wieder hinten.