Warner Bros. cancelled fertigen Batgirl-Film

Der kommende Batgirl-Film, der von WB für HBO Max produziert wurde, wird nicht das Licht der Welt erblicken, obwohl er bereits fertig gedreht wurde. Der Film mit Leslie Grace („In the Heights“) in der Titelrolle und mit der Regie von Adil El Arbi und Bilall Fallah („Ms. Marvel“, „Bad Boys For Live“) wurde 2021 im Rahmen einer damals neuen Strategie, Inhalte für HBO Max zu produzieren, vom Studio bestellt.

Wer sich deshalb einen kleineren Film erwartet hätte, wäre wohl überrascht gewesen: Batgirl bekam Auftritte von Michael Keaton in seiner alten Paraderolle als Batman, J.K. Simmons hätte erneut Commissioner Gordon gespielt, und Brendan Fraser („Die Mumie“) als Firefly den Bösewicht gegeben. Das Budget lag ursprünglich bei 75 Millionen Dollar, stieg aber (unter anderem durch COVID-bedingte Verzögerungen) auf 90 Millionen Dollar. Und dieses Geld ist bereits Großteils ausgegeben: Batgirl ist fertig gedreht, es gab schon Gespräche über ein mögliches Sequel oder sogar einen Kino-Release und sogar erste Testscreenings mit unfertigen Special Effects (über deren Erfolg sind sich die Quellen allerdings uneinig - manche sprechen davon, dass der Film durchgefallen sei und man deshalb Konsequenzen gezogen hat, andere von einem eher positiven Ergebnis). Wie dem auch sei: Jetzt wurde der Stecker gezogen.

Was ist passiert? Laut Variety bzw. deren Insider-Quellen soll es nicht an der Qualität des Films oder der Zusammenarbeit mit den Machern liegen - eher im Gegenteil betont man, man wolle mit den Beteiligten auch in Zukunft zusammenarbeiten. Stattdessen soll es an der neuen Führung des Konzerns zu tun haben. Während der bisherige Chef Toby Emmerich, der im Juni seinen Hut nehmen musste, sogar überlegte, den Film ins Kino zu bringen, ist der neue Boss des nun fusionierten Konzerns Warner Bros. Discovery, David Zaslav, als Mann bekannt, der gnadenlos Projekte einstellt, die nicht den erwarteten Profit einbringen. Er und sein Team wollen DC-Filme wieder zum Kino-Event machen, sagen Quellen - und das passe eben nicht zu dem relativ kleinen Film, der nie für die Leinwand gemacht worden war. Außerdem sei der Film von der Gesamtfrage betroffen, wie es mit DC im Kino weitergeht - insbesondere The Flash mit Ezra Miller, der 2023 ins Kino kommen soll, sei aufgrund der Vorwürfe gegen den Schauspieler schwer zu vermarkten, aber auch sonst will man sich scheinbar eher von den Filmen, die vom Snyder-Verse ausgehen, distanzieren. Und auch finanzielle Gründe dürften mitspielen: Insider berichten, dass man nur noch kurze Zeit hat, Abschreibposten (wie eben Batgirl) in die Bilanz einzubringen.

Auch hier wenn Batgirl hier in eine Kontroverse gerät, für die der Film nichts kann, auch wenn schon viel Geld ausgegeben wurde, scheint damit das Schicksal der Comic-Verfilmung besiegelt zu sein. Ob die Fans - ähnlich wie beim Snyder Cut - noch einmal etwas ändern können, wird sich weisen. Erste Aufrufe, gerade einen Comic-Film mit einer Latina in der Hauptrolle nicht einzustellen (während The Flash mit all seien Kontroversen noch immer auf dem Plan steht), gibt es bereits.

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wieder so eine anzug-mit-krawatten-träger entscheidung, die ich nicht ganz nachvollziehen kann.

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Kann ich schon nachvollziehen.

Wenn der Film scheiße ist und dieser mehr kaputt macht als er bringt, ist das sogar eine gute Entscheidung.

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Bin ich bei dir, bestes Beispiel sind die Sony Comic Verfilmungen ohne Spider-Man. Besonders Morbius aber auch teilweise Venom waren für andere Superhelden Filme sicher nicht fördernd.

Der einfache Konsument kann da oft eh nicht unterscheiden, wenn man da Marvel und DC Charaktere auseinanderhalten kann ist das für die breite Masse ja schon positiv.

Das Kostüm schaut schon mal ziemlich billig aus, für 75-90 Millionen sollte man aber einen brauchbaren Film zusammenbekommen.

Die Schauspielerin habe ich in In the Heights gesehen, da war sie eigentlich ganz o.k.

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Ja das ist natürlich auch eine Leistung. :slight_smile: Aber gut, passiert ja mittlerweile eh schon oft, dass dabei nichts rum kommt. Leider.

Die Frage, wie schlecht er war, steht halt im Raum - und da widersprechen sich auch die Quellen. Es gibt jene, die erklären, er wäre total durchgefallen, und jene, die sagen, das Feedback wäre ganz okay gewesen, vor allem wenn man mit reinrechnet, dass die Special Effects noch nicht fertig waren, was immer Abzüge bedeutet. Er sei nur eben nicht das große Spektakel gewesen, dass sich das Studio unter neuer Führung bei DC erwartet. Und der neue Chef dürfte halt schnell sein, Dinge abzuschießen - bei CNN hat er den neuen, 300 Millionen Streaming-Service nach wenigen Tagen abgedreht, weil ihm die Abo-Zahlen nicht genug waren (wobei ich nicht weiß, ob es wirklich so wenig waren, dass es wirtschaftlich keinen Sinn gemacht hat - es wird nur in der Situation oft zitiert, dass er recht schnell sagt „gut, das Geld ist weg“ und weitermacht).

Und ganz ehrlich frag ich mich schon: Wie schlimm kann die Qualität sein, wenn ich sage, dass ich mit den Regisseuren wieder zusammenarbeiten will? Ob sie das noch wollen, wird sich weisen - angeblich erreichte die Nachricht die Regisseure am Hochzeitswochenende eines der beiden …

Ahja, übrigens hat’s noch einen zweiten Film erwischt - den animierten Scooby-Doo-Film Scoob! Holiday Haunt. Auch der war schon in Post Production.

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Mir macht die neue Strategie von DC eher Sorgen. Durch die Abkehr von der gewohnten Superhelden-Formel ala Marvel entstanden super Filme wie Joker und Batman. Man fokusierte sich auf einzelne Projekte mit viel kreativer Freiheit. Nun will man scheinbar wieder zum 08/15-Acrionkino zurück …

Ein 90mio € gecancellter Film wird immer 90mio € negativ zu Buche schlagen, so hätte man den finanziellen Schaden minimieren können.

Ob jetzt neben Aquaman und WW1984 noch ein weiterer Film im Schatten der Großen (Nolans Batman Trilogie, Joker) gestanden wäre, wäre der Masse an Kinobesuchern wohl nicht wirklich aufgefallen.

90 Mio bisheriger Kosten, bis zur fertigstelltung dann vermutlich noch einiges, und es heißt ja, ein blockbuster benötigt einen Marketingaufwand in der Höhe des bisherigen Gesamtbugets, also in dem Fall Gesamtbudget um die 200 Millionen. Wenn der Film floppt, und „nur“ 50-100 Millionen einspielen sollte, dann is jetzt Canceln vergleichweise billig :smiley: Ganz abgesehen von den Resourcen, die dadurch frei werden und für bessere Projekte verwendet werden können.

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Du weißt schon das Auaman über eine Milliarde eingespielt hat und somit vor den Nolan-Filmen liegt?

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Und du weißt schon, dass wir bisher nur von einer möglichen Qualität der Filme reden.

Du hast von „Massen der Kinobesucher“ gesprochen - daher mein gedanklicher Link zu den BoxOffice-Ergebnissen. Denke die haben in der hinsicht schon Aussagekraft - speziell bei diesen Zahlen.

ich möchte mich für den unklaren sprachgebrauch entschuldigen.

eine masse ist für mich landläufig schon dann erreicht, wenn es einen kinostart in den 3 großen regionen nordamerika, europa, asien stattfinden. wenn die quellen stimmen, dass die qualität nicht ausschlaggebend für das cancel war, jokus meinte ja selbst, dass sie noch mit dem regisseur weiter arbeiten möchten, dann hätte er schon was eingebracht (anders als wirkliche dc-vermurkse).

Vielleicht besser so. Aber immer trifft es weibliche Superhelden. Halle Berry hat schon Catwoman gekillt. Womöglich bleibt dies nun Batgirl erspart.

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… und scooby doo!

Hoffentlich wird der Film irgendwo geleakt, würde die fertige Version gerne mal sehen.

Update von @Jokus

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Ohne Special Effects und Nachbearbeitung wird es wohl nie eine „fertige“ Version geben.

Naja dazu kommt es ja nicht. Es gibt ja eben keine finale Version.

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Anscheinend wollten die Sesselfurzer einfach Steuern sparen und haben den Film deswegen gecancelt.

Da das wohl die selben Genies sind die HBO Max in Discovery+ integrieren wollten (was gerade überhaupt nicht gut ankommt bei den Kunden), kann man dem Merger wohl nur gratulieren.

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