USA: Film- und Fernsehautoren treten in Streik

bei dem gehalt dass die genannten verdienen ist es schonmal wurscht. die können 5 jahre streiken und hätten keine einschränkungen im leben. weiters sind viele dieser schauspieler auch tief im filmgeschäft, und produzenten etc… und haben bei den gehältern auch was mitzureden. wenn ich mir selber eine gage in millionen höhe auszahle, einen nebenschaupieler abspeise, und dann für höhere löhne oder beteiligungen streike… ich denke du verstehst was ich meine.

Das stimmt natürlich. Aber: Gerade diese Schauspieler haben die Möglichkeit, Druck für die kleinen Darsteller aufzubauen, die sich irgendwie mit Nebenrollen und -Jobs über Wasser halten. Insofern halte ich die Solidarität, die hier gezeigt wird, für wichtig (und man darf nicht vergessen, dass die Abstimmung für den Streik mit ca. 98% ausging). Man sieht gerade, wie Hollywood mit den scheinbar „unwichtigen“ Autoren umgehen will. Wenn sich die großen Namen der Schauspieler dahinter stellen, kann man hier mehr verändern. Und es geht ja auch um Mindestgehälter, um Absicherung der Benefits (Stichwort Krankenversicherung), etc. Klar geht’s auch um KI und Anteile. Aber eben nicht nur. Und da halte ich es schon für wichtig, dass die mitziehen. Und ja, klar spielt da auch Druck durch die Gilde mit (weil es keinen „teilweisen Streik“ gibt), aber bis jetzt ist man hier sehr solidarisch.

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ja sicher, ich geh hier absolut d’accord mit deiner meinung. für mich hat es halt nur bei den ganz großen immer einen fahlen nachgeschmack. :wink:

Klar hat es das und ich versteh deine Argumentation ja auch (auch wenn ich glaube, dass sie selbst als Produzenten finanziell weniger mitzureden haben, als man glaubt). Andererseits bleibt ihnen auch nichts anderes übrig, als sich an die Streikregeln zu halten. Die Gewerkschaft hat entschieden, wenn sie sich dagegen stellen, ist das Streikbruch, das kann bis zum Ausschluss aus der Gewerkschaft führen. Und das würde heißen, dass sie nicht mehr im Filmbuisness (abgesehen vielleicht von Indie-Filmen) arbeiten dürften.

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Bin gespannt wieviele „Klassiker/Blockbuster“ nächstes Jahr eine Kinowiederaufführung spendiert bekommen um die streikbedingten Lücken zu füllen.

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eigentlich interessant, jetzt hatten die großen produktionsfirmen die letzten jahr das große hindernis pandemie und geschlossene kinos;

jetzt könnten sie wieder so etwas wie „alltag wie früher“ haben und schießen sich so ins knie.

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Na bumm… :face_vomiting:

Dazu passend (auch wenn das anders als She-Hulk halt auch wirklich zu einer Zeit entstand, als man nichts über Streaming erahnen konnte): Sean Gunn kritisiert, dass er vom Erfolg von Gilmore Girls auf Netflix kaum etwas hat - und selbst die Residuals, die er bekommt, sind nicht von Netflix, sondern vom Studio:

Und die Comic-Con in San Diego muss auch weitere Panels absagen. Von den wenigen, die noch da waren, sind nun auch folgende gestrichen worden:

Legendary Entertainment’s Hall H panel. The company hadn’t announced which titles would be showcased, but Variety has confirmed Legendary planned to bring first looks of “Dune: Part Two” with Timothée Chalamet and Zendaya and “Godzilla x Kong: The New Empire” with Dan Stevens, Rebecca Hall and Brian Tyree Henry.
ABC’s “Abbott Elementary”
Amazon Freevee’s “Jury Duty”
Amazon Prime Video’s “The Wheel of Time”
Amazon Prime Video’s “The Boys” spin-off “Gen V”
AMC’s “Interview With the Vampire” Season 2
“That ’70s Show” 25th Anniversary

Ich bin mal gespannt, ob wir nicht noch einige Verschiebungen von Filmen/Serien mit Startdatum noch 2023 sehen werden. dieses Jahr ist medientechnisch extrem stark aufgestellt. Das haben wir zum großen Teil den Wirren rund um Corona zu verdanken. Nun steht wieder eine Zeit mit wenig Neuerscheinungen bevor. Ich denke das es da für einige Titel sinnvoll wäre der Konkurrenz im Jahr 2023 auszuweichen und Löcher in 2024 zu stopfen.

Ursula GIF

Ja, das haben jetzt schon einige gemacht - geht aber nur, wenn man wirklich ein Indie-Projekt ist. Dann muss man unterschreiben, dass man sich an die Vorgaben des neuen Vertrags halten wird, wenn er kommt plus 11% auf die Mindestgage draufschlagen. Nicht billig, aber man kann weitermachen. Gerade für Indies natürlich wichtig, vor allem weil sie damit vielleicht sogar in eine Lücke kommen, wo Studio-Filme dann nicht ganz so häufig sind.

Etwas ähnliches gabs schon beim letzten Autorenstreik, da waren es vor allem die Live-Formate/Late Night Talker, die sich mit der Gilde geeinigt haben, bevor es die Studios taten.

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Solche Meldungen werden wir jetzt wohl öfter sehen. Das Problem ist in dem Fall ja nicht, dass der Film nicht fertig gedreht ist (also von Dune 2 gesprochen, von Color Purple hab ich trotz Musical-Verfilmung zu wenig Ahnung), aber wohl eher wie im Artikel angesprochen die Promotion, aber wohl auch, dass man ja weiß, dass abgedrehte Filme und Serien jetzt einen längeren Zeitraum „halten“ müssen, weil der Nachschub ins Stocken gerät. Da machts schon Sinn, sich nochmal neu zu positionieren … nur sollten sie das halt tun, bevor die Marketingmaschine zu stark anläuft. Gerade bei Dune wurde der Termin ja doch schon recht stark rausgeballert … naja, mal sehen.

Übrigens ist ein dritter Streik im US-Kulturgeschäft vermutlich gerade abgewendet worden - die Verhandlungen zwischen den Theaterproduzenten und der IATSE über die Verträge von Backstage-Mitarbeitern, die von den Produktionen direkt angestellt werden („Pink Contracts“) sind jetzt doch abgeschlossen worden. Da hat es auch stark nach Streik ab heute ausgesehen, der fast alle Broadway- und Tour-Produktionen lahmgelegt hätte. Es gibt aber eine Einigung, jetzt müssen nur noch die Gildenmitglieder für diese stimmen.

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ist das jetzt eigentlich ein streikbruch? :joy:

edit:
sorry, hab das cosplaying überlesen :sweat_smile:

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Kenn mich bei dem Thema nicht aus. Ist es nicht auch möglich, dass man mit der Verschiebung grad beliebterer Produktionen auch das Verständnis der restlichen Bevölkerung für die Streiks verringern möchte? Ich denk mir, wenn man dem Publikum Produktionen „wegnimmt“, auf die sie sich sehr freuen, kommt vielleicht Unmut auf, der sich dann auch gegen die Streikenden richten könnte?

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Puh, schwer zu sagen - ich halt in diesem Streik langsam alles für möglich (letztens ist es mal kurz eskaliert, weil in einem Studio Pflanzen geschnitten wurden, woraufhin die Streikenden sich beschwert haben, dass man ihnen die schattigen Plätze für die Picket Lines wegnehmen will). Ich bin mir aber nicht sicher, ob das einen allzugroßen Faktor abgibt - jetzt rein nach meinem Bauchgefühl her. Was aber quasi als fix gilt: Dieser Streik wird dauern. Da gibt’s keine schnellen Lösungen, in manchen Bereichen (siehe KI, aber auch die Streaming Residuals) liegt man meilenweit auseinander; dementsprechend macht es schon Sinn für die Studios noch einmal die Release-Planung durchzusehen, eventuelle Gegenprogrammierungen zu überdenken und zu überlegen, welche Filme mehr Promotion brauchen könnten, als man ihnen gerade geben kann (es gibt ja sogar Gerüchte, dass die Studios die Verlängerung der Schauspielergilde-Verhandlungen nur rausgeschlagen haben, um Barbie und Oppenheimer noch pushen zu können, bevor alles den Bach runtergeht). Und natürlich auch einfach, weil man sicher schon ziemlich genau weiß, wie die Content Pipelines stocken. Ich hab TV-Interviews gelesen, wo es hieß, wenn bis September die (damals noch nur) Autoren nicht geklärt sind, kanns sein, dass die ganze TV-Saison ausfällt (mit Ausnahmen), weil man ja bei den meisten Serien im Network-Cycle noch nichtmal im Planen der neuen Season war. Klar, manche Serien sind natürlich schneller als andere, aber trotzdem. Im Kino ist es vielleicht ein wenig anders, weil die Produktionszeiten oft länger sind, aber auch da gibt es einfach Limits. NOCH bekommen wir den Content, der längst abgedreht ist, aber irgendwann wird’s einfach dünn. Ob sich da der Unmut der Bevölkerung gegen Schauspieler und Autoren richtet oder doch gegen die Studios? Keine Ahnung. Ich wage es nicht mehr, Volksseelen zu lesen …

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Während die Verhandlungen zwischen Studios und Autoren/Schauspielern stillstehen, könnte sich eine neue Front für die Schauspieler eröffnen: Diese stimmen nämlich jetzt über eine Streikautorisierung in Richtung Videospiele ab:

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