US Politik

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Passt wohl hier rein … oder auch beim Journalismus. Zusammenfassung: Trump hatte CBS auf 10 (dann 20) Miliarden Dollar geklagt, weil die im Wahlkampf in 60 Minutes ein Interview mit Harris ausgestrahlt haben. Er meinte, es wurde sinnentstellend und wahlverfälschend nachbearbeitet, was CBS immer verneint hat - es gab nur Kürzungen, aber die seien bei allen Nachrichtensendungen üblich.

Es waren grundsätzlich fast alle Juristen sicher: Da kommt Trump nicht weit - der Prozess kann nicht durchgehen, eher wird der Fall vor Gericht fallen gelassen. Da ist das First Amendmend zu stark. Aber es kam anders, denn Trump hatte ein Druckmittel: Paramount (als Mutterfirma von CBS) hat massive Schulden und plant eine Fusion mit Skydance, um diese los zu werden. Planungsgemäß hätte die schon abgeschlossen sein sollen, bis Oktober läuft eine letzte Nachfrist, dann platzt der Deal vermutlich. Aber: Wegen der Senderlizenz von CBS muss die Kartellbehörde zustimmen. Und die hat den Prozess noch nichtmal wirklich begonnen. Warum? Offiziell nicht wegen der Klage, weil es hier natürlich gar keinen Zusammenhang gibt; inoffiziell hat Trump selbst auf Aussagen gekonntert, dass die Klage eine Rolle spielt. Und auch der Chef der Kartellbehörde meinte, dass diese wohl eine gewisse Rolle in dem Verfahren spielen würde bzw. zumindest angesprochen werden würde.

Die Auswirkungen des Aufschubs sind schon spürbar: Paramount darf keine neuen Verträge abschließen, was unter anderem Star Trek (die Verträge mit Kurtzmann laufen aus, keiner kann sie verlängern, deshalb drehen sie grad wie blöd alles vor) und Little Chef (Vertrag läuft jetzt aus, kann nicht verlängert werden, deshalb Sendung eingestellt, was auf Social Media viral ging) zu spüren bekommen haben. Und Paramount? Kroch zu Kreuze und hat jetzt einen Vergleich um einen zweistelligen Millionenbetrag abgeschlossen, obwohl sie den Prozess (s.o.) eigentlich so gut wie in der Tasche hatten. Aber eine Verzögerung beim Kartellrecht halten sie nicht durch, da zahlen sie lieber (bezeichnenderweise übrigens ohne Schuldeingeständnis oder auch nur Entschuldigung).

Statt einem Präzedenzfall dagegen, dass sich jemand mit Geld und Macht in Journalismus einmischt, haben wir jetzt einen, dass jemand mit Macht und Geld behaupten kann, was er will, und bis man das Gegenteil beweist, hat die Firma Schaden genommen. CBS hat als Resultat auch schon einige News-Leute verloren, die sich gegen die Einflussnahme von oben (weil auch CBS und Paramount natürlich versucht haben, den Schaden zu begrenzen) gewehrt haben.

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Ob er jetzt von Trump den „Plasteschlüssel“ wieder abgenommen bekommt?

passend dazu dieser beitrag:

ich will ja unbedingt mal urlaub in nyc machen, aber ich will das risiko nicht eingehen so zu enden.

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Wtf…? Zitat aus dem Artikel:

„…sie muss… …ihr E-Banking-Konto zur Verfügung stellen…“

Wer sagt denn, dass die nicht dein Konto leer räumen (könnten)? Siehst du doch nie wieder das Geld.

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Ich bin in 2 Monaten wieder dort, verspüre 0,0 „Angst“ so zu enden.

gib uns dann bescheid, ob man in guantanamo guten 5g-empfang hat. :x

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Mach ich! Nebenbei schick ich dir noch Fotos von New York selbst. :smiley:

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Die Geister die Trump rief…

Sprich: Die eigenen Leute mundtot machen.

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Apropos Mundtot machen:

Da gabs ja eine Klage wegen dem Merger von CBS/Paramount und Skydance bzgl eines für Trump negativem 60 Minute Segments, wo Trump dann den Merger nicht zulassen wollte…

Und der Inhaber von Skydance (die ja Paramount/CBS kaufen) ist scheinbar massiver Trump Anhänger… da brauchts nicht viel um 1&1 zusammenzuzählen um zu sehen das hier „schwierige“ Leute Mundtot gemacht werden…

Edit: geht nur bei mir die Vorschau nicht? Hab grad mehrere Formatierungen durchprobiert…

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Vorschau geht bei mir auch nicht. Aber abspielen lässt es sich ohne Probleme.

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Dafür wird er die restlichen Monate nochmal richtig aufdrehen. He has nothing to loose… :sunglasses:
Btw, wollte Netflix nicht eh mehr „Live/Show“ Content machen? Geld hamse genug. Gebt ihm ne „Daily/Weekly Show“.

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Das offizielle Statement von Paramount spricht übrigens von einer rein finanziellen Entscheidung und einer schwierigen Lage im Late-Night-Segment. Außerdem/deshalb will man die Sendung ganz einstellen und nicht einfach Colbert feuern.

Der Verdacht, dass da mehr dahinter steckt, ist natürlich gegeben. Man hat sich ja auch auf den Vergleich bei dem 60 Minutes-Fall geeinigt, obwohl man eigentlich juristisch gute Karten hatte, weil man offensichtlich Trumps Wohlwollen braucht, damit die Kartellbehörde weitertut - und dass Colbert da sehr lautstark gegen den Präsidenten ist, ist natürlich bekannt. Andererseits KÖNNTE natürlich auch ein Vertragsproblem dahinter stecken. Paramounts Spielraum ist ohne den Merger mit Skydance massiv eingeschränkt und man hört ja derzeit von allen Ecken und Enden, dass Projekte in Probleme laufen, weil man die Verträge aufgrund der Schulden nicht verlängern kann, solange der Deal nicht durch ist (Tiny Chef Show, die gesamte Star Trek-Franchise im Fernsehen). Eventuell müssten sie jetzt den Vertrag mit Colbert verlängern, können das aber nicht, weil das Geld ohne Merger nicht da ist. So oder so ist es natürlich etwas, was das MAGA-Lager freuen wird - obwohl die nächsten Monate noch einmal für sie unangenehm werden könnten.

Und ja, natürlich ist auffällig, dass Paramount im Statement so überbetont, dass es natürlich nur eine finanzielle Entscheidung ist. Sie müssen also zumindest gewusst haben, wie dieser Schritt aussieht …

Edit: Jimmy Kimmel hat übrigens gepostet: „Love you, Stephen. Fuck you and all your Sheldons, CBS“. Zumindest unter den Late Night-Hosts gibt’s also noch Solidarität.

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Klar schreibens das, die werden kaum offen zugeben das sie das wegen Trump machen.

Das mit den Vertragsproblemen hab ich eh auch zuerst gedacht, aber mit den restlichen Zusammenhängen glaub ich halt eher ans andere…

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Fuck cbs/paramount.

Wird wohl der nächste streaming Dienst sein, den ich kündigen werde.

Und natürlich triffts als nächstes den öffentlich/rechtlichen Rundfunk in den Staaten: 9,4 Milliarden an schon genehmigten Förderungen werden ersatzlos gestrichen, davon allein 1,1 Milliarden für das öffentlich rechtliche Fernsehen in den USA, also PBS und NPR. Das Argument ist natürlich, dass die Sender zu linkslastig seien, statt „fair und ausgewogen“.

Das Resultat ist ziemlich sicher die Einstellung von kleineren Sendern bzw denen, die nur wenige Leute erreichen, weniger Lokalnachrichten und auch Einschränkungen bei Infos über Katastrophen.

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Trump feiert natürlich das Aus und zielt schon auf die nächsten - so auf „und Jimmy Kimmel und Jimmy Fallon sind die nächsten“.

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dafür hast dann das riesen fox-netzwerk um das gift direkt an die leute zu bringen.

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Spannenderweise hat die Writer’s Guild nun angeregt, die Absetzung als Bestechung an die Regierung zu untersuchen. Nachdem der Kalifornien bereits das Settlement mit 60 Minutes als Bestechung untersucht, soll sich New York hier einfach anschließen und aufzeigen, ob Paramount sich hier mit Bestechung strafbar macht. Denn auch der WGA fällt natürlich auf, dass Colbert die Einigung als „Big Fat Bribe“ bezeichnet hat, und zwei Tage später wird seine Sendung abgesetzt. Gleichzeitig ist die Late Show Marktführer in ihrem Slot, aber trotzdem finanziell nicht stark genug. Da sieht die Gilde Widersprüche, auch wenn man eingestehen muss, dass Absetzung passieren. Aber eine Einstellung in Bad Faith aufgrund von politischem Druck widerspricht Free Speech … und das wäre Grund genug, hier auch juristisch vorzugehen. Auch die schon erwähnte Streichung aller Zuschütze für PBS sind hier Thema.

Wird vermutlich gegen Trump nichts nutzen und spätestens die übergeordneten Gerichte schießen das dann wieder ab, aber trotzdem ist es gut, das alles aufzuzeigen.

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