So, nach der Beendigung von Elementary wurde mir Mentalist empfohlen und ich hab habe mich, dank Prime-Inkludierung, gleich ins Zeug geworfen und die Serie heute zu Ende gesehen.
Die Serie selbst war mir bekannt und ist immer wieder in den letzten Jahren auf meinem Radar aufgepoppt. Jetzt hab ich mich dann doch schnell alles angesehen.
(deutschen Trailer zu Staffel 1 kann ich leider nicht finden)
Die Serie hat mE Licht und Schatten. Der Cast ist gut (Simon Baker, Tim Kang, Pruitt Taylor Vince, Roockmund Dunbar), hat aber auch ein paar Charaktere, die va in den ersten Staffeln nur Mitläufer sind (Robin Tunney, Owain Yeoman, Amanda Righetti). Bzgl des Settings: Kalifornien ist langweilig. Die Morde wechseln sich ab zwischen hinterwäldlerische Meth-Kocher oder versnobbte Villenbesitzer. Der Mörder ist idR in den ersten 5 Minuten zu sehen und entweder ein Arbeitskollege oder Familienmitglied mit wenig tiefgründigen Motiven. Als Backdrop sind die Wüsten und bewässerten Vorgärten absolut belanglos. Die Spannung bei den Fällen schwankt auch. Wenn man die Serie binged, fällt dies womöglich weniger ins Gewicht, hätte ich die Folgen aber - wie früher üblich - Woche für Woche gesehen, ich wäre schon ‚haß‘. Da ist mir ein Elementary in der Großstadt NYC schon etwas ausgeglichener.
Der rote Faden, rund um Red John ist dafür jedes mal sehr spannend, düster und man rätselt wirklich bis zum Schluss mit. Das ist dann Mitt-Staffel-6. Danach folgt, ungewöhnlich für eine Krimi-Serie ein kompletter Tapetenwechsel. Die Umstellung fiel mir aber nicht schwer. Die restliche Staffel 6 weiß durch neue Charaktere, auch besseren Fällen und - ja - etwas mehr Abwechslung zu gefallen.
Staffel 7 ist dann … so lala. Statt der bisher üblichen 20+ Folgen, sind es nur mehr 12. Ich bin erst kurz wenige Minuten vor Ende der letzten Folge draufgekommen, dass es die letzte Folge ist. Shocker!
Auch wenn es ein paar emotionale Momente gibt, merkt man leider, dass beim Hauptcharakter das Feuer raus ist. Seine geschickten Spielchen kommen nicht mehr so zur Geltung und so müssen ein paar Genre-typische Vorfälle, ganz tief aus der Trickkiste, herhalten um Spannung zu erzeugen, wie man sie schon in vielen Cop-Shows zuvor gesehen hat. Dies führt dazu, dass die Serie das verliert, was sie von anderen abhebt.
Zu guter letzt noch Logikfehler: ich weiß, jede massentaugliche Krimi-Serie vereinfacht Dinge um Spannung oder einfach Tempo aufrecht zu erhalten. Aber so offensichtlich, auch unverschämt, wie bei dieser Serie ist es mir noch nie untergekommen.
Und irgendwie hat die Serie auch ein seltsames Gerechtigkeitsgefühl: der Hauptcharakter kann sich alles erlauben und kommt ungeschoren davon. Allein, wie er an den Hochzeitsring im Serien-Finale gekommen ist…
Unterm Strich wurde ich aber gut unterhalten. Simon Baker hat seine Rolle gut gespielt, ebenso sehr gut gefallen haben mir Tim Kang und Rockmond Dunbar. Die drei und Joe Adler hätte ich gerne noch ein paar Staffeln weiter angeschaut.
7 von 10 Sterne