Also ich habe leider die gleiche “negative Meinung” zu Episode VIII wie @fincher
Der Film macht leider so viele Fehler, dass für mich persönlich der Star Wars Mythos in dem Film komplett zu Grabe getragen wird.
Man merkt einfach, dass es keinen “roten Faden” für die dritten Trilogie gibt. Die Figuren entwickeln sich überhaupt nicht logisch und vieles - was angedeutet wird in Episode VII- wird in Teil 8 in die Tonne getreten.
Luke wollte wegen seinem Vater ein Jedi werden. Dann stellte sich heraus, dass sein Vater sein größter Fein ist. Und am Ende wollte Luke seinem Vater helfen und erlösen. Hat sich Luke von Film zu Film weiterentwickelt.
Bei Anakin in den Prequels haben wir das gleiche: Anakin muss sich widerwillig von seiner Mutter lösen. In Episode II kann er ihren Tod nicht verhindern. In Teil III führt ihn die Verlustangst um Padme auf die dunkle Seite.
So ein Aufbau ist bei Rey und Kylo einfach nicht zu erkennen. In Episode VII wird Rey als Fan von Luke Skywalker und Kylo Ren als Fan von Darth Vader vorgestellt. Nun hätten beiden Figuren eine Ausbildung bei Luke und Snoke (als Ersatz-Sith) verdient und das wird auch in Episode VII angedeutet.
Nur dann ist das Johnson einfach egal. Anstatt das Rey sich zunächst auf der Insel beweisen muss,
dass sie - nach dem Verrat von Kylo - eine würdige Schülerin ist, hat Luke einfach keinen Bock und hilft Rey überhaupt nicht weiter.
Kylo bekommt auch keine Ausbildung auf der dunklen Seite, sondern hat nur Macht-Skype-Chats mit Rey. War nicht schlecht gemacht, aber nach Star Wars hat sich das nicht mehr angefühlt.
Und ansonsten sind auch Johnson die “offenen Fragen” von Abrams egal?
- Warum war Luke nun beim ersten Jedi-Tempel? Anstatt hier anzudeuten, dass Luke hier gelernt hat, sich als Machtgeist zu verselbstständigen (am Ende des Filmes), will Luke lieber Sterben. Nur das hätte er auf jedem anderen Planeten auch machen können. Sogar auf Tatooien.
- Zu Snoke Background kein Wort. dabei hätte ein paar Sätze hier eigentlich ausgereicht.
- Die Nebenhandlung mit Finn und Rose hat zur Gesamtstory nichts beigetragen.
- Warum Holdo nicht ihr Vorhaben Poe Dameron mitteilt, ist auch so ein Logik-Rätsel.
- Zwei der drei neuen Figuren (Holdo & der Hacker DJ) werden einfach so in die Story geworfen und am Ende wieder entfernt.
- Mag auch gerne Comedy, aber wenn BB-8 einen AT-ST lenken und ganzen Truppen ausschalten kann, ist es dann doch zuviel.
- Die Yoda-Szene wurde auch komplett versemmelt. In Episode VI behandelt Yoda Luke als ebenbürtigen Jedi, in Episode VIII wieder als “doofen Schüler”.
- Der Film ist einfach unausgeglichen: Im Finale mit Luke denkt man zunächst, Kylo tötet Luke. Dann ist man froh, dass Luke nur eine Machterscheinung war. Und dann stirbt Luke einsam auf Ach-to.
- Und die Szene mit Rey in der Höhle und den Spiegelungen hat auch dem Zuschauer überhaupt keine Infos gebraucht.
Und die letzte Szene war auch so eine Frechheit.
Die Szene mit dem Jungen und Besen ist auch so ein fremschäm-Moment gewesen. Hier wird zwar die nächste Generation von Jedis angedeutet, aber Star Wars ist in meinen Augen ein "Familien-Drama"
und kein “Unbekannter wird Superheld / Jedi”. Denn diese Story wird ja schon von jedem Superhelden-Film bedient.
Dazu wirkt diese letzte Szene wie eine Hasbro-Werbung. Junge spielt mit Star Wars Figuren. Der Junge hat ein offizielles Fanprodukt (Ring). Der Junge kann nun die Macht nutzen und schaut in den Sternenhimmel.
Und natürlich wissen wir über Reys Eltern nach Teil 8 auch nichts neues. Außer Kylo hat die Wahrheit gesagt, was ich dann noch nicht glaube.
Weder ist Episode VIII für mich mich ein richtiger Star Wars Film, noch habe ich Hoffnung, dass Abrams alle wesentlichen Fragen in Episode IX auflösen wird. Das wäre zum Großteil einfach die Aufgabe von Johnson gewesen, hier ein paar Fragen zu beantworten.