Also da hat Apple wieder ein Ding rausgehauen! Habe gestern die erste Staffel in einem Sitz durchgezogen und es war wirklich (wie hat es einer auf Moviepilot.de ausgedrückt) ein echter Mindf*ck. Großartig, was und wie man hier inszeniert hat.
Die Grundstory - durch einen Chip werden die Erinnerungen zwischen Arbeit und Freizeit separiert. Man geht in der Früh in die Arbeit, fährt mit dem Lift runter (Firma heißt Lumos) und im Lift passiert dieser Switch und man ist plötzlich nicht mehr „FreizeitMark“ sondern der „ArbeitsMark“.
Der ArbeitsMark ist somit gerade von der Arbeit weggegangen und kommt aber im gleichen Moment wieder, denn ArberitsMark hat nur seine Erinnerungen von der Arbeit (eine der ersten Allegorien/Metaphern in der Serie … → Mfg Hamsterrad). Alles ist voller weißer Gänge, alles wirkt steril und man sortiert Zahlen und keiner weiß so Recht, was die andere Abteilung macht und natürlich geht irgendwas in dem Gebäude vor sich, was ganz seltsam ist und man weiß, dass etwas verheimlicht wird.
Die ganze erste Staffel strotzt vor Anspielungen, Allegorien, Metaphern an die echte Arbeitswelt, oft gibt es dann so surreale „Büropartys“, die den Alltag auflockern, weil man mal wieder ein Ziel erreicht hat, weil man „schreckliche“ Zahlen sortiert hat und die 100% geschafft hat. Ich möchte hier gar nicht zu viel verraten, was alles da drinnen steckt und die Anspielungen, Umsetzungen etc., weil, wenn jemand so wie ich, viel in Konzernen gearbeitet hat, man absolut nachvollziehen kann, was all die „Seltsamkeiten“, das „Ungesagte“, das „ZwischendenZeilen“ mehr bedeutet.
Beispiel
Eines fand ich aber sensationell - zwei Bilder von gleicher Zeichnungen, wo Mitarbeiter aufeinander losgehen und jedes mal sind die anderen die Aggressoren, was diesen typischen Abteilungskrieg darstellen soll und genau das sind dann die Metaphern/Allegorien/Parallelen und wo dann drüber diskutiert wird, warum es zwei dieser Bilder überhaupt gibt.
Diese Dinge werden aber nie ausgesprochen, sprich die Bedeutung - man muss hier selbst draufkommen und kann enorm viel in das Schauspielen und Szenen reininterpretieren, am besten aus der eigenen Erfahrung und genau dann tritt dieser Mindf*ck ein. Wahnsinnig gut gemacht!
Phantastisch ist auch der Cast - allen voran Patricia Arquette, John Turturro oder Tramel Tillman, die hier rausstechen, generell aber tolle Leistungen, weil alle immer 2 verschiedene Persönlichkeiten spielen.
Die Serie kann man ganz schwer irgendwie zuordnen, aber eines muss einem jedem Seher klar sein. Hier gibt es kein Krach, Bumm, das Pacing ist langsam, vieles muss man selbst erkennen und „das Grauen kommt auf leisen Sohlen“. Es gibt auch noch einige Twists, manche kann man erahnen, einer war aber vollkommen unvorbereitet (der auch der Geilste war). Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau.
Könnte etwas sein für @fincher @JeFf_ThE_gOrDoN @Vino @Ifrit , da ich euren Geschmack ungefähr zuordnen kann.
Fazit: ne ganz klare 10 von 10 für die erste Staffel
Am Besten - nicht mal den Trailer anschauen - einfach gleich starten und den Mindf*ck einfach ohne Vorkenntnisse erleben!