Yakuza: Erst im dritten Anlauf - Darum lehnte Sega das Konzept gleich zwei Mal ab
Im Interview mit Weekly Ochiai blickte Serienschöpfer Toshihiro Nagoshi noch einmal auf die Anfänge der „Yakuza“-Reihe zurück. Wie Nagoshi einräumte, machte es ihm Sega seinerzeit alles Andere als leicht, sein gewünschtes Konzept umzusetzen.
Ende 2005 erschien mit dem ersten „Yakuza“-Abenteuer ein Videospiel für die PS2, das eine langlebige Serie begründen sollte, die sich mittlerweile auch im Westen großer Beliebtheit erfreut.
Wie der Serienschöpfer Toshihiro Nagoshi im Interview mit Weekly Ochiai verriet, wäre es dazu aber fast nicht gekommen. Stattdessen lehnten die Verantwortlichen von Sega das Konzept von „Yakuza“ in den frühen 2000er Jahren gleich zwei Mal ab. Laut Nagoshi lag der interne Fokus von Sega seinerzeit auf potenziellen Marken und Projekten, die eine große Zielgruppe ansprechen und rund um den Globus hohe Verkaufszahlen erzielen sollten.
„Aber diese Denkweise führte nicht wirklich zu einer Lösung, und ich habe gesehen, wie viele Spielvorschläge nach und nach verwässert wurden, weil die Produzenten sich bemühten, die Dinge so zu ändern, wie es das Management ihnen aufgetragen hatte“, so Nagoshi.
Warum lehnte Sega Yakuza zunächst ab?
Wie Nagoshi ergänzte, blieb er seinem Konzept treu und schlug den Entscheidungsträgern von Sega „Yakuza“ in der ursprünglich geplanten Version vor. „Natürlich lehnten sie es vollumfänglich ab“, führte Nagoshi aus. „Schließlich stand es völlig im Widerspruch zu dem, was ich zuvor über die Anziehung der Massen gesagt habe.“
Der kreative Kopf hinter „Yakuza“ weiter: „Kinder könnten es nicht spielen. Und es war weder für Frauen noch für ein ausländisches Publikum gedacht. Insofern war eine widerstandslose Verabschiedung nicht möglich.“ Nagoshi ergänzte, dass er das Spiel mindestens drei Mal pitchen musste, ehe Sega nachgab und dem Projekt grünes Licht erteilte.
Unter dem Strich die richtige Entscheidung, wie wir mittlerweile wissen.
Die Reihe setzte sich auch im Westen durch
Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten setzte sich die „Yakuza“-Reihe, die mittlerweile unter dem Namen „Like a Dragon“ veröffentlicht wird, nämlich auch im Westen durch. Dies wurde zuletzt anhand des Anfang 2024 veröffentlichten „Like a Dragon: Infinite Wealth“ deutlich.
Dieses startete laut Produzent Masayoshi Yokoyama überraschend stark und verfüge über das Potenzial, sich zum meistverkauften Serienableger überhaupt zu entwickeln.
„Wir haben eine Pressemitteilung herausgegeben, in der steht, dass sich Infinite Wealth in der ersten Woche nach seiner Veröffentlichung weltweit über eine Million Exemplare verkauft hat“, so Yokoyama. „Dies ist jedoch eine Geschwindigkeit, die wir bisher noch nie erlebt haben. Spiele der Like a Dragon-Reihe verkaufen sich normalerweise über einen längeren Zeitraum und nicht sofort nach dem Start.“
Quelle: https://www.play3.de/2024/05/27/yakuza-erst-im-dritten-anlauf-darum-lehnte-sega-das-konzept-gleich-zwei-mal-ab/
Wie heißt es immer so schön: „Aller Anfang ist schwer.“ Gleichzeitig hätte ich persönlich auch nicht gedacht, dass sich aus der Yakuza- bzw. Like-a-Dragon-Marke die erfolgreichste Sega-Reihe nach Sonic entwickeln wird. Das sich Yakuza auch im Westen so stark etabliert und viele treue Fans findet, ist schon eine sehr positive Überraschung gewesen …
Und zu „Toshihiro Nagoshi“: Seit er im November 2021 Sega verlassen und sein eigenes Studio gegründet hat, hat man in den letzten Jahren auch nicht mehr viel von ihm gehört. Hoffentlich stellt er bald sein neuestes Game vor …