Vielleicht ist er in dem Fall nicht schuldig, aber ein Unschuldslamm scheint er nicht zu sein.
Zum Thema habe ich eine klare Meinung:
Man muss die problematischen Dinge ansprechen. Man muss darüber berichten und diskutieren.
Man darf zum boykott aufrufen.
Man sollte aber niemanden für seinen Kauf verurteilen, wenn das „Produkt“ keine der problematischen Dinge „transportiert“.
Jeder Mensch der ein Buch von Dr. Bhakdi kauft, halte ich für einen Spinner oder jemanden der auf die Lügen hereingefallen ist.
Wenn jemand ein Harry Potter Buch kauft, denke ich mir nichts dabei.
Ich finde es verwunderlich finde, wie diese Kobolde objektiv für Darstellungen von Juden gehalten werden; das finde ich tendenziell ungewollt selbst antisemitisch, weil Juden i.d.R. nun einmal nicht so aussehen, i.d.R. keine Banker sind und i.d.R. nicht gierig sind. Der Film ist von 2001 und es gab damals auch keine Diskussion darüber. Obwohl es ein internationaler Blockbuster war.
So wie ich das Ganze mitbekommen habe, stammt der Vorwurf von Jon Stewart (ehemaliger Late Night Host aus New York und btw selber Jude) aus einer Podcastrunde. Daraufhin gab es ein mediales Beben und dann hat sich Stewart klar davon distanziert Rowling oder ihren Filmen Antisemitismus zu unterstellen und das auch gut begründet.
Von offenen Antisemitismus zu reden ist einfach Quatsch. Natürlich kann unbeabsichtigt eine antisemitische Bildsprache verwendet worden sein, weil Antisemitismus nunmal für Jahrhunderte Teil der europäischen Geschichte war, was sich auch in der Kultur widerspiegelt.
Frau Rowling solidarisiert sich klar mit der Ukraine, hat die Corona-Maßnahmen nicht kritisiert, lobt die mutigen Frauen im Iran und war immer gegen den Brexit. Sie wird für mich zu leichtfertig in die rechtsextreme Ecke gestellt.
Für alle die gut genug Englisch lesen können, gibts hier ne ganz gute Zusammenfassung zu der Sache um J.K.Rowling:
Meine Meinung dazu habe ich hier schon mal kundgetan:
Man kann sich auch wunderbar für Frauen einsetzen, ohne dabei auf andere marginalisierte Gruppen hinzuhauen. Ich bin kein Fan von der Person J.K.Rowling.
Aber ich finde, dass im Harry Potter Universum die guten Werte stark überwiegen. Da gehts drum, dass Sklaverei, Folter und Rassismus zu verurteilen sind, Dumbledore ist homosexuell, es kamen schon damals nicht nur weiße Personen in den Büchern vor (auch wenns die Hauptcharaktere alles sind), in den Fantastic Beasts Filmen wird ein total empathischer Mann als Held präsentiert, etc.
Also erfreu ich mich weiterhin an den Werken, wenn ich Lust drauf hab.
Die gewalttätigen Schauspieler in den Filmen machen mir da mehr zu schaffen. Die will ich dann einfach nicht mehr sehen. Weil es ist eine Sache, seine Meinung kund zu tun (niemand muss Rowling zuhören, lesen, kaufen), aber noch mal eine andere, jemandem gezielt Schaden zuzufügen.
Ich lese übrigens grad den 2. James Bond Roman. Ist echt schlimm, weil dort das N-Wort sooo oft vorkommt, und auch viele andere rassisstische und sexistische Passagen vorkommen, aber auch gegen Alte und diverse Nationalitäten gewettert wird. Also eigentlich alles, was James Bond selbst nicht verkörpert, ist quasi schlecht. Ich lese es trotzdem weiter, weil ich weiß, dass es auch der Zeit geschuldet ist, in der dieser Roman entstanden ist. Warum es in der deutschen Übersetzung nicht zumindest teilweise auf „Schwarze“ umgeändert wurde, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Ich hab aber letztes Jahr auch einen Roman von Sergei Lukjanenko gelesen und danach rausgefunden, dass der den russischen Angriffskrieg voll unterstützt. Normalerweise teil ich meine Leseeindrücke auch auf Social Media. Hab dann für mich beschlossen, dass ich den nicht mehr lesen will, und ihm auf Social Media keine Präsenz geben will, also das Buch einfach in meinem online Bücherregal weggelassen. Immerhin war das Buch second hand, also hat ihm der Kauf nix mehr gebracht.
Wie viele hier schon gesagt haben, muss man das für sich individuell entscheiden, wo man Grenzen zieht, womit man sich noch wohl fühlt und womit nicht.
Wer welche Werke von wem konsumiert, ist mir egal, solange der Inhalt oder die Produzierenden nicht eindeutig einer Richtung zuzuordnen sind, die ganz gegen meine Werte spricht, und die konsumierende Person sich dessen auch bewusst ist und das abfeiert.
Bezogen auf die ganz ausgezeichnete Neos Folge, in der das Thema ganz gut besprochen wurde:
Ja JKR hat sich auf einen Twitter Krieg eingelassen und wie bei jedem Krieg gibt es auch hier keine Gewinner. Was ich meine ist das sich da beide Seiten nicht mit Ruhm bekleckern.
Man ist nicht automatisch ein Hasser von Trans Menschen wenn man Gesetzesänderungen wie Self-ID kritisch hinterfragt. Es gibt reale Stolpersteine über die man reden muss, dass es auf Twitter und Co. schnell unschön wird und sich alle(!) radikalisieren die da hängenbleiben ist nicht gut und definitiv die negativste Seite von Social Media.
Und nach vielen Aktivist:innen auf Twitter gehen ja schon viele Dinge nicht die in diesem Artikel stehen, z.B. „zur Frau wurde“ es heißt ja das sie das schon immer war. Außerdem wird der „Dead Name“ ausgeschrieben. Alles ganz schlimme Hassverbrechen wenn man nach Twitter Aktivist:innen geht.
Auf den Artikel bezogen sage ich, solange sie einen Penis hat, hat sie nichts in einem Frauengefängnis zu suchen aber natürlich muss auch sie besonders geschützt werden, Menschrechte gelten für alle immer, auch wenn es manchmal hart ist aber es ist besser so.
Wegen den Beiden Rick and Morty Typen also ja der Sketch des einen läßt jeden Geschmack vermissen und „krank“ ist eine passende Bezeichnung aber, ja aber ich finde nicht das dies ein Kündigungsgrund ist. Mein Humor hat sich auch verändert ich schaue Rick and Morty z.B. gar nicht, mir ist das schon zu anstrengend, tief und graußlich.
Eine Anklage wegen häusliche Gewalt hingegen ist natürlich ein guter Grund sofort zu handeln (ich schau dich an Burgtheater) und der Verdacht müsste in der Verhandlung schon sehr klar ausgeräumt werden um die Person wieder zu rehabilitieren. Aus dem luftleeren Raum kommen solche Anschuldigungen ja nicht.
Naja der entsprechende Thread beschäfftigt sich ja genau damit (Moon Studios).
Mir persönlich ist das egal - mir is es nur aufgefallen und da musste ich ehrlich lachen. Aber zeigt gut wie unsere Gesellschaft tickt. Fingerpointing bei Dingen die einem nicht passen, aber dort man dafür ist oder sich freut, da ist alles ok und supersauber.
Sind aber doch auch zwei unterschiedliche Fälle, oder?
Bei Harry Potter sind es Rowlings transfeindliche Tweets und Leavitts frauenfeindliche und auch sonst äußerst bedenkliche Videos. Alles online mit der Öffentlichkeit geteilt, auch nach Hinweisen auf das Fehlveralten wiederholt und somit für alle nachvollziehbar.
Bei den Moonstudios ist nicht alles der internen Ausschreitungen veröffentlicht worden, soweit ich das mitbekommen habe. Also hat man vielleicht nicht alle Infos, um sich eine Meinung zu bilden. Und wir wissen auch noch nicht, ob und wie das Studio aus den Fehlern gerlent hat, und ob sich was verändert hat. Oder hab ich was verpasst? Kann durchaus sein …
Es ist einfach nur mehr lächerlich und mittlerweile bewirkt es bei mir genau das Gegenteil. So extrem toxisch und lächerlich, das ist unfassbar.
Hier es geht es ja schon lange nicht mehr um das Eigentliche sondern viel mehr die Sau im maximalsten Aufwand durchs Dorf zu treiben und jeden anzuzünden der nur erwägt das Spiel zu spielen. Um nichts anderes gehts hier.
was mir in so einem fall an selbstreflexion abgeht ist: auch, wenn ein YT keinen purlitzerpreis für seine arbeit bekommt, erachte ich ihn schon auch als teil der presselandschaft. und hier glauben zu können, jemanden vorzuschreiben über was und was nicht berichtet werden darf ist … ja … faschistoid.