Die Hanse. Der Berühmte Verbund deutscher Kaufläute hat auch nach mehr als 700 Jahre nach einen guten Namen. Gründet sich doch der Reichtum vieler Städte an der Nordsee auf dieses Bündnis und auch beim Computerspiel geht es vor allem um eines, ein reicher Pfeffersack zu werden.
Laut Packung befinden wir uns im Jahre 1356 und gerade dabei in der Stadt Lübeck, welche auch die Königin der Hanse genannt wird, ein florierendes Handelsimperium zu gründen. Das in der Nähe gewonnene Salz soll uns dabei helfen. Doch bis es soweit ist bedarf es kaufmännischem Geschickt und auch etwas Glück.
Es gibt Spiele, die einem eine Ahnung von der Ewigkeit geben können. Hanse ist eines davon: Wer 1986 gebannt auf den Monitor starrte und darauf gewartet hat, dass sich die Europa-Karte endlich fertig gezeichnet hatte, kennt dieses Gefühl der verstreichenden Sekunden, die man nie mehr wieder bekommt. Dumm nur, dass das Spiel gleichzeitig so suchterzeugend war.
Hanse ist der Prototyp des „typisch deutschen Spiels“: In recht schmucklosen Grafiken baut der Spieler sein Handelsimperium auf. Dieses Mal eben in der Hanse und mit Schiffsflotten, die natürlich regelmäßig gewartet werden müssen. Unwetter und schlechte Preise verhageln dem Spieler regelmäßig die Laune, aber mit dem nächsten Zug ist alles vergessen. Ziel ist natürlich ein großes Vermögen – und das Amt des Bürgermeisters.
Das alles macht natürlich mit mehren Spielern vor dem Monitor viel mehr Spaß als alleine. Bis zu sechs Spieler kämpfen dabei um die Vorherrschaft. Wenn das eigene Kontor gut gefüllt ist und die Pelze wohlbehalten angekommen sind, kann man wunderbar auf die armen Schlucker neben sich herabschauen.
Der Entwickler Ralf Glau kommt dabei selber aus Hamburg und wollte ein Spiel schaffen in dem weder geschossen noch gekämpft wird und so wurde das Konzept eines brettspielartigen Wirtschaftsspiel ersonnen. Ursprünglich erschien das Siel für den CPC und bald auch für den C64, wurde später aber auch auf den Atari ST portiert und auch auf den Amiga, dessen Version wir hier haben.