Haben wir das Zocken verlernt?

Ich weiß ein etwas provokanter Thread-name, aber nach einiger Überlegung der passendste. Hatte noch „wo ist der Spielspaß hin?“ oder „Sind wir alles Suderer geworden?“, was vll noch provokanter und unnötig aggressiv gewesen wäre.

Worum gehts?

Mir ist einfach aufgefallen, dass in letzter Zeit, und das immer öfter, mehr über den technischen Zustand eines Games, die FPS, die Pixeldichte, die Auflösung geschimpft (weil diskutiert wird das ja meist kaum), als über das Spiel selbst gesprochen wird.

Erinnern wir uns zurück wie alles begann, mit 2 weißen Balken und einen Ball - Pong - und wie die Spiele in der Ur-ära des Gamings alle geheißen haben. Hat sich dort wer Sorgen um die Framerate gemacht? Wohl kaum. Es wurde gezockt und man hatte Spaß daran. Selbiges in den Jahren darauf als immer mehr Farben und Spirits Einzug gehalten haben, bis diese durch Polygone ersetzt wurden.

Diese Ability, Spaß an einem Spiel zu haben, scheint mir, zumindest in unserer Community, bei einigen, oder sogar bei vielen, abhanden gekommen zu sein. Es steht der Frust ob der nicht perfekten techn. Umsetzung im Vordergrund. Das geht sogar so weit, das User die das Spiel nicht einmal spielen (!!!) mit in das Schimpfen einstimmen und ihre „Meinung“ mit Links untermauern. Etwas das mich ehrlich gesagt ans Hirn greifen lässt und in mir die Frage aufkommen lassen hat, haben wir verlernt am Zocken Spaß zu haben?

Man muss natürlich unterscheiden zw. Spielen wie zb Cyberpunkt in seinen ersten Tagen, das ja wirklich nicht spielbar war und einen Absturz nach dem anderen auf gewissen Systemen hingelegt hat ,und Games deren FPS nicht konstant den Wunschwert erreichen. Aber ist der technische Zustand wichtiger als die Freude am Game geworden? Wann ist das passiert und wieso?

Ist es gehobener Anspruch, sind wir zu verwöhnt, gibt es nach Corona und co nur mehr gefrustete Leute die einfach gerne über alles schimpfen das ihnen nicht passt?

Ich finde es auf jeden Fall schade. Mein Beweggrund vor Jahren dieser Community beizutreten war es, mich mit anderen Leuten die FREUDE am Zocken haben auszutauschen. Mich mit euch da draußen über Spiele die ich aktuell spiele auszutauschen. Das ist aber teilweise gar nicht mehr möglich, weil eben nur über den techn. Zustand eines Games hergezogen wird und man die Leute mit denen man über das eigentliche Spiel reden kann suchen muss.

Natürlich soll jeder seine Meinung kund tun - bitte das nicht falsch verstehen. Es nimmt mir auch nicht den Spielspaß wenn andere sich über ein Spiel auslassen (das wäre ziemlich dämlich) Aber wenn ich die Posts zum eigentlichen Spiel suchen muss wirds mühselig. Daher habe ich nun auch eine PN-Gruppe mit ein paar Gleichgesinnten in denen ich mich nun über ein aktuelles Spiel unterhalte.
Mir ist klar, dass dadurch die Post im eigentlichen Thread noch einseitiger werden, aber das ist mir aktuell ehrlich gesagt egal . Ich will wieder das weswegen ich vor all der Zeit zu Shock2 fand: mich mit anderen Nerds austauschen, die Freude am Zocken teilen, tolle virtuelle Erlebnisse teilen und bequatschen. Das geht aber aus meiner Sicht aktuell nur schwer.

Alles liebe und bitte nicht beleidigt sein, oder sich angegriffen fühlen. Ich wollte hier einfach mal niederschreiben was ich so feststelle. Auch will ich nicht den Sinn des Forums in Frage stellen! Vll liege ich auch komplett falsch, dann korrigiert mich bitte :slight_smile:
Euer Ifrit

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Persönlich kann ich das nicht nachvollziehen.
Ein paar plakative Argumente gegen die These Technik > Spielspaß:

Nintendo Switch, Mobile Games, Skyrim, Blizzard Spiele. Alles unglaublich erfolgreich, alles weit entfernt von technischer Perfektion.

Treibst du dich gach ein wenig in der PC Masterrace Bubble rum?

Eigentlich bin ich nur in der Shock2 Bubble. Und gut dass du das ansprichst, das ist nämlich auch so ein Widerspruch. Auf der SWI ist alles würstl, da wird LowRes akzeptiert und kaum gemotzt, aber wehe auf einer der anderen Konsolen ist nicht alles 100% techn. sauber.

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Aber zum Thema Switch, selbst da überlegen manche das neue Zelda in der Emulation zu spielen, weil es da besser laufen könnte.

Mir ist die technische Seite meist recht egal, solange ich Spaß hab und das Spielkonzept durch technische Probleme nicht ausgebremst wird.
Ich genieße aber auch schöne Grafiken und guten Sound, finde aber, dass das nichts mit der Anzahl Polygone, der Auflösung der Texturen oder orchestraler Musikstücke zu tun hat.

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Ich würde auch halt meinen, einer Switch die 6 oder 7 Jahre auf dem Buckel hat, kann man das eher nicht so übel nehmen, das Spiel XY nicht Performance Technisch überzeugt.

Einer PS5 oder Series X hingegen ist es in meinen Augen nur Schlamperei der Verschiedenen Entwickler , da ja die Hardware genug bietet, das Performance im Grunde kein Problem darstellen sollte.

Das Ärgert vermutlich viele.
Bei Zelda Tears of the Kingdom auf der Switch wird’s mich nicht ärgern.

Freue mich mehr über die Neuen Fähigkeiten von Link und die Story, natürlich Schema F bezüglich Rette Zelda. Aber wer weiß, Link bitte finde mich , könnte auch ein Versteck Spiel Zelda bezüglich sein :stuck_out_tongue_winking_eye:

damals waren die spiele aber für ihre zeit top notch.

du kannst auch mit einem beinahe leeren fußball spielen gehen, wenn das spielgerät nicht einen gewissen standard hält, ist das spielen ansich einfach nicht so spaßig.

bezüglich der fanbase problematik (nintendo zb) gebe ich dir absolut recht. hab ich auch schon öfters in diversen topics geschrieben.

das ist der unsinnigste kommentar von diesem monat. ich weiß der monat ist noch jung, aber da kommt glaub ich nichts mehr ran. schau dir mal an wie spiele bei playstation am ende der generation performt haben, und wie die ausgesehen haben the last of us zb. das hätte man sich auf so einer alten konsole nicht vorstellen können. mit dem alter der konsole sollte eigentlich die performance der spiele besser werden, da die programierer mehr erfahrung mit der hardware haben.

Mit einzelnen Grafikfehlern, wie ich es in Jedi Survivor gerade habe, kann ich ohne Problem leben, wenn mir das Gameplay trotzdem Spaß macht. Aber z.B. Pokemon Karmesin & Purpur hat auf der Switch unangenehme Framrate-Einbrüche, die mir den Spaß am Spiel rauben (ähnlich wie damals bei Sonne & Mond am DS).
Die Ansprüche werden für viele wohl jetzt einfach höher sein als früher und dadurch wird schneller auch bei Kleinigkeiten gemeckert. Weiters kommt wohl hinzu, dass es in den letzten Monaten vermehrt große Spiele gab die bei Release Probleme hatten und sich die Leute wohl denken „Nicht schon wieder.“

Es wird vermutlich alles mit reinspielen und nicht den einen Grund geben.

Und ich bin nicht dabei? :scream:
Gut, außer Jedi Survivor haben wir wohl keine Überschneidungen. :wink:

Nicht wenn man versucht wie bei der Switch Power rauszukitzeln für die sie nicht ausgelegt ist.
Das wäre so, als würde man bei einem PS 5 Spiel erwarten, dass es auch sauber auf einer PS 3 läuft und dabei so toll aussieht wie auf der PS 5.

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Das stimmt schon, aber wenn damit dennoch ein spaßiges Match ausgetragen wird, würde niemand auf die Idee kommen die ganze Zeit über den halbvollen Fussball zu reden. Da wird vermutlich der Großteil der Gespräche über das lustige Match handeln.

Und jemand der nicht mal mitgespielt hat würde vermutlich auch nie auf die Idee kommen über den halb leeren Ball zu motzen.

Ich sehe Kanäle wie Digital Foundry als wahre Troll-Fabriken an. Nicht aus Böswilligkeit oder weil sie gezielt manipulieren, sondern weil deren Content immer für entsprechende Zwecke instrumentalisiert wird. (Ganz nebenbei ziehen sie Klicks und somit auch Einnahmen an.)

Viele Spieler fokusieren sich gerade durch solche Berichterstattung auf das ominöse Pxelzählen oder lassen gleich ganz die Finger vom Spiel. 30fps werden ja quasi als unspielbar dargestellt. Viele der „normalen“ Konsumenten merken nicht mal den Unterschied zwisch 1440p und 4k bzw. zwischen 30 und 60 fps.

Ich würde aber nicht sagen, dass wir hier im Forum das Zocken verlernt haben. Wir sind nur gewachsen und haben viel Erfahrung gesammelt. Viele von uns definieren das Hobby Videospiele nicht nur mit dem Zocken an sich, sondern auch mit der Auseinandersetzung mit der Materie auf tieferen Ebenen. Da gehört die Branche dazu, die Technik, die Visionen, die Persönlichkeiten, usw.
Ich für meine Teil lese/höre mehr über das Thema als ich selbst Zocke. Finde ich das Schlecht? Nein - ganz im Gegenteil.

Zur Frage der Emulation: Ich stehe Emulation positiv gegenüber. Allerdings betreibe ich es selbst nur wenn ich den zu emulierenden Titel selbst besitze oder dieser nicht mehr aktiv vertrieben wird. Bei der Switch ist es noch dazu ein Sonderfall. Kann mich sonst nicht erinnern, dass ein aktuelles System zu seiner Lebenszeit bereits derart gut emulierbar war. Wenn jetzt ein (hoffentlich) grandioses Spiel wie das neue Zelda erscheint, habe ich eben zwei Möglichkeiten es zu genießen. Einerseits auf der originalen Hardware oder per Emulation. Dann zwar mit besserer Grafik aber auch der Gefahr in grobe Bugs zu laufen, die durch die Emulation immer möglich sind. Ist halt immer eine Frage der persönlichen Abwegung und keine klare Ablehnung einer der zwei Optionen.

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Vielleicht hätte ich hinzufügen sollen, das die Programmierer sich noch schwer tun mit der Series X und der PS5. Mein Fehler sorry.

Unreal Engine 5 könnte dabei Abhilfe schaffen.

Hinzukommt das Problem, man muss Rücksicht nehmen auf den Bremsklotz Series S

Was für mich, zumindest gefühlt, den großen Unterschied zu der von dir skizzierten Goldgräber Zeit ausmacht. Die Spiele kamen in einen wesentlich fertigeren (gibt’s das Wort?) Zustand auf den Markt.

Wie gesagt vielleicht trügt da meine Erinnerung aber heute ist das teilweise echt schlimm in welchen Zustand Spiele als „Gold“ rausgeschickt werden.

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So richtig schlechte Spiele findest du heute auch kaum mehr. Gerade in den 80er und auch großen Teilen der 90er waren doch 70% der Veröffentlichungen technisch und/oder spielerisch eine Katastrophe.
Das wurde Alles achon deutlich professioneller.
Man lann das Hobby Videospiele von heute nur mehr sehr eingeschränkt mit jenem der 80er/90er vergleichen. Es wurde auch noch viel diverser.

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Richtig, die Spiele heute sind meist gut spielbar, die Steuerungen sind erprobt und wurden über die Jahre perfektioniert.
Es sind die Finanziell gestellten Deadlines die oft ein fertiges Produkt verhindern.

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das ist auch ein punkt den ich ansprechen wollte.
wir kaufen uns spiele welche teilweise nur zu 80% fertig sind. teilweise merken wir es ja nichtmal, da der day1 patch das spiel ja teilweise fixt und überhaupt spielbar macht. das ärgert dann am meisten. und dann kommen wir zur problematik, dass man sich ein spiel online ausleiht, denn kaufen dürfte man das gar nicht nennen. mein super mario world kann ich wahrscheinlich in 40 jahren noch spielen, auch wenn es nintendo nicht mehr geben sollte. wenn die server der großen abgeschaltet werden kannst du deine onlinge gekauften nicht mehr spielen, und die anderen auch nicht mehr, da du den patch nicht mehr ziehen kannst. das ist eine frechheit in meinen augen, und hier sollte bald mal etwas geregelt werden. wer kann sonst noch unfertige produkte verkaufen und kommt so leicht davon…

Dagegen ist eh nix einzuwenden. Was mir sauer aufstößt ist das Bemängeln von relativen Kleinigkeiten, wo wir von „Nicht spielbar“ weit weg sind.

@Jimmy bzgl nicht fertig, ja stimmt. Andererseits sind die großen AAA Spiele derartig aufwendige Blockbustermonster geworden, sowas hätte man sich in den 80ern noch nicht einmal erträumt. Das damit die Menge an Bugs steigt ist nicht verwunderlich.

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Lieber Ifrit,

ja ich motze viel aber nein ich habe deshalb nicht keinen Spaß an den Spielen. Ich hatte so einen Spaß an Metroid Dread aber dennoch schaue ich mir liebend gern ein DF Video dazu an, schon allein weil die Videos immer besser werden und weit über Pixel- und Framezählerei hinausgehen. Jedenfalls wäre es super gewesen hätte Dread auch noch eine etwas höhere Anzahl an Pixel aber es läuft super flüssig und das ist wichtiger. Ich will sagen auch wenn ich liebend gerne über die Anzahl der Pixel rede, heißt das nicht das ich keinen Spaß an Dread hatte, nur weil es etwas unschärfer ist als ich es gern hätte.
Bei Resident Evil 4 Remake hätte mich der Release Zustand sehr gestört, weil es nicht so hübsch war wie es sein könnte. Ich hätte trotzdem den gleichen Spaß am Spiel selbst. Ich liebe einfach scharfe Bilder und hab meiner Familie bei Paper Mario and the Origami King öfter mal zugesehen, weil das einfach super aussieht. Augenweide quasi.
Und natürlich kommt der Anspruch aus Erfahrung, ich bin mit meiner Heimkino Anlage sehr zufrieden aber wenn ich meine Sonos Box im Wohnzimmer höre wächst plötzlich der Wunsch 5K in den Sound zu investieren. :wink:

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da kommen wir dann wieder zum thema preis. ein preis der seit jahren stabil bleibt, der aufwand aber immer größer wurde. vom kunden am besten aber nichtmal vollpreis gezahlt werden will sondern im sale um 20€ oder gebraucht.

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Ich möchte mich da ja auch gar nicht raus nehmen - ich motze ja auch. Es war auch viel mehr als eine allgemeine Frage zu verstehen ob wir als Zocker es verlernt haben einfach nur Spaß am Spielen zu haben.

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Da sind halt die Folgen der ganzen Patches: Heute kann man ja die meisten Grafik-Fehler oder auch sonstige Probleme eines Videospiels per (kostenlosem) Update beheben. Machen bzw. versuchen ja auch viele Firmen.

Und das forndern nun halt die Kunden, sobald sie Fehler in Videospielen bemerken. Schon nachvollziehbar.

Auf der anderen Seiten haben wir halt auch das Social-Media-Problem: Da wird eh nur gemotzt oder mit irgendwelche Click-Bait-Videos um Aufmerksamkeit geworben. Sicher sind Fehler in Videospielen immer ärgerlich, aber an „kleineren Fehlern“ ist auch noch kein gutes Videospiel gescheitert.

Mein Fazit: Haben wir Zocker das Videospielen verlernt? Ich würde eher sagen, dass wir Zocker in den letzten Jahren immer anspruchsvoller geworden sind. Teilweise zurecht (siehe beispielsweise die unspielbare erste Version von CyberPunk), teilweise ist die Kritik im Internet auch übertrieben (mit unter 60 FPS kann man auch Spaß an Videospielen haben).

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Denke nicht, dass wir (oder andere) das Zocken verlernt haben, aber eines ist klar. Der Österreicher generell ist ein Suderant - ist einfach so. i-Tüpferl reiten was ne Framerate anbelangt, ob konstant 55 oder 60 ist übertrieben.

30 oder 60 ist nicht übertrieben - das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, habe ich Ratchet & Clank: Rift apart gesehen.

Was mich aber schon bei Technik auf die Palme bringt, ist wenn es dann richtig peinlich wird, Spielabstürze etc.! Da warte ich viel lieber den Release ab und schaue wie die technische Umsetzung ist, lese Meinungen etc. und wenn ich wie bei (Star Wars: Jedi Survivor) lese, dass der Zustand teilweise echt Kacke ist, dann warte ich halt einfach bis der Patch da ist, lade mir den und spiele dann.

Hab Elden Ring noch immer nicht gespielt, weil ich auf die quasi „beste Variante“ hoffe. Ich will mich einfach nicht über technische Unzulänglichkeiten ärgern, die wirklich soweit gehen, dass der Spielspaß drunter leidet. Für das ist mir die Zeit zu schade und mein Hobby zu lieb. Gewisse Produkte/Spiele kaufe ich nicht mehr „Day1“, weil mir das zu doof ist.

Ich will zu einem gewissen Preis, ein FERTIGES Produkt und kein 75 oder 80%, wo ich am Releastag nen 130 GB Patch laden muss, was mittlerweile ja sowieso schon Standard ist (also patchen, aber nicht 130 GB)…

Aber um es kurz zu fassen abschließend. Ich jammere deshalb nicht mehr über verdorbenen Spielspaß, weil es nicht dazu kommt, in dem ich so gut wie kein Spiel mehr am Releasetag zocke. Außer eben… ja… bei Nintendo Produkten… da hatte ich gefühlt noch nie technische Unzulänglichkeiten… und das ist gut so! Deshalb - das neue Zelda - Day1!