gegenmeinung: die trolle existieren auch ohne df; die plattform kann aber auf grund ihrer berichterstattung als kondensationspunkt dienen um diese sichtbar zu machen, weil sie dort in erscheinung treten. andere orte im internet wären zb live-streams/-aufzeichnungen von besonderen events oder twitter.
ich persönlich sehe df als teil des journalistischen spektrums. auf der eine seite sind „reviews“, abgedruckt in briefmarkengröße, wie man sie zb in einer ‚heute‘ lesen könnte, schon in der mitte dann die 5min-ign-reviews, wo man bei den paar gezeigten gameplay-szenen zumindest das gefühl vermittelt bekommt, der/die schreiber/in hat das spiel zumindest gespielt und ganz am anderen ende eben df, die technisch tief in die materie eintauchen.
df ist für mich aus zweierlei hinsicht interessant: ich habe ein interesse an programmieren und finde gerade den bereich, die spieleengine, wo technische möglichkeiten in tools für künstler/innen umgewandelt werden spannend, wenngleich ich mangels zeit niemals auch nur eine zehenspitze in hier reinsetzen werde; zum anderen schätze ich es, dass sie - vereinfacht gesagt - spiele mit einem feineren sieb sieben. sprich: ihnen fallen andere kleinigkeiten auf; legen technische mängel wie auch schwachstellen des spieledesign offen und ermöglichen es für mich eine umfassendere, informierte kaufentscheidung zu treffen. oder, in fällen, wo ich kein interesse an einem kauf hatte, zumindest objektiv eine darlegung des status quos zu bekommen, ohne auf das hip-instagram-tiktok-niveau vieler anderer outlets zu verfallen.
noch einen punkt möchte ich erwähnen vor dem hintergrund einer sich immerveränderten branche: es ist dank youtube und co immer einfacher geworden gezielt massen zu informieren. große, aber dank des niederschwelligen zugangs auch mittlere publisher, umgehen den kontakt mit der fachpresse, stichwort e3, und veranstalten lieber ihre eigenen live-streams, aka: hype-festivals, aka: gezielte informationsweitergabe des herstellers, gamer sollen genau das zu sehen bekommen, das die anzugträger als brauchbar erachten um das maximum an erlös einzufahren. genau in dieser konstellation, publisher - schwächelnde videospiel-presse - df, sehe ich letztere als ein wichtiger anker für, siehe oben, informierte kaufentscheidungen.
warum? dass wir spiele spielen ist kein job für uns, wir werden nicht dafür bezahlt. es ist genau andersrum: wir bezahlen dafür mit unserem geld, zuerst auch noch für die notwendige hardware, und investieren unsere freizeit. es ist mE also angebracht, dass wir aufhören, hersteller von games wie götter zu verehren, sondern sie an gewisse standards zu erinnern, die wir als zahlende kunden eben erwarten dürfen. und hier sehe ich df in einer schlüsselposition darauf hinzuarbeiten auf solch eine veränderung hinzuwirken.
edit: das df vieles richtig macht zeigt sich auch darin, dass sie, trotz der breiten bekanntheit, inzwischen öfters kein testmuster zum launch bekommen.