Dune: Part Two

So ich hab den Film nun ein paar Tage wirken lassen und möchte ein paar Gedanken dazu mit euch teilen.

Im Großen und Ganzen war es wieder ein sehr guter Film und im Kino mit entsprechender Ausstattung ein audiovisuelles Erlebnis. Dennoch gibt es einige Punkte mit denen ich nicht glücklich war.

Gerade für Jemanden wie mich, der die Bücher nicht gelesen hat und auch sonst wenig Hintergrundwissen zu Dune besitzt, war Vieles wirr und nicht nachvollziehbar. Figuren, Fraktionen, Orte und auch Handlungen werden im Stakkato auf den Seher losgelassen, aber nur Wenig bis gar nicht erklärt. Man kann nur Mutmaßen was es damit auf sich hat. Manche werden das als Stilmittel zur Mystifizierung durchgehen lassen. Für mich war es dafür aber zu Viel, weshalb ich dann irgendwann aufgegeben habe der Handlung sinnergreifend zu folgen und mich einfach hab treiben lassen.

Spannend fand ich den optischen Stil. Dieser kalte SciFi-Look mit klaren Ecken und geometrischen Formen, liegt mir eigentlich gar nicht. Hier wurde das aber in einer derartigen Konsequenz und Perfektion umgesetzt, dass ich total fasziniert davon war. Schön auch der Kontrast zwischen Technik und Natur.

Ich bin mir auch nicht sicher ob der Film zu lange oder zu kurz war. Mit der aktuellen Länge bin ich definitiv nicht glücklich. Es wäre entweder besser gewesen den Film schneller zu erzählen und durch Reduktion an Dynamik zu gewinnen. Für die Nachvollziehbarkeit hingegen, wäre es besser gewesen sich noch mehr Zeit zu lassen und den Figuren mehr Raum zu geben. Der Kompromiss den Villneuve gewählt hat, funktioniert halt nur mit Einschränkungen.

Alles in Allem ein toller SciFi-Film, von dem ich mir nach dem grandiosen ersten Teil und den bisherigen Filmen des Regisseurs sogar noch mehr erwartet habe.
Bladerunner 2049 bleibt somit weiterhin mein Lieblingsfilm des Kanadiers.

… und Bitte nicht am Handy, Laptop oder sonstigen kleinformatigen Bildschirmen ansehen. Da geht euch so Viel verloren. Schnappt euch eure Freundin oder euren Freund und ab ins Kino! Es lohnt sich!

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So ist auch das erste Buch angelegt. Vielleicht sogar noch schlimmer, weil (praktisch) vor jedem Abschnitt eine kurze Präambel steht, in der zb Irulan von Entwicklungen am Hof berichtet oder Anspielungen auf vergangene und zukünftige Ereignisse gemacht werden.
Ich denke das war ein Stilmittel von Frank Herbert, um ein Universum über die momentane Handlung hinaus zu schaffen.
Hat man dann mehrere Bücher gelesen, weiß man das zu schätzen. Beim ersten Lesen kann man sich damit leicht überfordert fühlen. Mir ist es damals zumindest so ergangen. Andererseits war es aber auch faszinierend.

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komme gerade aus dem kino.
wow, einfach bombastisch der film.
da gibts eigentlich überhaupt nichts daran auszusetzen - ausser eben vielleicht dass man manchmal etwas alleine gelassen wird was es mit den charakteren und orten auf sich hat.
die actionszenen waren grandios, vor allem der kampf gegen den harvester.
auch die kämpfe mit den messern waren fein - nämlich mit guter (recht kurzer) länge. und glaubwürdig. generell ist das setting imo sehr stimmig da auf intensivem technik-schnickschnack, superwaffen und übertriebene darstellungen verzichtet wird.

ich hoffe da folgen dann noch ein paar teile. villeneuve möchte ja angeblich gerne.

und zu laut wars mir im kino (imax) nicht.

edit: einige stunden später bin ich immer noch total überwältigt von dem film…

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Ich hab ihn mir gestern zum zweiten Mal angesehen - diesmal mit kleinerer Leinwand und leider nicht so bombastisch aufgedrehtem Soundsystem. Immer noch sehr imposant. Spannend war unsere Runde, weil wir wirklich alles waren - ein enger Freund, der Dune nur von den Strategiespielen (und halt Teil 1) kennt, meine Frau, die die Bücher vor Ewigkeiten einmal gelesen hat und ich. Hatten nachher gute Diskussionen über die Inhalte (wo eigentlich fast alle drüber übererrascht waren, dass man diese Themen in einen Blockbuster packen kann) und auch der Freund, der das Material so nicht kannte, hatte zwar ein paar Fragen zu Konzepten und Fraktionen, meinte aber, er hat fast alles gut verstanden, wenn auch vielleicht nicht immer 100%ig im Detail. Meine Frau hat vor allem die Veränderung von Alia kritisiert - am Ende meinte sie zu mir „stirbt der Baron da nicht zu früh? Da fehlt ja noch wer?“. So ging’s mir damals in der Pressaufführung auch, aber ich finde es eigentlich ganz gut gelöst.

Fazit: Alle sind beim nächsten Film wieder an Bord.

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Dune 2 in Kurzform:

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haha, das hab ich im kino auch gesagt dass mich das an brian erinnert!

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Am Samstag gesehen. Viel kann man nicht sagen, außer, dass der Film auch wieder eine Naturgewalt ist.

Könnte mich nicht erinnern, dass ich jemals in einem Film 4 x ne Gänsehaut hatte und mir 1 x sogar 2 Tränen geflossen sind, weil es so epic war und einfach ergreifend, wie Denis Villeneuve das Ganze inszeniert hat und einfach mit der Musikuntermalung.

Als Leser der Bücher tut man sich natürlich (eh wie immer) leichter mit dem ganzen Universum, insbesondere mit dem Hintergrundwissen, was da noch alles kommen möge und wird, sofern es die Studios finanzieren.

Die optische Umsetzung ist für mich wieder Wahnsinn. In den Büchern wird ja im Grunde kaum was beschrieben bzw. sehr wenig und dann (ähnlich wie bei HdR) solch ein Bildgewalt zu schaffen, ein Universum (optisch) aus den Boden zu stampfen und mit einer Epicness zu versehen, ist schon eine ganz große Kunst!

Ich hoffe, dass es Oscars für den Film regnen wird und es noch das zumindest 2-te und 3-te Buch in die Verfimung schaffen. So viel ist zu sagen. Paul Muad Dib Usul oder der :wink: Lisan Al-Gaibh ist nicht die Krönung der Schöpfung…

Ein ganz klare 10/10 und ein Film den ich mir nochmals demnächst im Kino anschauen werde, weil er einfach für diese Leinwand kreiert wurde! Werde auch nochmals die Bücher von Vorne lesen, weil man im 2-ten Gang einfach ganz anders lesen wird im Gegensatz als „Unwissender“ beim 1-ten Mal.

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Meine Kinobegleitung hat das auch gesagt. :laughing:

Ich hab den zweiten Teil vorgestern im Kino gesehen und muss sagen, der hat mir echt viel besser gefallen als der erste Teil. Endlich bissl mehr Grauschattierungen und Ereignisse, die ich nicht schon alle voraussehen konnte. Ich wurde mindestens zweimal echt überrascht. Wunderbar!

Es gab ein paar Kleinigkeiten, die ich nicht gut erklärt bzw. in den Film integriert fand.

1. Als die Harkonnen den Unterschlupf angreifen, gibts danach eine ganz kurze Szene, in der Chanis Freundin als Spionin bezeichnet wird. Ich fand das bissl unnötig. Ich nehm an, im Buch gibt es dazu mehr Story. Aber für mich hatte es die ganze Zeit so ausgesehen, als ob sie ja über diese Karte die Aktivitäten der Rebellion tracken und dadurch auf den Unterschlupf kommen. So wars nur ein „Sie ist die Spionin“ und dann stirbt sie. Ohne dass man weiß, was ihre Beweggründe waren, warum sies jetzt verraten hat, etc.
2. Pauls Veränderung von „Ich will auf keinen Fall zu viel Macht haben, bin kein Auserwählter und total verliebt“ zu „Ich reiße sofort die ganze Macht an mich und spiel die Auserwähltenkarte voll aus und erzähl meiner Partnerin absolut gar nix mehr von meinen Plänen“ habe ich nicht so ganz gecheckt. Okay, es gibt den Moment als er das Wurmwasser trinkt, dass ja anscheinend generell negative Auswirkungen auf die Personen hat. Aber warum ist er überhaupt zu dieser Quelle hin? Ich fand das leider nicht nachvollziehbar dargestellt.
Ich versteh Chani übrigens voll. War auch sehr enttäuscht von Paul. :woman_facepalming:
3. Und was genau bringt es ihm, die Thronerbin zu heiraten, wenn die anderen Adligen ihn ja offensichtlich trotzdem nicht anerkennen wollen? Oder wussten die das gar nicht? Das ist im Film auch nicht so ganz rübergekommen, welche Infos die hatten, als sie sich entschieden haben.

Aber gut, das sind alles nur kleine Informationslücken.
Besonders gefreut hat mich, dass die Harkonnen jetzt endlich weg sind. Vor allem der Psychopat. Bei so unberechenbar grausamen Charakteren trau ich mich dann oft nicht hinschauen, wenn es Szenen mit ihnen gibt. :sweat_smile: Hatte schon Sorge, dass ich mit dem jetzt noch länger zu tun haben könnte, wie damals mit Geoffrey bei GoT. Brrr …
Die Entwicklung mit Chani fand ich auch interessant. Wie in ihr immer mehr Abneigung aufsteigt. Generell sehr interessant, dass es Charaktere gibt, die eigentlich eine positive Verbindung zueinander haben, aber durch ihre unterschiedlichen Glaubenssätze bzw Methoden voll gegeneinander handeln. Ich glaube, das ist echt für mich persönlich der beste Part an der Story.

Die schwarz-weiß Szene fand ich etwas eigen. Hab ich nicht verstanden, warum da alles so farblos ist. Weils mir erst da aufgefallen ist: Bissi genervt war ich, als ich mitbekommen habe, dass der Harkonnen-Chef einen russischen Vornamen hat.

Und dass Jessica sich nur noch mit ihrem ungeborenen Kind austauscht, wirkt echt ungesund! :sweat_smile:
Apropos Frauen im Film: Im Lager der Rebell*innen heißt es ja noch, dass Frauen und Männer gleichgestellt sind. Im Süden wird Chani dann aber bei der Versammlung gesagt, sie darf da als Frau nicht sein. Das hätte mich noch mehr interessiert.

Das ist das gute am zweiten Teil des Films. Hier wird schon mehr an den Grauschattierungen gearbeitet, die Herbert zu einem gewissen Grad erst im zweiten Buch so deutlich bringt. Vom „White Savior“ aus ähnlichen Geschichten entfernt sich Paul hier schon recht deutlich …

(Achtung ab hier bunt gemischt Film und Buchspoiler!)

@1: Also das Buch wird dir hier auch nicht wirklich Antworten geben - die Szene gibt es so nicht. Ich hätte sie am ehesten mit der Szene im Buch verglichen, bei der bei einem Angriff auf ein Sietch Pauls und Chanis Sohn Leto I (ja, da wäre der Zeitsprung, den der Roman macht, nötig gewesen) getötet wird. Die Effekte sind nämlich ähnlich - aber warum sie da eine Fremen zurücklassen … keine Ahnung. Und auch das Tracking hat mich ein wenig irritiert: Im Buch bestechen die Fremen die Gilde, damit es keine Satellitenüberwachung von Arrakis gibt.
@2 Paul erkennt, dass seine Zukunftsvisionen Grenzen haben (im Roman wird das durch den Tod seines Sohnes ausgelöst, soweit ich mich erinnern kann) - er sieht viele Möglichkeiten, aber keine definitiven und hat „blinde Stellen“. Mit dem Wasser des Lebens wird er zu einer männlichen Version der geehrten Mütter und darüber hinaus - mit den Fähigkeiten des Kwisatz Haderach (der er aber eigentlich nicht ist, das wäre laut dem Zuchtprogramm erst passiert, wenn Feyd-Rautha mit einem weiblichen Nachkommen von Leto und Jessica einen Sohn bekommt) hat er Zugriff auf die Erinnerungen aller Vorfahren (die geehrten Mütter kennen nur weibliche Erinnerungen) und hat eine fixe Vision der Zukunft. Er weiß also ab diesem Zeitpunkt, dass es nur einen Weg gibt, wie er sich an den Harkonnen rächen und seine Zukunft absichern kann. Zu Chani kann ich nur sagen, dass ich ihre Entscheidung im Film plausibel finde, aber wenn man sie mit der Buch-Chani vergleicht, ist sie von der Vorlage meilenweit entfernt. Im Buch unterstützt sie Paul und Jessica und den Kult, der sie umgibt, und ist auch nie so skeptisch wie im Film.
@3: Das ist einfach dynastisch - heiratet Paul Irulan, ist er der neue Imperator. Es ist auch eine rein dynastische Ehe - das macht Paul ihr im Roman durchaus klar. Dass die Häuser von diesem Umsturz nicht begeistert sind, ist aber zu erwarten und führt zum Krieg. Generell ist das aber die eine Szene, wo ich echt schade finde, dass Chani hier nicht ein wenig mehr wie im Buch rüberkommt (bzw. Paul sich ihr gegenüber auch so kalt benimmt): Im Roman erklärt er ihr, dass sie trotzdem seine einzige Liebe ist und dass Irulan niemals ein Kind von ihm bekommen wird. Und Jessica (auch hier deutlich milder zu Chani) erklärt ihr, dass sie zwar offiziell nur die Geliebe sind, aber „die Geschichte sie Ehefrauen nennen wird“. Gerade Jessica versteht ja sehr genau, was Chani da passiert - sie war ja auch „nur“ die Geliebte, weil Leto damit rechnete, irgendwann aus dynastischen Gründen heiraten zu müssen.

Die Entfärbung liegt an der „Dunklen Sonne“ von Giedi Prime. Zumindest ist das Villeneuves Erklärung. Und dass Baron Harkonnen Vladimir heißt — naja, das hat sich schon Herbert in den 60ern ausgedacht. Wobei das sicher auch nicht ganz unpolitisch war.

Alia ist eine spannende Figur, auch in den Fortsetzungen. Leider wird sie im Film deutlich gekürzt - da fehlt der Zeitsprung. Die schon geborene Alia hätte eigentlich im Finale eine Rolle zu spielen gehabt. Aber man kann sich schon vorstellen, dass so ein Erwachen mit dem Wissen aller Vorfahrinnen im Mutterleib nicht gerade gesund ist …

Haben sie da gesagt, dass sie als Frau nicht reden darf? Ich hab das damals so verstanden, dass nur Anführer reden dürfen, und sie deshalb auch nicht (Paul ja eigentlich auch nicht).

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Wie immer perfekt erklärt! Toll, dass Du Dich hier so auskennst und obwohl ich 4 Bücher intus habe, hätte ich einige Sachen schon wieder vergessen oder so noch nicht erkannt. Fazit… muss einfach nochmals die Bücher lesen!

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Oh, wow, okay, also da gibts dann echt große Unterschiede zum Buch was Chanis Charakter und die Zeitabdeckung angeht! Das ist natürlich ein interessantes Wissen, wenn man sich die Filme ansieht. Danke. Jetzt bin ich zwar ein klein wenig gespoilert, aber dafür kenn ich mich besser aus. :slight_smile:

Ich bild mir ein, sie meinen, sie dürfte gar nicht hier sein. Aber jetzt bin ich unsicher. Muss ich dann irgendwann mal nachschauen, wenns diverse Clips im Internet zu finden gibt.

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Eine Folge Medienformat reicht da in der Regel - Dune, Persona Experte in unter 5h :stuck_out_tongue_winking_eye:

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Villneuve bestätigt nun offiziell die Produktion des dritten Teils. Sogar früher als gedacht. Ursprünglich wollte er sich nun erstmal anderen Projekten zuwenden. Nach dem unerwartet großen Erfolg macht er aber gleich direkt weiter.

https://www.golem.de/news/der-wuestenplanet-dune-teil-3-offiziell-bestaetigt-2404-183855.html

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Das sind ausgezeichnete Infos!!