Cats (Film)

Gerade ist der König der Löwen in CG im Kino, jetzt kommt der nächste Katzen-Angriff: Cats, eines der bekanntesten Musicals überhaupt, kommt ins Kino. Der Cast strotzt vor bekannten Namen - Idris Elba, Rebe Wilson, Judi Dench, Ian McKellen, James Corden, Taylor Swift, Ray Winstone, Jennifer Hudson -, Regie führt Tom Hooper (Les Miserables, King’s Speech) und Choreograph Andy Blankenbuehler sagt zumindest Musical-Kennern was (er ist der Choreograph von Hamilton).

Seit der Ankündigung habe ich mich gefragt, wie man das Musical wohl optisch umsetzen wird - nach dem Trailer bin ich mir unsicher, ob mir der Look gefällt. Die Schauspieler sind klar erkennbar, es ist nicht nur CG (das hätte ich fast befürchtet gehabt), aber man hat doch deutlich auf CG-Überarbeitung gesetzt. Wird wohl ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ich bin gespannt, was sie aus dem Material rausholen, weil ich ehrlich gesagt kein großer Fan des Stücks bin (die Handlung ist genau genommen extrem dünn).

Der Film kommt (vermutlich auch bei uns, zumindest in Deutschland kommt er auch dann) zu Weihnachten.

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Wow du warst schnell, hab mein Topic gleich wieder gelöscht wo ich nach deiner Meinung gefragt habe :slight_smile:

ich war immer der auffassung, dass cats eigtl keine story hat, sondern nur das leben der einzelnen charaktere zeigt mit ein bisserl drama rund um grizabella und alt deuteronimus? find auch, dass das für einen film nicht wirklich reicht, aber ich bin gerade baff über die trailer-releases heute abend: zuerst topgun2, jetzt cats…

ad musik: die lieder wiederum sind teilw wunderschön in cats. da sind ein paar ohrwürmer dabei.

so - trailer gesehen - der stil ist wirklich merkwürdig. wird wohl eher auf amazon ausgeliehen als im kino geschaut.

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Erstens war ich vorbereitet, weil ich wusste, dass der Trailer heute kommt, zweitens solltest du mich gut genug kennen, dass ich auf ungefährt gleichvielen Musical-News-Kanälen sitze wie am Videospielsektor :wink:

Naja, du hast eine Grundhandlung - die Katzen versammeln sich zum Jellicle Ball, bei dem eine Katze ausgewählt wird, die ein neues Leben bekommt. Aber im Grunde genommen besteht das Stück dann vor allem daraus, dass sich die einzelnen Katzen in jeweils einem Song vorstellen und dann wieder mehr oder weniger in den Hintergrund treten. Ja, es gibt dann schon noch ein paar Gruppenmomente bzw. die Geschichte mit Macavity, aber so richtig Fleisch hat die Handlung nicht. Liegt halt auch daran, dass man hier einen Gedichtband vertont hat, der eigentlich keine Handlung hat (und in dem ausgerechnet Memories fehlt).

Keine Ahnung, ob sie da am Film großartig gedreht haben, aber im Endeffekt ist das die Cats-Formel und die werden sie nicht großartig angegriffen haben. Aber so werden sie auch die Stars bekommen haben - der Arbeitsaufwand war für sie überschaubar.

Übrigens: Judi Dench hätte bei der Uraufführung des Musicals Anfang der 80er Grizabella (also die Katze, die Memories singt) spielen sollen, hat sich aber die Achillessehne gerissen und die Rolle abgeben müssen. Jetzt spielt sie Old Deuteronomy, eine Rolle, die eigentlich für einen Mann geschrieben wurde.

Und, noch eine Anekdote, wenn ich schon dabei bin: Im Ensemble der Uraufführung war eine junge Sängerin namens Sarah Brightman. Sie lernte beim Proben Komponisten Andrew Lloyd Webber kennen, und das Resultat waren a) eine Hochzeit und b) Das Phantom der Oper, das er für sie geschrieben hat. Mittlerweile sind sie allerdings schon längst wieder geschieden.

zwei anekdoten von mir:
ich war anno 89 (iirc) im raimund theater und hab mir mit mama und großmutter cats angesehen. zu beginn haben sich die katzen von oben abgeseitl. ich - ~4,5-jährig damals - hab mich ziemlich ins hoserl gemacht und zum weinen angefangen. das war einfach zu gruselig.

anekdote #2: mr sheffield hat sich damals geweigert cats zu produzieren. :stuck_out_tongue:

89 warst du im Ronacher. Im Raimundtheater war Cats nie - es war zuerst im Theater an der Wien, bis es 88 Platz für Phantom der Oper gemacht hat, und dann im Ronacher. Genau dorthin kommt es übrigens diesen September wieder zurück. Wer Bühnen- und Filmfassung vergleich will, kann das also in Wien ab Herbst.</Musical-Geek aus>

Und ja, deshalb ist Mr. Sheffield immer auf der Palme, wenn man Andrew Lloyd Webber erwähnt.

Für mich wars auch ein sehr prägendes Musical-Erlebnis - mein erstes großes Musical ever. Aber trotzdem ist es eines, dem ich heute eher kritisch gegenüberstehe, vor allem, weil es viele für großartig halten. Und das ist es für mich (leider) einfach nicht. Da gibt es viel besseres Material.

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super - heute den ohrwurm: “abrakadabra, welch ein kater, der wunderbare und magische mr mistofelees…” :stuck_out_tongue:

edit: und gerade das programmheft von damals gefunden…

Zusammenfassung

überhaupt das ganze programmheft so typisch im stil der 80er jahre. einfach herrlich.

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Hey, immerhin die Wiener Übersetzung (es gibt auch eine deutsche, die ich persönlich furchtbar finde. Damals wurden Stücke oft zweimal übersetzt). Bin gespannt, ob und wenn ja welche Übersetzung sie für den Film verwenden. Bei Phantom damals haben sie ja fleißig beide Varianten gemischt. Zum Unterschied wäre bei Cats allerdings mittlerweile die Wiener die offizielle, also … mal sehen.

Ja, die Programme hab ich auch alle noch zuhause - ich sammle die. Sind mittlerweile ein paar Kisten von meinen Musical-Besuchen. Und Cats ist natürlich ganz wichtig darin.

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Ich muss gestehen, ich habe Cats nie gesehen. Die Handlung hat mich nie wirklich angesprochen und die Songs, die ich kenne (bis auf Memories) auch nicht unbedingt. Der Trailer ist eigenartig. Weiß nicht, ob mich der Film dazu motivieren würde, mir einmal das Musical komplett anzusehen.

Wenn wir schon einmal bei Musicals sind, ich persönlich würde mich über eine Neuinterpretation von Fiddler On The Roof (=Anatevka) oder The Music Man freuen - oder überhaupt mal über eine Aufführung hierzulande.

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Die Musik ist schon schön, aber natürlich jetzt auch schön älter - wir reden da von einem Stück, das Anfang der 80er rausgekommen ist. Und über die Handlung … ja, wie gesagt, ich find sie auch dünn. Es ist einfach ein Rahmen für ein Spektakel - Cats ist eine ziemliche Nummernrevue. Den Ruhm hierzulande hat es vermutlich einfach daher, dass es der Ausgangspunkt für die Musicalwelle war - vorher gab es bei uns einfach keine Stücke, die man durch gespielt hat, sondern nur Repertoire. Mit Cats wurde auf das amerikansische System umgestellt und dadurch konnten Produktionen aufwendiger und spektakulärer werden. Man merkt schon, dass es weder in den USA noch in England den Status hat, den es hierzulande hat (wobei es noch immer eines jener Stücke ist, die eine unglaubliche Laufzeit hatten).

Bei Fiddler gibt’s immer wieder einige spannende Aufführungen - hab ich schon ein paar Mal gesehen. Ob ich wirklich eine neue Filmversion brauche, weiß ich aber nicht. Da hätte ich lieber z.B. die Version am Broadway mit Alfred Molina als Tewje gesehen (die AFAIK der Grund ist, warum er in SPider-Man 2 in einer Stelle “Wenn ich einmal reich wär” summt - das war ein Insider, weil er das unmittelbar vorher gespielt hat). Music Man hab ich weniger Beziehung dazu. Bin aber z.B. auch schon auf die Spielberg-Version der West Side Story gespannt. Momentan tut sich am Musical-Film-Sektor schon einiges …

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ich hab heute - zumindest soweit ich mich zurückerinnern kann - herausgefunden, dass ganz hinten im programmfolder ein poster steckt. eine nette überraschung nach 30 jahren. ^^

ad übersetzungen: stimmt, mich reissts immer, wenn ich lieder von irgendwelchen hamburger aufführungen von phantom der oper oder tanz der vampire höre. :x

@JeFf_ThE_gOrDoN - oooja, anatevka hab ich geliebt als kind. wenngleich natürlich aus erwachsenen-sicht historisch sehr bedrückend. meine damalige schule hat es in den 90ern sogar 2mal aufgeführt. seufz (edit: und seit damal anscheinend immer wieder)

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Das stimmt - Musicalfilme erleben wohl sowas wie eine kleine Renaissance in den letzten Jahren. Ich hab mich z.B. über den Erfolg von La La Land sehr gefreut, weil der ja stilistisch sehr an diese ganzen 40er-Jahre-Filme mit Revuefaktor angelehnt war (wenn auch mit wesentlich mehr Plot) und es schwierig sein muss, so etwas erfolgreich ins Heute zu übertragen. Bei West Side Story bin ich mir unschlüssig, ich mochte den Film von 1961 nicht wirklich, die Musik selbst liebe ich allerdings sehr. Vielleicht ist Spielbergs Version der richtige Ersatz, bis ich einmal die Aufführung sehe.

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Die Vampire sollten aber überall gleich übersetzt sein. Sie sind zwar auf englisch geschreiben worden, aber die Uraufführung war ja deutsch. Sie haben dann nur noch ein wenig umgeschrieben und erweitert bzw. gekürzt, aber bis auf die Tatsache, dass in Deutschland die Darsteller meistens Deutsche sind, sollte sich nicht viel ändern.

Wenn du einen Schreikrampf bekommen willst, sieh dir die Broadway-Version an. Die ist sowas von grottig mies verändert, dass es mich wundert, dass sie nicht bei der Premiere abgesetzt wurden (viel länger haben sie aber auch nicht durchgehalten). Toller Cast (Michael „Phantom“ Crawford als Krolock und René „Odo“ Auberjonis als Professor Abronsius), aber die haben das Stück echt gemordet, weil sich Crawford eingebildet hat, er will weniger mystisch/dunkel und dafür eine platte Komödie. brrrr.

Zur Phantom-Übersetzung sag ich nur „Engel der Muse“ schauder „Engel der Lieder“, bitte.

Ich finds bei Anatevka immer wieder erstaunlich, wie aus so einem ernsten Kontext ein so gutes, lebensfrohes, mitreißendes Musical gemacht wurde.

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okay, dann verwechsel ich gerade tdv vermutlich e gerade mit cats [so viele musicals höre ich dann nämlich doch nicht].

ad tdv-usa: ja, darüber hab ich schon ein paar mal was gehört, dass das eine katastrophe gewesen sein soll. mich hat die “unsrige” fassung halt sofort abgeholt. kann mich noch erinnern, als wir in der ahs im musikunterricht aufzeichnungen ansahen von der berichterstattung rund um die welturaufführung. habs dann auch einige zeit später in originalbesetzung gesehen. <3

Ich war sogar zufällig in der allerersten Voraufführung. Jim Steinman ist an mir vorbeigegangen, weil er natürlich vor Ort war.

Okay, jetzt kling ich wie ein Fangirl :wink: Aber die Original Cast war großartig. Leider ist Barton zu früh gestorben. Noch immer der ultimative Krolock. (Und, um den Bogen zurück zu Cats zu bekommen: Barton war auch in der original Cast der Wiener-Cats-Version).

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und er war auch in der wiener-besetzung von phantom der oper.

cornelia zenz hab ich dann zufällig ein paar mal getroffen, als ich noch im supermarkt arbeitete. war an der kassa tätig, summte eine melodie von tdv und sie hats erkannt. ich sie (fast 10 jahre später und nicht aus zig metern entfernung) natürlich nicht. werd wohl ziemlich rot angelaufen sein. ^^ war aber immer eine nette, freundliche person.

Nicht nur in WIen - er war bei der Welturaufführung von Phantom in London Raoul. Später hat er aber vor allem das Phantom gespielt. In Wien war ich aber eher ein Fan von Alexander Goebel als Phantom (ich weiß aber gar nicht, ob ich Barton in Wien gesehen habe. Sicher bin ich mir erst wieder in Die Schöne und das Biest als Biest und dann eben bei TdV).

Cornelia Zenz ist heute interessanterweise Lehrerin. Weiß ich aber auch nur, weil einige meiner Schauspielkollegen auch Lehrer sind und sie deshalb kennen.

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stimmt, jetzt wo du es sagst. ich hab mich nie so mit den schauspielern beschäftigt und musste dann schmunzeln, als ich ihn heraushörte bei den cds der wiener und londoner aufführung.

goebel mag ich als phantom auch mehr, weil er ruhiger, “berechnender” singt und dadurch das labile des charakters bei ihm bisserl mehr zur geltung kommt. crawford hat dafür die kräftigere stimme, die mir … ja … an manchen tagen auch gut gefällt.

wen ich wirklich nicht so sehr mag ist sarah brightman. da hat mir die wiener ur-stimme besser gefallen.

Harold Prince hat über Goebels Phantom gesagt “er hat seine Seele gegeben”. Und das unterschreib ich. Aber Crawford ist natürlich auch großartig (übrigens, hat hier jemand Condor-Man gesehen? Ist euch aufgefallen, dass er da die Hauptrolle spielt? Ich hab den Film als Kind geliebt, aber ewig gebraucht, bis ich das gecheckt habe …).

Sarah Brightman plagt sich manchmal ein wenig mit der Partitur, meiner Meinung nach. Was lustig ist, wenn man weiß, dass sie für sie geschrieben ist. Ich glaube, sie ist ihr über weite Strecken fast zu tief (bekannt sind natürlich vor allem die hohen Töne, aber dazwischen ist Christine eher tief angelegt.). Ich bin aber auch nicht der riesige Fan von Luzia Nistler (die Wiener Ur-Besetzung). Ich mag z.B. Sierra Boggess in der Rolle gern, die die Partie im 25-Jahr-Konzert singt. Ich hab sie aber nie live als Christine in Phantom gesehen, aber dafür dann als Christine im Sequel Love Never Dies (das IMHO unter seinem Wert geschlagen wurde. Ich mag die Partitur, auch wenn es sicher anders ist, als sich viele erwartet haben).