Angst nach zwei Fehlgeburten

Das wird jetzt kein Thema welches man typischerweise in einem Game Forum findet und wenn es nicht erwünscht ist dann kann dieser Thread auch gerne geschlossen werden. Ich möchte es nur mal niederschreiben weil es mich fertig macht und ich mit niemanden darüber reden kann. Ich bin öfter hier im Forum unterwegs, hab mir aber aus Gründen der Anonymität einen zweiten Account für dieses Thema angelegt.

Ich möchte einfach mal meine Geschichte erzählen. Meine Frau und ich haben uns letztes Jahr dazu entschieden Kinder in die Welt zu setzen und kurze Zeit später wurde sie dann auch schwanger. Bei der ersten Untersuchung beim Frauenarzt sah alles gut aus und wir haben schon damit angefangen uns Namen zu überlegen und uns mit dem Thema Karenz auseinanderzusetzen. Außerdem haben wir uns eine größere Wohnung gesucht, weil die bisherige zu klein für ein Kind gewesen wäre. Nach 12 Wochen hatte meine Frau dann den zweiten Termin beim Frauenarzt und sollte eigentlich den Muter-Kind-Pass bekommen. Leider lief es anders. Meine Frau hat mich in der Arbeit angerufen und als ich abgehoben habe hörte ich sie nur weinen. Sie hat kaum ein Wort herausgebracht und sagte nur es stimmt was nicht. Daraufhin habe ich mir ein Taxi gerufen und bin nachhause gefahren. Dort hat sie mir dann erzählt, dass der Frauenarzt beim Ultraschall keinen Herzschlag feststellen konnte und das Baby tot sei. Meine Frau war zu diesem Zeitpunkt noch nicht lange in Österreich und sprach noch nicht besonders gut deutsch, weshalb ich erst mal die Hoffnung hatte, dass es nur ein Missverständnis war. Sie hatte wenige Wochen zuvor bei einem nicht mit der Schwangerschaft zusammenhängenden Arztbesuch schon mal eine schlechte Diagnose erhalten, die sich im Nachhinein einfach als Kommunikationsproblem herausgestellt hatte. Deshalb war es mir erst mal wichtig eine zweite Meinung einzuholen. Ich habe einen Haufen Ärzte angerufen und schließlich jemanden gefunden der sich bereit erklärte meine Frau noch am gleichen Tag zu untersuchen. Am Ergebnis änderte das leider nichts. Auch er hat festgestellt, dass das Herz nicht schlägt und der Embryo vermutlich schon vor 6 Wochen aufgehört hat zu wachsen. Meine Frau hatte etwas was sich „Verhaltene Fehlgeburt“ nennt. Das ist eine Fehlgeburt bei der der Embryo vom Körper nicht abgestoßen wird und man deshalb nichts davon merkt. Der Körper denkt weiterhin er wäre schwanger, aber das Baby lebt nicht mehr. In so einer Situation kann man zwei Dinge tun, entweder die Schwangerschaft über die Einnahme eines Medikaments abbrechen, so dass der Körper den Embryo ausscheidet, oder man entfernt den Embryo durch einen operativen Eingriff. Für das Medikament war die Schwangerschaft schon zu weit fortgeschritten, also musste ein Eingriff gemacht werden. Diesen Eingriff nennt man „Ausschabung“ und es ist leider genau das wonach es sich anhört. Meine Frau wurde eine Stunde nach dem Eingriff wieder nachhause geschickt und wir waren überrascht wie wenig Informationen wir vom Krankenhaus bekommen haben. Wir wussten nicht was passieren wird, was wir tun sollen, was normal ist und was nicht. Am ersten Tag ging es meiner Frau zumindest körperlich relativ gut was sich am nächsten Tag aber leider änderte. Sie bekam starke Schmerzen und verbrachte fast die ganze Woche im Bett. Ich habe währenddessen Kisten geschleppt, denn wir mussten in der gleichen Woche aus unserer alten Wohnung raus.

Die körperlichen Beschwerden legten sich mit der Zeit und auch gedanklich konnten wir nach einiger Zeit wieder nach vorne blicken. Einige Monate nach der Fehlgeburt entschieden wir uns es erneut zu versuchen. Der Frauenarzt hat uns erklärt, dass eine Fehlgeburt nichts ausergewöhnliches sei und 15-20% aller Frauen davon betroffen wären. Einen Grund könne man dafür selten finden und es war vermutlich einfach nur Pech. Meine Frau wurde schnell wieder schwanger und wir waren uns sicher, dass es dieses mal klappen würde. Zum Arzt wollte sie diesmal erst nach 8 Wochen gehen um sich nicht verrückt machen zu lassen und weil man davor in vielen Fällen ohnehin noch nicht sicher feststellen kann ob es dem Baby gut geht. In Woche 8 gingen wir also gemeinsam zum Arzt bei dem wir uns bei der ersten Schwangerschaft die zweite Meinung eingeholt haben. Leider wieder mit dem gleichen Ergebnis. Das Baby ist in Woche 6 stehengeblieben und es handelte sich erneut um eine verhaltene Fehlgeburt. Er hat uns daraufhin ins Krankenhaus geschickt um eine erneute Ausschabung durchführen zu lassen. Dort hat man meiner Frau stattdessen aber zu einer medikamentösen Lösung geraten, was uns sehr seltsam vorkam, da der Frauenarzt gesagt hat das wäre in ihrem Fall nicht möglich weil das Wachstum schon zu weit fortgeschritten war. Wir sind also erst mal ohne etwas zu tun nachhause gefahren. Meine Frau hat es dann geschafft den Oberarzt der gynekologischen Abteilung des Krankenhauses zu erreichen und ihre Situation zu schildern. Der sagte uns das gleiche was uns bereits der Frauenarzt gesagt hatte, für eine medikamentöse Lösung sei es vermutlich zu spät. Er hat dann meine Frau für den nächsten Tag ins Krankenhaus bestellt und die Untersuchung persönlich vorgenommen. Dabei kam er zum Schluss, dass eine medikamentöse Lösung ausgeschlossen ist und der Versuch nur in einem späteren operativen Eingriff enden würde. Der Eingriff wurde dann auch gleich am gleichen Tag vorgenommen.

Danach haben wir uns einige Monate Zeit genommen. Wir haben die Wohnung eingerichtet, waren im Urlaub und meine Frau hat einen neuen Job gefunden. Vor sieben Wochen wurde sie dann erneut schwanger. Diesmal haben wir die Schwangerschaft bei einem Spezialisten für schwierige Fälle betreuen lassen. Meine Frau muss jede Menge Tabletten schlucken, sich Hormone spritzen und wird laufend untersucht. Vor zwei Wochen hatte sie ihren ersten Ultraschalltermin. Dabei konnte man noch kein Herz schlagen sehen, aber das ist laut Arzt normal weil es noch so früh ist.

Morgen hat sie den zweiten Termin. Diesmal muss das Herz schlagen. Ich habe eine scheiß Angst vor morgen. Statistisch gesehen müssen wir eigentlich mit einer weiteren Fehlgeburt rechnen. Die Wahrscheinlichkeit für eine normal verlaufende Schwangerschaft nach zwei Fehlgeburten liegt laut diversen Internetseiten bei nur 25-40%. Noch eine Fehlgeburt schafft meine Frau nicht mehr und ich auch nicht.

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Hey, vielen Dank für dieses mutige uns sicher nicht leichte Topic.
So wie du schon richtig erkannt hast bist du alles andere als alleine und ich kenne auch gleich mehrere Paare wo es nach einigen heftigen Rückschlägen dann doch geklappt hat. Oftmals sogar wenn sie nicht mehr damit rechnen.

Umso wichtiger sind solche Beiträge wie deiner, den immer noch zerbrechen viele alleine auch an dem Druck das es doch unbedingt funktionieren muss: „geht doch bei allen anderen?“ Nein, und das sollte man thematisieren und nicht in das Tabu-Eck stellen.

Jetzt drück ich dir aber erstmal fest die Daumen für den morgigen Termin!

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Vielen Dank für die netten Worte. Es stimmt, dass sehr wenig darüber gesprochen wird obwohl viele davon betroffen sind. Auch wir haben es nur unseren Eltern gesagt, und auch das erst nach der zweiten Fehlgeburt. Wie oft es vorkommt wurde mir erst durch Beitrage in diversen Eltern Foren bekannt.

Die Cousine meine Frau hatte auch vier Fehlgeburten. Nach der dritten hatte sie eine Untersuchung, wo herausgekommen ist, dass ihr Körper etwas nicht selbst produzieren kann. Beim 4-ten hatte sie es zu spät gemerkt und beim 5-ten hats dann geklappt.

Riesenproppen das Kind - putzgesund und kräftig am lernen!

So - good luck und die Hoffnung niemals aufgeben!

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Phu, ich glaube das ist eine Angst, die jeder, der einen Kinderwunsch hat kennt. Daher hast du mein volles Mitgefühl und ich drücke euch die Daumen!

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ich kann dir auch nur bestätigen, dass sehr viele paare/frauen fehlgeburten hatten. in meinem bekanntenkreis hatten wirklich viele mädels fehlgeburten, auch mehrere, und auch sehr schwierige schwangerschaften. wir hatten eine ähnliche situation.
das hilft dir/euch in der aktuellen lage und mit euren sorgen/schmerzen zwar nur wenig, aber: ihr seid wirklich nicht „allein“.
ich hoffe es klappt bei euch und alles geht gut!

und verzweifelt nicht an der situation! es gibt auch - zb auch für den fall das ihr noch ein zweites kind möchtet - die option von pflegekindern (also dauerpflege). dazu kann ich dir ggf gerne auch via PM mehr erzählen (oder auch öffentlich, falls das jemanden interessiert)

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Hallo. Meine Frau und ich hatten auch eine Fehlgeburt. Es war damals die Hölle. Nach der Ausschabung wurde sie gleich danach wieder schwanger und unser Maximilian ist nun 3 Jahre.

Ich kann mir also vorstellen wie es Dir geht und wie Du feststellst, das Kinderkriegen ist eine unglaublich komplizierte Sache und es kann unendlich viel schiefgehen.

Bei einem gut befreundeten Paar starb das Kind eine Woche vor der geplanten Geburt.
Und die hatten danach mehrere Schwangerschaften wo das Kind nicht überlebte. Die waren dann bei einer Speziellen Klinik (gibt es mehrere in Österreich) die auf solche Fälle spezialisiert sind.
Inzwischen sind die Beiden Eltern von zwei tollen Mädels.

Ich kann Dir nur sagen, gebt nicht auf und ich drücke Euch alle Daumen für die Untersucheung.

lg Andreas

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Ich verstehe @Irgendwer s Angst - das ist ein Thema, über das viel zu wenig gesprochen wird, weil es wirklich vielen passiert, dass es bei der Schwangerschaft (oder auf dem Weg zur Schwangerschaft) Probleme gibt. Da kann man sich ziemlich schnell ziemlich allein fühlen, vor allem, wenn es rundherum scheinbar ganz plötzlich „klappt“. Oder jene, die auch gekämpft haben (wenn man dann doch im Freundeskreis drüber redet), plötzlich Glück haben.

Wir hatten es zwar nie so schlimm wie ihr, aber Freude und Leid liegen manchmal doch nahe beeinander. Schon das Warten darauf, ob diesmal ein Test endlich positiv wird (und dann halt noch das Warten, ob das auch „hält“ - danke, Filme und Serien, dass ihr uns erfolgreich einredet, ab dann wird sicher alles gut!), kann schlimm sein, aber man findet relativ wenige Orte, wo man sich über die Situation als Mann damit austauschen kann bzw. glaube ich auch, dass es für Männer oft nicht leicht ist, über diese Dinge zu reden (insofern Respekt, dass du das Thema hier eröffnet hast und es spricht auch für die Community, dass man hier offen drüber reden kann!). Dabei ist es auch für einen Mann eine schwierige Situation und eine gewisse Seelenhygiene ist wichtig, will man nicht an dem Problem ersticken.

Und selbst nachdem diese ersten Klippen endlich geschafft hatten, hat mich die Angst nie völlig logelassen. Bis zum Ende der dann letztlich doch erfolgreichen Schwangerschaft hatte ich jedes Mal die Angst, es könnte etwas mit dem Kind sein, und ich kann nichts tun. Wie froh ich war, als unsere Tochter dann da war (und ich damit halt auch endlich aktiv dafür sorgen konnte, dass es ihr gut geht), kann man sich vorstellen. Aber ich kann nur sagen: Es war jede Angst wert. Viel Glück, ich drück euch die Daumen!

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hi @Irgendwer,

super, dass du das thema aufgemacht hast; ich denke wir haben hier eine recht offene diskussionskultur ohne tabus, du bist bei uns auf jeden fall richtig.

in aller kürze (bin noch in der arbeit, aber das thema lässt mich auch nicht locker); viel haben meine vorredner e schon richtig geschrieben.

ich hab leicht reden, bin ja schon vater geworden; und ich hoffe, dass meine intention nicht durch die distanz und „gedanken in text gießen wie werden sie interpretiert“ falsch rüberkommt und dir einen wenn auch nur noch so kleinen lichtblick gibt:

das mit der angst ist völlig normal. die hast du immer, auch ohne fehlgeburt. ich kann mich an die ersten kontrolltermine bei der gyn erinnern, als man von außen noch nicht feststellen konnte, obs dem embryo gut geht oder nicht: je-des-mal angst, ob das kleine ding noch da ist, lebt, usw. - das war immer da;

auch dann bei den späteren terminen; organscreening: vlt sieht er was, was die gyn mit ihrem nicht-so-tollen-gerät nicht gesehen hat?

nach der geburt das gleiche: atmet es? sind die organe okay?

danach zu hause: atmet es? [wir hatten zuletzt ein pärchen im zimmer im kh, deren erstes kind hatte einen plötzlichen kindstot - sprich: hat einfach in der nacht aufgehört zu atmen]

und jetzt wo die kleine schon ein paar jahre ist: du hast angst, ob die erziehung die richtige ist, ob die ernäherung passt, sie keine krankheiten bekommt.

kurz: ich würde es nicht als angst bezeichnen, sondern die vollkommen richtige gefühlswelt, die ein elternteil hat. schon lange bevor das kind überhaupt auf die welt kommt. am anfang ist das noch ziemlich einschüchternd, va wenn einem das leben solche schicksalsschläge vor den latz knallt wie bei euch, aber du wirst dich damit arrangieren, wirst sehen.

ansonsten drück ich euch beide daumen, dass jetzt alles in ordnung verläuft. ich hab als mann jetzt zwei schwangerschaften und geburten miterlebt und wenn ich eins weiß ist, dass wir unseren frauen keine wirkliche hilfe sein können, außer eine seelische stütze. weil … was die frauen alles durchmachen - hut ab!

wenn du dich also weiter auskotzen möchtest, wenn dir etwas am herzen liegt nur raus damit. du bist bei uns gut aufgehoben.

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Hey @Irgendwer

Danke das du dieses „Tabu“-Thema hier öffentlich aufzeigst!

Ja, Kinderkriegen ist nicht für jeden leicht und teils echt wahnsinnig schwer.

Glücklicherweise haben meine Frau und ich bereits einen vier jährigen Sohn, aber auch bis dahin hat es lange gedauert.

Also…ich kenne meine Frau jetzt seit 14 Jahren.
2011 sind wir nach fünf Jahren zusammengezogen, 2013 geheiratet…zu diesem Zeitpunkt irgendwann auch die Pille abgesetzt, eben wegen Nachwuchs.
Naja…Pille der h*****sohn…die Hormone der Pille (Vermutung unsererseits) haben den Hormonhaushalt meiner frau so dermaßen durcheinander gebracht das sie nun unter Endometriose leidet (https://de.wikipedia.org/wiki/Endometriose).
2014 und 2015 eine OP.
Dann hat es endlich geklappt und 2016 kam unser Sohn auf die Welt, zwei Monate zu früh (Angemeldet waren wir im St.Josef KH zur Geburt, Überstellung ins SMZ Ost da die dort eine Neonatologische Station haben)… dann wieder Überstellung nach der Geburt, er lag ein Monat lang auf der IMC (Intermediate Care) im Wilheminen Spital. …die Geburt war im Übrigen auch kein Zuckerschlecken…ich war dabei und habs so gut wie geht verdrängt…(Spontangeburt, also kein Kaiserschnitt, und dann auch noch BEL (=Beckenendlage, also mit dem Popsch zuerst raus, statt Köpfchen)).
Seit meine Frau nun dann bei unserem Sohn abgestillt hatte, haben wir erneut probiert…also circa seit 2017.
Seit dem wieder drei Operationen wegen Endometriose (den Scheiß kannst du nur eindämmen mit Hormonen…was wiederum nicht geht wenn man schwanger werden will).
2017 eine laproskopische Endom. OP (vier Wochen Krankenstand)
2018 eine kleine Kyretage (anm. Ausschabung) (drei Wochen Krankenstand)
2019 Oktober eine große laproskopische Endom. OP mit 5x Narben (sechs Wochen Krankenstand).

zugegebener maßen: Sex hat zu diesem Zeitpunkt nicht mehr immer Spaß gemacht :frowning:

fast forward:
30.01.2020 endlich ein eindeutig positiver Schwangerschaftstest
06.02.2020 beim FA bestätigen lassen das wir (endlich wieder) ein Kind bekommen.
13.02.2020 das erste Ultraschallfoto, Embryo 0,3cm groß, Herzschlag…der FA meint wir sollen gleich am nächsten tag im Wunschspital einen Termin wegen Geburt reservieren.
14.02.2020 meine frau ruft im St. Josef wegen Termin an (sitzt am Sessel beim Esstisch)…fertig mit tel…steht auf…Blut.
ab zum FA (Ultraschall OK, Herzschlag da)…ab ins Spital (bestätigt vom FA).
naja, sie können nix machen außer hormonelle Unterstützung und strikte Bettruhe.
wir hoffen das beste und machen uns auf das schlimmste gefasst…Blutungen werden weniger.
wieder bestellt für den 18.02.
Wir hatten uns eigentlich schon auf das schlimmste vorbereitet…Frauenarzt sagt dann in der früh:
Embryo 0,6cm (doppelt so groß), Herzschlag wunderbar, liegt auch wunderbar in der Fruchtblase, besser als noch zuvor.
Weiterhin Bettruhe…meine Frau kommt zu Hause…ein paar stunden später…wieder Blutungen…nächster Kontroll-Termin am Freitag…

Das ist eine Achterbahn der Gefühle / Ängste / Hoffnungen, etc…es ist ein Grauß…zum speiben (psychisch)

Wir waren sogar noch am 12.2.2020 beim WIF (Wunschbaby Institut Feichtinger, Wien 13; gibt aber mehrere).

Mittlerweile sind wir in der 16. Schwangerschaftswoche, die nächste Untersuchung haben wir Ende kommender Woche.

Was für uns aktuell auch schwierig ist, ist das ein gut befreundetes Pärchen kurz bevor wir wussten das wir wieder ein Kind erwarten, eine Fehlgeburt (auch ganz am Anfang, mit Ausschabung) hatte.
Es wissen bereits ALLE in unserem Umkreis von unserer Schwangerschaft, nur wissen wir es nicht wie wir es genau Ihnen sagen sollen…allzu lange dürfen wir ja auch ned warten… :sweat_smile: …vor allem wenn sie dann zurück rechnen, wissen sie ja wiederrum das es bei uns geklappt hat, wo es bei Ihnen abgegangen ist… :cold_sweat:

Auch andere Freunde hatten nach ihrem ersten Kind, beim Versuch des zweiten einen Abgang.

Wahre Worte…die Realität wird leider viel zu selten aufgegriffen!

Auch kenne ich das Gefühl wenn quasi rund herum alle ohne weiteres ein Kind erwarten und man sich einfach nur denk „oida was machen wir falsch, warum will uns „gott“ strafen“ (oder ähnliche gedanken)…man sieht dann pärchen wo man sich denkt, he die sind doch noch viel zu jung (eine bekannte ist mit 14 schwanger geworden)…oder die stehen noch nicht mit beiden beinen im leben…oder dies oder das…

Ich kann dir leider nur ans Herz legen: Hoffe das Beste und rechne mit dem Schlimmsten, täglich.

Ich wünsche dir und deiner Frau auf jeden Fall viel Kraft und ganz viel Glück.

Edit: und alles jetzt während der Corona-Krise…ich hoffe das es bis Oktober bis zum geplanten Geburtstermin wieder einigermaßen normal wird das ich meine Frau wieder komplett begleiten kann.

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sags ihnen einfach. als wir damals unser kind verloren haben (ca 2-3 wochen nachdem wir auch „allen“ bescheid gesagt haben), hat uns ein paar tage nach dem tod eine der engsten freundinnen meiner frau informiert dass sie schwanger ist (es war ihr auch „unangenehm“). es hat uns irrsinnig für sie gefreut. zumindest in unserem fall war da dann kein zusätzlicher schmerz, sondern einfach ehrliche freude für die anderen!

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Irrsinnig schweres und auch für mich persönlich schlimmes Thema - hat mich 4 Jahre meines Lebens begleitet, mich (so denke ich) extrem verändert und viele Freundschaften gekostet…bin in der Zeit einfach nicht damit klargekommen und konnte Freunde die Kinder bekommen haben nicht sehen.

Bin normalerweise niemand der so persönliche Sachen in Foren teilt aber da ich in der Zeit wahrlich durch die Hölle gegangen bin hoffe ich vielleicht auch nur ein bisschen Hoffnung geben zu können, da es nach ewiger Zeit auch bei uns ein bzw. zwei Happy Ends gab.

Ich will gar nicht so groß ausholen, darum nur kurz um was es geht:

  • 2014 unsere erste Tochter im 8. Monat verloren (musste meine Frau „normal“ auf die Welt bringen) -
    danach riesen Probleme mit einer verwachsenen Plazenta und ich glaube 4 oder 5 Ausschabungen
  • danach bis 2017 noch 3 Fehlgeburten in der 8-12. Woche und 1 fehlgeschlagene IVF.

Da war ich dann eigentlich schon recht am Ende und in der Wartezeit auf die 2. IVF ist meine Frau dann plötzlich ungeplant schwanger geworden und 04/18 kam unsere Tochter zur Welt. Danach hat es ungeplant schnell wieder geklappt und 11/19 war unser Sohn da.

Die Schwangerschaften waren für mich dadurch jeweils 9 Monate Panik in der Erwartung einer schlechten Nachricht…
Ebenso, weils angesprochen wurde, Filme/Serien etc. wo Schwangerschaften vorkommen…wurden dann einfach ohne Kommentar gestoppt und ich hatte einen Kloß im Hals.

Ich wünsche euch alles erdenklich gute und viel Kraft!

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So einen Fall gab es in meiner Verwandtschaft auch…war allerdings afair im 9. Monat

– kleiner nachtrag zu meinem post vom nachmittag, falls das irgendwie falsch rübergekommen ist: ich wollte damit sagen, dass wir väter in der angst alle vereint sind. weil selbst wenn die schwangerschaft positiv verläuft, haben wir weiterhin sorgen und ängste. das ist eine kontinuierliche weiterentwicklung und, dass wir das wohl alle sehr gut nachvollziehen können, weil wissen wie es damals war.

wünsch euch alles gute für die kommende zeit!

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@Irgendwer Ganz viel Liebe geht grad an euch! :green_heart: Wirklich toll, dass du hier über dieses Thema schreibst! Danke. Wie vorher schon oft geschrieben wurde, ist das viel zu oft ein Tabu, obwohl es wirklich häufig vorkommt.
Ich kenne einige Frauen, die Fehlgeburten oder andere Probleme beim Kinderkriegen bzw. danach hatten, auch viele, die Abtreibungen hatten, und übrigens auch ein paar mit Endometriose. Und bei den meisten davon, die Kinder wollten, hat das Eltern werden trotz all diesen Vorgeschichten geklappt. Also gib die Hoffnung nicht auf! :slight_smile:
Was ich nun auch schon öfter erlebt habe, sind Paare, bei denen es nicht geklappt hat, und dann wenn sie „aufgegeben“ haben (z.B. Kinder ganz abgeschrieben haben oder sich für eine Adoption entschieden haben), wurde die Frau doch schwanger. Also, als sies „entspannter“ genommen hat (ich weiß, das sagt sich leicht). Und ich kenne auch mehrere Paare, die mit Adoptionen bzw. Pflegekindern sehr glücklich geworden sind. Eins davon hat mittlerweile drei davon. :smiley:
Konnten die Ärtz:innen denn sagen, woran die verhaltene Fehlgeburt liegen kann? Und ob man da irgendwie entgegenwirken kann?
Ich wünsch euch auf jeden Fall alles, alles Gute!

Die Pille unterdrückt eher die Symptome. Also ich schätze mal, dass durch das Absetzen, die Endometriose „aufleben“ konnte. Aber ich vertrau dem Hormonzeug eh auch nicht ganz. :roll_eyes:
Aber ganz großer Appell an das doch recht männliche Publikum hier: Wenn Frauen in eurem Umfeld an sehr starken Regelschmerzen leiden, oder es eben Proleme beim Kinder kriegen gibt, zieht Endometriose in Betracht. 1 von 10 Frauen hat die Krankheit, aber niemand kennt sie (auch Gyns sind häufig blind dafür). Starke Regelschmerzen sind nicht normal, das ist ein Mythos.
https://www.eva-info.at/was-ist-endometriose/

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ja das stimmt. der Gyn meiner Frau hat dies selbst nach der ersten OP abgetan, sie hat dann den Gyn gewechselt und dieser ist in Bezug auf Endo viel genauer.

Meinen größten Respekt, dass du das hier so offen berichtest! Ich selber habe keine Kinder und war auch nicht in der Situation. Diese Angst vor Fehlgeburten oder vor der Geburt eines Kindes, was geistige oder körperliche Einschränkungen, „kennt“ man aber. Also das Gedankenspiel zumindest. Aber eben ich auch nur das Gedankenspiel, deshalb kann ich nur ansatzweise überhaupt verstehen, wie es euch geht.
Aber ich will euch von Herzen alles Gute wünschen! Ich drücke euch die Daumen, dass es dieses Mal klappt! Ich finde es auch saustark, dass ihr zusammen diesen Käse gemeinsam übersteht. Da zerbrechen mit Sicherheit ständig Beziehungen dran, also seit in einer ruhigen Minute auch stolz auf euch, auch wenn das aktuell euch nicht wirklich hilft.

Also nochmal: Respekt fürs Teilen eurer Geschichte und ernsthaft alles Gute!!!

Vielen Dank für die vielen Antworten! Damit habe ich wirklich nicht gerechnet und es hat mir sehr geholfen alles zu lesen!

Der Ultraschalltermin am Donnerstag wurde leider kurzfristig abgesagt. Wir haben einen neuen Termin für Samstag bekommen, was nochmal für zwei zusätzliche Tage Nervosität gesorgt hat. Am Samstag habe ich meine Frau dann zum Termin gebracht und im Auto auf das Ergebnis gewartet. Eigentlich wollte ich mit reingehen, aber meiner Frau war es lieber das alleine zu machen. Nach einer halben Stunde kam dann eine Nachricht von meiner Frau in der sie mir ausgerichtet hat, dass sie fertig ist und ich sie nun abholen kann. Auf meine Frage ob alles in Ordnung sei kam nur ein: „Besprechen wir das im Auto“. Ich habe daraufhin schon das schlimmste befürchtet. Es stellte sich aber dann heraus, dass meine Frau mir die gute Nachricht einfach nur nicht übers Telefon sagen wollte. Das Herz hat deutlich geschlagen und der Embryo ist schon knapp über 12mm groß. Über 5mm sind wir bisher noch nie hinausgekommen, weshalb ich aktuell recht zuversichtlich bin. Der nächste Ultraschall wird in 5 Wochen stattfinden.

Leider nicht. Das Blut meiner Frau wurde getestet und keine Auffälligkeiten festgestellt. Nach dem zweiten mal haben wir auch den Embryo auf Chromsomstörungen testen lassen. Danach konnten sie uns zwar sagen, dass es ein Mädchen geworden wäre, aber sonst wurde nichts auffälliges festgestellt. Die Frauenärztin hat meiner Frau in der aktuellen Schwangerschaft zusätzliche Hormone und ein Mittel zur Blutverdünnung verschreiben. Sie meinte zwar, dass das aufgrund der Tests nicht unbedingt notwendig wäre, aber es würde auch nicht schaden. Update nach der Geburt: Mittlerweile sind wir uns ziemlich sicher, dass es am Blut lag. Während der Schwangerschaft wurde festgestellt, dass das Blut meiner Frau trotz eingenommener Blutverdünner immer „dicker“ (keine Ahnung wie der medizinische Begriff lautet) wurde obwohl es vor der Schwangerschaft und jetzt auch nach der Geburt normal ist. Deshalb viel das bei den Tests vor der Schwangerschaft und nach den Fehlgeburten nicht auf.

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Toitoitoi…ich wünsch euch dann nochmals alles erdenklich gute!!!

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Freut mich zu lesen, drücke euch weiterhin ganz fest die daumen!!

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