Tinnitus - Erfahrungen

Hallo Leute,

da es mich seit ca. 18.02 getroffen hat und ich aktuell auch im K-stand bin, wollte ich fragen, ob jemand von euch auch das Problem hat mit Tinnitus und wie er drauf reagiert hat bzw. eventuelle Behandlungen gemacht hat.

Bei mir sind es 2 Töne - ein sehr hochfrequenter, der mich den ganzen Tag merklich begleitet und mich auch einschränkt in meinem Tun. D.h. ich kann z.b.: kaum TV schauen, Serien, wo es hektisch wird, lauter, Musik spielt sind für mich aktuell nicht schaubar (Altered Carbon, 2 Min. 2 Mio. etc…) - die einzige die momentan geht ist Mad Men.

Des Weiteren alles wo natürlich Umgebungslärm laut ist (Autofahren, Kino, Konzerte etc.) bzw. selbst bei unseren morgentlichen Meetings in der Arbeit wars mir zu laut, dass ich mir am liebsten eine Stricknadel durch den Kopf gebohrt hätte.

Ursache bei mir - zu 100% Stress - in der Arbeit habe ich oft den Satz gelassen bzw. dann zu Hause über die Arbeit:„Ich kann das nicht mehr hören!“, bis halt dann meine Ohren zugemacht haben.

Einen Mittelfrequenten trage ich auch noch mit mir rum, der aber nicht so dramatisch ist und nur hörbar, wenn es ganz still ist, da ist der erste wirklich wesentlich belastender… Institut Zeileis in Gallspach habe ich schon kontaktiert, die haben gute Erfolge bei Tinnitus und leider aktuell wegen dem Corona-Schas geschlossen… (wird wohl erst wieder ab 15. Mai weitergehen und bis dahin sind es noch 5 Wochen…)!

Wer ist von euch da betroffen?

Hab ich auch schon seit Jahren. Kein HNO konnte mir helfen. Es ist jedoch eine Lautstärke und ein Ton der mich nicht stört. Hör ihn nur wenn ich mich drauf konzentriere.

Ich hatte meinen Tinnitus mit 37 vor zwei Jahren. Bin zum Glück gleich zum Arzt gegangen (je schneller desto besser) und habe dann alle 2-3 Tage eine Infusion bekommen. Nach 4 Wochen war der Spuk zum Glück vorbei.

Wüsste nicht was ich gemacht hätte. War extrem stark bei mir und ich bin fast Irre geworden.

Seit 13 Jahren, Puls-synchroner Tinnitus oftmals in Kombination mit Migräne mit optischer Aura.

Ich hab alles durch, damals kam der bleibende Tinnitus nach vier Hörstürzen. Die damalige Kortison Therapie von 8 Wochen half wenn nur kurzfristig bzw. In dem Moment der Verabreichung.

Nachdem ich bei verschiedenen Ärzten war und auch privat Leute gesucht habe die mir helfen inklusive diverse MRTS vom Kopf, CTs, Medikamente und Therapien half nur eines: Ruhe finden, Leben umgestalten.

Klar mit den Rauchen damals aufgehört aber im Grunde war es das was du eh auch schon geschrieben hast 100% Stress. Nicht nur beruflich sondern auch privat, psychische Unruhe, physische Nervosität bis hin zur Depression.

Weg hab ich ihn nie bekommen und wenn ich im Stress bin und oder privat einfach Spannung ist höre ich ihn immer noch. Ich wollte damals sogar von nach Kiel zu der Bekannten Tinnitus und Migräne Klinik, Horror.

Was mir heute noch hilft: Professionelle Massage bzw. Chiropraktiker auf den schwöre ich.

@smashpro - klingt gut bei dir - hattest das wegen einem Knalltrauma oder stressbedingt?

@Punisher - das klingt wirklich heftig - 4 Hörstürze! Hoffe, dass du da keine Beeinträchtigung beim Hören hast (Hörverlust). Hast du schon mal das Zeileis Institut in Gallspach kontaktiert? Die sind auch seit 25 Jahren im Bereich Tinnitus unterwegs und haben sehr gute Erfolge bzw. auch bei anderen, wenn man die Leserbriefe so lest (40% Behinderung und kann z.b. wieder normal gehen).

Freut mich ja, dass du wieder mehr im Forum bist, kann mich noch erinnern, als du deinen Abschied angekündigt hast, weil du nicht mal mehr zocken etc. konntest - wohl genau in der Zeit, wo es dich wie o.g. so heftig erwischt hat.

Selbst kann ich mir ja nix vorwerfen (außer, dass ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber nicht geschnuppert hatte), weil ich wirklich aus meinem Burnout mit 34 gelernt hatte. D.h. ich gönne mir viel (Essen gehen etc.), wir kochen extrem hochwertig, habe eine superstabile/sehr gute Beziehung mit meiner Frau, mache Sport, gehe immer wieder zu meiner Psychotherapeutin (@Nandor :wink: ) und schau wirklich auf mich.

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Eventuell hilft dir ein Psychotherapeutischer Ansatz:

Elisabeth Lukas - Konzentration und Stille: Logotherapie bei Tinnitus und chronischen Krankheiten

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Nett und sehr aufmerksam, dass sich jemand aus dem Forum sogar an meinen „Ausstieg“ erinnert :slight_smile:
Ja das war damals das komplette Tief. Die Gefäße die am Ohr vorbeiführen waren dazumals nicht dicker als eine Stecknadeln was den Tinnitus extrem laut machte und in Kombi mit der allgemeinen gesundheitlichen Situation rund um die Migräne weder spielen, Großartig Filme schauen bzw. gar lesen fast unmöglich machte.

Der Tinnitus ist halt leider teilweise später nicht nur mehr zu hören gewesen sondern das pulsynchrone pulsieren gar mit Schmerzen verbunden, da die Durchblutung in der linken Gesichthälfte nicht so funktioniert hat wie es sein sollte. Ein Spezialist in AKH hatte dazumals nur eine Option nur die war mit einer OP verbunden in der man das Hirn hätte anbohren müssen. Frage nicht!

Wie kurz erwähnt war meine Rettung vor allem auch das massieren und „einränken“ der damit verbundenen Nerven/Knochen durch einen Chiropraktiker, den kann ich dir raussuchen. Der behandelt dein Genick oder ganz andere Teile des Körpers teilweise so, dass man es richtig aufploppen hört und der Tinnitus oftmals über Wochen verschwindet.

Neurologe hat damals leichte Antidepressiva Verschrieben welches den Körper etwas runtergefahren hat, auch das hat den Tinnitus erträglicher gemacht aber man war halt zach und in meinen Fall eher lustlos drauf, was eigentlich nicht der Fall hätte sein sollen.

Naja also Tinnitus ist Mitunter sicherlich das mühsamste was ich bis dato hatte, Migräne etc. Geht wenigstens vorbei aber beim Tinnitus fühlt man sich sehr hilflos.

Wünsche dir natürlich, dass du deinen im Griff bekommst und sich das ganze positiv entwickelt.

Klaro erinnere ich mich daran, warst ja auch immer im Dauergespräch mit Rex im „Austria Wien“-Thread. :wink: - Wie habens denn das mit den Gefäßen rausgefunden? Wurde da ein CT/MR gemacht? Weil anders kann ich mir ja das nicht vorstellen.

Aber das mit dem Pulsieren klingt auch richtig, richtig heftig, wenn es bei dir eben mit Migräne und Stress etc. auch zu tun hatte, dann ist bei mir der Eindruck, dass du auch der Typ Mensch bist, der immer „Alles für andere tut“, besonders in der Arbeit und dann gar nicht merkt, das quasi die Welle des Drucks hinter ihm immer größer und größer und größer wird, aber irgendwann bricht sie dann. Kenne ich - ich bin/war der Typ auch früher. Etwas besser mittlerweile, aber wie man beim Tinnitus sieht, noch immer nicht ganz weg…

Das mit Einrenken etc. kenne ich. Ich setze da aber eher generell auf die östliche Medizin, mit Guasha, Akkupunktur etc.aber eben momentan durch Corona nicht möglich - die dürfen wohl erst am 15. Mai wieder öffnen… Leichte „Glücklichmachpillen“ habe ich auch erhalten, muss sagen, dass diese wirklich helfen und wenn mal wieder so eine „Verzweiflungswelle“ kommt, dann wird dieses Gefühl zum Glück „überdeckt/weggewischt“ - das ist schon extrem hilfreich.

Werde das schon schaffen - baue da ganz viel auf das Zeileis Institut! Aber ansonsten geht es dir wieder (viel) besser - kannst wieder Filme guggen, zocken etc.?

Ja voll CT / MRT damals mehrere Male durch.

Filme gehen durchwegs gut. Spiele mittlerweile auch wieder. Aufpassen sollte ich bei z.b FIFA, GTA und zum Beispiel Rayman die 2D Spiele der letzten Jahre.

Gefährlich ist ab und an YouTube. Weise Hintergründe mit grellen Farben. Dieses graue Zeitungspapier wenn der Druck schlecht ist. 3D Animationen und Lasersachen.

Wünsche dir viel Erfolg mit dem Institut und weiterhin alles Gute.

Hallo, bin neu hier im Forum und das ist mein erster Post. Ich höre seit längerem den Podcast zum einschlafen und bin dadurch auf das Forum hier gekommen. Das ich ihn zum einschlafen höre ist aber positiv gemeint den ohne eine Geräuschkulisse kann ich nicht schlafen.
Ich habe seit 2011 Tinnitus, 2 Grad kompensiert. Das heißt der eigentliche Ton, bzw. es sind auch 2, ein hoher Frequenzton und ein pulsierender tiefer Ton beeinträchtigt mich mittlerweile nur wenig im Alltag. Auslöser war/ist eine Fehlstellung des Kiefergelenks in Kombination mit Stress. 2 Hörstürze, alle 3 Monate Mittelohrentzündung über mittlerweile 15 Jahre, zig mal Trommelfell angeschwollen so das es aufgestochen werden musste, 4Röhrchen im Ohr was die Belüftung verbessern sollte und etliche Medis haben ihr übriges getan.
Nach dem der Ton das erste mal auftrat wurde ich schlecht beraten von meinem Physiotherapeuten und bin erst zu spät zum Doc gegangen so das jegliche Gegenmaßnahmen keine Wirkung mehr hatten. In den erstem 3 Monaten nach dem ersten Auftreten besteht die Chance es durch Blutverdünner in den Griff zu bekommen.

Am Anfang habe ich schwere Depressionen gehabt und wollte keinen mehr sehen. Gesprächen konnte ich nicht mehr folgen und die Konzentration ließ nach. Musik hören ging zum Glück wenn ich nicht gerade eine Entzündung oder ähnliches hatte. Zocken fiel mir schwer und mein soziales Leben fand nur wenig statt.
Ich habe dann meine Einstellung dem Tinnitus gegenüber geändert weil ich so nicht mehr weiter machen konnte. Ich habe akzeptiert das er ein Teil von mir ist und er mir was sagen will…ja, hört sich erstmal komisch an. Aber ich höre ihn jetzt nur in Stresssituationen und kann ihn komplett ausblenden in vielen Fällen. Ich weiß das er immer da ist, aber er stört mich nur wenn ich unter Druck stehe. Tagsüber jedenfalls. Nachts ist es immer noch übel, da helfen mir Geräusche in einem bestimmten Frequenzbereich…Regen z.b. im 200 kHz Bereich…da gibt es verschiedene, White Noise, Brown Noise etc also durchgehende tiefes oder hohes Rauschen.
Was ich damit sagen will ist, versuche nicht an das Geräusch zu denken, das ist das beste was du machen kannst. Das sagt dir bestimmt jeder 4 oder 5 und man selber denkt dann auch nur WIE ZUR HÖLLE SOLL DAS GEHEN, aber es geht in sehr vielen Fällen irgendwann von ganz alleine. Ich habe immer solche Momente in denen ich denke, weg isser…ich hör ihn nicht mehr. Dann konzentriere ich mich drauf und dann ist er wieder da. Versuche damit Frieden zu schließen alles andere war in meinem Fall eher kontraproduktiv.
Entspannung nach Jakobsen soll auch gut sein, ist aber nicht meins irgendwie.

Ich hoffe du bekommst das hin

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Danke für deinen Beitrag - klingt auch extrem heftig! Beim Einschlafen habe ich z.B.: nie Probleme. Bei mir ist es halt genau das Gegenteil, wenn ich viel mache bzw. mein Kopf gefordert ist oder äußere Einflüsse (Temperatur, Bewegung, Feuchtigkeit, Lärm etc.) verarbeiten muss, dass es extrem unangenehm wird und quasi das System wieder runterfahren muss, damit es sich wieder beruhigen kann…

Hallo willkommen im Forum und vielen Dank für deinen Beitrag!

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Viel hängt halt vom Subjektiven empfinden jedes einzelnen ab. Ich gehe im Juni auf Kur in eine Fachklinik für HNO und Tinnitus. Mal sehen was da so passiert. Große Hoffnungen habe ich ehrlich gesagt nicht, aber ich bin seit 1Jahr Krankgeschrieben und von daher versuche ich das mal. Die Klinik heißt MediClin Bosenberg Klinik falls es dich interessiert.

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Bin grad über diesen Beitrag gestolpert, und dachte mir, ich teil den mal an dieser Stelle.
Anscheinend werden an der Universität Regensburg auch noch Studienteilnehmer (und vielleicht auch *innen) gesucht.

Das ist für mich klar wie Kloßbrühe, dass der Tinnitus durch Emotionen etc. beeinflusst wird. Das ist bei mir ähnlich. Die einzigen Unterschiede für mich sind, ob der Tinnitus jetzt kommt von einem:

  • Knalltrauma, Konzert, ständige hörbare Lärmbelastung oder
  • Stress, Arbeit, Verluste/Tode etc.

Aber das Thema ist einfach viel zu umfangreich, um es auf kleine Dinge runterzubrechen. In der TCM bzw. z.B.: bei meinen Tönen, Frequenzen, gehen wir von einer Energiebahnblockade aus für die Versorgung des Ohres (Leber, Gallenblase).

@ResH - ich werde z.b. auch nun das versuchen - auf FB gibts da auch Erfahrungen bzw. massive Verbesserungen im Bereich Tinnitus.

Das Stress und äußere Umstände den Tinnitus beeinflussen ist bei mir auf jeden Fall so. Laut meines Arztes soll ich versuchen mich nicht aufzuregen. Das ist in vielen Fällen leider nicht so einfach. Wenn ich bei Sekiro mal wieder zum xten mal sterbe weil der Boss einfach zu krass ist muss ich mich schon zusammenreißen. Beim Autofahren bin ich auch sehr ruhig geworden…lächeln und winken hilft.
Ich merke das aber tatsächlich, bin ich entspannt ist es leiser und umgekehrt. Deshalb zocke ich nur noch sehr wenig Online Deathmatch etc…

@Aztec_Mystic
Hast du mal Akupunktur versucht? Das hat doch auch was mit Energiebahnen und deren Fluss zu tun. Von diesem Pflaster höre ich das erste mal, aber probieren kann man es ja.
Du hast recht, das Thema ist sehr komplex, da spielen etliche Faktoren eine Rolle und jeder muss individuell behandelt werden. Die Krankenkassen gehen auch eher Stiefmütterlich damit um leider.

Zusammenfassung: Nach ca. 10.000 EUR Vorinvestition (werde wohl in Summe max. 5.000 zurückbekommen) kann ich wieder halbwegs normal leben/arbeiten. Was mir sehr geholfen hat, war die HBO (Unterdrucksauerstofftherapie) in Traunstein/Deutschland.

Zum Glück kann ich sehr gut Sport machen, was mir nach wie vor hilft. Die extremen Spitzen haben sich reduziert und in der Arbeit komme ich auch relativ gut durch. Autofahren (länger) ohne Ohrenstöpsel geht trotzdem nicht, aber in Summe hat es sich sehr verbessert.

War es früher 100% Belastung sind wir jetzt bei ca. 45%…

Für jeden der meinen Ton „hören“ will…

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Also für alle die den Mut nie verlieren möchte oder wieder Motivation suchen.

Situation hat sich bei mir in Summe schon sehr gebessert. Im Grunde kann ich wieder alles machen wie früher. Spiele ja sogar Beat Saber mit „lauter“ Musik, sprich Kopfhörer oder über Surroundanlage.

Die Arbeit an der Bezirkshauptmannschaft und die Lebensveränderung haben da mit Sicherheit enorm viel beigetragen und verbessert. In Summe hat mich das Ganz dann doch 7.000 EUR gekostet, aber das ist halt so und ich kann nur hoffen, dass man das mit der HBO Therapie doch wieder fördern wird.

Was den Ton, aber wieder kurzzeitig verstärkt, war letztens interessant… die Maulwurfvertreiber z.b. sind da ganz unangenehm für mich, da diese offensichtlich genau die Frequenz meines Tinnitus treffen, aber zum Glück nur kurz und so ein Ding hat ja eh nicht jeder stehen. :wink:

Fazit: NIE aufgeben, immer nach Optionen suchen, mit Leuten reden, sein Leben anpassen, dran bleiben, dran arbeiten, entspannen, Dinge tun, die einem Spaß machen und gut tun und immer hoffen, dass sich alles zum Positiven wendet!

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Vielen Dank für deinen Bericht den ich gerade auch an mehere Leute weitergeleitet habe die davon betroffen sind!

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