Spiele, die ich vermisse #162: Die Siedler II: Veni, Vidi, Vici

Seit dem letzten Eintrag sind einige Dinge passiert und einige Ereignisse, die diesen Eintrag überhaupt erst ermöglicht haben, schon wieder in der Vergangenheit. Ostern zum Beispiel ist schon wieder eine ferne Erinnerung, steht mit diesem Spiel aber für mich klar im Zusammenhang. Aber spielerisch viel wichtiger: Mit Anno 1800 ist die langerwartete Fortsetzung der beliebten deutschen (gut, in ihren Wurzeln eigentlich österreichischen) Aufbausimulation erschienen. In meinem Haushalt hat dies zwei sehr verschiedene Reaktionen ausgelöst: Meine Frau war hin- und weg und baut und baut. Und ich? Ich gebe zu: Ich kann schon seit dem ersten Teil mit Anno nichts anfangen. Für mich ist es vor allem schade, dass es Anno in der Publikumsgunst geschafft hat, sich gegen Die Siedler durchzusetzen – und diese Reihe so nebenbei auch noch seinen Wurzeln treuer blieb als „meine“ Serie. Rein aus Protest habe ich deshalb Anno Anno sein lassen und mich auf die Retro-Schiene begeben. Mein Ziel? Die Siedler II: Veni, Vidi, Vici.

Wir schreiben das Jahr 1996: Der erste Teil von Die Siedler war ein Hit, obwohl er sich zunächst auf die eigentlich schon im sterben liegende Amiga-Plattform konzentriert hatte. Nein, das Spiel war nicht fehlerlos, aber die Wusel-Simulation mit besonderem Charme hatte ihr Publikum erreicht. Kein Wunder, dass man bei Blue Byte über ein Sequel nachdenkt. Nicht zur Verfügung dafür steht Volker Wertich, der den ersten Teil fast im Alleingang entwickelte, aber nun etwas Abstand von seinen Wuselmännchen braucht (er sollte bei „Die Siedler III“ zurückkehren und ist seit 2018 wieder bei Blue Byte, um am kommenden Sequel zu arbeiten). Stattdessen setzte man auf Thomas Häuser, der beim Vorgänger Teil der Quality Assurance war und einige interessante Vorschläge für Verbesserungen des Gameplays gemacht hatte, die allerdings aus Zeitgründen nicht mehr umsetzbar waren. Offensichtlich war er damit positiv aufgefallen, denn nun wurde er für das Sequel angeheuert.

Die Siedler II war insofern ein klassisches Sequel, als man keine größeren Experimente wagte. Noch immer gab es die bekannten Warenkreisläufe, bei denen z.B. Holzfäller Bäume umhacken, deren Stämme dann im Sägewerk zu Brettern verarbeitet werden, während der Förster neue Bäume pflanzt. Oder die Nahrungskreisläufe, bei denen z.B. der Bauer Korn anbaut, das dann sowohl von der Mühle zu Mehl und weiter zu Brot verarbeitet, oder vom Schweinebauern verfüttert und dann zu Fleisch gemacht werden kann. Diese Nahrung – die auch von Fischern oder jetzt neu Jägern kommen kann – dient dann wieder dazu, die Bergarbeiter zu ernähren, die neben Steinen auch Erze und Kohle fördern. Und so weiter. Tuning gab es hier eher in Details – Gebäude wie ein Brunnen, um Wasser zu fördern (aber nur dort, wo Grundwasser vorhanden ist), wurden ebenso hinzugefügt wie ein Bierbrauer (ohne Bier keine Soldaten). Aber das war eher Feintuning als wirklich Revolutionäres.

Ebenfalls altbekannt: der Wegebau. Einmal mehr bauen wir also zwischen den Gebäuden Straßen, die wir mit Fähnchen (die als Kreuzungspunkte dienen) unterteilen können, und jedem Abschnitt wird ein Träger zugeteilt. Anders als in Teil eins hat man dem Spiel eine Automatik verpasst, die ohne unsere Detailentscheidungen Punkt A mit Punkt B verbindet. Ja, dadurch verlieren wir natürlich die Möglichkeit, uns genaue Gedanken über die Steigung zu machen, aber in normalen Situationen reicht die Automatik vollkommen (und wenn nicht, können wir weiterhin manuell arbeiten). Bis heute ist der Straßenbau für viele Spieler eigentlich DAS Feature schlechthin, das ihnen zu „Die Siedler“ einfällt, und das spricht für den Erfolg der ersten beiden Teile. Warum? Weil dieses Feature mit Ausnahme von „Aufbruch der Kulturen“ bzw. den Remakes von Teil II zum letzten Mal zu sehen war. Für die folgenden Teile wurden neue Ideen für den Warentransport umgesetzt.

Apropos Transport, hier gab es eine weitere Neuerung: Statt nur auch die Option des Transports über Seen via Boot als Trägerersatz zu erlauben, gab es nun eine Werft und den Hafen, der quasi als spezielles Warenlager mit Benefit fungierte: Zwischen ihnen konnten Schiffe reisen und automatisiert Waren zwischen den diversen Anlegestellen hin- und herbewegen. Klingt gut? Einerseits ja, weil es auch Maps mit jeder Menge Wasser ermöglichte bzw. Leveldesigns, bei denen wichtige Ressourcen erst auf einer anderen Insel zu finden waren. Andererseits nein, denn das System funktionierte eher schlecht als recht. Immer wieder dauerte es eine kleine Ewigkeit, bis scheinbar zufällig die richtigen Materialien transportiert wurden, und in einer Partie, die ich kürzlich gespielt habe, weigerte sich das Schiff, einen Soldaten mit zu nehmen, der stattdessen von Hafen zu Hafen am Landweg spazierte (aber dadurch auch nie dort ankam, wo er ankommen hätte sollen, bis ich die Straßenverbindungen abriss).

Schiffe spielten auch eine wichtige Rolle in der Kampagne. Anders als in Teil eins, bei dem 30 immer schwerer werdende Maps ohne Handlung auskamen, gab es diesmal nämlich sogar eine Geschichte. In dieser ging es um schiffbrüchige Römer, die ein mysteriöses Tor mit der Inschrift „Lasse dich nieder, um voranzuschreiten“ entdecken. Tatsächlich stellt sich heraus, dass man hiermit auf mysteriöse Weise von Insel zu Insel gelangen kann – nur leider werden abgesehen von der ersten Karte diese Locations von schon länger dort lebenden Völkern bewacht, weshalb man wie im ersten Siedler-Teil eben nicht nur friedlich siedeln, sondern auch kämpfen muss. Der Soldat ist die Spitze der Warenkette (er benötigt neben Bier immerhin auch Waffen aus Eisen und für die Beförderungen Goldmünzen). Dennoch kann gerade der Kampf manchmal ein wenig zum Hemmschuh werden – immerhin braucht man Soldaten für jedes Wachhäuschen, die man auch nicht ohne Gebietsverlust so einfach abreißen kann. Da wird es ab und an ein wenig dünn in Sachen Soldaten und ein schneller Eroberungsfeldzug scheitert am fehlenden (oder auch nur zu weit entfernten) kämpfenden Personal. Dafür kann man nun auch ohne Kämpfer zumindest ein bisschen Chaos beim Feind anrichten – ein Katapult benötigt keine Soldaten, sondern nur Steine, kann aber auch nichts erobern, sondern nur zerstören. Das Thema „Eroberung“ spielte übrigens auch in der später folgenden neuen Kampagne der Erweiterung von Die Siedler II eine Rolle, in der man gleich die ganze Welt besiedeln durfte. Dazu kamen auch noch weitere Karten für das freie Spiel, ein Karteneditor und ein neues Landschafts-Set mit einer Schneelandschaft.

Übrigens waren die beiden Kampagnen das Resultat eines langen Schaffensprozesses, in dem man mehrere Ideen wieder verwarf. Der Versuch, interaktivere, spannende Maps zu kreieren, vertrug sich nämlich nicht besonders mit dem „Die Siedler“-Prinzip. Wer will immerhin eine gewisse Struktur bzw. Vorgehensweise vorgeschrieben bekommen, nur weil man sonst gewisse zu einem gewissen Zeitpunkt eintretende Ereignisse nicht bewältigen kann? Eben. Also blieben die Karten dann doch recht offen, nur eine gewisse Storyline als Rahmenhandlung blieb übrig. Diese stellte auch auf sehr geringe Art und Weise ein Tutorial dar. Das fehlende Hilfesystem wurde selbst von Häuser im Nachhinein häufig kritisiert. Wir sprechen aber auch noch von einer Ära, in der Handbücher einfach dazugehörten, also fiel das damals weniger ins Gewicht als heute.

Dennoch war das Spiel ein voller Erfolg und steht wohl gerade deshalb für die meisten Siedler-Fans für DAS Siedler-Erlebnis schlechthin. Kein Wunder, dass kaum ein Spiel der Reihe so oft portiert und nochmals aufgegriffen wurde. Das begann schon mit der Mac-Version des österreichischen Teams Similis (1998), die allerdings nur unter großem Aufwand portiert werden konnte (Macs basierten damals auf einer völlig anderen Prozessorarchitektur als der klassische Windows-PC, wodurch etliche Programmiertricks, die das Spiel auf den damaligen Rechnern möglich machten, nicht einfach 1:1 repliziert werden konnten). Mangels Support von Apple und schwachen Verkaufszahlen entschloss man sich bei Blue Byte, folgende Spiele nicht mehr für diese Plattform zu portieren – ein Entschluss, der recht lange Bestand hatte.

Das verhinderte allerdings nicht, dass Die Siedler II weiter geportet wurde. So erschien 2007 eine Version des Spiels für den Nintendo DS (obwohl es ein Port von Teil II war, hieß es hier allerdings nur „Die Siedler“), die auf Stylus und zwei Bildschirme optimiert wurde. Die Umsetzung war an und für sich detailgetreu, wurde allerdings für zahlreiche Bugs und suboptimale Steuerung (z.B. wurden zwar beide Screens genutzt, man musste allerdings immer umschalten, welcher unten und welcher oben war, da der Stylus natürlich nur „unten“ funktionierte) gescholten.

Bild: Die Siedler DS

Zum Zeitpunkt des DS-Releases erlebte das Gameplay des zu diesem Zeitpunkt schon Klassikers allerdings ohnehin eine Renaissance. Das mittlerweile zu Ubisoft gehörende Blue Byte erkannte, dass es noch immer Fans der klassischen Spielweise von Die Siedler II gab, von der man sich mit Die Siedler III und IV in gewissem Maße, mit Erbe der Könige aber fast völlig entfernt hatte. Deshalb veröffentlichte man 2006 zum zehnjährigen Jubiläum Die Siedler II: Die nächste Generation. Back to the roots war das Motto, und das merkte man dem Spiel sofort an: Die alten Gebäude waren zurück, der Wegbau wieder ein zentrales Gameplayelement; neu war die Story, die zwar der ursprünglichen ähnelte (ein Schiffbruch, das Treffen mit anderen Völkern), aber auch das Mysterium des Verschwinden der Frauen Roms in den Mittelpunkt stellte.

An fast allen Ecken und Enden widerstand man bei DNG der Versuchung, das Gameplay zu modernisieren. Thomas Häuser erklärte dazu, dass eine kleine Veränderung, wie zum Beispiel direkte Kontrolle über Soldaten, schon ein anderes Spiel ergeben würde. So blieben vor allem kleinere Änderungen übrig, wie ein neues User-Interface, ein Tag-Nacht-Zyklus, dass abgerissene Gebäude einen Teil der Rohstoffe zurückgaben oder die Möglichkeit, Militärgebäude aufzurüsten. Dazu kamen Zugeständnisse an die Zeit, wie ein Online-Multiplayer, ein an höhere Auflösungen angepasstes User-Interface und vor allem eine überarbeitete Grafik, die mit 3D-Optik statt Pixellook punkten wollte, aber dabei ehrlich gesagt reichlich an Charme verlor. Später folgte noch ein neues Add-on, das die Geschichte der Wikinger erzählte.

Bild: Die Siedler II: Die nächste Generation

Lasst mich an dieser Stelle noch kurz auf die Folgen dieses Spiels eingehen, da es kurz so aussah, als würde es die Serie maßgeblich prägen: Auch wenn Die nächste Generation außerhalb des deutschsprachigen Raums relativ wenig Aufmerksamkeit generierte, machte das Spiel den Verantwortlichen klar, dass das alte Gameplay tatsächlich noch viele Fans hatte, die man mit den letzten Teilen ignoriert hatte Man entschloss sich deshalb, die Siedler-Reihe in zwei Pfade aufzusplitten: Der Evolutionspfad würde das Gameplay beständig weiterentwickeln und die Richtung weiterführen, die Teil III begonnen hatte. Im Ausgleich dazu würde es den Traditionspfad geben, der sich an Die Siedler II orientieren würde. Ersteres führte zu Die Siedler VI: Aufstieg eines Königreichs, das sich von den Warenketten entfernte und stattdessen Bedürfnisse in den Fokus stellte – der Vergleich mit Anno war durchaus zulässig. Pfad zwei führte zu Die Siedler: Aufbruch der Kulturen, das Elemente aus Die Siedler II und III übernahm und zu einem neuen Spiel zusammenführte.

Trotz der stark publizierten Aufsplittung der Siedler-Reihe war es das aber auch schon wieder mit den beiden Pfaden: Schon vor Die Siedler 7 wurde die Aufsplittung widerrufen und angekündigt, dass man ab sofort wieder beide Gruppen mit einem Spiel bedienen wollte. Trotzdem spielte sich Teil 7 anders als alle seine Vorgänger, was zumindest bei den Traditionalisten (wie mir) nicht gutgeheißen wurde (und das damals neue Ubisoft-DRM mit all seinen Problemchen half überhaupt nicht). Danach begann die Serie ein wenig vor sich hin zu dümpeln – Die Siedler Online wurde ein Erfolg, schreckte aber etliche Veteranen mit den üblichen Free2Play-Mechaniken ab; ein geplanter neuer Teil der Serie namens Die Siedler: Königreich von Anteria stieß wegen der zahlreichen Änderungen auf so viel Kritik, dass man nach der Beta aufs Reißbrett zurückkehrte und das Spiel schließlich als Champions of Anteria ohne Siedler-Bezug veröffentlichte. Aber es gibt noch Hoffnung: Für dieses Jahr ist ein Die Siedler-Reboot angekündigt, an dem (wie schon erwähnt) Volker Wertich wieder maßgeblich beteiligt ist …

Doch kommen wir aus der Zukunft zurück in die Vergangenheit – und zwar 23 Jahre zurück ins Jahr 1996. Da war es nämlich die Siedler II, das ich mir erfolgreich von meinen Eltern zu Ostern (deshalb auch der Oster-Bezug im ersten Absatz) gewünscht habe und dann sogleich von CD auf den PC geschaufelt habe. Eifrige Leser wissen, dass ich Die Siedler am Amiga geliebt hatte, und ich war mehr als begeistert, dass die Reihe endlich weiterging. Das Spiel drückte von Anfang an die richtigen Knöpfe bei mir: Die Grafik war verbessert worden, ohne ihren Wuselfaktor und Charme zu verlieren; die nicht vorhandene Story war zumindest durch eine rudimentäre Handlung erweitert worden; und das Gameplay bot einige Erweiterungen, ohne dass man das bisherige Wissen über Bord werfen musste (wobei sich doch auch einige Fallstricke boten – dass man plötzlich Wasser für Brot und Schweine benötigt, war mir zum Beispiel völlig neu und die Tatsache und auch wie man dieses bekommt wurde im Spiel nicht besonders gut beleuchtet).

Ansonsten packte mich das Siedler-Fieber erneut und ich kämpfte gegen die anderen, fremden Völker, die sich übrigens zwar optisch ein wenig unterschieden (vor allem die Soldaten, aber auch in gewissem Maße die Gebäude), aber spielerisch dieselben Wege gingen. Apropos kämpfen: Wenn ich damals schon einen Minuspunkt an dem Spiel entdeckte, dann wohl diesen. Die Kämpfe zogen sich viel zu lange hin. Soldaten entstanden eher langsam und oft genug war einfach keine nötige Mannstärke da, um den Gegner sinnvoll anzugreifen. Dadurch begann fast jede Mission irgendwann im Mittelteil ein wenig durchzuhängen – die Warenkreisläufe standen, es wurde fleißig gearbeitet und neue Flächen konnte man eigentlich nur noch wenig sinnvoll in die Struktur einbinden. Aber das Erobern wollte einfach nicht schneller gehen. Zum Glück gab es eine Fast-Forward-Funktion.

Auch wenn ich Die Siedler II nie durchgespielt habe, blieb es doch lange eines meiner Lieblingsspiele – was sogar soweit ging, dass ich es immer und immer wieder herauskramte und erneut spielte. Vielleicht nie so weit wie damals 1996, aber immer wieder. Das Gameplay funktionierte einfach – sogar so sehr, dass ich es dem späteren Die Siedler III vorzog. Tatsächlich zündete Teil III bei mir so schlecht, dass ich um die späteren Ausgaben lange Zeit einen Bogen machte, und wenn ich einen ausprobierte, dann war ich meistens schwer enttäuscht. Ausnahmen waren Die Siedler auf dem DS, für das ich das consol.AT-Review schrieb, und Teil 7, für das ich gemeinsam mit meiner Frau am Review für Gamers arbeitete. Im Fazit waren wir übrigens völlig unterschiedlicher Meinung – ihr gefiel der neue Stil des Spiels, ich kritisierte die zunehmende Anno-fizierung. Ja, schon damals waren diese Gräben in unserer Beziehung sichtbar. Geschadet hat es uns zum Glück nicht.

Deshalb zog ich mich immer wieder zu Die Siedler II zurück – und es kam mir zugute, dass das Spiel nie wirklich verschwand. Mein Original ließ sich noch lange starten, dann wechselte ich auf eine Version von GOG (die ich mir gleichzeitig mit Die neue Generation zulegte, das ich mir aber ewig nicht wirklich ansah), zuletzt legte ich mir die History Edition zu, die alle sieben Hauptspiele (interessanterweise fehlt hier Aufbruch der Kulturen, das ich mir eigentlich gerne angesehen hätte) auf aktuellen PCs in aktuellen Auflösungen lauffähig machte. Und ja, es war diese Version, die ich die letzten Wochen immer wieder gespielt habe und die mir noch immer Spaß macht. Bis auf die Schiffsrouten. Die sind immer noch eine Katastrophe und führen zum Teil zu eher verzweifelten Workarounds.

Und damit will ich auch schon zum Abschluss kommen – warum vermisse ich Die Siedler II: Veni, Vidi, Vici? Weil es für mich die logische Weiterentwicklung und gleichzeitig die Krönung des ursprünglichen Siedler-Prinzips darstellt. Nie wieder wurde das Original-Spielkonzept so gelungen umgesetzt wie hier, was natürlich auch daran liegt, dass man danach neue Richtungen einschlagen wollte. Und so bleibe ich diesem Spiel verwurzelt, in dem ich noch Wege bauen darf, in dem meine Warenkreisläufe so ablaufen, wie ich es gewohnt bin und in dem der Kampf zwar irgendwie mau, aber dennoch noch indirekt funktioniert. Und ich wünsche mir, dass Die Siedler ähnlich wie Anno ihren Ideen treuer geblieben wären. Der Blick auf das kommende Die Siedler hat mich noch nicht endgültig beruhigt …

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Artikel:

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Was für ein “Lesegenuss”. Wie immer super geschrieben, nur mit dem Thema verbinde ich kaum etwas… einen Spieleveteranen Podcast zu den Siedlern vielleicht (History Collection).

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Siedler II spiele ich gerade Mal wieder am PC. Der erste Teil wird auch heuer immer Mal wieder am Amiga gestartet. Beide Teile machen auch heute noch eine Menge Spaß.

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Danke :wink: Und fürs Nicht-Verbinden: Ich würde ja sagen „nachholen“, aber ganz ehrlich ist bei sowas immer die Frage, wie gut es gealtert ist. Mir hats jetzt wieder viel Spaß gemacht, aber ich kenns halt auch von damals und spiel das noch immer recht „blind“.

Dank der History-Collection kann ich jetzt Teil 1 auch gut am PC spielen - und sogar mit Geschwindigkeitsstufen und in hohen Auflösungen. Find ich gut. Aber Teil 2 bevorzuge ich grundsätzlich deutlich. Hab ihn jetzt auch wieder gespielt, aber nur bis zur 5. Map - da wird die Kriegsführung plötzlich relativ heftig (diese verfluchten Japaner!) und irgendwie reizt es mich dann gleich weniger …

Mit Lasermaus und kurze Eingewöhnung an die Maussteuerung war auch der erste Teil am Amiga recht gut zu spielen. Habe aber auch noch einen guten 14" Monitor für das echte Retrofeeling :wink:. Bei Teil II stecke ich auch gerade im Level 5 fest, da ich die Gegner auch nicht besiegt bekomme, habe aber noch nicht aufgegeben :grinning:

Toll! Nach langer Zeit mal wieder ein Spiel, welches ich auch gespielt habe. Danke für die Erinnerung :grinning:
Die Siedler 2 ist einfach der beste Teil der Reihe und keiner der Nachfolger konnte mich je wieder für die Serie begeistern. Den Einstieg habe ich mit dem ersten Teil auf dem PC gemacht aber der 2. Teil hat das Gameplay einfach perfektioniert.

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Ich hab den ersten Teil am Amiga sehr ausführlich gespielt und ja auch schon mal vermisst. Ich muss nur ehrlich sagen, ich hab ihn wesentlich mehr aus den Augen verloren, einfach auch, weil mein Amiga lange nicht aufgebaut war. Insofern war es interessant, wieder zurückzukehren.

Und ja, die 5. Map muss ich auch mal weiterspielen - aber ich fürchte, ich muss ordentlich zurückspringen. DIe Situation, in der ich bin, ist ungut.

Bester Teil unterschreibe ich. Ich hab auch Teil 3 dann noch gespielt, aber es war einfach nicht mehr dasselbe. Und von späteren Teilen (5 und 7 hätte ich da noch im Angebot) will ich gar nicht reden … Aber noch hab ich Hoffnung auf den neuen Teil …

Habe bislang nur Siedler II gespielt und habe das Spiel damals geliebt.
Würd ich sehr gerne wieder mal spielen.

Finde meine Original CD leider nicht mehr, kann auch sein das ich diese damals weg gegeben habe. Dachte mir die History Collection wär es mir Wert damit ich den Zweiten in höhere Auflösung und vor allem auf Win10 spielen könnte. Nur leider ist die History Collection für mich unkaufbar - Download only und Zwangsregistrierung. Weis jemand ob es davon auch eine physische Variante gbit?

GOG wär doch eine Option? Kannst dir dann auf DVD brennen :wink:

siedler2 wird auch immer einen speziellen platz in meinem herzen haben. eine meiner ersten pc-spieleerfahrungen überhaupt und im aufbau/wisim-bereich war simcity2k. danach folgte besagter hit von bluebyte. war damals von der demo einer pc-games cover-cd angefixt und zum glück hat mir ein onkel das spiel zu ostern (?) geschenkt. auch die mission-cd hab ich mir gekauft iirc.

vieles was leiwand war, hat jokus schon angesprochen. mir hat es auch unheimlich gedaugt zu beobachten, wie sich die siedlung über den verlauf der spielzeit entwickelte. dass das spärlich besiedelte startgebiet später zu einem großen warenumschlagplatz wurde, bzw in einer großen siedlung sich da und dort andere ‘knotenpunkte’ herauskristallisierten.

mein größter kritikpunkt damals war, dass va in größeren karten das spiel bugte (soldaten auf der stelle traten oder einfroren) iirc und somit ein vorankommen nicht möglich war.

dennoch: das spiel hat einen großen platz in meinem herzen, siedler 3 konnte mich da schon nicht mehr so vom hocker hauen.

ad anno 1800: irgendwie ist die spielmechanik der sunflowers/max-design-franchise besser gealtert als das “siedler trägt stein von einer zur nächsten fahne”. hab auch die 1800er betas sehr gerne gespielt. die vollversion werde ich mir aber erst zu einem späteren zeitpunkt kaufen.

Danke für den Tipp - hilft mir aber nur bedingt und ist für mich leider ebenfalls keine Option.

Haltet mich für altmodisch, aber ich möchte gerne einen physischen Datenträger erwerben den ich in einen Rechner geben kann welcher nicht online ist und das gekaufte Spiel installieren und spielen kann.

Werde mal schaun ob ich das Spiel in einer älterne Ausgabe am Gebrauchtmarkt finde :wink:

hab mal schnell geschaut: auf willhaben bzw rebuy findest du ein paar gebrauchte exemplare von siedler2. zwar nicht mehr originalverpackt, aber das wird heutzutage wohl auch nicht mehr möglich sein.

Um original Verpackt gehts mir gar nicht, ist eher eine Prinzip Sache bzw. eine Abneigung gegen Always On, Zwangsdownloads, Zwangsregistrierung etc.

Auf willhaben hab ich auch schon jemanden angeschrieben :slight_smile:

Musik und Filme Streame ich mittlerweile, kaufe mir aber Schallplatten oder die eine oder andere Serie bzw. Film auch auf Blu-ray

Grundsätzlich gibt es die History Edition auch physisch - siehe auch Link zu Amazon im Artikel. Aber leider ist das eine klassische physische Mogelpackung. Auf der Disk ist der uPlay-CLient und die Codes, aber die Spiele muss man sich erst wieder runterladen. Mittlerweile ist uPlay zwar nicht mehr so schlimm wie 2009 (Offline-Modus gibt’s AFAIK, auch die Server halten), aber trotzdem verstehe ich, dass man sich das nicht kaufen kann, wenn man sowas ganz vermeiden will. Die GOG-Version hat die Probleme zwar nicht, dafür halt wieder rein digital. Keine Ahnung, was man bräuchte, um eine alte physische Version zum Laufen zu bringen, aber DosBOX ist sicher dein Freund (ich glaub, so funktioniert die GOG-Fassung auch). Und ja, die höhere Auflösung der History Edition merkt man natürlich im Vergleich mit der GOG-Fassung (die ja der Gold Retail-Fassung entspricht), aber ich fand beides noch heute gut spielbar. Nur wegen der höheren Auflösung muss man da seine Prinzipien nicht brechen.

An den Bug könnte ich mich nicht erinnern - nur die Schiffe treiben mich teilweise in den Wahnsinn. Das aber eher mit dem Kopf von heute.

Würde ich so jetzt nicht unterschreiben. Ich finde, Siedler hat seinen ganz eigenen Charme, der gerade durch die Weggeschichte entsteht. Ich hatte bei späteren Siedler-Teilen eher das Gefühl, ich spiele hier nicht Siedler, sondern Anno, weil sie sich soweit vom Original entfernt haben. Aber ich bin sicher voreingenommen. Für mich ist aber gerade der Warentransport das, was Siedler ausmacht.

Ich hab da mittlerweile einfach alles - mein Original Siedler II im Schrank, die GOG-Version Digital Only ohne DRM … und die History Edition von wegen höherer Auflösung und um vielleicht doch mal Siedler-Teile nachzuholen, die mir noch fehlen. Und wie schon erwähnt ein lauffähiges Siedler 1 auf PC … auch was wert.

den charme will ich den siedlern gar nicht absprechen, aber es wirkt ein wenig „authentischer“, dass ein bote des produzenten „x“ seine ware direkt ins nächste lager führt und nicht an der nächsten kreuzung liegen lässt, damit es vom nächsten aufgehoben und weitergetragen wird.

Okay, so meinst du gealtert. Weil die Idee hinter dem Gameplay an sich ist ja so oder so völlig in Ordnung, bei beiden Spielen. Aber ja, in Zeiten des zunehmenden Realismus ist das Anno-Prinzip (oder halt auch jenes von z.B. Siedler III) realistischer. Mich persönlich stört das Stilisieren allerdings nicht - bzw. spricht es mich sogar mehr an. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

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