Seerohrtiefe Herr Kaleun!
Heute geht es nicht um das Meisterwerk Silent Service von Sid Meier sondern um das Amiga Spiel Das Boot von Three-Sixty Pacific aus dem Jahre 1990.
Das Spiel basiert dabei lose auf den gleichnamigen Roman von Lothar-Günther Buchheim. Hauptdarsteller des Spiels sind die berühmten Typ VII Boote der deutschen Marine im zweiten Weltkrieg. Das Spiel bietet dabei verschiedene Spielmodi und Realismusgrade. Wahlweise können vorgefertigte Missionen versucht werden oder der Spieler beginnt eine zufallsgenerierte Feindfahrt.
Das Boot selbst ist dabei im Spiel in verschiedene Stationen unterteilt die man entweder per Maus mit einem Klick wechselt oder deutlich schneller mit den zahlreichen Tastenkürzeln. Diese werden im Spiel auch angezeigt und erlauben es so diese recht schnell zu lernen ohne ständig ins Handbuch schauen zu müssen. Die Stationen wie Kartentisch, Maschinenraum und Torpedoraum sind dabei jeweils mit eigenen Grafiken ausgestattet.
Die Stationen haben dabei jeweils spezifische Aktionsmöglichkeiten und der SPieler wird wohl die meißte Zeit vor der zoombaren Karte verbringen um Kurse einzuzeichnen. Doch auch der Funkraum ist wichtig müssen doch regelmäßig Berichte an die Zetrale geschickt werden oder abgefangene Funksprüche des Feindes entziffert werden. Funkt man aus Versehen (oder Absicht?) mal eine unverschlüsselte Botschaft, so dankt der Feind dies mit einem ebenfalls unverschlüsselten Funkspruch zurück.
Das eigentliche Highlight sind aber die beiden Außenansichten über und unter der Wasseroberfläche. Diese erlauben es das eigene U-Boot auch von außen anzusehen und so zum Beispiel bei Beschuss mit Wasserbomben diese langsam nach unten sinken zu sehen. Die Qualität erreicht dabei nicht das Niveau eines 10 jahre später erschienenen Silent Hunter II war aber damals eine echte Wucht für mich als jungen Spieler.
Die zahlreichen verschiedenen Action Missionen verlangen dabei vom Spieler einiges ab. Neben den klassischen Angriff auf Geleitzügen gibt es auch den berühmten Durchbruch durch Gibraltar als spielbare Mission. Wird das eigene Schiff entdeckt so kommt es durchaus auch zu Angriffen aus der Luft die entweder durch den Einsatz der FLAK oder abtauchen beantwortet werden können. Ebenso steht eine Bordkanone zur Verfügung um etwa Torpedos zu sparen.
Mit Das Boot verbinde ich viele Stunden der spannenden Feindfahrten, anschleichen an den Feind aber auch viel Aktion und Freude. Deshalb ist es für mich umso schöner das dieses Spiel nun seinen Weg zu uns ins Museum gefunden hat.
Originalpost unter https://kautzner-computer-museum.at/2021/09/16/seerohrtiefe-herr-kaleun/