Wenn sich jemand wie ein Arsch verhält, und man die Person dann wie einen behandelt, wird man selbst zu einem.
Im Berufsleben bleib ich professionell, ja. Und privat würde mir nie einfallen, die Sexualpartner*innen meines Angebeteten für dessen Verhalten und meine Gefühle zu bestrafen, nein. Das ist dann was zwischen ihm und mir, außer ich habe eine sehr enge Beziehung zu den anderen beteiligten Personen, und die wissen von meiner Gefühlswelt.
Du, wenn das ein harter Film über Zustände in irgendeiner sozialen Schicht ist, wos nicht schön ist (Slumdog Millionär fällt mir da spontan ein), dann gehört sowas dazu, ganz klar! Aber Iron Man ist ja schon ein super-sauber Unterhaltungs-Film. Das ist ja nicht einmal ein Thriller.
Ich kanns hier offensichtlich nicht richtig vermitteln, was das Problem daran ist, und wo der Unterschied liegt, zwischen der Provokation der Reporterin (für mich gibts da einfach eine Grundlage, und sie bezeichnet Pepper nicht als Müll, sondern spricht etwas aus, dass sie ja tatsächlich tut) und Peppers Slutshaming.
Einen Gedanken will ich aber noch loswerden: Ich hab schon öfter gesagt, dass ich dieses Forum sehr schätze und mich hier generell wohl fühle. Und ja, es geht hier verhältnismäßig zivilisiert zu. Aber es ist echt mühsam, dass wenn irgendwo Sexismus wahrgenommen wird, sehr häufig relflexartig ein „Stimmt ja gar nicht!“ auftaucht. Zustimmung ist die Ausnahme. Zumindest in den Topics, die ich lese. Diesmal war ich total positiv überrascht, weil ich eigentlich gleich nach dem Teilen des Bildes mit „Ist ja gar nicht so schlimm“-Kommentaren gerechnet hatte, aber jetzt kamen sie im Nachhinein doch noch.
Das ist mühsam und führt dazu, dass diese Themen dann als angezweifelt dastehen und verstummen, und das Thema infolge vielleicht auch weniger gern angesprochen wird. Das meinte ich letztens andererorts mit „nicht frauenfeindlich“ ist nicht gleich „frauenfreundlich/einladend“. Das soll jetzt kein großes Drama sein, aber als zeitnahes passendes Beispiel, wollt ichs angesprochen haben.