Ich mag die kleinen Retro-Konsolen. Nicht weil ich sie unbedingt benötige, Spiele erneut oder gar zum ersten Mal zu spielen. Meistens habe ich sogar noch die Originalgeräte und Games in meiner Sammlung. Eomohe Spiele hab ich mir auch auf einer aktuellen Plattform für wenige Euro herunterladen. Dennoch lösen die kleinen Miniatur-Varianten eine ganz besondere Faszination für mich aus. Es ist so, als könnte man einen besonderen Abschnitt meiner Lieblingshobbys in der Hand halten. Das war so bei den beiden Nintendo Classic Mini-Konsolen, die viele Kindheitserinnerungen zurückholten.
Wie damals kann man die kleinen Kisten schnell und unkompliziert anschließen und sofort am besten mit Freunden loslegen. Bei der PlayStation Classic ist das ein besonderer Fall für mich. Wir haben die Konsole mit dem SHOCK@ Magazin von der ersten Stunde an begleitetet. Das Gerät, die ich sechs Monate vor dem Release vorbestellt hatte. Mit wahrer Leidenschaft habe ich jeden Artikel über Sonys kommendes Wunderding verschlungen. Die Zeit zwischen der Veröffentlichung in Japan am 3. Dezember 1994 und dem Europa-Termin am 29. September 1995 war lang - und wurde mit Ridge Racer und Tekken in der Spielhalle überbrückt. Mit ihren über 102 Millionen verkauften Einheiten war die PlayStation gekommen, um zu bleiben, und begleitete uns auch noch in den ersten Jahren von consol.AT.
Die PlayStation Classic bringt auch jene Zeit zurück in der die ersten Ausgaben des consol.AT Magazins erschienen sind.
Wo sind Crash und die F3600-Antigravity-Liga?
Rund 4000 Spiele erschienen für die Konsole. Daraus 20 Games auszusuchen ist also beinahe hoffnungslos. Vor allem, weil gerade die PlayStation endgültig das Zeitalter der Lizenzierung eingeläutet hat. Egal ob Musik und Autos in Gran Turismo 2, die Sportler in Tony Hawk’s oder die Red Bull-Werbung im ersten WipEout. Die Nutzungsrechte sind bereits vor über einem Jahrzehnt ausgelaufen. Diese zu erneuern: ein Horror und teilweise schlicht unmöglich.Im Gegensatz zu anderen Spielern freue ich mich auch über Jumping Flash! oder Battle Arena Toshinden. Beides Titel, die ich mit der PlayStation verbinde, aber in Vergessenheit geraten sind. Und auch wenn die Grafik der ersten 3D-Spiele natürlich schlechter gealtert ist als 8-Bit-Sprites: Diese Epoche war ein wichtiger Schritt in die Welt der Videospiele, wie wir sie heute kennen. Ich freue mich auch über gut gemachte Remakes wie die Spyro Reignited Trilogy, doch diese Spiele so zu spielen, wie sie kurz vor der Jahrtausendwende konzipiert wurden, mit dem originalen Controller, ist schon etwas besonderes.
Klassiker wie Final Fantasy VII, Tekken 3, Metal Gear Solid oder Rayman stehen Games wie Oddworld: Abe’s Oddysee, Mr. Driller, Puzzle Fighter II Turbo oder Syphon Filter gegenüber, die ich selbst wohl nicht ausgewählt hätte. Spaß machen sie aber trotzdem. Die nächsten Wochen bleibt die PlayStation Classic fix an meinem Monitor angeschlossen. Alle, die mit Red Dead Redemption 2 fertig sind, sollten auf jeden Fall das Wildwest-Anime-RPG Wild Arms ausprobieren oder mit Grand Theft Auto den Start der legendären Open-World-Serie erleben.
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