Ich arbeite in Deutschland mit einem außertariflichen Vertrag, ich hab die 6 Monate Kündigungsfrist im Vertrag stehen, gilt sowohl für AG als auch für AN Kündigungen.
Mein Arbeitgeber ist keine kleine schwindliche Bude, die machen allein in D 1 Mrd € Umsatz im Jahr. Vielleicht hätte ich das anfrechten können, im nachhinein wäre es auch besser gewesen, so hab ich halt die Jahre im Lebenslauf stehen und freu mich auf Ende Jänner.
naja, nur weils im dienstvertrag steht, muss es keine gültigkeit haben. da hab ich auch lustige sachen drinstehen.
aber scheinbar ist das praxis - und kollektivvertraglich abgesichert wie mir google verrät. krass, war mir so gar nicht bewusst (beschäftige mich mit dem thema aber zum glück auch nicht).
wobei: wenn jemand gehen will, dann sollte man ihn nicht (unnötig) aufhalten. mit resturlaub, krankenstand usw ist die kündigungszeit meist schnell vorbei.
6-7 monate sind aber schon heftig. das verunmöglicht ja quasi einen arbeitgeberwechsel.
Du siehst es halt von der Warte aus, das der Arbeitnehmer kündigen mag und man ihn nicht lange aufhalten soll.
Diese Fristen haben aber durchaus einen Sinn. AIs Arbeitnehmer soll man genug Zeit haben, nach einer Kündigung durch den Arbeitgeber einen neuen Job zu finden und va auch abgesichert zu sein. Gleichzeitig soll der Arbeitgeber aber nicht in die Bredouille kommen, dass er von einem auf den anderen Tag eine Arbeitskraft zu verlieren. Das ist halt auch Vertragssicherheit.
Und in der Regel muss man schon sagen, dass Arbeitgeber meistens bereit sind, sich auf eine einvernehmliche Lösung zu einigen, da halt auch eine etwaige Kündigungsentschädigung wegfällt und die Urlaubsersatzleistung (falls unkonsumierter Urlaub vorhanden ist) mit dem Tag der Einvernehmlichen Lösung endet. Das man einen komplett unmotivierten Mitarbeiter mitschleppt, der nur noch Dienst nach Vorschrift macht, kommt ja als Soft Argument ja auch noch dazu.
Zum Thema unwirksame Klauseln: Gibts sehr häufig, aber immer dann, wenn man für den Arbeitnehmer negativ vom Gesetz abweicht. Bei der Kündigungsfrist ist man halt mitten im Angestelltengesetz, daher passt sie schon.
Kleine Klugscheißer-Ergänzung: das gilt aber nur so lange, bist du 20 Jahre dort angestellt bist. Dann verlängert sich die Frist wenn du gekündigt wirst auf 7 Monate. Hintergrund ist, dass die vertragliche Regelung der AG-Frist nie kürzer sein darf, als die gesetzliche.
Bei mir sind es btw grob drei Monate laut Vertrag. Bin bei einer IT-Firma in Deutschland angestellt. Hängt bei uns aber vom Verhandeln ab. Gibt welche mit 6, welche mit einem Monat.
Verstehe ich gut. Uns haben solche Situationen auch schon überrascht, vor allem weil nur unser Team im Unternehmen jene Plattformen bespielen kann und wir sind ein kleines Team. Auf der anderen Seite bringen lange Zeiten aber auch nichts, wenn die Person einfach weg will und im Zweifel dann krank ist.