Die Grundidee dieses Spiels klingt wie hundertmal gehört: Onkel gestorben, Neffe erbt. Aber nur, wenn er gewisse Bedingungen erfüllt. So weit, so schnarch. Aaaaber: Der Onkel war Hollywood-Produzent mit eigener Villa, der Neffe muss innerhalb einer Nacht zehn Gegenstände finden, um sich würdig zu erweisen und sein Cousin Herman wirft ihm Knüppel zwischen die Beine, weil er das Erbe selber haben will. Puh!
Geschrieben wurde dieses Spiel von Dave Anderson, der vor seinem Engagement bei Infocom in einer Sägemühle gearbeitet hat. Dort sah er eine Stellenanzeige der Firma Infocom, die Spieletester suchte. Er kannte weder Firma noch Textadventures, aber alles war besser als die Sägemühle. Was man so hört, machte er seinen Tester-Job sehr gut und wurde deshalb quasi zwangsverpflichtet, als 1986 ein neuer Eigentümer plötzlich pro Jahr doppelt so viele Spiele von Infocom haben wollte.
Hollywood Hijinx war sein erster und gleichzeitig letzter Eintrag in die Firmen-Annalen – aber beileibe kein schlechtes Spiel. Die Villa samt vieler Utensilien fiktiver B-Movies ist eine großartige Umgebung. Und obwohl Anderson der offizielle Entwickler ist, haben bei diesem Spiel eine Menge anderer Infocom-Designer Ideen beigesteuert. Das sorgt natürlich (viele Köche, Brei und so) für ein manchmal etwas gestückelt wirkendes Spiel, aber die Geschichte hat Humor. Viel Humor. Und natürlich die berühmten Infocom-Feelies, die hier ganz das Flair der B-Movies atmen.
