Sorry, ich kann das Thema noch nicht ganz beenden, ich hab auch noch meine 2 Cents (dann können wir es gerne beenden). Das meiste ist eh schon gesagt: Ich glaube, keiner von uns beschwert sich ernsthaft über zu viele Themen (eher im Gegenteil hab ich zuletzt bei @humaldo bezüglich der nächsten Aufnahme angemerkt, dass ich fast zu wenig habe … und vermutlich wirds dann trotzdem viel). Es ist nur eine Frage der Organisation. Wenn wir viele Themen, aber nur einen bestimmten Zeitrahmen haben, dann muss man straffer agieren wie bei wenigen Themen. Dazu kommt - meiner Meinung nach - dass man einen Cast auch so nicht unendlich ausdehnen sollte. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, nicht dann, wenn die Hörer meinen „na endlich“. Klar gibt’s Ausnahmen (Weihnachts- und Silvesterpodcast), aber drei bis vier Stunden sind schon auch für mich als Hörer eher hart. Und für uns beim Aufnehmen manchmal auch, nicht weil uns langweilig wird, sondern weil es viel Konzentration erfordert.
Andererseits - und da bin ich voll bei dir @Ifrit : Zum Entertainment gehört es auch, es leicht wirken zu lassen. Im Theater heißts ja auch immer „egal wie schwierig es ist, lächle es als leicht weg“. Insofern ist der Einwand durchaus berechtigt - der Eindruck sollte nie sein „puh, noch so viel, ich bin eh schon müde, lassen wird das“. Man muss irgendwie frisch bleiben und dran bleiben. Wenn man nur noch träge Punkte abhakt, ist das keine gute Visitenkarte für die Zukunft. Aber ganz ehrlich: Ich kann unsere Casts auch erst im Nachhinein, wenn ich sie mir Monate später anhöre, schätzen. Dann bin ich stolz auf das Resultat. Davor bin ich einfach nur müde. Aber auch da: Das ist mein Job als Medienmacher. Das ist genauso, wie ich mir meine Stücke nach der Premiere nur noch kritisch anschauen kann. Nach zwei, drei Jahren bin ich unendlich stolz. Aber davor seh ich noch die Arbeit dahinter.
Zum Abschluss aber noch ein großes ABER - und das ist ein persönlicher Einwand und der Hauptgrund, warum ich diesen Kommentar machen wollte: Als beruflicher Medienmacher ist es mir in den letzten Jahren auch wichtiger geworden, den Aufwand hinter egal welcher Produktion sichtbarer zu machen. Gerade in Corona hat man als Künstler irgendwie dauernd gehört, dass man sich ja eh nur auf eine Bühne stellt und ein paar Liedchen trällert, und das wars. Sonst liegt man eh nur auf der faulen Haut. Spätestens da habe ich mir gedacht, ich muss in Zukunft mehr über den Eisberg sprechen, den man als Zuseher nicht sieht. Nicht als „oh mein Gott, es ist so viel Aufwand, das zahlt sich nicht aus“, sondern als „das sind die Hintergründe, und deshalb ist Entertainment harte Arbeit, das hast du noch nicht bedacht“. Das seh ich halt auch gerade im Medienformat manchmal als wichtig, hier Transparenz zu zeigen. Aber - und das ist das wichtigste - nie als „und deshalb nehmt uns bitte die Arbeit ab und hört/schaut uns einfach nicht mehr“, sondern als „und deshalb ist Kunst eine Arbeit, die ihr Geld wert sein sollte“. Diese Balance zu treffen ist nicht immer einfach, insofern danke, dass du deinen Eindruck da teilst, dass die Balance vielleicht nicht ganz hinkommt. Sehr hilfreich!