Auch ich kann mich gut an die 80er erinnern, bin auch Anfang der 70er Jahre geboren.
Es gibt so viel ikonisches in den 80ern, dass es schwer fällt das Alles zu beschreiben.
Prinzipiell muss man mal sagen, die Welt war eine Andere.
- Der kalte Krieg war immer irgendwie spürbar - im Kino (Rocky 4 usw.), Ronald Reagan, Breschnew, die „guten“ Amis, die bösen Russen, Atomraketen, Tschernobyl
- Der eiserne Vorhang war noch Realität - man konnte nicht einfach so in den Osten fahren. Österreich war von kommunistischen Ländern umgeben.
- Westdeutschland war der übermächtige, große Bruder
- Großbritannien war ein düsteres Land, hart regiert von Margaret Thatcher
- Und die USA waren gefühlt, für ein Kind, das tollste Land der Welt. Von dort kamen die coolsten Spielsachen, Sportarten, Filme, Fernsehen, MTV, Kleidung, und sie hatten alles früher als wir. Es dauerte manchmal Monate oder Jahre bis ein Trend bis nach Europa kam - heute unvorstellbar.
Was mir stark in Erinnerung blieb waren die ersten Skateboards, BMX-Räder, Frisbees, der Walkman, die Ö3-Hitparade (Ö3 war damals richtig super, nicht wie jetzt!) inkl. Kassetten aufnehmen, die Großen 10 im Fernsehen (Udo Huber!).
Neue Filme musste man im Kino sehen, ins Fernsehen kamen sie erst oft mehr wie 5 Jahre später! Filme wollten auch nur Unterhalten, auch die Action-Kracher - selten wurde man enttäuscht.
Und dann das für mich Größte - die Computer. VC20, C64, Amiga und die ganzen anderen (Spectrum, Schneider CPC, MSX) Computer waren Wundermaschinen. Wenn ein neues Modell auf den Markt kam war es immer ein Quantensprung (nicht wie heute wo eine neue Grafikkarte 10% schneller ist, yeah) . Ich kann mich erinnern wie wir vor der Auslage eines Elektronikladens standen und stundenlang dem Bouncing Ball vom Amiga zugesehen haben und und als C64 Kids nicht verstanden haben wie das gehen kann. Die Musik beim ersten Amiga-Flipper war auch der Kracher, Samples in Stereo!
Wir haben natürlich hauptsächlich gespielt, Floppy-Disks getauscht, viel Spaß gehabt und ein wenig gelernt wie die Dinger funktionieren. Daran das die Dinger eines Tages Arbeitsgeräte sind und nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken sind hat keine Rolle gespielt.
Und um den langen Text abzuschließen möchte ich mich an noch etwas erinnern - Spielautomaten. Man wußte wo welcher Automat aufgestellt war. Im Eingang vom Schönbrunn Kino stand ein Phönix, in einem Gasthaus in der Nähe ein Space Invaders Klon (Galaxian?), beim Burger King auf der Mariahilfer Straße ein 1942 im Tisch, usw.
Wenn man kein Geld hatte, hat man einfach anderen Kids beim Spielen zugesehen, natürlich nicht ohne vorher zu Fragen!
Das Highlight war immer ein Besuch im Prater in den Spielhallen, wo es meist die neuesten Automaten gab - Outrun, Afterburner, usw. - ein Wahnsinn. Nie hatte man genug Geld dabei.
Die 80er waren ein schräges Jahrzehnt in dem vieles neu Erfunden wurde. Die Besten Erinnerung von allen ist aber die Freiheit, die man damals als Kind/Teenager hatte! In den Sommerferien wußten meine Eltern oft den ganzen Tag nicht, wo ich mich herumtrieb. In der Früh frühstücken, aufs BMX zu den Kumpels und den ganzen Tag draußen unterwegs. Außer natürlich es war Zeit für Decathlon, Summer Games, Winter Games, … 