Carl Barks Comics werden an den "heutigen Zeitgeist" angepasst. Darf man das?

Falsch im Sinne von „Wurde nie angepasst“.

Unser Standarddeutsch wurde einer Normung unterzogen, damit sich alle Menschen die Deutsch als Muttersprache haben auch verständigen können. Vor „Ewigkeiten“ haben sich zum Beispiel Schweizer und Nordeutsche kaum verstanden.

Im Englisch wurde eine akademische Standardisierung versucht, hat sich aber nicht durchgesetzt (hingegen im Italienisch schon).

Für China gibt es Hochchinesisch

Noch nie zuvor hatte man die Möglichkeit übers Internet Gleichgesinnte zu finden die diese Änderung nicht wollen. Früher hat man das am Stammtisch gesagt und das wars. Die Kinder sind mit der Veränderung aufgewachsen und Jahrzehnte später wusste niemand mehr wie es vorher war (wozu auch?).

Das hat der Text aber aus meiner Sicht nicht so rübergebracht.

Gut gemeint ist nicht immer richtig, sonder meist Ansichtsache. Oder willst du den Gender-Leuten unterstellen das sie es böse meinen alle Geschlechter in ein Wort zu vereinen?

Auf den Kontext oder Biene Maja bezogen?

Was ist schlecht daran, wenn nicht nur weiße Heteros zu sehen sind die ein völlig falsches Weltbild (ein „idealisiertes“ Weltbild) abbilden?

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Themenverfehlung.

Ich kenne als ausgebildeter Schauspieler den Siebs in- und auswendig.

Was damals war, hat sich trotzdem erst nach und nach langsam und homogen zu einem „neuen Deutsch“ entwickelt.

Was heute passiert, hat weniger mit einer notwendigen Standardisierung, sondern eher mit der willkürlichen Änderung des Alltagsvokabulars in totaltitären Regimes zu tun. Egal, wie viele Links du mir zitierst.

Dass man Sachen nicht mehr sagen, schreiben und denken darf, sind und waren Werkzeuge des Dritten Reichs, des Stalinismus und anderen Diktaturen. Weil in einem freien Land darf ich sagen was ich will, ohne dafür angeprangert oder der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden. Du kannst mir nicht erzählen, dass beides während der von dir erwähnten Standardisierung der Sprachen vollzogen wurde.

Dann hast du aber ein Problem mit deiner Interpretation und nicht damit, was ich gesagt habe.

Ja, eben nicht. Was legst du mir in den Mund? Aber meine Großmutter hat schon gesagt: „Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.“

Wie gesagt, du kommentierst nicht, was ich geschrieben habe, sondern das, was du dir dazu denkst. Ich habe nicht gesagt, dass es schlecht ist, Randgruppen zu sehen.

Ich habe gesagt, dass es traurig ist, wenn Vertreter einer Randgruppe nur eine Chance bekommen, wenn sie eine Quote erfüllen.

Themenverfehlung ist es von dir, weil du genau jenes geschrieben hast.

Die deutsche Sprache wurde schon länger immer wieder angepasst (deine besagte „notwendige“ Standadisierung).

Weil die Gesellschaft sagt „Das ist Scheiße was du von dir gibst, das beleidigt / diskriminiert Menschen.“ ist das gleich Diktatorisch?
Der Staat gibt aktuell nicht vor was man sagen darf und was nicht, dass machen schon Teile der Gesellschaft von selbst, auch dadurch weil sie es annehmen und praktizieren. Was nicht angenommen wird setzt sich auch nicht durch.

Ich lege dir gar nichts in den Mund, sondern reagiere nur darauf was du schreibst.

Dann schreib es auch so wie du es meinst. Das hat nichts mit „Interpretation“ meiner seits zu tun. Ich kann ja nicht in deinen Kopf schauen.

Und traurig oder nicht, dass ist nun mal die Realität. Das Frauenwahlrecht ist auch nicht von allein gekommen, sondern musste trotz großer Widerstände durchgesetzt werden. Heute ist es gängige Praxis.

Ich habe schon gemerkt, dass oft eine große Diskrepanz dazwischen besteht, was ich geschrieben habe und dem, was du denkst, dass ich geschrieben haben :wink:

Aber nix für ungut. Ich bin der Meinung, dass die Einführung der deutschen Hochsprache überhaupt nicht vergleichbar mit dem heutigen Usus der Stigmatisierung von Worten und Redewendungen zu tun hat. Für mich sind das zwei verschiedene Paar Schuhe.

Ich hüte mich aber, mich dahingehend auf ein vertiefenderes Streitgespräch einzulassen, weil ich kein Germanist und kein Sprachgelehrter bin und ich daher auch davon ausgehen muss, dass ich mich irre.

Darum gehts doch gar nicht. Dass ich Mitmenschen nicht beleidigen oder sie diskriminieren soll ist nichts Neues. Das ist auch keine Frage von Staat oder selbsternannten Moralaposteln, das ist eine Sache der guten Erziehung, von Achtung des Lebens und von Respekt meiner Umwelt gegenüber.

Ich spreche nicht von Aussagen wie „Nigger“, „Vollspast“ oder „Fotze“. Ich spreche davon, dass ich mir beispielsweise als Autor schon alleine dadurch einen schlechten Ruf aufbauen kann, wenn ich nicht entweder in meinem Buch gnadenlos gendere und nach jedem zweiten Word „der/die BäumIn“, statt „der Baum“ schreibe oder im Vorwort darauf hinweise dass ich aus diesem oder jenem Grund nur die männliche Form wähle.
Ich versichere dir, wennst Pech hast, kann dir das schon im Anfangsstadium eine Karriere ruinieren. Oder zumindest erheblich ankratzen. Und das ist wirklich eine Sauerei, die nichts mit „Standardisierung einer Sprache“ zu tun hat.

Nein, definitiv nicht. Du reagierst auf das, was du glaubst, dass ich geschrieben habe.

Ich habe folgendes geschrieben:

Das steht da. Da steht mit keinem Wort was von Gender-Leuten, noch irgendwas von Geschlechtern noch von Wörtern vereinigen.

Da steht nur: Man kann es nicht nur mit dem Schlecht-Meinen, sondern auch mit dem Gut-Meinen übertreiben.

Ja, aber lesen kannst du. Wenn du - bitte werte das nicht als persönlichen Angriff, das will ich nicht, weil du ja ansonsten ein wirklich netter und freundlicher Kerl bist - Probleme damit hast, sinnerfassend zu lesen und nicht genau weißt, was ich meine (das sage nicht ich, das sagst du selbst), warum greifst du dann meine Aussagen an und sagst vorsichtshalber nichts?
Oder, wenn dir doch etwas zu sehr auf der Seele brennt, warum fragst du nicht nach, wie ich etwas geneint habe, wenn es sich dir nicht aus dem Kontext erschließt.

Ich bin eh ein ganz ein Lieber. Ich hab NOCH NIE jemanden aufgefressen, weil er gesagt hat „Du Manfred, ich hab keine Ahnung, was du sagst oder meinst. Kannst du mir das bitte nochmal erklären?“

Eine Diskussion dient meiner Auffassung nach vor allem dazu, einander zu verstehen, näher zu kommen und einen Konsens zu finden. Und nicht sich gegenseitig verbal die Fresse zu polieren und seine Meinung auf Biegen und Brechen durchzubringen.

Ich gebe dir ja recht, dass ich mich gerne kryptisch und unverständlich ausdrücke. Aber ich bin ein Mensch und nicht der Foren-Diskussions-Bot. Mit mir kann man reden. Ich mag das. Weil ich die Menschen mag. Und ich liebe es, mich mit ihnen auszutauschen.

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Hier gilt das selbe für mich.
Ich sehe die standadisierung des Hochdeutsch auch schon als eingriff in die Sprache ähnlich wie nun das Gender-Sternchen. Natürlich kann ich mich aber auch irren und die Unterschiede sind doch größer.

Kannst du mir irgendwie ein Beispiel geben wo ein Autor so eine Vorlage bekommen hat? Oder wo mehrere Autor:innen das anprangern?
Für mich macht nämlich das Gender-Sternchen in einem Roman auch keinen Sinn bzw. ist unschön.

Ok, auf den Absatz bezogen habe ich dich eindeutig Missverstanden.
Ja, man kann auch gut gemeinte Dinge übertreiben. :slight_smile:

Sorry wenn ich mal zu „harsch“ Antworte. Aussagen unbeantwortet stehen lassen werte ich immer als zumindest Teilzustimmung.
„Nachfragen“ ist schwer wenn ich meine verstanden zu haben was du sagst und ich mit einer vermutlich provokaten Antwort / Gegenfrage nachbohre. :slight_smile:
Oh, und ein Problem mit dem sinnerfassenden Lesen wäre mir bei mir noch nicht aufgefallen. :smiley:

Ja, es wird schwer wenn du zu kryptisch wirst und in „andere“ Gefilde abdriftest, oder auch eventuell wichtige Teile weglässt (passiert mir aber auch immer wieder :slight_smile: ).

Weißt du, es ist schwierig mit Beispielen im Nachhinein.

Ich kenn das nur von den einschlägigen Autoren und Leser-Netzwerken, in denen ich seit langem und regelmäßig Mitglied bin.

Ich kann dir im Moment leider keine konkreten Namen nennen (obwohl ich das gerne würde), aber immer wieder verfolgt man Chats, Kommentare oder Forenbeiträge, in denen hinter vorgehaltener Hand darüber getuschelt wird, dass „der Frauenfeind“ oder die „Rassistin“ wieder ein neues Buch herausgebracht hat. Dann fragt man nach: „Wieso Frauenfeind?“, „Wieso Rassistin“ und irgendwann kommt man drauf, dass es sich um Gerüchte handelt, die darauf gründen dass „Der“ in irgendeinem Buch nicht oder zu wenig gegendert und „Die“ das Wort „Tschusch“ gebraucht hat, ohne im Vorwort eine Triggerwarnung rauszufetzen.

Im Extemfall wirkt sich sowas merkbar auf deine Buchverkäufe aus. Im Regelfall negativ (aber ja, positiv ist auch möglich).

Das kommt öfter vor.

Wahrscheinlich erachte ich es nicht einmal so schlimm, dass ein Umbruch in der allgemeinen Diktion stattfindet. Damit kann ich eh leben. Was mich so fertig macht ist diese Übersensibilisierung. Dass man aus dem leisesten Furz das größte Drama macht. Das ist es, was mich wirklich stört.

Ich habe das Kommentar (kein redaktioneller Artikel) auch gelesen und ich finde den englischen Originalnamen so geil :smiley: :rofl:

Zur Sache selbst, schwierig im echten Leben bin ich eigentlich ziemlich „woke“ aber im Internet geht mir die Diskussion so auf den Senkel und ich liebe es mich über die extrem „woken“ Eiferer aufzuregen, deren Kreuzzug eine sehr religiöse Ästhetik hat.
Während ich auf Twitter wie ein Rechter, konservativer wirken kann lese ich schon öfter mal meiner Tochter die weibliche Form vor (von Arzt aber auch von Bauarbeitern)
So kann ich alte Kinderbücher auch nicht einfach so meiner Tochter geben, sondern freue mich schon fast darauf diese und die Texte alter Kinderlieder mit ihr einzuordnen und im heutigen Kontext zu betrachten. Jetzt gehts halt noch nicht und die Bücher die wir lesen sind alle diverser als ihre Realität.

Daher finde ich die Comics müssen im Original erhalten bleiben und würde Kommentierungen für ausreichend halten bzw. für noch besser weil die Kinder dann auch diese lesen und eine intensive Auseinandersetzung aus meiner Sicht für einen breiteren Horizont sorgt. Weil eines muss man schon sagen, man kann auch sehr korrekt und trotzdem sehr beschränkt sein.

Ich kann auch mit diesem dämlichen Denken in Schwarz und Weiß nicht viel anfangen. Wenn man (nicht nur im Internet) irgendeine Aussage tätigt, wird sofort schubladisiert. Gut, so funktioniert der Mensch. Er fühlt sich nicht wohl, wenn er das, was ihm begegnet nicht sofort in eine Schublade legen kann.

Aber vielleicht sollte man seinen Aktenschrank manchmal um ein paar Schubladen erweitern. Das würde schon genügen.

Ich zum Beispiel bekenne mich dazu, in meiner Einstellung eher konservativ und von meiner politischen Position eher rechts als links zu sein. Das gilt aber erstens nicht in allen Belangen und Facetten und schon gar nicht will ich in einer Schublade mit der FPÖ, Küssel oder gar noch zweifelhafteren Figuren liegen.

Ich bin kein Nazi, ich bin kein Rassist, ich bin der, der ich bin. Ich will niemandem weh tun, niemanden beleidigen oder verurteilen, bevor ich ihn kenne.

Ich wünsche mir, dass man mir den selben Respekt entgegenbringt.

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Lehnen die Eltern generell Bücher ab oder nur welche, die nicht in ihr politisches Weltbild passen? Für den Deutschunterricht muss man ja zwingend gewisse Romane etc. kaufen, die dann im Unterricht besprochen werden.

Einerseits tauchen in vielen älteren Comics und Kinderbüchen rassistische Stereotype auf, die man nicht reproduzieren möchte, andererseits ist es problematisch den damaligen Rassismus einfach auszublenden. Damit wird dann eine gewisse Form der Geschichtsklitterung betrieben. Die Kolonialverbrechen kommen im Geschichtsunterricht eher selten vor und die Zeit wird oft romantisiert.

Heißt das, der Druck kommt von den Autorinnen und Autoren selbst bzw. unteinerander?

Ich finde es kommt auf das „Produkt“ an.
Kinderbücher kann man doch gerne an die Zeit anpassen, denn die sollen doch meist unterhalten, je nachdem für welche Altersgruppe.
Im Geschichtsunterricht (bzw. in den Büchern) die Kolonialverbrechen oder zum Beispiel die Sklaverei auslassen ist was anderes und das muss sich leider erst ändern (je nachdem wo das passiert).
Zum Beispiel hat Deutschland erst heuer ihre Kolonialverbrechen anerkannt. Bei vielen anderen Ländern ist dies noch offen und wird es in Zukunft leider auch immer wieder geben.

Bzw von den Lesern.

Manchmal steht da auch was in den Rezensionen.

Im Besten Fall pusht sowas dein Buch. Gut ist es auch, wenn gar nix passiert. Aber es kann halt auch passieren, dass dir sowas dein Buch crasht. Oder dass du dir einen zweifelhaften Ruf aufbaust.

Brauchst dir ja nur Figuren wie den Gabalier anschauen. Gut, schlechter Vergleich, weil der halt sehr prominent in der Öffentlichkeit steht und weil er sowieso ein kontroverses Produkt liefert.

Aber generell - was hat er groß getan, um seinen Ruf als „rechtskonservativer Alpenkasperle“ zu festigen. Nicht allzu viel. Ein paar verbale Entgleisungen und schon war es um ihn geschehen. Richtig daran „gearbeitet“, dass er der Buhmann wird, hat er meines Erachtens nicht.

Aber das Image wird ihm sein Leben lang nachhängen. Egal wie oft er sich entschuldigt und zu relativieren versucht.

Ich hätte so gern einmal eine Leseprobe von einem Roman wo gegendert wird. Möchte gerne wissen, ob das Gendersternchen verwendet wird. Für mich klingt das so sureal.

Ganz ehrlich: Sowas gibts eh selten.

In der Regel weist der Autor bzw. die Autorin im Vorwort darauf hin, dass er sich für eine Schreibweise entschieden hat und wieso. Das ist im Augenblick die übliche Handhabe.

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