Basteln und Instand halten alter Konsolen und Computer

Das es dieses nerdige Thema noch nicht gibt, dachte ich mir ich eröffne es einfach.

Hier soll es hauptsächlich darum gehen, anderen bei Problemen bzgl alter Hardware zu helfen, die ein oder andere Reparaturanleitung zu posten oder zu verlinken und natürlich Hardware P0rn :blush:
Auch Umbauten von Konsolen oder Computern sind gerne gesehen.

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Oh glaub das ist ein Topic für @Superkuli :slight_smile:

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Ich beginne einmal mit einer kleinen Restaurationsstory, irgendwer muss einmal anfangen :wink:

Vor kurzem habe ich mir endlich meinen lang ersehnten Jugendtraum eines MegaCd’s erfüllt und wusste natürlich auf was ich mich dabei einlasse.

Nach langer Suche bin ich nach Jahren in England fündig geworden und da der Allgemeinzustand und Preis passte, habe ich zugeschlagen. Ich wusste schon in etwa auf was ich mich dabei einlasse, habe ja schon einige Konsolen und Tastaturcomputer der 90er und ich wurde nicht enttäuscht.

Das Mega CD 1 hat dabei dieselben Probleme die auch alle anderen Konsolen und Computer der damaligen Zeit hatten (SNES, Amigas, PS1, …) und zwar die SMD Kondensatoren (Elkos). Diese neigen im Alter zum Auslaufen und zerstören auf Dauer das Mainboard und die IC’s.
Das allgemeine Problem daran ist, das der Austausch ausgelaufener Elkos auch die Platine zerstören kann bzw man Lötpads und Leiterbahnen mit entfernt kann, da sie durch das Elektrolyt gelöst werden können. Dies kann leider immer passieren, auch wenn man noch so vorsichtig vorgeht.

So sah die gesamte Hauptplatine des Mega Cd’s aus:

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Wie man auf den Bildern schön erkennen kann, sind sämtliche SMD Kondensatoren ausgelaufen. Die Al-Kondensatoren (Becherkondensatoren) haben dieses Problem nicht und können meist belassen werden. Bei diesen ändert sich maximal die Kapazität im Laufe der Jahre, was kein Problem darstellt, solange die Hardware stabil läuft.

Ich entferne solche SMD Kondensatoren meist so, dass ich die beiden Füsschen mit frischen Lötzinn benetzte und dann abwechselnd, links und rechts, gleichmäßig den Elko erwärme und ihn so von den Lötpads löse. Am Ende kann man ihn mit dem Lötkolben von der Platine wegwischen.

Bei zwei der zehn Elkos war das nicht einmal mehr nötig, denn diese fielen schon von alleine ab.

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Anschließend geht es an die Reinigung. Erstens muss man den Elektrolyt Siff von der Platine und unter den Chips, so gut als möglich, abwaschen und zweitens um die Lötpads selbst, da diese sonst kein frisches Lötzinn aufnehmen können.
Hier am besten mit Leiterplatten-Reiniger und Isopropanol vorgehen. Ich verwende dafür immer eine große Schüssel wo ich die ganze Platine einlegen kann und mit einer alten Zahnbürste abreibe.
Die Lötpads reinige ich mit einer Entlötlitze, dabei muss man sehr vorsichtig vorgehen da man sonst leicht das Lötpad mit abkratzt.

Anschließend sollte das Ganze dann in etwa so aussehen:

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Als Ersatz habe ich in diesem Fall auf Becherelkos zurückgegriffen, da im Mega CD nach oben genug Platz ist um diese zu verbauen. Wichtig hier die Kapazität muss dieselbe sein. In diesem Fall sind es 10 uF und bei der Spannung kann man alles nehmen solange es mindesten 16V sind. Die von mir verbauten Elkos haben in dem Fall 50V.

So sieht es nach der Neu-bestückung aus:

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Dann zusammenbauen

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Und sollte alles geklappt haben, steht einer Runde Sonic CD nichts mehr im Wege :wink:

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Wer Rechtschreib und/oder Grammatikfehler findet, darf diese behalten.

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Wow, schönes Gerät und sehr schöner Beitrag! Danke!

Wann kann ich mein SNES bei dir zum Service bringen? :blush:

Lass dir von meiner Sekretärin einen Termin geben :stuck_out_tongue_winking_eye:.
Nein wäre kein Problem, den seh ich mir gerne einmal an, wenn du willst.

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Da fällt mir ein ich muss auch mal einen Termin ausmachen für meinen c64 :stuck_out_tongue_winking_eye:
Aber vorher muss ich ich noch reinigen oder bleichen sofern das mit der alten brotbox geht denn es befinden sich noch spuren der Kindheit drauf :sweat_smile:

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Weiß halt net obs notwendig ist - wie äußert sich dass wenn das Zeugs ausrinnt? Gibts irgendwann dann einen Kurzen oder wie?

@Ifrit: Es greift die Platine und die IC‘s an. Irgendwann wird der SNES einfach den Dienst verweigern oder er stürzt regelmäßig ab, hat Grafikfehler etc …

Wie ich schon oben geschrieben habe ist der Austausch aber auch nicht ohne Risiko. Wenn das Elektrolyt schon viele Jahre Zeit hatte zu arbeiten, kann es auch passieren das sich Lötpads mit ablösen. Dann muss man versuchen zu reparieren.
Ich hatte bis jetzt wirklich nur einen Amiga 600 den ich anschließend wegwerfen musste , da hier soviele Lötpads abgingen und auch Durchkontaktierungen sich aufgelöst hatten, das dies mit normalen Werkzeugen nicht mehr reparierbar war.

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Spar dir das putzen, bring ihn einfach vorbei und wir schauen ihn an. Die C64 Diagnosetools habe ich alle.

:heart_eyes:my hero :heart_eyes:

Ich komme gern drauf zurück. :slight_smile:

Kann man das hübsche braun eigentlich bleichen?

Wie braun ist er denn?

Es gab leicht verschieden Farbvariationen der Brotkasten. Manche waren im Neuzustand schon bräunlich und manche grau.

Mach mas so. I komm mal damit zu dir und wir schaub uns den Ist-Stand an :wink:

Ja das klingt nach einem Plan. :wink:

Voll cooles Thema! Danke @Elrond! :orange_heart:

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Gerade Amigas (600 + 1200) und CD32 sind in dieser Hinsicht extrem.

Tolles Topic. @SHOCK, ja das ist genau mein Topic :-).

Habe selber schon einige 8Bit Computer wieder in das Reich der Lebenden geholt.
Derzeit bin ich gerade an eine 1978er PDP11/60 dran. Die muss auch wieder unter die Lebenden :-).

Ich Fotos freue ich mich immer, wenn du das teilen willst, hier bist du richtig :wink:.

Bei mir steht im September eine komplett Restauration eines Macintosh Se 30 an. Da gibt es wieder Bilder davon.

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Werde ich machen.

Lange hat es gedauert aber nun einmal wieder ein kleines Bastelprojekt:

Dieses mal ging es einer meiner Playstations an den Kragen. Nachdem die Laser und Spindelmotoren nicht besser werden und einem den Spielspaß mit Lesefehlern zunichte machen, habe ich das allmächtige Internet um Rat gefragt und bin auf die xStation ODE gekommen.
Das ist eine Laufwerksemulation die von der Kompatibilität wie das originale CD Laufwerk der PS1 ist (hatte vorher das PSIO das leider hier noch einigen Aufholbedarf hat).
Der Einbau setzt allerdings etwas Löterfahrung voraus, da zb die Pins von dem Laufwerks IC teilweise angehoben werden müssen und ist keine Plug & Play Lösung. Wer nach etwas Einfacherem sucht sollte trotz der von mit bemängelten Kompatibilität zum PSIO greifen.

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Damit das Ganze nach etwas aussieht, wenn man den Laufwerksdeckel öffnet, habe ich mir noch eine Blende ausgedruckt und die ganze Platine etwas nach oben gesetzt.

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Die grüne Platine links oben ist ein Bluetooth Dongle der normalerweise per Stecker vorne an den Controllerport 1 angesteckt wird. Da ich das Ganze aber so Clean wie möglich haben wollte, habe ich das Ganze Teil zerlegt und die Verkabelung direkt an den Port angelötet. Vorteil wie schon gesagt, man sieht das Bautteil nicht und ich kann weiterhin beide Ports an der Vorderseite verwenden.

So sieht die Playstation dann im zusammen gebauten Zustand aus:

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Der God of War DS4 passte am besten zu der PS1 von meinen ganzen DS4. Leider wird der Jubiläums DS4 zu Mondpreisen verkauft, der wäre hier natürlich perfekt. Aber wer weiß vll läuft mir einmal einer dieser DS4, um normaleres Geld, über den Weg.

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