Watchmen (HBO)

Nice!
Bin gespannt was sie aus dem Stoff machen.

Das wird der Hammer. Da bin ich mir sicher.

Bin auch schon gespannt. :slight_smile:

Freue mich auch schon auf die Serie. Den Film fand ich schon klasse. Hab hier noch den Comic als Gesamtausgabe liegen. Muss ich bei Gelegenheit unbedingt mal anfangen zu lesen.

Wennst den Film kennst dann kennst auch das Comic. Da wurden die Panels teils 1:1 verfilmt. :grin:

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Ja das ist mir bekannt. Aber will das trotzdem unbedingt lesen :slight_smile:

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Ja blöderweise aber so, das Kernideen des Comics teilweise komplett umgedeutet wurden, gerade was Rorschach anbelangt. Wie bei fast allen Moore Verfilmungen, oberflächlich ist es wahnsinnig nahe am Stoff, in der Tiefe fehlt der Unterbau und Subtext.

Unbedingt den Comic lesen.

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Langsam erkenne ich bei dir ein Muster - du magst Comic-Verfilmungen scheinbar gar nicht. :wink:
Beziehungsweise ist es das selbe Phänomen wie bei Vielen, die Bücher mit deren Verfilmungen vergleichen und sich darüber beschweren, dass auf der Leinwand Vieles verloren geht.
Ja klar - das hat mit dem Medium zu tun. Allterdings haben Filme auch genug Vorteile die Comics/Bücher nicht bieten können.
Was Einem dann besser gefällt ist ersten Geschmackssache und hängt auch oft davon ab welche Version man zuerst gesehen/gelesen hat. Denn durch den Erstkontakt entsteht eine Art emotionale Bindung und Abweichungen/Neuinterpretationen führen somit schnell zu Ablehnung.

Für mich ist Watchmen mit die beste Comic-Verfilmung die es gibt. Ist daher auf alle Fälle zu empfehlen. Hat es trotz Nähe zur Comic-Vorlage erkennbare Abweichungen/Umdeutungen? Ja sicher - und das ist auch gut so. Stell dir den Comic einmal tatsächlich 1:1 verfilmt vor - das würde nicht funktionieren …

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Im Kino habe ich Watchmen geliebt, ich war förmlich weggeblasen und dachte nur: “Wow, wie soll da jemals wieder ein anderer Film rankommen”, mittlerweile halt nicht mehr.

Wenn ich aber wesentliche Elemente des Ursprungsstoffs so verfremde, dass sie nicht mehr mit diesem in Einklang zu bringen sind, dann gefällt mir das in der Tat nicht.

In Watchmen (Comic) wird Gewalt als ein Mittel eingesetzt, dass schonungslos und hässlich ist. Da gibts keine coolen Momente, sondern als Leser denkt man sich sehr oft (eben gerade bei Rorschach): muss das jetzt wirklich sein. Man versteht halt, dass die Superhelden im Wesentlichen Psychopathen sind, die daher die einzigen sind, die eine komplett verrückt gewordene aus den Angeln gehobene Welt “retten” können.

In Watchmen (Film) wird Gewalt glorifiziert. Man fiebert den Szenen mit und freut sich auf die geile Choreographie. Das passt für sich selbst stehend eh, aber geht sowas am Kernton von Moore vorbei, dass man sehr wohl fragen muss, ob es sich überhaupt um eine Umsetzung handelt, oder um einen Film, der den Namen und Teile des Grundplots verwendet, aber ansonsten nichts mit Watchmen zutun hat. 300 zB, das ja genauso von Snyder ist, hat genau das gleiche Syndrom, was aber kein Problem darstellt, weil auch schon im Comic Gewalt glorifiziert wird. Da passt es halt.

Und das gleiche war auch bei Killing Joke, da hat man die Story übernommen und sich sehr wenig Gedanken über die Aussage gemacht, eben, auch bei Batman könnten irgendwann die Sicherungen durchbrennen und vielleicht ist er dann dem Joker näher, als jedem anderen Charakter im DC-Universum (was ja in Metal dank Batman Who Laughs großartig auf die Spitze getrieben wird).

Und nein, ich mag Comic-Verfilmungen, wenn sie gut gemacht sind, sogar sehr gerne. Zuletzt Battle Angel Alita, dass auch extrem viele Abweichungen hat. Aber da wird auch der Originalstoff ernst genommen und die Stimmung bleibt diesselbe. Oder die Spider-Man Animation, die war ein Wahnsinn. Eben, weil sie genauso die Stimmung von Miles Morales und Peter Parker einfängt.

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Absolut, die Verfilmung ist nur ein blasses Abbild des Comics. Optik top, Inhalt leider ein ziemlicher Flop.

Bei der Verfilmung von 300 hat das optisch und inhaltlich meiner Meinung nach viel besser funktioniert.

Das sehe ich halt anders - denn gerade die von dir angesprochenen “Aussagen” sind für mich sowohl bei Watchman als auch bei Killing Joke mit denen der Comic-Vorlagen ident. Sie werden visuell und inszinatorisch nur etwas anders aufbereitet (bzw. bei Killing Joke um Handlungsstränge erweitert).
Es ist auch bei Watchmen im Film sehr wohl erkennbar, dass es sich bei den Protagonisten um Menschen mit psychischen Problemen handelt. An forderster Front natürlich Rohrschach. Die Gewaltschraube ist etwas herabgesetzt - ja, denn da kommt jetzt die Wirkung des Films im Vergleich zum statischen Comicbild mit ins Spiel. Würde man hier schonlungslos draufhalten mit der Kamera, dann hättest einen Gewaltporno der einfach viel zu heftig und realisitsch auf den Seher wirkt. Das würde dann noch viel mehr die Message verfremden.
Ich finde auch nicht, dass in Watchmen so super choreographierte Kämpfe insziniert werden. Das wirkt schon immer Laienhaft - vorallem verglichen mit Comic-Verfilmungen aus dem Hause Marvel.

Im Grunde liegt die Interpretation eines Werkes immer im Auge des Betrachters. Da gibt es auch keine Deutungshoheit seitens des Schöpfers - quasi nach dem Prinzip “ich wollte das so und daher darf das nur so gesehen werden”. Gerade diese Möglichkeit der indviduellen Interpreationsmöglichkeit ist ein Eckpfeiler von Kunst.

Na, ja, wenn man sieht was man aus V for Vendetta von Alan Moore gemacht hat. So einen weichgespülten Abklatsch, da sollte man Moore schon verstehen, wenn er mit der Verfilmung seiner Werke nichts zu tun haben will.

Dann mag es sein, dass jemand der den Comic nicht kennt, die Verfilmung durchaus interessant finden kann - mir ist das bei V so passiert. Sobald man aber die Vorlage kennt/mag, sieht man das aber in der Regel differenzierter bis ablehnend.

Jackson habe ich es auch übelgenommen, dass er bei der Herr der Ringe Verfilmung Tom Bombadil am Anfang und den Aufstand im Auenland am Ende ausgelassen hat. Insgesamt ist es dennoch eine geniale Umsetzung.

Watchmen ist einfach zu runtergebrochen, viel zu viel style over substance. Bei einer DVD/Blu-ray Fassung soll ja Extramaterial dabei sein, die kenne ich aber nicht.

Moment - die Deutungshoheit bezieht sich immer auf ein Werk und nicht darüber was in weiterer Folge damit gemach wird. Im Fall von Watchmen hast du hier nun zwei seperate Werke - das Comic und den Film. Beide Werke haben für mich dir selbe Aussage.

V hab ich leider nicht gesehen. Da kann ich Nichts dazu sagen.

Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe die Watchmen graphic novels vor dem Film noch mal als Vorbereitung gelesen. Mir ist es dann beim Film so wie @Holzauge ergangen. Im Kino war ich ziemlich beeindruckt, raus aus dem Kinosaal beim Diskutieren und darüber Nachdenken ist das Gesehene immer schaler geworden. Es fehlt einfach zu viel bzw. vieles ist zu vereinfacht dargestellt worden.

Wegen der Deutungshoheit: Es gibt doch viele Autoren, die sich ein Mitspracherecht bei der Deutung einräumen lassen. Wie stark sie das dann ausnützen oder eben nicht, ist dann von Fall zu Fall verschieden. Und bringt wieder seine eigenen Probleme mit sich.

Alan Moore ist auf jeden Fall ein sehr spezieller Fall. Wie eine Verfilmung seiner Werke, mit der er zufrieden hätte sein können, ausschauen hätte müssen, weiß ohnehin niemand.

Darum gehts doch gar nicht. Watchmen (Film) verfremdet mit dem bisschen Drehen an Stellschrauben das gesamte Originalwerk. Da der Film als Adaption herausgebracht wurde, muss er sich sehr wohl auch gefallen lassen, dass man ihn mit dem Comic vergleicht und sich auch damit auseinandersetzt, ob er als Adaption gelungen ist, oder nicht.

Als Werk ohne Verbindung zu Watchmen, wäre es ein etwas überdurchschnittlicher Film, kein Meisterwerk, aber sicher in einer Reihe mit genug anderen Filmen, die tolle Schauwerte besitzen.

Watchmen war damals eine Antwort, auf die Frage, wohin mit dem Superhelden Genre. Auf der einen Seite haben wir Crisis on Infinite Earths, das die Golden Age Wurzeln von DC kappt und einen „realistischeren“ Ton fährt und auf der anderen Seite Frank Miller, der gerade mit Daredevil und Dark Knight Returns eine für damalige Verhältnisse brutale Welt erschafft.

Watchmen sollte einen verstörenden Faktor haben. Watchmen zeigt eigentlich, das Superhelden, wenn sie real wären, richtig verstörende Idioten wäre, von denen man mehr Angst, als Respekt hätte. Im Grunde ist Watchmen die Antithese zu den frühen Superheldencomics.

Moore fragt sich: „Wie würde eine Welt mit Superhelden aussehen, wie wären die Herschaftsverhältnisse, wie würde sie Zivilgesellschaftlich funktionieren und wie würde es den Superhelden nach einigen Jahren gehen?“

Und die Antwort gibt Moore mit einer Dystopie kurz vorm Kollaps, einem noch immer im Amt befindlichen Richard Nixon und va komplett kaputten Superhelden. Das kommt auch im Film raus. Wo der Film aber versagt, ist im Subtext von Rorschach, Ozymandias und teilweise auch von Dr. Manhattan.

Aber mei, Watchmen ist der Ulyssess der Superhelden Comics, so dicht und tief, dass man ihn 20 mal lesen kann und immer noch neues bemerkt. Da sind Adaptionen halt schwer, wahrscheinlich ist es für die Serie sogar besser, nur den Film zu sehen und nicht den Comic zu lesen, dann merkt man vielleicht gar nicht, wieviel Unfug mit dem Franchise eigentlich getrieben wird (auch Before Watchmen, Doomsday Clock etc.)

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HBO hat soeben im Rahmen der San Diego Comic-Con einen neuen Trailer zu der kommenden Comic-Adaption Watchmen veröffentlicht.

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Danke für diesen Clickbait :stuck_out_tongue: