Wir hatten auch einige Diskussionen darüber - und haben sie aus zwei Gründen nicht aus dem Kindergarten genommen: Erstens arbeitet meine Frau Teilzeit, aber vor allem Vormittag (und ein Wechsel auf nur Nachmittag wäre nicht möglich gewesen) und ich bin als Selbständiger zwar zuhause, aber solle trotzdem arbeiten (auch wenn mit November dann halt doch vieles weggebrochen ist, kann ich meine Projekte nicht einfach total abdrehen, nur um mich am Vormittag nur um unsere Tochter zu kümmern. Manche Sachen gehen einfach nur, wenn sie nicht da ist - und „soll sie selbst spielen“ ist in dem Alter noch ein Glücksspiel). Zweitens: Unsere Tochter ist drei, hat im September erst mit dem Kindergarten angefangen und zum Glück sehr leicht Anschluss gefunden. Sie da rauszureißen kam uns schlimmer vor als das (bis dahin) recht kalkulierbare Risiko.
WIr haben teilweise (gerade in den Phasen rot vor dem Lockdown bzw. dann in Lockdown zwei und drei) den Kindergarten ein wenig reduziert, so dass sie nur zwei oder drei Tage dort war - das ging sich (im Notfall auch mit den Großeltern, von denen wir sie auch auf keinen Fall trennen wollten - da haben beide Seiten im Frühjahr schon genug gelitten) halbwegs aus. Nur die Ferien haben wir ganz normal eingehalten.
Es ist aber auch bei uns im Kindergarten so, dass seit den Semesterferien offiziell trotz rot wieder Normalbetrieb ist. Davor hat man schon gemerkt, dass viele Eltern ihre Kinder zuhause ließen, andere es aber nicht konnten - die Belegung war so alles in allem rund 50%. Jetzt sind soweit ich weiß alle wieder da.
Natürlich machen wir uns jetzt etwas mehr Sorgen - wir sind auch im Umfeld von Wiener Neustadt, wo ja auch eine Volkschule wieder zu ist und von den Kindergärten hört man auch sehr viel von Clustern. Aber trotzdem werden wir mal momentan dort bleiben. Die Alternative wäre ein ziemliches berufliches und „haushaltisches“ Chaos, um das alles unterzubringen. Aber wir sind bereit, im Notfall zu reagieren.
Und eins muss ich noch unterstreichen, was du gesagt hast:
Kann ich nur unterschreiben. Wir tun, was wir können, und gerade in der Zeit, in der wir auch aufgrund der Einschränkungen am Zahnfleisch gehen, ist es manchmal mit den Kindern noch schwieriger. Man will ihnen eine Normalität, eine Sicherheit bieten, aber es liegen da halt nicht nur Steine, sondern ganze Felsen im Weg, und man muss sich auch um sich selbst kümmern, weil man sonst nicht mehr die Nerven hat. Alles in allem ist es natürlich eine riskante Zeit - aber ich sehe, wie gut ihr die anderen Kinder tun. Gerade auch, weil Treffen mit Freunden (und deren Kindern) nur eingeschränkt möglich sind. Also nehm ich lieber das Risiko.