Politik

Zum Höhepunkt der Flüchtlingswelle hatten wir eine Klasse mit ca. 10 unbetreuten Minderjährigen aus den verschiedensten Ländern, hauptsächlich aber Afghanistan, Syrien und Somalia. Ziel war es sie zu Werkzeugbautechnikern auszubilden.

Statt den allgemein wirtschaftlichen Fächern unterrichteten wir Deutsch, einige Kollegen machten Mathe. Aufgrund der Sprachbarriere war an Fachunterricht nicht oder kaum zu denken. Neben der Schule besuchten die SchülerInnen auch Deutschkurse, manche beides, jedoch nur dann und wann und wenn sie eben Lust/Zeit hatten. Von den zu Beginn 10-12 Schülern sah ich ca. 3 mehr oder minder regelmäßig, im zweiten Jahr waren noch 2 da, die dann mit mäßig Erfolg in Regelklassen integriert wurden. In der Werkstatt waren alle laut meiner Kollegen sehr fleißig, aber auch hier konnten nur Basics gemacht werden, die dir nirgendwo auf der Welt einen Job verschaffen.

Ich muss sagen, ich war immer für das Projekt, aber wie immer war es nur husch Pfusch ohne Konzept. Den Jugendlichen die Chance jetzt nu nehmen ist jedoch typisch diese scheiss Regierung.

Das es bei unseren sehr komplexen Berufen nicht geklappt hab heißt ja nicht, das es irgendwo anders nicht klappen kann bzw. weiß man ja, dass es viele Erfolge zu verzeichnen gibt. Und bei uns würde es auch gehen, wenn man etwas mehr Zeit und Ausbildung dafür hätte.

Ich kann es nur wiederholen, dieses blendende Türkis/Blaune Pack baut nur Scheisse und die Kronen Zeitung und Co. verkaufen diese Leute als die Heilsbringer, NEIN DANKE!

ich glaub nicht, dass man bei ersterer personengruppe versucht diese hierzubehalten, aber die asylverfahren dürften noch immer eine weile in anspruch nehmen, zumal es dann noch rechtsmittel gibt, die man ergreifen kann.

aus der sicht der fpö ist es eigtl nur konsequent: wenn es sich herausstellt, dass ein behaupteter asylgrund nicht vorliegt, gibt es auch keinen aufenthaltstitel und man wird abgeschoben. für sie ist das beginnen einer lehre nur ein mittel gescheiterten asylverfahren entgegenzuwirken.

ob es allen klar ist weiß ich nicht, daher hebe ich es hervor: aus dem artikel ergibt sich, dass personen, die den asylstatus genießen von dieser regelung nicht betroffen sind. nur personen, die um asyl ansuchen dürfen keine lehre beginnen. insofern wäre es sinnvoll, das verfahren für diese menschen unter 25 besonders zu beschleunigen, damit sie a) klarheit über ihren aufenthalt haben, und b) zugang zum arbeitsmarkt in österreich bekommen.

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Ähm…vll liege ich ja jetzt falsch, aber wenn die irgendwo auf der Welt eine Firma haben möchte, dann kannst du in dieses Land ziehen, dort leben und arbeiten.

Wir sollen das jetzt als einzige anders machen?

Natürlich ist Lehre nicht gleich Arbeit, da es sich um eine Ausbildung handelt. Allerdings ist es eine sehr beruforientierte Ausbildung. Und ich denke nicht, dass die Lehrlinge diese nur aus reinem Spaß an der Freude machen, sondern mit dem Ziel Geld zu verdienen. Und zwar auf legalem Wege. Das ist dir sonst nämlich nicht möglich als Asylant. Und sitz du mal den ganzen Tag und zwar jeden Tag nur herum ohne eine richtige Beschäftigung.

Ich denke jeder der beim Bundesheer in Burgenland an der Grenze war wo sich absolut nichts tut, hat eine Ahnung davon wie frustrierend und zerstörend NIchtstun sein kann.

pfu … ich war 2mal, einmal nach der grundausbildung, ein zweites mal nach der wba kurz vorm abrüsten.
beim ersten einsatz war ordentlich was los, fad wars da nicht. beim zweiten mal war wirklich nichts los, und war schreeecklich… not. besser als zum x-ten mal einen tüpl rauf und runter robben. :x

Will ja eigentlich nicht den Grenzeinsatz zum Thema machen - aber bei uns war Nüsse los. Und da merkt man erst wie oberzach es ist nichts zu tun zu haben. Gibt imo nix schlimmeres!

Ich war 2002 an der burgenländischen Grenze. Das war zur Zeit des zweiten Irak-Krieges und wir hatten Nächte mit bis zu 80 Aufgriffen alleine in unserer Kompanie. Damlas gab es aber keinen großen Aufschrei oder gar medienübergreifende Verhetzung.
Letzte Woche hat unser Verteidigungsminister die Überwachung an der Grenze Steiermark/Slowenien als großen Erfolg und essentiell notwendig für unsere Zukunft erklärt - denn wir hatten in den ersten Jahreshälfte schon ganze 10 (!!) Aufgriffe zu vermelden. Na bumm - und da jubelt dann die dumme Masse wieder. Nebenbei werden Unsummen vergeudet die so wichtig wären für andere Bereiche unseres Sozialstaates.

naja das problem ist: willst jetzt den grenzeinsatz abschaffen, nur weil es weniger aufgriffe gibt? was ist, wenn dann wieder eine zeit vermehrter übertritte kommt, aber niemand da ist, der dies feststellt (verhindert werden sie sowieso nicht)?

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Gut dann also doch Grenzeinsatz als Thema:

Imo kompletter Unsinn, vor allem in Richtung Ungarn.
Wir haben damals genau EINEN Grenzgenger gesehen, der hat sich als er uns gesehen hat in Büschen versteckt. Statt dass wir dann das Gebiet durchkämmt haben, hieß es, “Beobachten”. Gut, haben dann die ganze Nacht die Büsche beobachtet. Als es hell wurde lief der Typ dann wieder nach Ungarn.

Ab da hab ich mir immer ein Platzerl gesucht wo man mich nicht findet und durch geschlafen. Idiotenverien.

Es werden immer welche durchschlüpfen, ob dort nun ein paar Hanseln an der Grenze stehen oder nicht. Ich glaube nicht, dass die Kosten/Nutzenrechnung aufgeht.

So einfach ist das nur innerhalb der EU. Ansonsten musst du für einen legalen Aufenthalt weitere Voraussetzungen erfüllen, in Österreich (und wohl auch sonst überall) insbesondere entsprechend hohe Einkünfte (oder Vermögen) haben um nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein. Eine Arbeitserlaubnis zu bekommen ist aber schwieriger, für Lehrlinge ist das unmöglich.

Mit deinem restlichen Posting hast du natürlich recht, natürlich ist das Leben als Asylwerber nicht gut. Ich hab auch nix dagegen wenn sie eine Lehre beginnen dürfen. Aber mit einer Aufenthaltsberechtigung, unabhängig vom Verfahrensausgang, sollte das mMn nicht verbunden sein. Weil der ehrliche Mensch, der um eine Einreisebewilligung ansucht um bei uns Tischler zu werden, keine Chance hat.

Gestern bei Greys Anatomie:
Eine “Anfängerin” ist ein Dreamer. So heißen scheinbar die Leute, die als Kinder in die USA kommen (in diesem Fall mit 2 Jahren). Dreamer dürfen gegen keine Gesetze verstoßen, denn sonst werden sie abgeschoben. Und weil besagte “Anfängerin” eine rote Ampel überfahren hat, sollte sie nach El Salvador ausgewiesen werden. Ihr wurde kurzfristig ein Job in der Schweiz verschafft, damit sie dort ihre Ausbildung fertig machen kann, denn in El Salvador hätte sie wieder bei Null angefangen.

Erinnert mich an den Fall von dem ich in Österreich gehört habe, wo in einem Wiener Krankenhaus die Polizei einen Arzt direkt abgeholt und zum Flughafen gebracht hat, weil sie ihn nach 1,5 Jahren doch ausweisen, obwohl er in dem Krankenhaus schon gearbeitet hat. Seine Familie wurde 2 Tage später zum Flughafen gebracht und nachgeschickt. Frau und Kinder sprachen Deutsch noch nicht so gut und kannten sich natürlich überhaupt nicht aus. :roll_eyes:

An der grünen Grenze ist der Übertritt nicht so einfach, Stichwort Flussgrenze. Anderorts stehen Wärmebildkameras und das Heer dient ja nur zur Unterstützung der Grenzpolize vor Ort, dh die ist auch noch da.

Fall bei uns: Typ hat sich an den Heeresgruppen vorbeigeschlichen, ist dann aber im nächsten Dorf wie ein bunter Hund aufgefallen und aufgegriffen worden.

Dann würde er aber rechtlich schlecht beraten: wenn er das Studium in Österreich abgeschlossen hat, hätte er um einen Aufenthaltstitel ansuchen können, wenn er das Studium im Ausland abgeschlossen hat, wäre das afair auch möglich gewesen (Stichwort rot-weiß-rot Karte).

Das Problem ist eher das, dass hier jemand Asyl bekommt, eine Lehre beginnt (eben weil er/sie produktiv sein will und ein Leben aufbauen will) und nach Jahren, der Asylantrag neu bewertet wird und dann integrierte Leute abgeschoben werden. Das ist Irrsinn zum Quadrat.
Vor allem auch für den Arbeitsgeber der reinste Horror. Da stellst einen ein, der jederzeit ageholt werden könnte.

Den Satz versteh ich nicht ganz. Ist ein Asylant kein ehrlicher Mensch? Hoffe das klingt nur so zweideutig…

Na auf jeden Fall läuft bei uns einiges falsch. Und statt irgendwelche Lösungen zu bringen wird ein populistischer Sager nach dem anderen von den Herren rausgehauen. Nebenbei dreht sich wieder alles nur um Asylanten und um Ausländer - als ob es sonst keine Probleme im Land gäbe.

vielleicht habe ich bei der ganzen debatte ja irgendwas falsch verstanden, aber soweit ich das mitbekommen habe geht es auch darum, das die menschen einen aufenthalt durch die lehre erzwungen haben. die herren und frauen haben ja nur asyl beantragt und werden überprüft. falls sie dann einen negativen bescheid bekommen haben weil sie weder verfolgt wurden, oder es sonst irgendwelche bedenken gegeben hätte um ihnen asyl zu gewähren und sie vl noch straftäterInnen waren konnte man sie bis jetzt aufgrund von der lehre nicht abschieben wodurch sie sich quasi eine aufenthaltsgenehmigung erschlichen haben. wenn ich weiß das ich abgeschoben werde und das eine möglichkeit ist das ganze zu verhindern, such ich mir auch eine gemütliche lehre. immerhin ist das gehalt/lohn in einer lehre warhscheinlich schon das doppelte/dreifache was sie bisher verdient haben.

Mag sein dass das auch ausgenutzt wurde. Das kann ich nicht beurteilen. Apropos beurteilen, da hab ich wieder gelesen, dass teiwleise Leute abgeschoben werden obwohl die Situation daheim alles andere als nicht-lebensbedrohlich ist. Klar wird es Leute geben die das System ausnutzen. Die gibt es immer und überall, bei jedem System. Aber warum geht man immer von solchen aus??? Warum wird immer Asylant = Ausnutzer gesehen?? Wenn ich von einem Asylanten rede od schreibe, dann meine ich einen Asylanten und nicht einen Verbrecher oder Schmarozer.

Glaube das wird hier wie auch in den Medien gerne vermischt, wodurch viele aneinander vorbei reden. Aber lassen wir das. Wurde eh alles schon zur genüge und mehrfach hier durchgekaut.

Aber unabhängig davon geht mir eines nicht in den Kopf: es heißt auf der einen Seite es gäbe zu wenige Lehrlinge, zu wenige ausgebildete Fachkräfte, warum schiebt man dann solche Leute ab und gibt ihnen nicht ein Arbeits und Bleiberecht? So wie ich das verstanden habe lechzt die Wirtschaft nach Lehrlingen…

… und wenn schon. Einerseits beschweren sich die Leute, dass die bösen Ausländer nur zu uns kommen um auf unsere Kosten zu schmarozen. Andereseits gibt es dann scheinbar doch eine Menge Leute unter diesen Flüchtlingen die wirklich arbeiten und sich in die Gesellschaft eingliedern wollen. Doch die will man jetzt bestrafen.
Irgendwie zwingt man dann ja wirklich alle zum Schmarozen. Somit kann man in weiterer Folge halt noch leichter gegen sie hetzen.

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Hab grad noch was dazu geschrieben. Ja, das geht mir auch nicht ein.

Ok, anscheinend reden wir etwas aneinander vorbei. Anerkannte Flüchtlinge dürfen sowieso arbeiten und eine Lehre absolvieren. Dass nach Jahren der „Asylantrag neu bewertet“ wird ist mir neu, keine Ahnung ob das ein großes Problem ist. Worüber ich bislang gesprochen habe sind Asylwerber, bei denen noch nicht feststeht ob sie Asyl bekommen oder nicht.

Was ich meinte: Ein Mensch der sagt „Ich will mein Leben verbessern und in Österreich eine Lehre beginnen“ hat keine Chance. Jemand der einen Asylgrund vortäuscht (und nur um diese Leute geht es mir) und während das Verfahren läuft eine Lehre beginnt soll bleiben dürfen. Wie gesagt, wenn eine Person tatsächlich verfolgt wird soll sie ohnehin hier bleiben dürfen, keine Frage.

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Was kann man dagegen unternehmen, dass die Russen nicht ständig versuchen sich einzumischen. In Lettland versuchen sie ja auch Einfluss zu nehmen.
Wartet nur jeder darauf, bis Russland mit den ersten Panzern im Baltikum einmarschiert? Das wird so offensichtlich nicht passieren, dann dann wird es heißen “Sie haben sich freiwillig uns angeschlossen, denn sie wollten in die Heimat zurück”. Und ein destabilisiertes Skandinavien wäre dabei hilfreich. :exploding_head:

Sehe ich ähnlich. Das war einfach nur dumm. Genauso wie ihre Aussage auf Ö1: “wer mich persönlich kennt weiss das ich vor niemanden kniee”
Ebenfalls eine einfach nur dumme Aussage! Sie ist Außenministerin, nur eine handvoll Leute kennt sie persönlich. Als Politiker einen derartigen Satz zu sagen zeigt nur wie fehl am Platz man ist. Politik lebt extremst von Symbolik und Gestik. “Wer mich kennt” hat da nichts zu suchen.